Die Abfalllogistik Bremen GmbH (ALB) erprobt ab August ein wasserstoffbetriebenes Modell der auf Müllfahrzeuge und Kehrmaschinen spezialisierten Firma Faun. Das Entsorgungsfahrzeug „Bluepower“ kommt für rund 14 Wochen bei der Abfallentsorgung in der norddeutschen Stadt im Testbetrieb zum Einsatz und ersetzt für diesen Zeitraum ein Fahrzeug mit konventionellem Antrieb.
„Der Bluepower läuft mit einem von uns entwickeltem Antrieb, bei dem wir Wasserstoffbrennstoffzellen- und Batterie-Technologie kombinieren. Unser Ziel sind hundert Prozent emissionsfreie Städte für alle. Ich stelle mir eine energiesorglose Zukunft vor. Nur mit Wasserstoff werden wir einen klimaneutralen Verkehrssektor erreichen“, so Faun-Chef Patrick Hermanspann.
Der Bluepower basiert auf einem Fahrgestell mit einer 85-kWh-Hochvoltbatterie als Energiespeicher und elektrischem Fahrantrieb. Das reicht laut dem Hersteller an einem Tag mit schneller Zwischenladung in 30 Minuten für zwei Touren je zehn Tonnen Abfall. Für mehr Reichweite können je nach Einsatzgebiet wie in Bremen mit einem modularen Baukastensystem zusätzlich Brennstoffzellen und Wasserstoff-Tanks eingesetzt werden.
„Wasserstoff kann der Antrieb der Zukunft sein. Auch in der Abfallentsorgung haben wir das langfristige Ziel, eine emissionsfreie Abfuhr zu ermöglichen. Der Test des Bluepower unter Realbedingungen ist für uns deshalb ein wichtiger Gradmesser“, erklärt ALB-Geschäftsführer Volker Ernst.
Der Bluepower wird in Bremen zum ersten Mal in der Praxis genutzt. Faun will das Modell ab 2021 in Serie produzieren. In fünf Jahren sollen bereits mehr Müllfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb das Werk des niedersächsischen Unternehmens verlassen als mit Dieselantrieb.
Jörg2 meint
@Jeru
„Hamburger Hochbahn“
Laut Presselage werden aktuell 530 Elektrobusse bestellt.
Randinfos:
– aktuell hat die HH ca. 1.000 Busse (Diesel, aber auch bereits 30 E-Busse)
– die Anschaffung der o.g. E-Busse soll bis 2025 abgeschlossen sein
– bis Ende 2021 sollen 2 (in Worten: zwei) E-Busse mit H2-Range-Extender zur Flotte kommen
wasserstofffreund meint
wusste ich es doch. wasserstoff ist für den müll. haha.
Andreas meint
Technisch komplett leerer Artikel. Akkukapazität, Tankvolumen, Befüllgewindigkeit, Investkosten Müllwagen und Infrastruktur, Reichweite unter Akku, unter Mix.
Nichts davon.
ecomento.de meint
Der Artikel wurde zunächst leider in einer falschen Version ohne Details veröffentlicht.
VG | ecomento.de
Andreas meint
@ecomento
Vielen Dank für die Ergänzung.
Danach ist für mich aber die Überschrift nicht zutreffend:
Eigentlich handelt es sich um ein Akku-Elektrofahrzeug mit 85-kWh-Hochvoltbatterie als Energiespeicher und elektrischem Fahrantrieb.
Das reicht laut dem Hersteller an einem Tag mit schneller Zwischenladung in 30 Minuten für zwei Touren je zehn Tonnen Abfall.
Dies kann (!) je zusätzlich mit Brennstoffzellen und Wasserstoff-Tanks eingesetzt werden.
Der Titel suggiert, dass dies ein „reiner“ Wasserstoff-LKW ist.
Natürlich weiss jeder, der sich mit dem Thema etwas beschäftigt, dass immer ein Akku dabei ist.
Aber hier ist es ein eigentlich ein BEV mit optionaler FC und nicht ein “ Wasserstoff-Müllfahrzeug“
Andi meint
Es braucht immer noch eine Batterie im Wasserstofffahrzeug. Das ist das Verrückte an dieser Konstruktion. Statt etwas grössere Batterie, macht man diesen Murx. … Wieso auch einfach, wenn es kompliziert geht.
„Der Bluepower wird in Bremen zum ersten Mal in der Praxis genutzt. Faun will das Modell ab 2021 in Serie produzieren. In fünf Jahren sollen bereits mehr Müllfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb das Werk des niedersächsischen Unternehmens verlassen als mit Dieselantrieb.“
Man fragt sich an der ganzen Geschichte, wer diese zusätzliche Komplexität (extrem teure Tankstellen) und Energiebedarf zahlt. Gehts da drum die Förderungen für Wasserstoff in der Bundesregierung abzugreifen, damit man diese Infrastruktur in Bremen anbieten kann?
