Elektroautos boomen vielerorts, noch dominieren im Großteil der Länder aber weiter klar Verbrenner die Neuzulassungszahlen. Die Europäer glauben trotzdem mehrheitlich an den Siegeszug der Elektromobilität. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von E.On und dem Marktforscher Kantar Emnid in Deutschland und zwölf weiteren europäischen Ländern.
Rund 70 Prozent der Menschen in Europa sind der Auswertung zufolge überzeugt, dass sich alternative Antriebsformen gegenüber Verbrennungsmotoren bis 2030 durchsetzen werden. Dabei sind die Deutschen noch etwas skeptischer als die meisten ihrer europäischen Nachbarn: Sechs von zehn Menschen glauben hierzulande an einen Durchbruch bei der E-Mobilität.
Darüber, welche Gründe aktuell noch gegen die Anschaffung eines Elektroautos sprechen, sind sich die Befragten in Europa weitgehend einig: an erster Stelle der Kaufpreis, gefolgt von der Anzahl der Ladesäulen. Bei den Deutschen zeigt sich ein anderes Bild: Ihnen bereitet zuallererst die Reichweite Bauchschmerzen. Der Preis ist dagegen hierzulande nur der drittwichtigste Faktor bei der Fahrzeugwahl.
Hinsichtlich der verschiedenen Antriebsformen sind rund ein Drittel der befragten Europäer der Meinung, dass im Jahr 2030 rein elektrische Fahrzeuge das Straßenbild dominieren werden. 27 Prozent sehen dagegen hybride Antriebe vorn. Im Ländervergleich besteht Uneinigkeit: Glaubt in Frankreich und Rumänien über die Hälfte der Menschen an rein elektrische Antriebe, tut das in Deutschland nur rund ein Viertel. In Tschechien, Dänemark, Polen und Italien traut man am ehesten den hybriden Technologien den Durchbruch zu.
Während die Zahl der Elektroautos auf den Straßen wächst, steigt auch das Kaufinteresse immer weiter an. 45 Prozent aller befragten Deutschen, die einen Autokauf planen, bevorzugen dabei ein Modell mit Hybrid-, Elektro- oder Wasserstoffantrieb. Europaweit ist es fast jeder Zweite. Die Bereitschaft zum Kauf eines Elektroautos hat sich laut den Marktforschern in Deutschland seit 2019 verdreifacht. Am höchsten ist das Interesse an Elektroautos in Italien: Hier gaben bei der Befragung 66 Prozent an, mit dem nächsten Auto elektrisch fahren zu wollen.
Hans meint
@Sebastian
450 Wh/L? Oder meinst du Wh/kg?
Sebastian meint
Ist die Frage ernster Natur? Ein Liter oder ein Kilo… ich glaub 1 KG Daunen wiegen das selbe wie 1 KG Eisenerz
Torsten meint
Gravimetrische und volumetrische Energiedichte sind schon ein klein bisschen etwas anderes… . Außer im direkten Vergleich natürlich :-).
Sebastian meint
Wh/L ist genauso richtig wie Wh/kg
in viele Berichten schon gesehen.
Sebastian meint
2030 sind wir bei min. 450 Wh/L
Dann ist das Thema eh gelutscht…
Hary meint
Genau so ist es. Reichweite und Ladegeschwindigkeit werden kaum noch Gesprächsthema sein.
Der Durchbruch ist schon da – jeder der jetzt noch einen neuen Verbrenner kauft hat zu viel Geld übrig.
HansJ meint
besser gesagt, schmeißt Geld zum Fenster raus !!!
Fritzchen meint
Der Börsenexperte bei der ARD brachte es auf den Punkt:
Schon über 300.000 reine eAutos wurden dieses in Europa verkauft, allerdings 1.700.000 Diesel und Benziner. Durchbruch ist das nicht.
Durchbruch kommt erst wenn es den eGolf für 20000 Euro abzgl. Prämie gibt. Dies widerspricht allerdings der Gewinnoptimierung von VW und allen anderen Herstellern.
Und wer jetzt ein eAuto kauft, behält mit großer Wahrscheinlichkeit sein altes Auto.
volsor meint
Laut Statista ist die Anzahl an zugelassenen Elektroautos in Deutschland am 1. Juli 2021 rund 439.000.
Da hat sich der Experte leicht vertan.
