Das Ende 2016 gegründete Schweizer Startup für geteilte Mobilität Enuu setzt auf kleine Kabinenroller mit vier Rädern, einem an ein Fahrrad erinnernden Lenker und Platz für eine Person sowie Gepäck. Die knapp zwei Meter langen und einen Meter breiten Fahrzeuge erreichen zwar nur maximal 28 km/h, finden dafür aber leichter als kleine Pkw einen Parkplatz. Seit wenigen Wochen hat das Unternehmen 50 Fahrzeuge über die Berliner Innenstadt und über die Stadtteile Kreuzberg und Neukölln verteilt. Die Expansion soll fortgeführt werden.
Das Anmieten der Enuu-Stromer funktioniert via App und kostet 19 Cent pro Minute. Mit einer Ladung schaffen sie dabei 40 Kilometer am Stück. Nutzer müssen mindestens 18 Jahre alt sein und über einen Moped-Führerschein verfügen. Die beiden Gründer von Enuu, die Jung-Ingenieure Luca Placi und Yoann Loetscher, haben ehrgeizige Pläne: Ihr Ziel ist es, in Berlin bis Anfang 2022 insgesamt 500 Kabinenroller in den Verkehr zu bringen. Im nächsten Schritt soll dann das Sharing-System auch in anderen deutschen Städten eingeführt werden, so wie zuvor im Schweizer Biel, Basel, Bern, Lugano, Zürich und Genf. Die ehemaligen Leiter des Formula Student Teams an der Universität Bern und ehemaligen Mitarbeiter von Porsche und Mercedes haben dafür laut dem Magazin Edison über eine Million Dollar an Risikokapital eingesammelt.
Bisher habe Enuu in Berlin rund 2000 registrierte Nutzer, sagte Placi in einem Interview mit Edison. Die Erfahrungen aus der Schweiz hätten gezeigt, dass es besser ist, nicht direkt mit einer hohen Zahl an Fahrzeugen zu starten. Es habe nämlich in der Vergangenheit bereits Konflikte gegeben, vor allem was das Parken und Fahren an richtiger Stelle angeht. Diese würden sich in der Anfangsphase auch in Berlin abzeichnen, das Parken der Fahrzeuge sei dort nur auf Auto- oder Motorradparkplätzen erlaubt. Das müsse man den Nutzern erst noch klarmachen.
Es gibt bereits diverse Sharing-Angebote. Die Enuu-Macher glauben, sich mit ihrem Dienst von der Konkurrenz abzuheben. „Mit Enuu wollten wir eine Kombination aus Fahrrad und Auto schaffen: Auf der einen Seite leicht und umweltfreundlich, auf der anderen Seite mit mehr Komfort und Schutz vor schlechtem Wetter“, erklärte Placi. Das spiegele sich in dem Nutzerprofil wider: Es nutzten nicht nur junge Menschen das Angebot, der älteste Kunde in der Schweiz sei 88 Jahre alt.
Placi betonte das Thema Nachhaltigkeit: Für Wege, die die Mitarbeiter des Unternehmens beispielsweise für Batterietausch oder Sicherheitskontrolle der Kabinenroller zurücklegen, würden die eigenen Fahrzeuge genutzt, man sei damit auch im Betrieb vollelektrisch unterwegs. Die Enuu-Fahrzeuge seien zudem komplett recycelbar. Älteren Fahrzeugen verschaffe das Startup ein zweites Leben, indem es sie an Privatpersonen verkauft. Bei diesen könnten sie dann noch einige Jahre zum Einsatz kommen. Die verwendeten Lithium-Ionen-Batterien halten Unternehmensangaben nach rund 1600 Ladezyklen durch. Insgesamt seien die Akkupakete drei bis vier Jahre im Einsatz, bis sie recycelt werden.
Andi66 meint
Da sparst du dir bei einem schweren Unfall den Sarg.
