Audi-Chef und Volkswagen-Entwicklungsvorstand Markus Duesmann hat sich im Sommer wegen den Langzeitfolgen einer Covid-Erkrankung in die Reha begeben. In den drei Wochen hat ihn neben Erholung kombiniert mit sportlicher Ertüchtigung auch das Thema Strom für die Elektromobilität beschäftigt. Das verriet er kürzlich in einem Interview mit dem Schweizer Tagesanzeiger.
Konkret habe er darüber nachgedacht, wo nachhaltig erzeugter Strom in ausreichender Menge für Elektroautos herkommen kann. Und wie man ein Ladenetz hinbekommt, mit dem die Kunden wenig Aufwand haben – „reservierbare, schnelle Ladepunkte, an denen jeder einfach zahlen kann“.
Duesmann hat für Audi beschlossen, dass ab 2026 neue Modelle nur noch mit Elektroantrieb auf den Weltmarkt kommen. Bis 2033 lässt die Premiummarke die Produktion ihrer Benziner und Diesel nach und nach auslaufen. Lediglich in und für China könnten später noch Verbrenner gebaut werden. Im Rahmen der E-Offensive plant Audi für seine Kunden eigene Premium-Ladestationen mit Lounge.
Insgesamt sieht Duesmann bei der Ladeinfrastruktur weiter viele Herausforderungen. Eine Gesamtlösung liege noch nicht vor, sagte er dem Tagesanzeiger. Die brauche man als Gesellschaft aber bei Erzeugung und Verteilung, damit auch Elektromobilität funktionieren kann. Zugleich sollte das Steuersystem Antriebe mit CO₂-Ausstoß teurer machen, damit der Besitz von Elektroautos interessanter wird. Nur so werde diese Transformation ein Erfolg.
Dass sich Audi trotz der Herausforderungen für den Umstieg auf Elektroautos entschieden hat, begründete der Firmenchef so: „Wir müssen weg vom CO₂, das ist keine Frage. Und ein Enddatum für den Verbrenner macht es für alle einfacher, als wenn wir nur so dahindümpeln.“ Durch diese Entscheidung könne das Unternehmen besser planen, weil die Mitarbeiter ein Ziel vor Augen haben. Es gebe dabei ausreichend Zeit für alle im Team, sich auf die Veränderung einzustellen. Ein Verbrenner-Verbot durch die Regierung lehnt Duesmann ab, es sei besser, die Menschen zu nachhaltigem Verhalten zu motivieren. Audi glaube fest daran, dass das geht – „mit großen Anstrengungen und Technologieklarheit. Wir dürfen uns nicht in der Vielfalt von Lösungen verlieren.“
Duesmann wies darauf hin, dass vonseiten der EU mit „Fit for 55“ ohnehin ein sehr strenger Klimaplan mit ambitionierten Zielen vorgelegt wurde, an dem sich alle orientieren können. Das sei schwer erreichbar, jedoch notwendig. Deswegen unterstütze er das, aber eben freiwillig. Bei dem eigeschlagenen Weg hin zur Elektromobilität sei dabei mit der Planung für die Technik der Produkte bereits alles klar, „abgesehen vielleicht von Verbesserungen bei den Batterien“.
„Wir werden Tesla einholen“
Duesmann äußerte sich auch zu Elektroauto-Pionier Tesla: „Ich gehe fest davon aus, dass wir Tesla produktseitig einholen werden“. Es sei jede Hürde aus dem Weg geräumt worden, jetzt komme nur noch die Umsetzung. 2027 verkaufe Audi in allen Segmenten E-Autos, dafür brauche es kein Gesetz. Die neue Bundesregierung sollte sich besser darum kümmern, dass Sonnenenergie und Wind besser genutzt werden und die Genehmigungsverfahren beschleunigen. Sonst werde es schwierig, nachhaltigen Strom in ausreichender Menge zur Verfügung zu haben.
Die Politik müsse regulieren und fördern, aber auch die Industrie mehr tun, so Duesmann. Er versprach: „Wir werden unseren Beitrag zur öffentlichen Ladeinfrastruktur erhöhen“. Es brauche Schnellladesäulen im urbanen Umfeld, das teste Audi demnächst selbst mit einem Pilotprojekt in Nürnberg. Noch würde das Unternehmen damit „fremdeln“, weil es bislang ja auch keine Tankstellenbetreiber gewesen sei – „aber wir stellen uns der Herausforderung und müssen das lernen“. Aus regulären Tankstellen könnten zukünftig „Schnelllade-Hubs“ werden, meinte Duesmann. Audi führe Gespräche mit dieser Branche, wie auch dort die Transformation starten kann.
