Das 2019 gegründete österreichische Start-up Alveri vermittelt Elektroautos, bietet die dazu passende Ladeinfrastruktur an und hat auch schon einen autonom agierenden Laderoboter entwickelt. Nun gehen die beiden afghanischen Brüder hinter dem Unternehmen auch die Herausforderung eines eigenen Fahrzeugs an. Das von Ehsan und Jakob Zadmard unter dem Projektnamen Falco vorangetriebene Elektroauto soll Ende 2023 fertig sein. Für das Jahr davor ist ein erster Prototyp geplant.
Alveri sieht kein komplett neues Auto vor, sondern will eine bestehende E-Antriebsarchitektur an die eigenen Vorstellungen anpassen. Als Plattform-Partner stehen laut Auto Motor und Sport Volkswagen mit seinem Elektroauto-Baukasten MEB, die Technik des US-Start-ups Canoo und auch Tesla im Raum. Alveri selbst spricht davon, die „externe Plattform eines Großserienherstellers“ als technische Basis zu nutzen. Eine Entscheidung soll in diesem Jahr fallen. Auch für die Fertigung wird nach einem Partner gesucht, bevorzugt in Österreich.
Die ersten Entwürfe des Alveri Falco – das Serienfahrzeug soll anders heißen – zeigen einen 4,75 Meter langen, modern gezeichneten Kombi mit weichen Linien. Das Elektroauto soll über Allradantrieb mit rund 300 kW (408 PS) Leistung verfügen. Für das Batteriepaket sind 80 kWh Speicherkapazität vorgesehen, um 590 Kilometer Reichweite zu ermöglichen. Schnellladen soll mit bis zu 250 kW gelingen. Im Inneren ist eine vollumfängliche Smartphone-Einbindung geplant, bei der das Mobiltelefon auch als Bordinstrument und Schlüssel dient. Für die letzte Meile soll es zum Auto eine Mikromobilitätslösung geben.
Der Falco schlage die Brücke zwischen hohem Nutzwert und zukunftsweisender Technologie und eigne sich damit besonders für den Einsatz in Flotten und für das Carsharing, so Alveri. Das Unternehmen verspricht eine komfortable elektrische Reiselimousine, im Fokus stehe zudem die Nachhaltigkeit: Das Serienmodell solle so konstruiert werden, dass es nach seinem ersten Produktlebenszyklus grundlegend überarbeitet und als neues Produkt auf dem Markt angeboten werden kann. Neben der Hardware würden auch alle digitalen Komponenten diesem Prinzip folgen, der für die Fahrzeugfertigung notwendige Rohstoffbedarf werde so erheblich reduziert.
„Der Alveri Falco ist viel mehr als ein Elektroauto mit beeindruckenden Fahrleistungen. Wir denken schon bei seiner Konstruktion an den zweiten Lebenszyklus und wollen auf einer Plattform mehrere Fahrzeuggenerationen entstehen lassen. Dafür bekommen alle Komponenten ein sogenanntes Second Life – der Antrieb und die Batterien genauso wie die digitalen Komponenten“, sagt Alveri-Chef Ehsan Zadmard. „Und wir reaktivieren die Kombi-Form, die durch das Aufkommen der Crossover ein wenig in Vergessenheit geraten ist, im Alltag aber enorme Vorteile bietet.“
Alveri will den Falco in ein eigenes Abo-Modell integrieren und ihn für monatlich um die 490 Euro anbieten. Der Kaufpreis soll bei rund 49.900 Euro liegen.
AK swiss meint
Mann-o-mann, bei so vielen total seriösen Start-Ups weiss ich ja gar nicht mehr, wem ich meine Kohle in den A… schieben soll. Sehen tue ich davon eh nichts mehr.
hghildeb meint
Stand heute wäre so ein Kombi zu diesem Preis definitiv auf meiner Wunschliste. Aber bis das vom Teaserbild auf die Straße kommt, fließt noch viel Wasser die Donau runter. Und was dann von der Idee noch übrig bleibt, wird sich erst noch zeigen.
nilsbär meint
Interessant, dass schon ein Verkaufspreis feststeht, noch bevor ein Fertiger gefunden ist und dessen Angebot vorliegt.
Weiters scheinen die Gründer zu übersehen, dass ein Auftragsfertiger erst ein paar hundert Millionen Euro sehen will, bevor die Serienfertigung losgeht.
Micro meint
Das Elektroauto soll über Allradantrieb mit rund 300 kW (408 PS) Leistung verfügen…
Wann hört dieser Quatsch endlich auf.
Es braucht Förderung und Gesetzesänderung für L7e und Co.
Jetzt fährt doch auch nicht jeder mit 300-500PS herum, oder?
