Nissan beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit der E-Mobilität. Neben Fahrzeugen wollen die Japaner künftig vermehrt dazugehörige Energiespeicher-Produkte und -Services anbieten. Im japanischen Yokohama wurde vor Kurzem der „Nissan Pavillon“ eröffnet. Das interaktive Markenzentrum unweit der globalen Firmenzentrale soll Modelle, Technologien und Mobilitätsvisionen des Autobauers erlebbar machen.
Wer mit einem Elektroauto zum Nissan Pavillon anreist, kann die Parkgebühren mit Strom bezahlen. Die Hochvoltbatterien der abgestellten E-Pkw versorgen dann unter anderem ein Café mit Energie. Doch auch ohne Stromversorgung durch die Elektroautos sitzen die Gäste nicht im Dunkeln: Der 10.000 Quadratmeter große, energieautarke Pavillon ist mit Solar- und Wasserkraft ausgestattet.
„Der Pavillon ist ein Ort, an dem Besucher sehen, fühlen und sich von unserer nahen Zukunftsvision für die Gesellschaft und Mobilität inspirieren lassen können“, erklärt Nissan-CEO Makoto Uchida. „Die Welt setzt zunehmend auf Elektromobilität: Die E-Fahrzeuge sind dabei mehr als ein Verkehrsmittel und werden immer mehr in die Gesellschaft integriert.“
Der Nissan Pavillon nutzt als Energiespeicher Altbatterien von Elektroautos. In Zusammenarbeit mit Partnern wurden unter anderem die Technologien „Nissan Energy Share“ und „Nissan Energy Storage“ entwickelt: Sie ermöglichen die Nutzung und Wiederverwendung von E-Auto-Batterien, um Privathaushalte, Unternehmen oder eben das Café im Nissan Pavillon mit Strom zu versorgen.
Auch als mobile Batteriespeicher, die nach Naturkatastrophen oder Unfällen zum Einsatz kommen, sind die Altbatterien geeignet. Ihre Zahl wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen: Nissan will bis zum Ende des Geschäftsjahres 2023 mehr als eine Million elektrifizierte Fahrzeuge pro Jahr verkaufen, die Modellpalette wird hierfür sukzessive ausgebaut. Den Anfang macht das neue Coupé-Crossover Ariya.
Neben der Elektromobilität präsentiert der Nissan Pavillon weitere Innovationen. Hierzu gehören das Fahrerassistenzsystem „ProPilot“ zum teilautonomen Fahren sowie die „Invisible-to-Visible“-Technologie (I2V), die Informationen aus der realen und virtuellen Welt miteinander verknüpft. Der „Mobility Hub“ vor dem Pavillon bietet in Zusammenarbeit mit der Kommune zudem verschiedene Dienstleistungen und Produkte wie elektrisches Carsharing oder Leihfahrräder.
Egon Meier meint
Irgendwie traurig, wie ein Pionier der Elektromobiliät jetzt seine letzten Yen in einen tollen Pavillon investiert aber jetzt – 10 Jahre nach dem Einstieg in den Markt – kein einziges konkurrenzfähiges Fahrzeug liefern kann.
Immer noch Rapidgate und chademo only
Komisch .. Porsche und BMW können in Japan Chademo aber Nissan in Europa kein ccs
(Arroganz, Geiz oder Dummheit?)
Duesendaniel meint
Das ist wirklich bemerkenswert, zumal Partner Renault es wohl begriffen hat, wenn auch sehr zögerlich. Beide waren mit Tesla Vorreiter und haben dann diese Rolle verspielt. Ich denke, bei Nissan liegt es am japanischen Starrsinn und dem Festhalten am staatlich geförderten H2-Konzept, obwohl da ja auch nicht viel kommt.