Laut einer Umfrage der Denkfabrik Agora Verkehrswende verfügt bereits jedes fünfte Auto in den Fuhrparks deutscher Kommunen über einen elektrischen Antrieb. Das sei deutlich mehr als im bundesweiten Pkw-Bestand oder in Unternehmensflotten. Dort liege der Anteil an Stromern, rein batterie-elektrisch und hybrid-elektrisch mit Ladestecker (Plug-in-Hybrid), nur bei 1,8 beziehungsweise 8,6 Prozent. Bisher hätten sich allerdings nur 13 Prozent der befragten Städte klare Ziele für die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotten gesetzt.
„Kommunen können ihre Vorreiterrolle beim Umstieg auf Elektromobilität weiter ausbauen“, sagt Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende. „Ein gutes Ziel wäre es, ab 2025 nur noch elektrische Fahrzeuge zu beschaffen. Wenn Stadtverwaltungen sich zu diesem Ziel verpflichten und ihre Planungen und Prozesse darauf ausrichten, können sie ein deutliches Zeichen für Elektromobilität und Klimaschutz setzen.“ Sie bräuchten dafür aber auch die Unterstützung von Bund und Ländern, vor allem in der Finanzierung, beim Ausbau der Ladeinfrastruktur und durch verlässliche Rahmenbedingungen.
Laut der Umfrage ist die Elektrifizierung von kommunalen Pkw-Flotten in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg am weitesten fortgeschritten. Dort liegt der Anteil von E-Fahrzeugen demnach schon bei rund 25 Prozent. Bei der Ladeinfrastruktur schneidet Sachsen-Anhalt mit über sieben Ladepunkten pro Stromer am besten ab, im Durchschnitt liegt dieser Wert bei 2,2. Drei Viertel der Städte haben bereits Ladeinfrastruktur aufgebaut. Auf jede Stadt kommen im Mittel sechs Ladepunkte.
Unter den wenigen Städten, die konkrete Ziele für die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotten festgelegt haben, sind einzelne, sowohl kleine als auch große, die bereits bis 2025 vollständig auf Elektrofahrzeuge umstellen wollen. Das größte Hindernis sehen die befragten Kommunen in den Anschaffungskosten. Entsprechend schätzen sie finanzielle Unterstützung als hilfreichste Maßnahme ein. Vorbehalte gegenüber der Technologie sind dagegen kein Problem: Nach Einschätzung der Stadtverwaltungen ist die Akzeptanz unter denen, die die Elektroautos fahren, zu fast 80 Prozent gut oder sehr gut.
Leotronik meint
Im Text steht nichts darüber um welche E-Antriebe hier berichtet wird. Möglicherweise sind die meisten PHEV die nie mit Strom fahren. Wann wird endlich nur der BEV als EV gezählt? Sonst ist es nur Augenwischerei.
Roggenkorn meint
Solange VW, BMW und Mercedes die Verkehrspolitik machen. Vielleicht ändert sich ja was in der Post Andy B.Scheuert Ära
Egon Meier meint
Hier geht es um Behördenfahrzeuge und findest du es schlimm, dass bei Behörden mehr Elektromobilität herrscht als bei Privatnutzern?
Anti-Brumm meint
Also in unserer Gemeinde fahren nur rein elektrische Fahrzeuge. Gerade auf kommunaler Ebene, wo die Wege wirklich kurz sind, macht ein PHEV doch überhaupt keinen Sinn.
Egon Meier meint
Ich kann nur über meinen Landkreis/meine Gemeinde was sagen: Da fährt alles BEV und zwar vorwiegend Zoe, E-golf und e-upümiigo. Plugin-Hybide habe ich noch nicht gesehen und gibt es auch nach Aussage meiner Behörden-Kontakte nicht.