Volvo will ab 2030 nur noch Elektroautos anbieten, bis dahin verkaufen die Schweden weiter auch teilelektrische Fahrzeuge. Die Plug-in-Hybridmodelle der 60er- und 90er-Familie erhalten nun optimierte Technik, die elektrische Reichweite steigt dadurch auf „voraussichtlich“ bis zu 90 Kilometer. Mit der erhöhten Reichweite verbessern sich laut Volvo auch Leistung und Fahrspaß, die CO2-Emissionen sinken.
Zu den zentralen Verbesserungen gehören eine neue Batterie mit einer dritten Zellschicht, deren Kapazität von 11,6 kWh auf 18,8 kWh steigt, und ein auf 107 kW (145 PS) erstarkter Elektromotor an der Hinterachse. Durch diese Leistungsspritze erreichen die Modelle „Recharge T6“ nun eine kombinierte Gesamtleistung von 257 kW (350 PS): Die jetzt 331 kW (450 PS) starken „T8“-Versionen werden zu den bisher leistungsstärksten Volvo-Modellen.
Durch die erhöhte Batteriekapazität würden künftig noch mehr Kunden hauptsächlich im reinen Elektromodus unterwegs sein, sagt Volvo. Das Unternehmen schätzt, dass der neue Antriebsstrang die CO2-Emissionen im WLTP-Fahrzyklus um bis zu 50 Prozent reduzieren kann. Das vergrößerte Akkupaket sei sowohl an kalten Wintertagen als auch bei hohen Temperaturen von Vorteil. Selbst wenn das Fahrzeug nicht an die Steckdose angeschlossen sei, könne der Fahrer den Innenraum über die Volvo-App vorheizen oder vorkühlen, ohne dass die elektrische Reichweite merklich reduziert wird.
„Wir schreiben das Jahr 2021 und die Menschen sollten beim Pendeln zur Arbeit nicht mehr auf Benzin oder Diesel angewiesen sein“, so Volvos Technologiechef Henrik Green. „Unsere neuesten Plug-in-Hybride bieten mehr elektrische Reichweite als die meisten Menschen im Alltag benötigen.“ Das Fahren eines Plug-in-Hybrid sei oft ein Sprungbrett zum rein elektrischen Fahren. „Wir glauben, dass dieses Upgrade vielen zeigen wird, dass elektrisches Fahren die Zukunft ist. Damit kommen wir unserem Ziel für 2030 näher, vollständig elektrisch zu fahren.“
Der neue und verbesserte E-Motor steigere die Leistung an den Hinterrädern um 65 Prozent, was die Leistung und das Fahrverhalten in allen Szenarien verbessere, wirbt Volvo. In Kombination mit der verstärkten Batterie optimiere der E-Motor auch den Allradantrieb. Bei niedriger Geschwindigkeit, beim Abschleppen und auf rutschigen Straßen sollen nun mehr Traktion und Stabilität zur Verfügung stehen.
Neben dem neuen Antriebsstrang habe man auch das sogenannte Ein-Pedal-Fahren in ausgewählten Modellen verbessert, heißt es weiter. Damit lassen sich die Fahrzeuge ausschließlich mit dem Antriebspedal beschleunigen und bis zum Stillstand abbremsen. Dieses Upgrade wird zunächst im Volvo XC60 Recharge, Volvo S90 Recharge und Volvo V90 Recharge eingeführt.
Der neue Antriebsstrang wird bei allen Volvo-Plug-in-Hybridmodellen eingeführt, die auf der skalierbaren Produkt-Architektur SPA aufbauen – also bei allen Volvo 60er- und 90er-Modellen (außer Cross Country). Neben dem verbesserten elektrischen Antriebsstrang wurde auch der T8-Turbobenziner aufgerüstet, um eine höhere Kraftstoffeffizienz und Leistung zu erzielen. Das Triebwerk entwickelt laut Volvo nun eine höhere Motorleistung bei niedriger Drehzahl, während der elektrische Antrieb mit reduzierten lokalen CO2-Emissionen einhergehe.
