Die Bundesregierung will bis 2030 rund zehn Millionen Elektroautos auf die Straßen bringen. Das Ziel ist laut einer Marktanalyse der Unternehmensberatung Deloitte nicht erreichbar. Nach der Auswertung werden bis 2030 voraussichtlich lediglich 6,35 Millionen Autos mit Elektroantrieb neu zugelassen.
Dass die prognostizierte, immer noch hohe Zahl trotz Coronavirus-Krise erreicht werden kann, sei auf das im Juni 2020 beschlossene Konjunkturpaket der Bundesregierung zurückzuführen. Demnach sorgen die Anpassung der EEG-Umlage, eine erweiterte Förderung und eine Steuererleichterung für den Kauf von elektrisch betriebenen Dienstfahrzeugen sowie die Förderung von Entwicklungsprojekten in der E-Mobilität und der Batteriezellen-Fertigung für einen erwarteten Aufschwung von 650.000 Neuzulassungen.
Die staatlichen Maßnahmen gleichen der Studie zufolge den negativen Einfluss der Pandemie aus, der mit minus 500.000 Fahrzeugen beziffert wird. Allerdings wäre auch ohne den Virus das Ziel von zehn Millionen E-Autos bis 2030 um 3,8 Millionen Fahrzeuge verfehlt worden. „Zum Wendepunkt in der Elektromobilität wird es bis 2030 also noch nicht kommen“, so die Berater. Frühestens ab 2032 würden die Neuzulassungen der E-Fahrzeuge die der Verbrenner einholen.
„Die Automobilindustrie wurde von der Corona-Krise heftig getroffen und steht nun vor der Herausforderung, die beispiellosen Auswirkungen der Pandemie und die Transformation zu elektrischen, autonom fahrenden und verknüpften Fahrzeugen gleichzeitig zu erreichen“, sagt Harald Proff von Deloitte. Dennoch sei sie gefragt, weiter die Weichen für den langfristigen Wandel zur Elektromobilität zu stellen und die sich abzeichnende positive Entwicklung mit Nachdruck zu beschleunigen.
Wandel von Batterie-Autos geprägt
Der Deloitte-Analyse zufolge werden insbesondere batteriebetriebene Autos den Wandel prägen und im Segment der alternativen Antriebe auch über 2030 hinaus am stärksten nachgefragt. Eine entscheidende Rolle würden dabei Klein- und Kleinstwagen einnehmen. Dafür gebe es zwei wesentliche Gründe: die niedrigere Preisklasse sowie die zunehmende Verschärfung der CO2-Regularien. Stärker ins Spiel könnten auch Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-Wasserstoff-System kommen. Ihr Anteil werde ab 2026 kontinuierlich zunehmen, die Technologie könnte sich dann langfristig etablieren.
Fahrzeuge mit Hybridtechnik werden laut Deloitte an Bedeutung verlieren. Zwar seien sie in den nächsten fünf Jahren für die Branche noch essenziell, da sie die Einhaltung der CO2-Vorgaben erleichtern und bestehende Wertschöpfungsprozesse weiter genutzt werden können. Ab 2025 werde die Relevanz von Verbrenner-Elektro-Fahrzeugen jedoch zunehmend sinken.
Gemeinsame Anstrengungen nötig
Die Unternehmen der Automobilindustrie werden ihre Geschäftsmodelle und Kernaktivitäten der zunehmenden Dynamik des Marktes anpassen und radikal verändern müssen, glaubt man bei Deloitte. Dazu gehörten vor allem Investitionen in Batterie-Technologien und deren Optimierung, die Entwicklung von neuen Fahrzeugplattformen sowie der verstärkte Ausbau der Ladeinfrastruktur.
Auch der Staat sei gefragt und müsse neben den bereits eingeleiteten Maßnahmen über Stellhebel wie Kaufprämie und Kraftstoffpreis einen positiven Einfluss auf die Entwicklung nehmen. Mit gesteigerter Bereitschaft zum Umstieg könnten außerdem Verbraucher zur Wende hin zur Elektromobilität beitragen. Ziehen Politik, Wirtschaft und Verbraucher an einem Strang, bestehe das Potenzial, die bestehende Lücke bis 2030 weitestgehend zu schließen und immerhin 8,5 Millionen Autos mit alternativem Antrieb zuzulassen.
„Deutschland wird künftig auch weltweit einer der wichtigsten Märkte auf dem Weg zu mehr Elektromobilität sein und eine zentrale Rolle innerhalb der Europäischen Union einnehmen“, meint Proff. „Die Industrie sollte nun die aktuelle Situation nutzen, um den Wandel noch stärker voranzutreiben. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung sind enorm – doch langfristig werden sie sich auszahlen.“
oush meint
hat das nichterreichen von zielen auf die abgeordneten im bundestag irgendeine negative auswirkung?
