Der Marktbeobachter Deutsche Automobil Treuhand (DAT) hat für sein jüngstes „DAT-Barometer“ in einer Umfrage die E-Mobilität aus Sicht der Pkw-Halter in Deutschland beleuchtet. Wenn ein Pkw-Kauf anstehen sollte, würden sich demnach derzeit 14 Prozent für ein Elektroauto entscheiden. Bei einer Befragung im Vorjahr waren es erst 10 Prozent.
Zwar konnte bei der aktuellen DAT-Umfrage der Diesel von 15 auf jetzt 16 Prozent leicht zulegen, am häufigsten würden die Befragten aber einen Pkw mit Benzin-Antrieb (40 %) kaufen, gefolgt vom Hybrid (27 %).
Gestiegen ist die Beschäftigung mit dem Thema E-Mobilität: 39 Prozent der Befragten gaben an, sich aufgrund der Kaufprämien mit diesem Thema auseinanderzusetzen (+10 Prozentpunkte). Dies führt allerdings nicht zwangsläufig zu einer höheren E-Auto-Akzeptanz. 43 Prozent würden mit einem E-Pkw das bestehende Haupt-Auto ersetzen, während 39 Prozent ihn nur als Zweit- oder Drittwagen verwenden wollen.
Die große Mehrheit der Befragten (78 %) sieht die Entsorgung der Batterien kritisch. 66 Prozent befürchten, auf die Pkw-Halter kommen zusätzliche Kosten zu. Gefragt nach einer grundsätzlichen Kauf- oder Leasingoption eines E-Autos, präferieren 29 Prozent aller Befragten derzeit das Leasing.
Die hohe Nachfrage nach Gebrauchtwagen macht sich in den seit Monaten steigenden Fahrzeugwerten bemerkbar, berichtet die DAT weiter. Drei Jahre alte Benziner würden aktuell 58,0 Prozent, Diesel 55,2 Prozent ihres ehemaligen Listenneupreises erzielen. Eine Herausforderung sei allerdings die Vermarktung von Elektroautos. Vor allem die Prämien für neue Stromer übten einen großen Preisdruck aus, sodass die Werte von dreijährigen Fahrzeugen aktuell mit 47,4 Prozent zwischenzeitlich weit unter den klassischen Verbrennern liegen.
alupo meint
„Die große Mehrheit der Befragten (78 %) sieht die Entsorgung der Batterien kritisch. 66 Prozent befürchten, auf die Pkw-Halter kommen zusätzliche Kosten zu.“
An diesen Ergebnissen erkennt man die geringe naturwissenschaftliche Bildung der Befragten. Das ist echt ein Armutszeugnis…
Dabei ist so ein Akku gefüllt mit teuren Metallen wie Kupfer, Aluminium, Stahl, Nickel, Lithium, Mangan, Kobalt, die aber teilweise als Salz vorliegen (wie eben oft in der Natur). Auch ein kaputter alter Akku ist wertvoll, d.h. er hat seinen Preis. Dieser wird im Vergleich zum viel aufwändigeren Bergbau bestimmt werden, der oft sogar auf anderen Kontinenten lokalisiert ist. Dagegen ist das Akkurecyclen einfacher und kostengünstiger. Das Problem aktuell für die Recycler ist, dass es zu wenig kaputte Akkus gibt. Die Dinger halten einfach zu lang…
Woody meint
Die Öllobby wehrt sich vehement gegen die Elektroautos, schon seit Jahren. Genauso doof wurde vor Jahren der Prius und sogar gesamt Hybrid schlechtgeredet. Trotzallem hat sich der Hybrid-Trend durchgesetzt und jetzt kommt langsam auch die Elektrowelle langsam voran, was mich sehr freut.:)
Gruß vom ex-Priuspilot, jetzt Elektroauto-Fahrer
Jey Snipe meint
hier https://www.meinauto.de/news/umfrage-50-prozent-aller-autofahrer-wollen-auf-stromer-umsteigen sind es 30%, die auf ein BEV umsteigen wollen, weitere 20% überlegen die Anschaffung eines PHEV. Vielleicht sollte die DAT mal ihr Panel ausmisten?
Martin Endlein meint
Vielen Dank für den Hinweis auf die Umfrage bei meinauto.de. Kurz zum Hintergrund dieser Umfrage: Auftraggeber der Befragung war e.on, durchgeführt hat die Umfrage Statista. Befragt wurden Führerscheinbesitzer.
Die Befragung der DAT, die von der GfK durchgeführt wurde, richtete sich an Pkw-Halter. Das bedeutet, jeder Befragte hat nicht nur einen Führerschein, sondern muss auch ein Auto besitzen, das auf ihn zugelassen ist. Berücksichtigt hierbei sind neben den 90% privaten Haltern auch die etwa 10% gewerblichen Pkw-Halter. Die Stichprobe wurde nach Pkw-Marke, Alter, Geschlecht gewichtet, sodass sie repräsentativ für alle Pkw-Halter in Deutschland ist. Hierbei sind auch die Daher sind die Ergebnisse und auch die Panels nur bedingt vergleichbar.
Ich habe zur Methodik bei e.on/Statista keine Informationen gefunden, z. B. nach welchen Faktoren die Stichprobe gewichtet wurde.
xordinary meint
Diese Zahlen sind beschämend niedrig. Und wer selbst Ende des Jahres 2021 noch immer denkt, ein Verbrenner sei die bessere Wahl und sich Sorgen um die „Entsorgung“ von Akkus macht (die niemals entsorgt, sondern immer nur recycelt werden), der steht für ein Land, das inzwischen in jedem nur möglichen Zusammenhang versagt. Seien es notwendige Klimaziele zu formulieren, Corona wirksam zu bekämpfen oder eben Elektromobilität als das zu erkennen, was es ist. Nämlich die Zukunft.
Es ist nicht mehr lange hin, dann muss man sich im Ausland dafür schämen, Deutscher zu sein, weil die breite Bevölkerung offenbar zu dumm ist, Dinge zu sehen, die sich einen Meter vor ihrer Nasenspitze abspielen. Zum Weinen …
Duesendaniel meint
Ich glaube grundsätzlich nur den Statistiken, die ich selber gefälscht habe. Die aktuellen Verkaufszahlen sind ja schon höher, als diese Prognosen hier. Also ganz ruhig bleiben und weiter die steil nach oben gehen Zahlen genießen.
NiLa meint
Na wenn Elektromobilität die Zukunft ist, muss man doch jetzt noch kein BEV fahren. Und wer z.B. einen Kombi, Roadster oder irgendein Cabrio möchte, findet nunmal noch kein elektrisches Angebot vor. So einfach ist das.
Und nein, Stand heute werden Akkus nicht vollständig recycelt. Nicht Mal annähernd.
Werner Mauss meint
Es werden ja jeden Tag weniger, vor kurzem die Häfte, gestern 40% und heute…????????????
MAik Müller meint
Die Frage ist wieviele kaufen ein Eauto wenn es keine teuren Verbrenner mehr gibt ? :) :)
Priusfahrer meint
Genau das ist der Drehpunkt. Die dt. Automobil-Hersteller müssen derzeit
noch immer kräftig margenträchtige Verbrenner-SUVs produzieren und an den
Kunden bringen, um sich den Umstieg auf die pure Elektromobilität und die Batterieproduktion leisten zu können. So wird das nichts. Wie soll das
halbwegs in den EU-Fahrplan passen?