Ob ich in M mit 400 Elektro-PS oder mit 200 Diesel-PS im Stau stehe ist schon fast egal, bei den Riesenschiffen, die hier gebaut werden.
Lorenz Müller meint
Man merkt du hast nicht viel Ahnung von Elektromotoren.
Ein guter 400kW Elektromotor braucht bei 50% Last weniger, als ein 200kW Elektromotor bei 100% Last.
Außerdem sind die Elektromotoren so klein und simpel vom Aufbau, dass es für den Hersteller kaum unterschied macht ob sie nun einen 100kW, 200kW oder 300kW motor verbauen, dass man einen 300kW Motor aber besser vermarkten kann ist klar.
Das ist Verbrennerdenken was du hier hast, größere Elektromotoren sind eben teilweise sogar Umweltfreundlicher (durch mehr Rekuperation zum Beispiel).
Außerdem denke ich, sind PS stärkere Fahrzeuge (einen Verantwortungsbewussten Fahrer vorausgesetzt) sicherer, gerade Beschleunigungsstreifen stellen eine große Herausforderung für Schüsseln mit 70PS oder weniger dar.
Tom meint
Top Antwort! :-)
Micro meint
6.5kWh auf 100km im L7e.
23kWh auf 100km im etron Panzer mit 2.6to.
Da hilft leider die ganze, tolle Rekuperation nix.
Und der Parkplatz wird auch mit „ganz viel PS“ nicht größer.
Ganz zu schweigen von Reifenabrieb und eingebautem Turboverschleiß der tragenden Teile bei 2.6to. und 300er 22 Zoll Schlappen.
Fahre jetzt 6 Jahre elektrisch, aber das was an ineffizienten Proll-Panzern vorgestellt wird ist ein Hohn, wenns im Namen der Umweltverträglichkeit geschieht.
Mäx meint
Nicht alle kommen mit einem L7e Fahrzeug zurecht.
Familie, Sicherheit, Fahrprofil wären da ein paar Dinge die mir dazu einfallen.
Ob es direkt ein e-tron sein muss sei natürlich dahingestellt.
Aber genau so wenig kann man fordern es müssen alle mit L7e Fahrzeugen fahren und alle anderen verboten werden.
Sebastian meint
Micro
meine Zoe fährt aktuell unter 12,5 kWh… und das ist ein halbswegs gescheites Auto. Deine gewünschte Plastikkiste L7e R2D2 in allen Ehren…. aber das würde ich nur im Garten Park eines Altersheim als Gehhilfe benützen…
Eurostar meint
*Micro*
Ein Parkplatz ist belegt wenn ein Auto darauf steht, egal ob die Karre 3 Meter oder 5 Meter lang ist. …..und da spielen die PS keine Rolle.
Lorenz Müller meint
Also du musst dich schon entscheiden, beschwerst du dich jetzt über das Gewicht oder die Leistung? Das Model 3 zum Beispiel gehört ja definitiv zu den effizientesten BEVs auf dem Markt und das obwohl es mit mindestens 325PS verkauft wird.
Der e-Tron ist ein umgebauter Verbrenner, ich würde den nicht als Maß der Dinge ansetzten.
Und wenn man nicht die, wie du sie nennst „Proll-Panzer“ als BEV anbietet fahren diejenigen halt weiter Verbrenner, was für die Umwelt besser ist sollte klar sein.
Ich will gar nicht auf andere mit dem Finger zeigen, ich fahr selbst ein über 2t schweres Elektroauto, denn ich sehe es nicht ein, über 20h in der Woche in einer kleinen Schüssel zu verbringen.
Für die Fahrten in den Urlaub will ich mir auch nicht extra ein zweites Auto kaufen müssen, da müssen zwei Kinder, ein Hund, meine Frau und ich Platz finden, wie vorher in meinen Verbrenner auch.
Freut mich aber wenn dir ein kleines Auto reicht, anderen halt nicht.
Stephan K meint
Fahre Microlino und lasse die anderen Spaß haben. Es ist doch wunderbar viel PS Superbeschleunigung mit grünem Gewissen kombinieren zu können.
Mir macht 0-100 in 7 sec Spaß und könnte ich es mir leisten, würde mir 0-100 in 3 sec eben mehr Spaß machen.
Volker Adamietz meint
Reaktivierung des Kombis halte ich schon mal für eine der besten Visionen überhaupt!!!
Der SUV- und Crossover-Wahn kann so nicht ewig weitergehen und wird unsere Verkehrsprobleme nicht lösen. Ein Auto kann auch schön und praktisch sein.
Mehr Kombis braucht das Land! ;-)
Paule6 meint
Nun, wie kann ein Kombi denn die Verkehrsprobleme lösen?