Zum Thema synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) für den umweltfreundlicheren Betrieb von Verbrenner-Fahrzeugen sagte Duesmann, dass diese zwar eine Lösung seien, aber erst sehr langfristig. Dafür bräuchte es allerdings regenerativen Strom im Übermaß, und das dauere. Ob dann überhaupt noch Verbrenner produziert werden, hält Duesmann für „sehr fraglich“. Er sehe deshalb keine Zukunft für Verbrennermotoren – und er könne sich nicht vorstellen, dass irgendein Hersteller in der Welt erwäge, sie langfristig weiterzubauen.
Andreas meint
Audi: „Ich sehe keine Zukunft für Verbrennermotoren“
Die Community: „Wir auch nicht und das seit vielen Jahren“.
Was wurde in den letzten Jahren so alles an Unsinn in den Medien rauf-und-runter gebetet und was musste man sich von Stammtischen so alles anhören.
Heiko meint
Und ich sehe keine durchbrechende Zukunft mit E-Autos hier in Deutschland. Strom zu teuer, ist die größte Bremse…
Wenn Benzin viel teurer wird, geht das auf die ganze Wirtschaft und zuletzt auf auf uns kleinen Bürger schadhaft zurück.
Ladezeit für berufliche Vielfahrer, 1 Million Camper mit Wohnwagen und anderen Lasten Hänger, Leute, wie soll das funktionieren?
Es müssen definitiv Alternativen her!
Moritz meint
Was du schreibst ist mit Ausnahme des Wohnwagens Blödsinn.
Bin beruflicher Vielfahrer.
Hab eine 840km Pendelstrecke die ich einmal pro Woche fahre. Morgens 420 hin, abends 420 zurück. mit dem Benziner Kostet die Tour über 100€, mit dem ioniq 5 am ionity charger keine 50€. Irgendwann muss ich auch schiffen, einen Kaffee holen und was essen und dann ist der Karren wieder zu 80% voll.
Sebastian meint
Natürlich, die Sporttasche spazieren fahren ist keine Herausforderung. Weder technisch noch interlektuell..
Bei Start und Ziel die eigene Ladesäulen haben… hey, wie cool. Der Massenmarkt kann beginnen… was im kleinen funktioniert, funktioniert überall. Und so ein schicker Hyundai 5 auch das Auto für Krankenschwestern und Putzfrauen.
Shullbit meint
Alle relevanten Parteien planen die Abschaffung der EEG-Umlage auf den Strompreis. Damit wird Strom bis zu 8 Cent günstiger, was über die Lebenszeit 3000-6000 EUR aus der Kostenrechnung eines BEV nimmt. Gleichzeitig steht schon fest, dass die CO2-Abgabe auf Benzin/Diesel weiter steigen wird.
Richtig ist, dass Elektromobilität heute noch nicht für jedes Fahrzeugnutzungsprofil und jede Konstellation passt. Dass muss sich auch nicht. Selbst wenn schon ab 2025 keine Verbrenner mehr verkauft würden, dauert es noch bis 2045, bis die allermeisten Verbrenner von der Straße sind. Bis dahin haben wir Zeit, die Infrastruktur für 100% Elektromobilität aufzubauen. Uninformierte Leute wie sagen, dass wir das in einem Vierteljahrhundert nicht schaffen können. Wenn Sie das ernsthaft glauben, können Sie Deutschland dicht machen. Dann bekommen wir gar nichts hin.
Kona64 meint
Moritz hat ja schon zu der Langstrecke was gesagt. Zu den Campern ist es doch wohl so, dass die nicht jede Woche über die Alpen pilgern. Die meisten nur einmal im Jahr oder der Camper bleibt dort stehen. Die meisten Anhänger für Lasten dürften eh nur wenige km bewegt werden. Mit meinem Anhänger bin ich jedenfalls die letzten 15 Jahre nie weiter als 20km gefahren. Mein Kona zieht den Anhänger jedenfalls einfacher als früher unser Diesel.
Chris Cross meint
Kurzsichtig.
E-Autos im großen Stil benötigen sehr viel Energie in Form von Ladestationen.