Gunarr meint
Wie weit fährt so ein Müllfahrzeug eigentlich am Tag? Ich hätte ja gedacht, dass man so ein Fahrprofil problemlos mit einem Batterieantrieb bedienen kann.
Jörg2 meint
Ja, das „große Reichweite und schnelle Betanken“-Argument der H2-Befürworter, passt hier irgendwie nicht.
Diese Autos fahren nur um den Kirchturm. Die benötigte tägliche Energiemenge für Auto und elektrifizierten Aufbau, ist durch Akkus mitführbar.
Die BEV-Müllauto-Projekte weisen das nach.
stefan meint
Aus unserer Stadt weiss ich (kenne den Fuhrparkmanager persönlich und war schon sehr lästig mit meinen diesbezüglichen Fragen), dass es _nie_ mehr als 100km sind (inkludiert die Fahrt zum Abkippen)
Wobei die Fahrt selbst eher weniger den grossen Anspruch an den Antrieb stellt, sondern vielmehr der Trommelbetrieb; leider habens bei uns die Hosen voll und haben gerade „Hybride“ (Stinkefahren mit elektrischer Trommel, was auch schon ein Gewinn ist, da der Verpester nicht extra lautstark hochfahren muss um zu pressen; davor wurde die Trommel auch vom Diesel versorgt) angeschafft; schade, dass Anbieter hier nicht in die Puschen kommen (bzw. erst jetzt)
volsor meint
Hätten vielleicht mal bei Volvo nachfragen sollen.!
Da gibt es das bereits und sogar Teil autonom.
Dan meint
Also bei uns (nähe Basel Schweiz) wird der Müll seit über einem Jahr mit voll elektrischen Fahrzeugen gesammelt.
Wie ich Zeitungsartikeln entnehmen konnte, sind auch die Betreiber begeistert.
Andreas meint
@Dan: Hast Du einen Link?
Andreas meint
@Dan
Sind das diese?
https://www.emobilserver.de/nachrichten/elektro-fahrzeuge/elektro-nutzfahrzeuge/2152-kontaktelektrische-m%C3%BCllfahrzeuge-f%C3%BCr-basel-kommen-von-futuricum.html
Jörg2 meint
Da finde ich die berliner Lösung umfassender:
Aus dem eingesammelten Bioabfall wird Gas erzeugt, welches dann wieder in den Müllfahrzeugen als Fahrgas genutzt wird.
Ohne diese Nutzung würde der Bioabfall in der Kompostieranlage frei abgasen.
Jeru meint
Inklusive lokaler Emissionen und Schadstoffe. Nein danke!
Jörg2 meint
Die berliner Lösung ist natürlch verfeinerbar.
Das Biogas könnte verstromt und im BEV-Müllauto gut genutzt werden.
Die berliner Biogasanlage ist von 2013. Da war an BEV-LKW nicht zu denken. Damals hat man die üblichen Verbrennerfahrzeuge auf Gas umgestellt und war damit ganz weit vorn.
@Jeru, vielleicht fällt Dein Urteil („Nein danke!“) mit diesen Infos etwas milder aus.
Jeru meint
Der CO2-Ausstoß muss runter und zwar so schnell wie möglich. Die Nutzung von VKM im Verkehr ist aus meiner Sicht nur dann zu vertreten, wenn es keine BEV oder FCEV Lösung gibt.
In diesem Fall werden sowohl BEV, als auch FCEV für den Anwendungsfall „Müllsammler“ erprobt und stehen demnächst zur Verfügung.
In Bremen wird wahrscheinlich aufgrund der Randbedingungen nun ein FCEV getestet. Gut so und Biogas kann gerne weiter genutzt werden. Aufgrund der lokalen Schadstoffe aus meiner Sicht aber bitte nicht im Verkehr.
Jörg2 meint
@Jeru
Das CO2 was da rauskommt, ist im engeren Kreislauf.
Ohne diese Nutzung würde es wohl aus der Kompostanlage als irgendein Kohlenwasserstoff frei werden(?).
Mir fällt jetzt nicht viel ein, was die damals hätten besser machen können.
Telema meint
Die lokalen Emissionen entstehen auch beim verrotten, also warum nicht nutzen
Ostivaldo meint
Bravo! Genau richtig! Macht absolut Sinn
Andi meint
Ja? Hier sehe ich ich als so viel besser, dass man da gar nicht diskutieren muss. Die Strecke die man da pro Tag zurücklegt, das ständige Beschleunigen und Abremsen was von der Rekuperation enorm profitiert, spricht doch für die BEV Lösung.