Das Bashing auf SUV`s halte ich persönlich übertrieben. Es gibt Limousinen die wesentlich mehr Platz benötigen als ein SUV. Aber auch umgedreht, ja. Aber nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Der Platzbedarf richtet sich immer noch nach den Abmessungen Länge x Breite und nicht nach der Höhe. Von daher ist es Blödsinn, auf SUV oder Crossover herum zu hacken.
Ob SUV, Limousine oder Kombi, es braucht preiswerte Kleinwagen und weniger Fahrzeuge.
Aber leider (wie ich in meinem Umfeld sehe) geht der Trend scheinbar zum Drittwagen.
Ludwig Kastor meint
Wenn ich 50.000€ zahlen muss für ein Start Up – Auto, dann werde ich sicher bei den Etablierten deutschen Herstellern bleiben.
Audi, BMW oder Mercedes!
BEV meint
lieber bei den etablierten Start-Ups … Tesla, … und bald auch Rivian, Lucid .. NIO … BYD…. ;-)
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Weil die alle einen Kombi in der Pipeline haben? Oder weil ein Pick-Up der bessere Kombi ist?
EMfan meint
Falco.., echt originell für Österreich. In Deutschland heißt der Wagen dann“ Helene Fischer“ ?
Anti-Brumm meint
Die Innenaustattung gibt’s dann hoffentlich in Lederhosenoptik mit karierten Sitzbezügen. :-)
Ganz ehrlich – warum nicht? Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und möglichst viele Neider. Denn deren Herkunftsland ist hierzulande ein Reizwort.
Peter W. meint
Wenn die österreichischen Autos so gut sind wie die Wärmepumpen, dann müssen sich einige Hersteller wam anziehen.
Midget meint
@ EMfan
Falco mit Helene Fischer zu vergleichen… – da wird er sich im Grab umdrehen
Helene Fischer gefällt mir n u r optisch besser
Autodesign und Fahrzeugformat finde ich eine gute Wahl.
Aerodynamisch besser als ein SUV und somit effizienter – top!
Peter W meint
Optisch echt super gelungen. Aber ein Auto zeichnen ist ja nicht soooo schwer.
McGybrush meint
Vielleicht nicht ganz vergleichbar. Aber gefühlt wollen 10% meinex Umfeldes zum 1.1. eines Jahres ins Fitness Studio. Einige gehen sogar tatsächlich hin. Ich keine keinen der das jemals bis zum 31.12 durchgezogen hat.
Glaube der Ehrgeiz ist bei den Startups da. Aber das so Inflationär derzeit das am Ende die Mehrheit nicht überleben wird.
Mäx meint
Da bin ich gespannt ob für den aufgerufenen Preis die angepeilten Daten lieferbar sind.
Klingt erstmal alles interessant und sieht durchaus schick aus. Endlich mal ein Kombi, neben dem VW Aero B.
Stefan meint
Könnte auch ein verlängerter ID.4 werden. Wird man sehen.
CaptainPicard meint
Noch nicht einmal wissen welche Plattform verwendet wird aber schon 2023 fertig sein wollen. So funktioniert das nicht wie wir beim Sion seit Jahren miterleben dürfen.
Die einzige Chance für solche Projekte sehe ich nur wenn sie sich mit großen Zulieferern zusammen tun. Der Chef von Magna hat einmal gesagt dass Autos zu bauen einfach sei, sie zu verkaufen aber schwer. Deshalb haben sie nie den Schritt gewagt und sind Zulieferer und Auftrags-Fertiger geblieben. Hier könnte vielleicht eine Symbiose entstehen mit einem Startup das den Hype und Verkauf übernimmt und ein Tier-1-Zulieferer wie Magna oder Bosch oder Continental der die Ressourcen und die Kompetenz hat und den Schritt zum Autohersteller wagen möchte. Aber allein wird das nichts.
Anti-Brumm meint
Magna wären auch die ersten, die mir hier eingefallen sind.
4.75 finde ich zwar etwas heftig – aber je mehr Angebot, desto besser! Vielleicht kann man den Landsleuten die Lust am Kombi wieder etwas schmackhaft machen.
Mäx meint
4,75m ist in etwa so lang wie ein C-Klasse T-Modell, A4 Avant oder BMW 3er Touring.
Wenn man nun die Fronthaube bissl kürzt, weil kein Motor mehr rein muss, könnte man ein größeres Heckabteil haben oder im Fond sehr viel Platz.
Klingt doch erstmal gut.
BEV meint
Na dann viel Glück, da hat man sich was vorgenommen.
Und man kann nur hoffen, wenn es ein Kombi werden soll, dass dieser dann anders als bisher auch nicht hauptsächlich nur in Österreich und Deutschland gefragt und angeboten wird.