Die letzten AKWs werden bald runtergefahren und dann… Doch aus der Not wieder ein Aufleben erfahren?
Mal abgesehen davon bekommt man einige Gebrauchtwagen in der Klasse um die 4000 Euro… Wann sieht man hier einen eGolf?
Was macht der Akku in 10 Jahren #Error… Dann packt man da einfach für geschmeidige 15.000 Euro einen neuen Akku rein und gut is #Aufwachen!
Das kann sich die Mehrheit nicht leisten die steigenden Lebenshaltungskosten drängen nun mal raus aufs Land.
Da hakt es an allen Ecken und Enden Bus/Bahn und nochmals, dass ist gerade eine scheinheilige Debatte.
Stoppt lieber mal die Kreuzfahrtschiffe mit der Schwerölbefeuerung und schon sieht die Klimabilanz deutlich besser aus.
Dann was gehen den heftigen Reifenrieb unternehmen und dann klatscht die Greta Applaus.
Wasserstoff wird bis dahin auch weiterentwickelt werden, dann befindet sich der VW Konzern in der chinesischen Sackgasse.
Was soll ein VW/Audi Verantwortlicher denn auch anderes sagen… Der kann bzw darf nur die e-Flagge schwenken!
In Deutschland sind noch immer unter 1 Millionen e-Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs und das wird auf absehbare Zeit nur überschaubar wachsen.
Die Förderungen gehören jedenfalls abgeschafft oder auf Gebrauchtwagen umgelegt, von mir aus E-Autos.
Akku-Wechsel darf nicht mehr als gesetzlich vorschriebenen Betrag von 3.000 Euro übersteigen, inklusive FACHGERECHTER Entsorgung.
Nein, nicht abfakeln auf einer kleiner Insel im Ausland, so wie das Heute mit unseren alten Geräten oft passiert.
Das von Kinderhänden geförderte Kobalt dürfen die Hersteller auch behalten, vielleicht in einer kleinen Historischen Ausstellung…“von Kindern, für reiche Menschen gefertigt“ – so, oder so ähnlich könnte die Ausstellung in New-Texas (heute Brandenburg) aussehen.
Hauptsache fördern an den falschen, wirklich richtig falschen Stelle, aber der Michel honoriert das mit nem neuen Kredit für den CO2 neutralen Flitzer…
Wolfgang Lange meint
…ja, jeder Verbrenner schädigt im Betrieb unmittelbar unsere Gesundheit. Einmal toxisch durch die Abgase und durch die Lärmbelastung. Jeder Verbrenner benötigt auch wesentlich mehr Recurcen in der Herstellung. Es bleibt auch mehr Strom für die Allgemeinheit zur Verfügung, wenn sie nicht mehr hergestellt werden. Ich freue mich auf eine Verbrennerfreie Zeit…
Helmuth Meixner meint
Nun, mit WELCHEN Motoren werden dann bald > 90% aller Waren auf dieser Erde tranportiert? Dabei sind nur die maritimen Transüorte gemeint. Wird in naher Zukunft wieder mit den Passat-Winden gesegelt oder nicht man H2 für den Antrieb? Und –
„Draußen vor der großen Stadt, da sthen sich die vielen TRUCK gar nicht ihre Reifen platt“. Die fahren und fahren unzählige Waren immer noch mit diesem Erdöl und man will nun keine Verbrenner mehr? Wann kommen diese Waren mit Karvanen und Eseln zu uns? VERBRENNERLOS! Gibt es denn schon alternative Treibstoffe? Ich sehr keine ZUKUNFT bis jetzt OHNE VERBRENNER, nur BEVs und noch mehr Fantasien. So wie es aussieht hat man VERGESSEN Alternativen zu bauen. Einfach vergessen! Hurra!
Dagobert meint
Man kann es sich auf Dauer nicht leisten zwei Antriebarten parallel zu entwickeln und der Elektromotor ist nun mal politisch gesetzt. Mittelfristig werden keine neuen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auf den Markt kommen.