Stefan Schwab meint
Ich fahre seit über einem Jahr einen V60 T6 Twin Engine, wenn da nach zig Werkstattaufenthalten endlich mal die Software funktionieren würde…., den Ladevorgang stellt das Auto auch immer wieder ein, zeigt vollen Ladestatus und dabei zeigt er nur 25 km Reichweite an…, fürchterliches Mangegment seitens Volvo. Die Werkstatt ist überfordert, vertröstet, weil VOLVO keine Lösung hat. Ärgerlich für 75.000,- Euro… und VOLVO redet sich raus, dass der Händler zuständig ist.
De Mischa meint
Was hier alle so hypen. Volvo war gezwungen die elektrische Reichweite zu erhöhen, da es sonst ab 2022 und schlimmer noch 2025 keine BAFA Förderung mehr bekommen hätten. Andere Hersteller werden das auch noch machen und es als technische Neuerung verkaufen.
Die Förderung von BEV und PHEV gehört abgeschafft. Das Geld sollte in einen massiven Ausbau der Ladeinfrastruktur gesteckt werden. Erst wenn man an jeder Ecke laden kann, wird das gemeine Volk auch ein BEV zulegen, nicht vorher.
TheMan meint
Mr Green und seine Volvo Phev Strategie ist gut, ab 20kWh Batterie?
Wie schwer ist den nun das Fzg geworden?
ICE mit PHEV ist eine Kombination für ggf. Langstrecken mehr nicht mehr.
BEV mit ICE als RE gab es schon beim BMW i3 2014. Naja Mazda kommt bald mit einen RE Wankel.
Nun Volvo wird wohl bald mehr BEV anbieten müssen, denn wer kennt wirklich Popstar?
Dagobert meint
Batterien sind knapp und nach wie vor der Hauptgrund warum nicht mehr BEVs ausgeliefert werden können. Anstatt eines EQS mit 100kWh kann man 5 Dieser PHEVs mit 20kWh ausliefern.
Ich halte das für den sinnvolleren Einsatz von Ressourcen. Mit 90km elektrischer Reichweite könnte ich 95% elektrisch fahren. Ich schaffe es ja mit den realen 28km meines BMW 225xe ja schon zu 80%.
Das Ziel sollte sein möglichst viel zu elektrifizieren. 100kWh die 5mal im Jahr genutzt werden sind Verschwendung von Akkuzellen.
Tesla-Z meint
Wer 95% schafft, braucht keinen Hybrid. Für die 5% gibt es Lader und ne Pause.
Ich würde mich ärgern, wenn ich wegen möglichen 5% zu 95% das andere Gedöns inklusive notwendiger Wartung durch die Gegend fahren müsste.
David meint
Es ist das Gegenteil effizienter Nutzung von Batteriekapazitäten. Die 20 kWh Kapazität sind in einem ineffizienten Moloch verschwendet.
Diese Hybriden sind Verbrenner. Weil sie 2021 noch ne neue Verbrennungsmaschine unters Volk bringen. Pfui. Diese Gattung darf nicht unter dem Deckmäntelchen der lokal begrenzten Emissionsfreiheit überlands die Umwelt versauen. Es ist eine Umwelt und es gibt Menschen, die mehr betroffen sind, weil sie autobahnnah wohnen oder arbeiten müssen.
Ich finde es übrigens sehr traurig, dass du noch kein BEV hast, obwohl du – nach deinen Angaben – mit nur 90 km Reichweite 95% deiner Strecken fahren könntest.
thomas Kugler meint
Hallo,
mal gaaaanz langsam. Ich selbst werde mir vermutlich einen V90 recharge zulegen; auch ich kann dann 95% elektrisch fahren; ein bis zwei mal im Jahr dann allerdings mit dem Wohnwagen am Auto unterwegs sein. Für diese Form des Reisens (Gespann!) gibt es meines Wissens noch keine vollelektrische Alternative.
Gerne lasse ich mich eines anderen belehren
Danke
Wasco meint
Volvos Plug in Hybride sind die vielleicht beliebtesten auf der Welt mit ca. 100.000 verkauften Einheiten in H1 2021. Gut das diese nun verbessert werden. Trotzdem wären mehr BEVs besser, aber man ist auf dem Weg dahin. Mit dem XC40 und C40 sind es ja bald 2. Der XC40 BEV ist mit ca. 10k in H1 aber nicht so erfolgreich gewesen wie die Plug in Hybride.
Wasco meint
Auch die deutschen Hersteller sind ähnlich beliebt was Plug in Hybride angeht.