Sowieso alle städtische Aufgaben von solchen Fahrzeugen sind doch komplett unsinnig mit Wasserstoff. Nirgends sind hohe Reichweiten zu erwarten. Die ganze Infrastruktur ist bei BEV um Faktoren simpler und günstiger als bei Wasserstoff. Man kann die Versorgung theoretisch zentral platzieren, was bei H2 wegen der Sicherheit nicht funktioniert. Und die Energieffizienz ist 3x besser, man spart extrem viel Geld im Betrieb, wenn man nicht auf Wasserstoff setzt. Das gesparte Geld kann doch die Stadt für gescheitere Dinge ausgeben.
Tommi meint
ja aber wenn ich dann doch mit meinem Müllauto in den Urlaub fahren will, dann brauche ich unbedingt Wasserstoff, damit ich schnell tanken kann. Und nachts steht das Fahrzeug ja auch nicht unbedingt auf dem Bauhof an der Ladesäule, wenn ich damit mal Abends weg fahren möchte. Da habe ich doch gar keine Zeit zum Laden;-)
Andi meint
:D Stimmt wie konnte ich den Urlaub mit dem Müllauto vergessen, mein Fehler.
Danke für die schöne Ironie, ist irgendwie alternativlos, wenn man die versammelte Intelligenz überstehen möchte.
DerOssi meint
:-) …der war gut…
Gerhard meint
Und dann der spontane Besuch von Tante Elsbeth. Ebend nach der zehn Stunden Schicht mit dem Müllwagen die dreihundert Kilometer, sollte schon möglich sein.
Spaß
Ostivaldo meint
„Sowieso alle städtischen Aufgaben von solchen Fahrzeugen sind doch komplett unsinnig mit Wasserstoff“
Ich erschrecke immer wieder ab der geballten Kompetenz und Weitsicht in diesem Forum. Unglaublich fundierte und kompetente Meinungen. Hut ab! Ich bin so dankbar für Eure Unterstützung. Ohne Euch hätte ich tatsächlich das Gefühl H2 wäre ein gute Sache. Wie dumm von mir… Aber ich sehe: Mit intelligenten Menschen an der Seite lebt es sich einfacher…. Vielen Dank
Tommi meint
In so einer Diskussion kann man wenn man mehr Informationen hat, als die anderen, über die anderen her ziehen und sie ob ihrer Unwissenheit beschimpfen. Man kann auch sein Wissen in die Diskussion sachlich einbringen. Zweiteres halte ich persönlich für produktiver.
Ostivaldo meint
@Tommy
Wenn da ein paar komiker witze darüber reissen, ob es sinnvoll ist mit einem Kehrichtfahrzeug in die Ferien zu fahren…
Sie können sich ja selber ihre gedanken darüber machen.
Aber mein interesse an einer ernsthaften diskussion hält sich so in grenzen…
Jeru meint
„ Sowieso alle städtische Aufgaben von solchen Fahrzeugen sind doch komplett unsinnig mit Wasserstoff. Nirgends sind hohe Reichweiten zu erwarten. Die ganze Infrastruktur ist bei BEV um Faktoren simpler und günstiger als bei Wasserstoff. Man kann die Versorgung theoretisch zentral platzieren, was bei H2 wegen der Sicherheit nicht funktioniert. Und die Energieffizienz ist 3x besser, man spart extrem viel Geld im Betrieb, wenn man nicht auf Wasserstoff setzt. Das gesparte Geld kann doch die Stadt für gescheitere Dinge ausgeben.“
Das sagen Sie alles mal eben nebenbei, ohne sich vermutlich wirklich damit beschäftigt zu haben.
Es fängt damit an, dass das Argument der zurückgelegten Strecke in diesem Fall eigentlich eher nebensächlich und ein Vergleichswert für Pkw ist. Bei Müllsammlern haben die Nebenverbraucher einen sehr hohen Energiebedarf und auch eine Tagesschicht mit nur 100 km (nur ein Beispiel) kann in der Realität die BEV Lösung stark fordern.
Alles was danach kommt vermuten Sie einfach, weil es für Sie scheinbar logisch ist. Das kommt aber tatsächlich auf die Randbedingungen einzelner Regionen, Städte und Betriebe an und kann nicht (!) verallgemeinert werden!
Warum ist eine zentrale Speicherung von H2 in diesem Maßstab ein Problem? Die Hamburger Hochbahn hat genau das auf ihren neuen Betriebshof vorgeplant und wird ab den kommenden Jahren wieder verstärkt FCEV Busse bestellen. Leider hat ecomento nicht darüber berichtet und bei den Usern hier bleibt nur diese Ente von vor 1 1/2 Jahren im Kopf. Genau sowas führt dann zu solchen Vermutungen wie in ihrem Beitrag. Das gefährliche Halbwissen.