Ich kann mir aber vorstellen dass dieser irgendwo in den 2050er – 70er Jahren noch mal reine Renaissance erleben könnten. Wenn irgendwann erneuerbare Energie im Überfluss vorhanden ist, der Strompreis sinkt und E-Fuels Und/oder Wasserstoff großindustriell hergestellt werden. Diese werden zunächst mal für Oldtimer, Schwere Nutzfahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge benötigt. Auch in Schwellenländern und der dritten Welt wo es keine Ladeinfrastruktur gibt wird man noch lange flüssige Kraftstoffe benötigen. Dann könnte ich mir schon vorstellen, dass kleine Sportwagenhersteller Dinge wie den V12 für Liebhaber noch mal aufleben lassen. In der Großserie sehe ich den Verbrenner dann allerdings trotzdem nicht wieder.
Niklas meint
Diese Liebhaber-Verbrenner wären dann wahrscheinlich ein teures Vergnügen, denn wenn diese Technik nicht mehr in großen Mengen von Herstellern und Zulieferern produziert wird, gehen bis dahin auch die ganzen Skaleneffekte der spezifischen Bauteile verloren.
Helmuth Meixner meint
Was, Sie sind KEIN Verbrenner-Liebhaber? Mit welcher Tranportttechnik ÜBERLEBEN SIE bis jetzt? Sind Sie Selbstversorger mit Hacke und Spaten? Wollen Sie erklären, Sie werden bald OHNE Verbrenner existieren können? Wie denn? Indem Sie mit AKKU-Strom Auto fahren? Auf dieser Welt???? Da haben Sie aber ein langen Weg vor sich! Akku aus China, quer durch die Taklamakan, über die Weltmeere. Da sollten Sie sehr schnell mit der Scalierung anfangen und sehr große Akkus einkaufen… und Spefifische BAUTEILE wie Kohle- und nuklearkraftwerke, samt Kabel auch. Bitte die Ladestecxker dazu nicht vergessen. Die Dieselbagger warten schon da Zeug zu verbauen. Die Rohstoffe werden gerade mit Akku-Maschien ausgebuddelt und hoch scaliert… Haben Sie sich etwas verschätzt? Hätte man vlt. VORHER die nötigen Werkzeuge gebraucht?
Yogi meint
Spätestens dann haben sie 20 Ruhestörungsklagen, wenn sie mit so einem antiken Ding durch Wohngebiete fahren.
Nostradamus meint
Hi Yogi!
Ein moderne Verbrenner beim Stadtgeschwindigkeit produziert genauso starke Geräusche wie ein e-Auto. Der Grund: Das lauteste an einem Auto bei niedrigen Geschwindigkeiten sind – Reifen! Das Reifengeräusch beträgt 67 bis 71 dB. Diese Information steht auf einem bunten Aufkleber und zwar auf jedem Reifen und heißt „Reifenlabel“. Es ist gesetzliche Pflicht.
stdwwanze meint
Genau, und weil alle Verkehrsteilnehmer nie aufs Gas treten rollen alle nur durch die Gegend. Mein Nachbar hat nen neuen Q5, so ne S line, mit 4 Auspuffrohren. Was meinen Sie was ich höre wenn der vom Hof rollt? Die Reifen?
Ich bin selber begeisterter Super7 Fahrer, glauben Sie mir, der Sound ist ein Grund für die Begeisterung. Fahre ich damit jeden Tag? Nein.
THeRacer meint
… das stimmt so nur teilweise. Gemessen wird der Geräuschpegel des Reifens bei einem rollenden Fahrzeug bei 80 km/h. Das ist keine typische Gemeinde- bzw. Stadtgeschwindigkeit!
Die liegt zw. 30-50 km/h; also deutlich darunter. Ergo dringen die Motorengeräusche insbesondere von Verbrennern umso deutlicher ans und ins Ohr.
Grundsätzlich gilt: je leichter das Fahrzeug, je schmaler die Reifen, umso leiser, z. B. BMW i3 ( Bj. 2015 ohne ,AVAS’ mit Brigdestone Ecopia EP500 (69 dB). Im Gegensatz dazu liegen breitere Standardreifen zw. 70-72 dB, also bis doppelt so laut.
Auch in Bezug auf Beschleunigungs-, bzw. verzögerte Schaltvorgänge ist ein Verbrenner deutlich lauter als ein BEV…
Dagobert meint
Durch den Staatlich verordneten Missklang des AVAS haben BEVs gegenüber modernen Verbrennern in Wohngebieten bei der Lautstärke keinerlei Vorteile. Die Chane wäre dagewesen, dass endlich wirklich ruhe in den Städten herrscht, jetzt wird es ein Klangkonzert aus unterschiedlichen Summ- und Brummtönen.
