BMW hat im Juli zwei neue Konzepte für Mikromobilität vorgestellt: das elektrifizierte Fahrrad Concept Dynamic Cargo und den E-Scooter Concept Clever Commute. Die beiden Fahrzeuge werden nun mit den Partnerfirmen CUBE und SoFlow im Rahmen einer Lizenzvergabe umgesetzt.
Die Basis des dreirädrigen CUBE Concept Dynamic Cargo inspired by BMW bildet der vordere, sich bei Kurvenfahrt neigende Hauptrahmen, der über eine Schwenkachse mit dem Hinterwagen verbunden ist. Dieser bleibt auch in Kurven stabil ohne Neigung auf der Straße. Kombiniert mit einem nur über den Tretimpuls des Fahrers angesteuerten elektrifizierten Antriebsstrang fährt sich das über die beiden Hinterräder angetriebene Fahrzeug laut den Designern wie ein normales Fahrrad. Die an der Hinterachse starr montierten, nicht mitschwenkenden Räder sollen – neben einer gegenüber Zweiradkonzepten deutlich erhöhten Fahrstabilität bei allen Wetterbedingungen – vor allem eine flexibel nutzbare, Pick-up-ähnliche Transportplattform ermöglichen.
Die Transportplattform kann mit Aufsätzen zur Mitnahme für Gepäck oder Kinder modular bestückt werden. Viele weitere Einsatzzwecke seien dank des modularen Prinzips möglich, sagt BMW. Ein weiterer Vorteil des nicht mitschwenkenden Transportplattform-Konzepts sei, dass das mögliche Zusatzgewicht dem Fahrer kaum auffalle und alle Lasten somit sicher und stabil transportiert werden könnten.
Das SoFlow Concept Clever Commute inspired by BMW ist ein E-Scooter-Konzept, das sich für die Mitnahme im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) oder im Pkw falten lässt. Im sogenannten ÖPNV-Modus wird das Trittbrett seitlich hochgeklappt und das Hinterrad über eine Drehachse von unten durch die entstandene Öffnung geschwenkt. Durch diesen Mechanismus verkürzt sich der Radstand, sodass der E-Scooter etwa auf einer Rolltreppe sowie in der U-Bahn mitgeführt werden kann. Er kann in diesem Zustand auch wie ein Handgepäck-Trolley rollend auf beiden Rädern bewegt werden. In diesem Modus ist mit dem im Vorderrad integrierten Radnabenmotor ein elektrischer Anschub möglich, damit er leichter über Rampen geschoben werden kann. Vollständig zusammengeklappt ergibt sich den Entwicklern zufolge ein Packmaß, das problemlos in kleine Kofferräume oder für den Familienausflug mehrfach in größere Kofferräume passt.
„Im Hinblick auf den stetigen Zuwachs der Verkehrskonzentration in Innenstädten können Kleinfahrzeugkonzepte erheblich zur Verbesserung und Vernetzung der innerstädtischen Mobilität beitragen. Wir denken deshalb als Unternehmen Mobilität bewusst über das eigene Kerngeschäft hinaus“, so Jochen Karg, Leiter Fahrzeugkonzepte im Bereich Neue Technologien und China der BMW Group. „Mit dem Concept Dynamic Cargo und dem Concept Clever Commute beweisen unsere Ingenieure erneut den möglichen Kompetenztransfer aus dem Automobilsektor in Kleinfahrzeugkonzepte. Bei Fahrzeugen/Konzepten außerhalb unseres Kerngeschäftes hat sich Umsetzungsmöglichkeit über Lizenzvergaben an Partner aus der jeweiligen Industrie bis dato als höchst effizient und für beide Seiten attraktiv erwiesen. Deshalb freuen wir uns sehr über die Vertragsabschlüsse mit CUBE und SoFlow.“
Ludwig meint
Eine sehr gute und innovative Idee, BMW hat, wie so oft die richtige zukunftsorientierte Strategie. Ich gespannt auf die Ideen der Trittbrettfahrer die dieses Konzept übernehmen und vor allem auf die Reaktionen der ’sogenannten‘ Klimaaktivisten und Autogegner. Frau Barbock will, wenn man den Wahlprogramm glauben darf Lastenräder subventionieren und dann wird dieser Markt sehr interessant.
Tom meint
Wenn’s von BMW kommt sind die Dinger sicher extrem teuer und Käufer damit rar. Wird man daher wohl nur hier auf den Bildern sehen und kaum auf der Straße…
Tesla-Fan meint
Das ist nicht mehr meine IAA!
Andreas meint
Macht nichts, wenn man so festbetoniert ist, braucht man da auch nicht hin.
Tesla-Fan meint
Sie sollten ihren Ironie-detektor neu kalibrieren lassen. :)
Jörg2 meint
Mit solch 3-Spur-Lastenrad trifft Mann/Frau/#/d… mit sicher alle paar Meter ein Schlagloch auf dem alten Radweg.
Und, wenn Mann/Frau/#/d… seinem Kind nichts mehr zu sagen/zeigen/erklären hat, dann kann es auch gern hinten sitzen, schön die Patschhändchen raushalten oder gelangweilt an der Gurtung spielen…
DerMond meint
Lastenmopeds gab es in den 50ern so einige. Scheinen sich nicht wirklich durchgesetzt zu haben, vielleicht hat das Konzept dann doch einige grundsätzliche Schwächen.
Optimist meint
Keine schlechte Idee. Wenn den Markt mit Autos dann andere übernommen haben, können sie ihr Glück mit Fahrrädern und Rollern versuchen. Indien könnte da ein Markt sein. ;-)