Andi meint
@Jeru
So so Halbwissen, ohne auch nur ansatzweise etwas über den zusätzlichen Energieverbrauch zu wissen, nehmen sie jetzt an, dass es ohne Wasserstoff nicht reichen wird. Und das bei einem Lkw mit einer 85kWh Batterie, als wenn das nicht leicht zu verdoppeln wäre. Sie verbreiten hier immer wieder ihre H2-Logik, als würden sie direkt am Tropf der Subventionen hängen.
Jörg2 meint
@Jeru
„Hamburger Hochbahn“ (HH)
Wenn ich das richtig verfolgt habe, setzt die HH eine sehr begrenzte Zahl von H2-BZ-BEV-Bussen ein. Diese haben sie sich speziell anfertigen lassen.
Im Unterschied zu den üblichen H2-Lösungen sind diese Busse eigentlich reine BEV-Busse. Das H2-BZ-Zusatzmodul dienst nur als Range Extender. Die Busse werden in den Depots, wie normale BEV-Busse, in der Standzeit aufgeladen (Strom).
Damit reduziert sich auch die Notwendigkeit große H2-Mengen auf dem Betriebshof vorzuhalten (genehmigungbedürftig, überwachungsbedürftig). Die notwendige Speichermenge sinkt damit wohl auf 15% und unterschreitet die magische Grenze von 5to sehr deutlich (s. BImSchG).
Mit weiterer Entwicklung der Akkutechnik wird solche Range-Extender-Lösung wohl in den Hintergrund rücken.
Jeru meint
@Jörg
Ich habe mich ja schon auf diese Ente von vor 1 1/2 Jahren bezogen. Damals hatte die Hochbahn sehr alte BZ-Busse getestet und auch aufgrund der schwierigen Versorgung mit Ersatzteilen die Erprobung wahrscheinlich nach Projektende beendet. In der BEV Community ist fälschlicherweise hängengeblieben, dass die Hochbahn keine BZ-Busse mehr will. Tatsache ist, dass Sie auf ihrem Betriebshof von Beginn an ein Areal zur lokalen Speicherung von Wasserstoff vorgesehen haben und auch alle Hallen (Werkstätten, Waschstraßen etc.) für den Einsatz von Wasserstoff ausgelegt sind. Der Hochbahn denkt einfach das zu Ende, was absehbar ist: Mit Batteriebussen werden viele aber eben nicht alle Linien wirtschaftlich und planerisch zu bedienen sein. Warum das so ist, liegt auf der Hand, wenn man sich ein wenig mehr mit der Problematik beschäftigt. Auf einer anderen News-Seite war vor Kurzem dann das hier zu lesen:
„Zum einen wird die Hochbahn nach eigenen Angaben reine Brennstoffzellenbusse anschaffen, zum anderen aber auch Busse, bei denen die Brennstoffzelle als Range Extender dient. Für beide technischen Lösungen werden sowohl Solo- als auch Gelenkbusse ausgeschrieben. Als Mindestreichweite in dem Lastenheft wurden 300 Kilometer für die Solo- und 230 Kilometer für die Gelenkbusse definiert.“
Das deckt sich mit den vergangenen Aussagen der Hochbahn zur Anforderung an E-Busse und eben auch mit den Aktivitäten am Betriebshof.
Jeru meint
@Andi
Im Gegensatz zu anderen hier (z.B. alupo) hänge ich nicht am Tropf einer Firma oder Industrie. Ich halte weder Anteile an einer Firma die FCEV‘s verkauft, noch bin ich in der H2-Industrie tätig.
Wenn Sie meinen Beiträgen aufmerksam folgen würden, wäre ihnen auch aufgefallen, dass ich nicht in schwarz/weiß sondern bunt denke und keine der beiden Technologien (BEV/FCEV) bevorzuge aber eben auf die Besonderheit einzelner Anwendungsfälle Hinweise. Wer hier erzählen will, dass es eine allgemeingültige Antwort auf alle Fragen rund um E-Fahrzeuge und ein erneuerbares Energiesystem gibt, hat aus meiner Sicht die Zusammenhänge und Komplexität der Realität nicht verstanden.
Oder profitiert direkt vom Erfolg einer Firma, so wie unser Nutzer alupo.
Andreas meint
@Ostivaldo: Sie sollten ein Edit machen, dass sich dieser Allgemeinplatz auf die erste Variante ohne technische Infos bezog. Eigentlich ist dies ein BEV mit optionaler FC.
Und? immer noch ein Bravo vom H2-Lobbyisten?