THeRacer meint
… @Dagobert
AVAS ist erst seit 1.Juli 2021 bei neuzugelassenen ePKW Pflicht.
Insofern sind alle älteren BEV bis ca. Mitte 2021 deutlich leiser als alle Heizöfen und Lärmgeneratoren auf Rädern mit Verbrennungsmotoren.
Ferner schaltet sich AVAS ab 30 km/h ab.
Ansonsten lies einfach nochmal meinen Kommentar weiter oben! ;-)
Yogi meint
Das stimmt so schlicht nicht, bei 30 km/h, was dann 45 km/h real sind. Zudem lebe ich an einer kleinen Rechts-vor Links Kreuzung.
Ausnahmslos jeder Verbrenner jault hier täglich mehrmals seine antike Gurke hoch. Und ich kann Zoes, IDs und Mokkas durchaus am viel leiseren, fast erholsameren Summen erkennen.
Ausgangspunkt war aber eine Wummenrenaissance des Vorredners 2050+. Nachdem in den Wohnvierteln verhältnismäßige Ruhe eingekehrt ist….
stdwanze meint
Wieso sollten Antriebstechnologien die eine Gesamtwirkungsgrad von ~16% aufweisen eine „Renaissance“ erleben wenn sie gegen System mit >70% Gesamtwirkungsgrad antreten bei dem die Energie auch noch vom Besitzer selbst erzeugt werden kann, erschließt sich mir nicht.
Richtig ist, der Elektromotor ist politisch gesetzt, aber eben auch physikalisch. Auch FCEVs haben einen ;-)
Selbst wenn wir sehr konservativ davon ausgehen das Batterien in den nächsten Jahren ihre Leistungsdaten nur um 30% verbessern gibt es überhaupt keinen Grund eine andere Energiespeicherform in ein Fahrzeug einzubauen.
Michael Bernd Pauls meint
Es geht um Liebhaberfahrzeuge, nicht den Golf in Großserie, dort hat sich der Verbrenner erledigt.
Sportwagen für Leute die einen V8 – V12 im Rücken haben möchten. Was interessiert da der Wirkungsgrad, wenn der Strom 100% erneuerbar und im Überfluss vorhanden ist? Evtl. auch ein kleiner leichter Sportwagen mit Handschaltung, den sich ein großer Hersteller noch zum Spaß leistet. Auch ein MX-5 hat keinen negative Einfluss auf das Klima mehr, wenn er mit E-Fuels aus erneuerbaren Energien gefahren wird.
Was ich bereit bin dafür zu bezahlen, überlassen sie mal mir. Laut ADAC ließen sich E-Fuels heute schon für 4,50€/l herstellen und für das Jahr 2030 geht man von kosten um die 2,30€/l aus (inkl. Steuern). Für meinen Just4Fun Wochenendflitzer dürfte 1l auch 5€ kosten, bei 2000km im Jahr juckt mich das nicht den Lamborghini Fahrer schon 3 mal nicht.
Tommi meint
Diese Argumentation mit dem Wirkungsgrad ist meines Erachtens nicht sinnvoll. Man könnte auch argumentieren, dass eine Solarzelle einen Wirkungsgrad von lediglich 20-22% hat.
Wenn man mit 7 Liter Benzin 100 km fahren kann, dann kostet das so rund 11 €/100 km. Ein Elektroauto verbraucht 20 kWh/100 km. Damit komme ich zum Hausstromtarif auf 6 €/100 km. Also durchaus deutlich günstiger. Dass beim Benzin so viel verloren geht, interessiert den Autofahrer in der Regel so überhaupt nicht. Selbst mit dieser Verschwendung erreicht man mit dem Benziner sogar eine deutlich höhere Reichweite.
Ich will damit nicht für Verbrenner argumentieren. Was an Abgasen beim Verbrenner hinten raus kommt ist nicht zu verantworten. Gesamtwirkungsgrad hin oder her. Nur die Argumentation ist an den Haaren herbei geholt.
stdwanze meint
Den Wirkungsgrad findest Du auf die eine oder andere Weise im Preis wieder.
