Bosch hat ein flexibles Elektroauto-Ladekabel mit integrierter Steuerungs- und Sicherheitstechnik vorgestellt, das auch an der 230-Volt-Steckdose ohne den sonst üblichen „Ladeziegel“ – eine sperrige In-Kabel-Kontrollbox – auskommt. Dadurch wiegt das „Flexible Smart Charging Cable“ laut dem Zulieferer unter drei Kilogramm und damit im Schnitt gut 40 Prozent weniger als herkömmliche Ladekabel mit Kontrollbox.
Das neue Kabel spare nicht nur Gewicht, sondern auch Platz im Kofferraum, wirbt das Unternehmen. Dank Adapter für Typ-2- und Haushaltsstecker brauche es kein zweites Kabel mehr, um flexibel zu Hause oder unterwegs an einer Ladestation Strom zapfen zu können. „Mit dem universellen Ladekabel macht Bosch die Elektromobilität noch kundenfreundlicher“, sagt Gackstatter, Vorsitzender des Bosch-Geschäftsbereichs Powertrain Solutions. „Unser Ziel ist es, das neue Kabel zur Standardausrüstung von Elektrofahrzeugen zu machen.“ Bosch werde es voraussichtlich von Mitte 2022 an sowohl an Fahrzeughersteller als auch an Endkunden vertreiben.
Das dreiphasige Kabel ermöglicht Mode-2- und Mode-3-Laden von Wechselstrom mit bis zu 22 Kilowatt. Stromtanken zu Hause funktioniert mit dem Flexible Smart Charging Cable auch ohne Wallbox. Im fahrzeugseitigen Typ-2-Stecker befinden sich die Komponenten zum Steuern und Überwachen der Ladeleistung. Am anderen Ende sind im Haushaltsstecker mit Adapter Temperaturkontrolle sowie Fehlerstromschutzschalter untergebracht. Damit sei sichergestellt, dass es auch beim regulären Laden an der Haushaltsteckdose mit bis zu 2,3 Kilowatt Ladeleistung zu keiner Überlastung oder Überhitzung kommt, so Bosch. Wenn nötig, schalte die Sicherheitstechnik ab, bevor ein kritischer Wert erreicht wird.
Um die Steuerungs- und Sicherheitstechnik in den kompakten Kabelsteckern integrieren zu können, haben die Entwickler die Elektronik im Vergleich zu bisherigen Anwendungen in Kontrollboxen laut Bosch „signifikant“ verkleinert. „Das Flexible Smart Charging Cable ist ein schönes Beispiel dafür, wie Bosch mit innovativem Hightech den Alltag erleichtert und gleichzeitig zu einer breiteren Akzeptanz der Elektromobilität beiträgt“, so Gackstatter.
tim meint
Entscheidend für Privatkunden wird (wie auch beim kürzlich angekündigten Schuko-Adapter von Lapp) der Preis sein. Wenn Bosch für das Teil über 200 Euro aufrufen sollte wird es kaum Abnehmer finden. Aber man verfolgt ja auch die Strategie es als Standardausrüstung den Herstellern schmackhaft zu machen, dass diese es dann ihren Fahrzeugen beilegen. Das könnte klappen…
Mike meint
200 EUR wären voll OK. Viele Hersteller verlangen weit mehr für ein 20A-Typ2-Kabel.
Widor Volker meint
Schön wären ja weitere Adapter für die anderen CEE Stecker (1-3 Phasig/ 3.7kW-22kW)
StanS meint
Einfach mal suchen nach: Metron PC05T
StanS meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf werbliche Links. Danke, die Redaktion.
Mike meint
Ich weiß nicht so recht. Statt 2 bei einem normalen hat dieses Kabel+Adapter 3 Steckverbindungen. Wie wird eigentlich verhindert, dass jemand Böses wärend des Ladens an der AC-Ladestation das Kabel vom Adapter trennt? Wäre es nicht besser gewesen, nur einen Adapter von SchuKo auf Typ2 und ein normales Kabel zu nehmen?
Soeri # CH meint
Super Bosch.
Dass finde ich ein sehr gutes Produkt.
Gute Nachricht, ab 2022 entfällt damit die Wallbox. Prima.
Herbs meint
Wie das? Der 230V Stecker ist ja nur begrenzt tauglich eine Wallbox oÄ zu ersetzen.
Dagobert meint
Na ja, ich habe einen Arbeitskollegen der einen Weg von 80km zur Arbeit hat. 160km sind zun täglichen Pendeln schon echt viel, das machen nur wenige. Ich bin selber mal täglich 100km gefahren und habe deshalb nach 2 Jahren gekündigt. 2 1/2 Stunden im Auto jeden Tag, da muss man schon spinnen. Aber ich weiche ab…
Der Kollege fährt einen Kona und verbraucht so ca. 17kWh/100km. Das sind aufgerundet 27 kWh am Tag. Bei 2,3 kW Ladeleistung dauert wieder voll Laden keine 12h.
Er musste lange auf die Wallbox warten, wegen der aktuellen Lieferschwierigkeiten. Nach 2 Monaten ohne meinte er, dass er gar keine mehr nehmen würde, wenn sie nicht durch die Förderung eh fast umsonst wäre. Das Auto war morgens immer voll und wenn nicht, haben vielleicht 5% gefehlt…
Werner Mauss meint
Das geht natürlich alles. Man sollte halt darauf achten dass eine normale Schuko durch die ständige Belastung schnell ausleiert und so zum Risiko wird, auch bei vermeintlicher Abschaltung. Des weiteren hat eine Schukoladung einen enormen Verlust von bist zu 30%, da alle Geräte über mehrere Stunden wach sind und zusätzlich Strom verbrauchen. Die sparsamste Lösung ist eine Wallbox mit möglichst hoher AC Ladeleistung, am besten 22 Kw. Alles andere subventioniert den Energieversorger. Das ist ja unter den Herstellern bereits so abgemacht, zu Hause lange ineffiziente Ladung und unterwegs überteuert DC.
Matthias meint
Die Frage ist, was es kosten soll. Schön wäre auch wenn es noch andere Adapter, mindestens CEE blau 1 phasig geben würden.
Sebastian meint
Ja genau, bestimmt wieder Schweine teuer und somit kommt die Mehrheit weiterhin mit 2 Kabeln daher :-/
Franz mueller meint
Cool. Würd ich mir kaufen. Hab beim Q4 das Ladegerät extra abbestellt, da ich genug Wallboxen um mich rum habe. Zur Sicherheit wär es aber klasse noch einen Notlader dabei zu haben.
Vanellus meint
Das „Ladegerät“ hast du ohnehin im Auto. Ohne dieses interne Ladegerät könntest du gar nicht AC laden. Der „Ziegel“ oder die Wallbox stellen nur die Kommunikation sicher, ansonsten leiten sie nur AC durch.