Futureman meint
Vielleicht sollte die Regierung weg von festen Zahlen und lieber den Prozentsatz von Neuzulassungen festlegen. Denn vom Prinzip ist es noch besser, wenn ein Verbrenner durch KEIN! neues Auto ersetzt wird!
Mir wurscht meint
„Nach der Auswertung werden bis 2030 voraussichtlich lediglich 6,35 Millionen Autos mit Elektroantrieb neu zugelassen.“
Und diese Zahlen beinhalten alles, was nur annähernd einen E-Motor hat. Wenn das so weiter geht haben wir unter den „E-Autos“ einen PHEV Anteil von 90%.
Michael S. meint
Ich frage mich echt, welche Zielgruppe nach 2025 tatsächlich noch für Wasserstoff übrig bleibt? Mal ernsthaft, welchen Vorteil soll mir Wasserstoff dann noch bieten?!? „Ladegeschwindigkeit“? Wohl kaum. Reichweite? Auch nicht. Kosten? Haha, der war gut. Umwelt- und Ressourcenschonung? Okay, ich hör schon auf. :D
Mir wurscht meint
Das woran ihr BEVis nie mit rechnet.
randomhuman meint
Naja warten wir erstmal ab was in 9 Jahren so passiert. Da wird viel auf dem Automarkt passieren. Wir befinden uns ja mitten in einer Transformation.
Gunarr meint
Es ist vielleicht noch ein bisschen früh, um eine Prognose für 2030 zu wagen.
Wenn man davon ausgeht, dass Elektroautos 2030 noch genauso kacke sind wie heute, und man die Kunden zum Kauf überreden muss, könnte Deloitte recht behalten.
Wahrscheinlicher ist aber, dass Elektroautos besser werden und 2030 keiner mehr einen Verbrenner kaufen mag. Dann spielt die 10 M Marke keine Rolle mehr.
Michael S. meint
Prognosen sind immer schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen. ;)
Peter meint
Finde ich jetzt nicht schlimm, da die grundsätzlich notwendige Entwicklung ja angestoßen wurde. Der grundsätzliche Pfad stimmt (dank Tesla, VW und vielen anderen) , da sind kleinere Abweichungen in den Zahlen nicht so sehr entscheidend…
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„Die Bundesregierung will bis 2030 rund zehn Millionen Elektroautos auf die Straßen bringen.“
Cool! Ich nehme auch eins! Wo kann ich es mir abholen?
TwizyundZoefahrer meint
Bei VW, die haben noch welche auf Halde. Als Beta Tester bekommst vielleicht noch Geld zusätzlich. Bezahlt hast du ihn eh schon über deine Steuern. Und denk an die Arbeitsplätze von Diess, Müller, Osterloh und auch a die knappen Renten von Winterkorn usw.
Mäx meint
Junge junge junge deine Äußerungen…immer wieder schön.
Bezuschussung über Umweltbonus bzw. Innovationsprämie gibts für deinen geliebten Zoe nicht oder?
Was ist so schlimm daran Arbeitsplätze in Deutschland erhalten zu wollen, wenn diese in den Bau von Elektroautos involviert sind?
Hohe Managergehälter und hohe Renten gibts bei Renault wohl auch nicht…
Muss das schön sein in so einer Welt zu leben…
Freddy K meint
Die Mrd die der französische Staat an Renault zahlt um sur vor der Pleitd zu retten unf die Karren billig abzugeben sind auch Steuergelder. Und das Management von Renault dankts mit Entlassungen und Verlagerung ins Ausland. Und gönnt sich noch gute Gehälter. Wer da schlimmer ist……
Naja, das Sterben von Renault wird nur rausgezögert. Da reitet man eh nur noch das tote Pferd.
MiguelS NL meint
Ich denke aber dass die 10 Mio geschaft werden. Ich denke 12-15 Mio.
Ja, D hat einiges verzögert aber es gibt jetzt kein aufhalten mehr. Deutschland muss wie auch der Rest der Welt (Euro 7, CO2, Luftqualität…) . Je mehr man verzögert hat desto härter wird es aber anziehen müssen deshalb al die Nachhilfen (Umweltpremie, eine Milliarde für Ladenetze, 025% Regelung…)
Es läuft exponentiell es gibt kein einziges Indiz dass der Wachstum pro Jahr (im Schnitt) unter 100% (!!) liegen wird. Eher weit drüber Förderung soll 2025 verlängert werden.
Aktuell sehen wir 400%.(!!!!!).
Eugen P. meint
In normalen Jahren werden etwa 3 Millionen Neuwagen zugelassen, bis 2030 also 30 Mio., davon die Hälfte elektrisch ist ziemlich utopisch.
MiguelS NL meint
3 Mio wird aber denke ich nicht mehr sein :
1. Verbraucher keine Verbrenner mehr wollen, die Hersteller aber nicht genügend BEV liefern.
2. Kunden warten auf Ihren BEV (Preise…)
3. Allgemein weniger Auto’s
Eugen P. meint
Wenn der Gesamtmarkt einbricht, steigt nur der relative Anteil der E-Autos, aber nicht deren absolute Zahl. Selbst in Norwegen sind die Hälfte der Neuzulassungen noch Verbrenner und Norwegen dürfte Deutschland bei Stromerzeugung und Lade-Infrastruktur mehr als 10 Jahre voraus sein.