150kW meint
Es tut mir leid dass sagen zu müssen, aber das Teil sieht wirklich ultra hässlich aus. Dann lieber so eins dieser elektrischen Dinger für Übergewichtige.
Thomas Claus meint
Nein danke. Das Teil müsste schon 60 oder 70 schaffen. Ein wenig länger könnte er auch noch sein um auch einen kleinen Einkauf verstauen zu lassen können.
Eugen P. meint
Fahrzeuge wie diese (bzw. Car-Sharing allgemein) konkurrieren mit dem ÖPNV oder ersetzen den Ganz zu Fuß, aber keine regulären (bzw. eigene) PKWs, nur damit sich niemand falsche Hoffnungen macht.
Das E-Bike ersetzt das normale Fahrrad (wobei durchaus einige Leute mit dem E-Bike in die Arbeit fahren) und der E-Roller ersetzt den Gang zu Fuß. Das führt eher zu noch mehr Müll und spart sicher kein Co2 ein.
Crsitan meint
Wäre nur eine weitere Sharing Metastase in Berlin mit semi überdachten Nutzen…
Das Car Sharing Angebot mit E-Autos kann gerne mit weiteren Wettbewerber und Mietmodellen ausgebaut werden, aber parallel muss man klimaschädliche Privatautos mit einem durchdachten Verkehrskonzept immer mehr aus der Stadt verbannen. Dann ist auch vielleicht Platz für solche Nischen Sharing Angebote, ob sie einen gefallen oder nicht.
Sebastian meint
Mit so einem Ding ist bei uns vor drei Jahren einer ständig über die Landstraße gefahren. An sich ein Zeitgenosse der im Kopf recht klar war… bis er mit dem Gefährt von einem wilden Raser mit weit über 120 km/h erfasst wurde…. unfassbar wie das Unfallbild da aussah :-(
Selbst wenn solche Eimer nur in 30er Zonen unterwegs sind, das ist pure Lebensmüde!
Christian meint
Wahrscheinlich braucht es deswegen auch keine Kopfstütze…. hast Du eh keine Chance.
Jin meint
Verkehrswende vorn Arxxx, die Dxppxn in der berliner Regierung glauben doch wohl nicht im ernst, dass wenn sie diesen Schrott zulassen, dass irgendjemand deswegen auf sein eignes Fahrzeug verzichtet, im Gegenteil, die Dinger werden dann einfach ZUSÄTZLICH zu den schon vorhandenen rumstehenden PKWs von den Haltern derer genutzt, weils bequem ist damit mal kurz zum Späti zu fahren oder so, somit wird die Parksituation in Berlin noch schlechter, als ohnehin schon, und wenn man sieht, wo und wie allein schon diese Scheixx-E-Roller rumliegen, dass man an manchen Stellen kaum noch laufen kann, dann weiß ich was hier blüht… aber macht mal, ’s wird schon alles so richtig sein, ich hab da vollstes Vertrauen…. nicht.
Eugen P. meint
Es gibt keinen Grund solche Fahrzeuge nicht zuzulassen, nur sind es keine PKWs und ersetzen auch ebendiese nicht.
Olli meint
Herrlich, wenn solch ein Geschwür dann auch noch einen Auto-Parkplatz zustellt.
Yogi meint
Der erweckt bei mir richtig Mitleid. Wann immer ich einen sehe, werf ich einen Euro rein….;-)
DerÄlbler meint
Sieht aus wie ein Dixi Klo auf Rädern, fällt bestimmt beim ersten kräftigen Windstoß um.
Im Ernst, meint irgendwer dieses Geschwür wäre eine Lösung für die urbane Mobilität der Zukunft?
Der Wartende meint
Ist das ein Junges von Darth Vader?
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Das wird ein Spaß, wenn diese mehrspurigen Teile mit max. 28 km/h über die Straße tuckern; da braucht man kein Tempolimit mehr.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Kommt man in Berlin, innerhalb des Berufsverkehres, überhaupt mit mehr als 30 km/h voran?