Deutsche Hersteller sind glaube ich sogar führend bei Plug in Hybriden.
Goliath meint
Detusch – deutsche hersteller sind doch überall führend.
in den meistern Fällen sogar Weltmarktführend.
Fragen Sie Matthias Müller oder Lothar Matthäus
und natürlich Herrn Laschet und AKK.
Alles Gröfaze
EVrules meint
Sehr gute Neuigkeit, man nimmt auf der einen Seite die Angst, bzw. Vorbehalte die berechtig oder unberechtigt bestehen mögen. Man gibt die Chance, zu 99% vollelektrisch unterwegs zu sein, ohne aber auf eine gewollte „Sicherheit“ verzichten zu müssen.
Man spart an noch energieintensiver Akku-Kapazität und hält diese eher bedarfsorientiert und gleichzeitig sollten die Emissionen durch den Verbrennungsmotor deutlich sinken, sodass die Fahrzeuge hauptsächlich durch Strom betrieben werden können.
Mit knappen 19kWh lässt sich einiges anfangen, eine Zoe oder ein Leaf hatten Anfangs nicht so viel mehr.
Tesla-Z meint
Undan hält die Kunden für die notwendigen Wartungen an der Leine. Denn selbst ohne Verbrennerfahrt muss die Wartung gemacht werden…das ist ein +Geschäft
Daniel S meint
Wäre es langsam nicht an der Zeit und gemessen an den Aussagen der Hersteller zum Benutzerverhalten, anstatt PHEV, also Verbrenner mit Batterie anzubieten, besser BEV mit Verbrenner anzubieten – also BEV mit Range Extender?
Wenn ich den Verbrenner im Alltag angeblich fast nie benötige, warum ist er dann immer noch die Basis meines Antriebskonzeptes?
CaptainPicard meint
Das würde eine komplett neue Plattform-Architektur erfordern und dieses Investment will heute keiner mehr machen. Hätte man das 2015 gemacht und dann einfach Autos entweder mit großer Batterie als reine BEV oder mit kleiner bis mittelgroßer Batterie + Range Extender angeboten dann hätte sich das wahrscheinlich ausgezahlt. Aber das hat sich damals keiner getraut für Großserien-Autos.
Swissli meint
Das wären wirklich die umweltfreundlicheren Autos (BEV mit RE).
Denke aber auch so wie CaptainPicard: diese Entwicklungskosten will niemand mehr stemmen.
Bis ca. 2025 (meine Einschätzung) werden die PHEV noch gut verkauft, insbesondere mit elektrischen Reichweiten von >90 km wie Volvo. Ab 2025 dürften die Verkäufe aber ziemlich rapide zurückgehen zugunsten BEV. Jetzt noch 4 Jahre bei PHEV grössere Batterie verbauen und gut ist.
Wasco meint
Könnte sogar schneller gehen da in Frankreich, bald Deutschland (2022) und anderswo PHEV nicht mehr so stark gefördert werden.
W. Grütz meint
Wir fahren seit 4 Jahren PHEV und der hält im Prinzip noch lange durch (Toyootaa) ????
Für uns (beide Mitte 60) stellt sich dann bis 2025 die Situation so dar, dass entweder ein Long-Range-BEV gekauft wird oder ein PHEV mit Reichweite 80 km +. Ausgang noch offen. Vielleicht dies als letzte Autoanschaffung im Autofahrerleben.
Jakob Sperling meint
Nissan verkauft solche Fahrzeuge („serieller Hybrid“) mit grossem Erfolg in Japan. Der Nissan Note E-Power ist dort ein Bestseller. Inzwischen gibt es glaub auch gewisse E-Power-Modelle in Europa.
Jakob Sperling meint
Und Mazda hat ja für den elektrischen MX-30 auch noch einen Wankel-Motor-Range-Extender versprochen. Ob der mal kommen wird?
Vielleicht dann direkt als Wasserstoff-Wankel-Motor.
Der Diktator meint
Während der Eine die Feinheiten der Hybride (der Wankler ist besser als der normale Benziner und Wankler mit H2 ist noch viel geiler und mit super Zündkerzen und einem Magneten in der Zuleitung da geht was ab….) diskutiert, kauft der andere ein Model 3 oder Y und fährt vollelektrisch (und lacht über den Ersten)