Laut einer Auswertung des Neuwagenkauf-Vergleichsportals Carwow ist die Nachfrage nach Elektroautos in Deutschland im Norden am größten. Es wurden zudem Unterschiede zwischen Ost und West festgestellt, neue Mobilität ist demnach im Westen deutlich gefragter als im Osten der Bundesrepublik. Ein weiteres zentrales Ergebnis: In Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern setzen auf Landesebene mehr Einwohner auf Elektromobilität als in den Großstädten.
Nach Bundesländern und Großstädten geordnet zeigt der von Carwow erstellte „E-Autoatlas“, was die Kunden bei dem Portal suchen. Bei den Daten handelt es sich um Konfigurationen, die vom 1. März 2020 bis zum 1. März 2021 getätigt wurden. Im Norden wollen demzufolge mehr und mehr Leute elektrisch fahren: Mit jeweils 31 Prozent wurden in Schleswig-Holstein und Niedersachsen die meisten E-Autos gesucht. Darauf folgen Bayern und Baden-Württemberg mit jeweils 29 und 28 Prozent. Hinzu kommen noch 14 Prozent Hybride für die beiden norddeutschen Bundesländer und jeweils 15 Prozent für Baden-Württemberg und Bayern. Fast jede zweite Person sucht hier also bereits nach einem E-Modell.
Bundesweit war das durchschnittliche Interesse im Untersuchungszeitraum mit 43 Prozent Benzinern und 15 Prozent Dieseln noch mehrheitlich von Verbrennern geprägt. 27 Prozent der über das Vergleichsportal konfigurierten Autos waren aber bereits Elektrofahrzeuge und 15 Prozent Hybridautos.
Die wenigsten Konfigurationen von E-Autos fanden sich in den neuen Bundesländern. Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hinken bei der Nachfrage nach elektrischen Autos auf Carwow hinterher. Schlusslicht in der Auswertung ist Thüringen, hier entfielen nur 17 Prozent der Konfigurationen auf E-Autos. Damit liegt das Land zehn Prozentpunkte unter dem bundesweiten Durchschnitt und hat im Vergleich mit Schleswig-Holstein und Niedersachsen nur eine ungefähr halb so große Nachfrage nach Stromern.

Auch Berlin weist wenig Interesse an vollelektrischen Fahrzeugen auf, nur 20 Prozent der Anfragen von Carwow-Nutzern waren für E-Autos. Besser sieht in den ostdeutschen Ländern die Nachfrage nach Hybriden aus: Berlin und Brandenburg finden sich mit 18 und 16 Prozent knapp über dem Durchschnitt von 15 Prozent, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit jeweils 14 Prozent liegen knapp darunter.
Die Analyse von Carwow zeigt weiter, dass das Interesse an E-Autos in den Flächenländern höher ist. Mit 27 Prozent E-Autos ist demnach Hamburg die „elektrophilste“ der deutschen Millionenstädte, erreicht damit aber auch nur den bundesweiten Durchschnitt bei den auf dem Portal konfigurierten Autos. Mit 24 Prozent Nachfrage nach E-Autos in München, 21 Prozent in Köln und 20 Prozent in Berlin ist der Wunsch nach emissionsfreier urbaner Mobilität offenbar geringer als in Flächenländern. Dafür weisen die städtischen Carwow-Nutzer das niedrigste Kaufinteresse bei Dieselfahrzeugen aus und interessieren sich überdurchschnittlich für Hybridautos.
„Unser Überblick zeigt deutlich, dass E-Mobilität nicht nur in großen Städten nachgefragt wird. Gerade in den Flächenländern ist die Nachfrage nach E-Autos und Hybriden überdurchschnittlich. Das dürfte wahrscheinlich auch daran liegen, dass es in ländlichen Regionen einfacher ist ein Elektroauto zu laden als in der Stadt. Eine eigene Garage mit Wallbox ist zum Beispiel deutlich komfortabler als das Laden an der Straße. Das zeigt, dass wir bei der Mobilitätswende nicht nur immer an Großstädte denken sollten, sondern auch vermehrt die Bedürfnisse der großen Bundesländer beachten sollten, denn die Nachfrage nach individueller Mobilität ist auch hier hoch“, so Philipp Sayler Carwow Deutschland.
Daniel S meint
Die Laternenparker brauchen Lösungen!
David meint
Ich kann nur erkennen, dass Neufünfland die Elektromobilität offenbar noch nicht im 5-Jahres-Plan hat.