Kona64 meint
Die Argumentation mit dem Wirkungsgrad ist schon richtig. Beim PV gibt es keine Alternative mit einem besseren Wirkungsgrad. In einer CO2 neutralen Wirtschaft wird man schnell merken das H2 zwar eine wichtige Rolle spielt aber der Einsatz wohl überlegt sein will. H2 brauchen wir in den Hochöfen, Chemie und Bereiche die nur schwer elektrifiziert werden können. Fahrzeuge gehören in der Masse nicht dazu. Natürlich braucht man auch H2 um ggf. Strom und Wärme zu erzeugen. Ich fahre lieber elektrisch und nutze H2 um ein warmes Haus zu haben.
Michael B. meint
Das halte ich für sehr unwahrscheinlich, blicken wir doch 50 Jahre zurück, oder besser noch auf das erste Jahrzehnt des zwanzigsten Jahrhundert. Aus deren Blickwinkel betrachtet entspräche das der Aussage „ 1960 werden die von Pferden gezogenen Kutschen eine Renaissance erleben weil die Pferdehaltung durch den Fortschritt wirtschaftlicher wird“. Klingt komisch oder? In einem Zeitraum von 50 Jahren wird sich die Energiegewinnung, wie auch Speicherung soweit weiterentwickelt haben, dass Verbrennungsmotoren nur noch im Museum zu finden sein werden .
Dagobert meint
Das bestätigt mich doch eher. Gut situierte halten sich zum Spaß Pferde im in der Freizeit zu reiten, bei uns in Schwarzwald sehe ich fast jeden Tag Menschen beim Ausritt. es gibt immer noch Pferderennen und Kutschfahrten können sie in jeder größeren Stadt machen.
NiLa meint
Pferde erleben tatsächlich eine Renaissance als Freizeitvergnügen – seit Jahrzehnten. Übrigens nicht nur bei den „gut Situierten“, sondern auch bei ganz normalen Durchschnittsmenschen. Ganz zeitgeistig sogar als Sharing Model (Reitbeteiligung).
Inzwischen gibt es sogar wieder doppelt so viele Pferde wie Oldtimer in Deutschland.
Wer glaubt da ernsthaft, dass der Verbrennungsmotor im PKW vollständig verschwindet?
Sebastian meint
Alleine Hunde in Deutschland sorgen für 10 mio. Tonnen CO2 …
Helmuth Meixner meint
Wo liegt das Problem? Man kann sowohl Pferde und Hunde elektrifizieren indem man Akkus einbaut. Sogar bei Menschen wird KI verwendet. Auch der so genannte Mensch produziert CO2. Ein Menge davon mit Hilfe von Automobilien, Flugzeugen, Traumschiffen, Automobil-Transportschiffen, ….. Fragem kann man nicht Menschen E-lektrifizieren? Vlt. sollte man gar STROM SPAREN? Wäre das nicht sinnvoll und hätte ein sehr guten Wirkungsgrad? Möglicherweise wäre sogar ein Reduktion der Menschenproduktion die beste Idee? In der Landwirtschaft wird das schon lange versucht. Wenn die Flächen zu klein werden, wird die Zahl der so genannten GROSS-VIEH-EINHEITEN reduziert. Damit wird auch das CO2 reduziert. Trival verkürzt: Je weniger Rindveicher, umso weniger Schadstoffe würde ien Bauer sagen und anschließend Veganer werden
Vanellus meint
Wir gehen mal in‘s Jahr 1910: „Ja, die Pferdekutschen werden wohl verschwinden. Aber in den 1950-70er Jahren sehe ich eine Renaissance, weil es dann ganz viele Pferde ganz billig geben wird. Vor allem die 6-Spänner werden sehr beliebt sein. Benzin gibt ja fast nirgendwo zu kaufen, Hafer aber überall.“
Helmuth Meixner meint
Was HAFER? Um Hafer haben zu können braucht man DIESELTRAKTOREN! Die verbrennen Erdöl. Oder man wird AMISH. Die können auch Hafer OHNE Traktoren! https://youtu.be/YpDLPbsbsP8 , Aber der Pferd, der hat 4 Beiner, macht CO2 und wenn der Pferd nur 3 Beiner hätte, umfallen tut. Pferde werden heute sehr viel gebraucht. TOTE PFERDE zum Reiten. Ein Beispiel von Vielen: https://www.fh-muenster.de/ciw/downloads/personal/juestel/juestel/weisheit_der_dakota-indiana.pdf
Andreas meint
In den 2050 – 70 haben wir alle ganz andere Probleme. Aber interessant zu lesen, dass es wirklich Menschen gibt, die einfach eine gerade Linie von ihrem heutigen Leben auf die nächsten 30 Jahre ziehen…
Ebi meint
Gute Gedanken hat der Herr Duesmann.