South meint
Naja. Ein Teilmarkt >10%, der stark wächst – in allen wichtigen Märkten, im lukrativen Luxussegment wildert, mit Rückenwind durch steigende Kosten bei Benzin, Abgasreinigungstechnik, evtl. Fahrverbote in Städten, zudem enorme Investitionen in die Technik. … gut, wie man halt Durchbruch definiert, ignorieren kann man es aber sicher nicht mehr. Und. Nö. Total Cost ist wichtig. E Auto hat viel weniger Unterhaltskosten. Aber da gibt’s ja viele Infos dazu…da schreib ich mir jetzt keinen Wolf….
AliGator meint
„Und wer jetzt ein eAuto kauft, behält mit großer Wahrscheinlichkeit sein altes Auto.“
Können Sie diese Mutmaßung belegen?
Bei mir finden Sie 2 E-Autos, die beide alten Verbrenner ersetzt haben. Bei anderen Leuten im näheren Umfeld sehe ich auch eher den Ersatz von Verbrennern als die zusätzliche Anschaffung.
Wer ist schon bereit mehrere Fahrzeuge zu unterhalten?
David meint
Der Durchbruch ist deshalb da, weil in der Diffusionsforschung der Durchbruch einer Innovation in Nutzersegmente eingeteilt wird und wenn in kurzer Zeit ein guter Teil der „Early Adopter“ die Neuerung wahrnimmt und erwägt, wird sie sich durchsetzen. Denn dieses Segment ist entscheidend.
Vorher hat der „Innovator“ zugegriffen, das ist eher ein Nerd, schlecht in der Gesellschaft eingebunden, sperriger Charakter mit starken Vorlieben und Abneigungen. Das sind so die Tesla-Fahrer, die Musk verehren.
Schaut man in die City und die guten Stadtteile von Hamburg, fällt die extreme Taycan-Dichte auf. Wie auch in Wiesbaden oder Potsdam. Und wehe wenn EQS und EQG kommen. Dann ist die Luxusklasse elektrisch. Und da guckt ja jeder hin.
MichaelEV meint
Fremdschämen ist angesagt, wenn David mit seiner Diffusionsforschung startet…
Tommi meint
Ich denke, das ist ein Gesprächsthema vor allen bei denen, die keine eigene Erfahrung haben. Reichweite und Ladegescheschwindigkeit sind bei Menschen, die bereits länger BEV fahren nicht so bedeutend. Und je mehr BEVs es gibt, desto mehr Menschen wird es geben, die das erfahren (im doppelten Sinne;-) ).
Mein Auto steht, wie viele andere auch, meist so rum. Wenn eine Steckdose in der Nähe ist, dann könnte es jederzeit laden. Da würde es so langsam den Akku füllen. Und immer wenn ich fahren will oder muss, habe ich ausrechend Strom im Akku. Egal mit welcher Ladegeschwindigkeit.
Die seltenen Langstrecken sind auch mit den heutigen Stromern nicht wirklich problematisch. Bei meiner letzten Fahrt über 1600 km habe ich alle 2-3 Stunden eine halbe Stunde Pause eingelegt. Das hat sich regelrecht gut angefühlt.
Am Wochenende fahre ich 270 km zu meiner Schwiegermutter. Das geht ohne Ladepause und dort ist eine Ladesäule fußläufig, so dass ich für die Rückfahrt bequem laden kann, ohne mir Gedanken über die Ladegeschwindigkeit zu machen.
Torsten meint
Genauso siehts aus. Wer etwas anderes behauptet hat entweder einen sehr ungünstigen usecase oder ist noch nie E-Auto gefahren und plappert bloß Stammtischparolen nach.
Sebastian meint
tommi
6 bi 8 Pausen a 30 Min. auf 1.600 KM… mein Frisör lachte mich schon vor Jahren aus, das ich mit meinem tollen Tesla nicht von Stuttgart an die Ostsee ohne Pause fahren kann… klar, im Alltag fährt der auch nur 18 KM… aber ich hab noch gehört das jemand 8 Pausen macht um nach Kroatien o.ä. zu fahren.
und lüge dir bitte nicht selber in die Tasche! Start und Ziel muss immer eine Ladesäule nur für dich sein, sonst sind es nochmal zwei Ladepausen..
Meine Strecke von 1.700 KM fahren wir wieder komplett durch.. 3x tanken a 10 Min. und eine ordentliche Pause in der Mitte. Mit Fahrerwechsel geht das easy peace.. vorallem wenn durch Teilung an der Ladesäule nur noch 40 kW raus kommt..