Gerry meint
Ich würde eher sagen, es wäre kompletter Wahnsinn wenn die 30 Mio. Fahrzeuge bis 2030 nicht überwiegend elektrisch sind.
Haben denn wirklich so wenige begriffen, dass wir umsteuern müssen???
Peter Klikowitsch meint
solange es noch Heinis wie bei BMW gibt, die Verbrenner noch immer als das aller Heilmittel ansehen , ist wird es schwer werden die Autoindustrie in Deutschland zu halten ,wenn kein umdenken stattfindet . VW ist momentan der einzige der das behirnt hat das es nur mit Elektroautos in Zukunft geht .
Peter W meint
War das nicht schon lange klar? Das Ziel von einer Million BEV 2020 wurde genau so wenig erreicht wie die CO2 Reduzierung die das Pariser Klimaabkommen forderte.
Leere Versprechungen sind Ankündigungen sind in der Politik normal, man gewöhnt sich dran. Das Ziel einer CO2 freien EU ab 2050 ist auch so ein Wunschdenken, das man nicht erreichen wird.
Dass die Autoindustrie es nicht schafft bis 2025 10 Mio. BEV herzustellen ist unter den derzeitigen Gesetzeslage logisch. Plug-Ins zählen als E-Auto und sind somit ein Freibrief für die Verpesterindustrie. Außerdem ist der Spritpreis seit 8 Jahren rückläufig. 2012 kostete der Liter Benzin über 1,60 € 2014 noch 1,50 € und jetzt sind wir unter 1,20 €. Wie kann man unter solchen Bedingungen erwarten, dass die Leute teure BEV kaufen? Es wird noch Jahre dauern, bis die CO2-Abgabe Wirkung zeigt, denn zuerst muss mal der Preis wieder über 1,60 gehen, und unter 2,- € passiert sowieso nichts. Hinzu kommt noch, dass zu den gefallenen Spritpreisen ständig steigende Strompreise kommen. Da kann man sich schnell ausrechnen, dass das E-Auto bald mehr Kosten je km verursachen wird als ein Diesel. Die Diskussion um die Ionity-Preise sind zudem noch Wasser auf die Mühlen der Bedenkenträger. Mit Recht.
Unsere Regierung ist unfähig und nicht Willens wirklich etwas zu ändern, und das gemeine Volk klatscht Beifall bei der Wiederwahl
Jürgen V meint
So ist es. Solange die Politik so rumeiert, wird sich nichts ändern. Es werden ständig Ausreden gesucht, warum es nicht klappen kann/wird. Spritpreise werden nicht nur wegen des Ölpreises so niedrig gehalten, sondern gewollt. Strom dagegen wird bei jeder Gelegenheit und mit jeder noch so fadenscheinigen Ausrede teurer gemacht. Die Berichterstattung tut sein übriges dazu. Und alle sind sich einig, schuld sind die SUV’s. Ganz ehrlich, mir sind 100 vollelektrische SUV in der Vollfettstufe lieber als eine Benzin oder Dieselbetriebene Luxuslimousinen oder diverse Sportwagen mit 600 und mehr PS.
Vielleicht sollte man mal ganz einfach, trotz diverser Bauchschmerzen in einigen Bereichen, strickt die Grünen wählen. Schlimmer können die es auch nicht machen.
Peter Klikowitsch meint
da hat vollkommen recht die Politik ist halt leider zu dumm das einzusehen
Jeru meint
Woran machen Sie das fest?
Andi EE meint
Sehr guter Post, danke!
Jeru meint
„Unsere Regierung ist unfähig und nicht Willens wirklich etwas zu ändern, und das gemeine Volk klatscht Beifall bei der Wiederwahl“
Das ist eine leere Phrase, die ich schon sehr lange nicht mehr hören kann und könnte unter jeder Überschrift stehen. „Ich habe es schon immer gewusst“ oben drauf.
Ernesto 2 meint
Warum bin ich nicht überrascht? Und in diesen Zahlen sind ja auch alle Hybrid-Fahrzeuge mit eingerechnet. Von denen 80% in Firmenflotten fahren die praktisch nie mit Strom betrieben werden. Eine echte Mogelpackung. Und daß diese weniger werden sollen glaube ich nicht. Denn mit denen machen die Hersteller die besten Geschäfte. Teurer und sichere Ersatzteilgräber. Warum die Kuh schlachten die die Milch bringt? Noch dazu wo man diese Kuh in den Ministerien und der EU dank Lobbyarbeit erst zum unersetzlichen Rindvieh erklärt hat.
Peter W meint
So ist es …
Jürgen V meint
????