Politische Vorgaben (Datum Verbrenneraus) halte ich aber für unumgänglich und möchte nicht auf die Einsicht der Industrie vertrauen, der Sinneswandel bei VW/Audi ist denen ja auch nicht im Schlaf gekommen.
Dass er von Tesla einholen redet, zeugt von einer realistischen Einschätzung der derzeitigen Situation.
Källenius sieht sich schon an der Spitze der e-Mobilität weil die neuen BEV eine hohe Reichweite haben.
Dieses eigene Schulterklopfen sollte besser einer gewissen Demut weichen…….bringt erst einmal bezahlbare, konkurrenzfähige BEV für die breite Masse in den Markt, dann könnt ihr wieder mit dem Marketinggetöse loslegen.
ID.alist meint
Wieso sollten Mercedes oder Audi „bezahlbare, konkurrenzfähige BEV für die breite Masse in den Markt“ bringen?
Mercedes hat immer nur die etwas teureren Preissegmenten bedient und Audi seit dem V8 auch, mMn.
BeatthePete meint
Weil Sie keine Nischenhersteller werden wollen und den meisten Umsatz in der Mittelklasse machen.
Oder anders gesagt, was ist lieber,1 x EQS oder 2 x ID.4 ?
Plus der aktuelle Umbruch der Wichtigkeit hin zur Batterie, Software und Integration in Dienstleistungssystem ( V2G, Ridesharing, Ladeinfrastruktur, Usability,..)
Reine Softwarebasierende Limitationen in niedrigpreisende Klassen sind pure Kundenveräppelung ;)
Herbs meint
„ Oder anders gesagt, was ist lieber,1 x EQS oder 2 x ID.4 ?“
Ich vermute, dass sowohl beim Umsatz, als auch beim Gewinn 1x EQS besser ist die 2x ID4. Somit dürfte es aus Sicht der Hersteller ersteres sein.
Helmuth Meixner meint
Was Mercedes hier gerade macht ist doch DIE IDEE um CO2 mit extremen Wirkungsgraden sparen zu können. > https://youtu.be/HkiLNwcictM
Angeblich faren ganze 1.42 Personen in einem BEV. Man nimmt den oben gezeigten Truck, lädt den Sattelauflieger voller BEV-Fans und fährt damait von Müchen nach Hamburg. Was meinen Sie spart der H2-Truck dann CO2? Wurde daüber bis heute nicht nachgedacht? Fast nur Vorteile. Die Leute wollen doch risige SUVs wegen der Übersicht im Verkehr, sie wollen Sicherheit beim Crash und zeitgleicht Sprit sparen. Auf der Ladefläche haben sehr viele Meschen Platz, weil man mehrstöckig laden kann. und hier gibt es sicherlich Leute, die behaupten, das Konzept wäre nicht durchdacht? Die hocken zu 1.42-gst in einem BEV zusammen mit 600 kg Akku. Laden von München bis Hamburg Strom der nichts wiegt, brauchen 10,20 Stunden. Der Truck ist längst da… Das Pferde hätte beinahe gewonnen, durfte aber die AB nicht getreten und 1.42 Reiter gibt es nicht.
Werner Kohn meint
Mag ja sein. Zum Durchbruch kommt aber auch Audi erst, wenn ich in eine intelligente Ladeinfrastruktur eingebunden bin und eine gute Reichweite habe. Unser Zweitwagen wird 2023 deshalb auch ein Tesla, z.b.Modell 2.
Allstar meint
Vor wem oder was sollte Audi Demut zeigen? Mit Demut erreicht man keine unternehmerischen Höchstleistungen, oder hat Elon jemals Demut gezeigt? Ganz im Gegenteil, dieses Geschäft ist ein ein knallharter Wettbewerb, Sozialdarwinismus in Reinform.
David meint
Richtig erkannt hast du, dass Audi offenbar im eh schon elektroaffinen VW Konzern das radikalste Setup hat. Sie wollen und werden aber nicht die Massen elektro-mobilisieren. Mercedes auch nicht. Aber von der Strahlkraft beider Marken wird die Motivation der Bevölkerung profitieren. Will sagen: Wenn die coolen Rapper im EQG sitzen, ist das ein Statement.