Wie eine im Auftrag von Kia durchgeführte repräsentative Studie des Marktforschungsinstituts Innofact zeigt, würde sich schon fast jeder zweite Autofahrer (41,3 % der Befragten) beim nächsten Autokauf für ein Elektro- oder Plug-in-Hybridfahrzeug entscheiden. Weitere 7,2 Prozent bevorzugen andere Hybridantriebe ohne Stecker. Nur noch die Hälfte (51,5 %) würde einen nicht elektrifizierten Benziner oder Diesel kaufen.
Für die Studie wurden Ende November 1023 Autofahrerinnen und -fahrer aus Deutschland befragt. Das Interesse an aufladbaren Fahrzeugen ist demnach deutlich größer als deren aktueller Marktanteil. In Deutschland besaß im letzten Jahr nur jeder vierte Neuwagen einen Elektro- oder Plug-in-Hybridantrieb.
Bei Kia entfiel 2021 Unternehmensangaben nach bereits rund ein Drittel des Absatzes auf die Stecker-Modelle der Marke. Laut der Studie dürfte vor allem die Nachfrage nach reinen Elektrofahrzeugen stark steigen: Fast jeder vierte Befragte (23,7 %) möchte, dass sein nächstes Auto ausschließlich mit Strom betrieben wird. Besonders wichtig ist das den Jüngeren (18- bis 29-Jährige: 27,5 %; 30- bis 39-Jährige: 25,8 %). 61 Prozent der Befragten sind bisher noch nie ein Elektroauto gefahren oder darin mitgefahren, die meisten von ihnen (79,6 %) würden es gern mal ausprobieren.
Der Anteil der Befragten, die die E-Mobilität grundsätzlich skeptisch sehen, ist gering: 18,7 Prozent beantworteten die Frage „Was spricht für Elektrofahrzeuge?“ mit „gar nichts“. Bei den Jüngeren ist diese ablehnende Haltung noch seltener zu finden (18- bis 29-Jährige: 8,7 %; 30- bis 39-Jährige: 13,7 %). Die häufigste Antwort auf die Frage nach den Vorzügen war, dass Elektroautos nachhaltig sind (49,6 %). Fast genauso oft wurde auf den Vorteil hingewiesen, dass man zu Hause „tanken“ kann (44,7 %). Auch, dass Stromer vor allem im Stadtverkehr sehr leise sind, wird von vielen Befragten geschätzt (35,9 %).
Charly meint
Hier schreiben fast nur Leute die selbst kein E-Auto haben, so wie die Jungfrauen vom Kinderkriegen. Abgesehen von Urlaubsfahrten muss man keine Tankzeiten wie beim Verbrenner in Kauf nehmen, denn das Auto ist Zuhause immer voll. Und preiswerter ist ein E-Auto allemal. Das Umwelt Argument ist völlig wurscht, das ist nur was für Politiker und Idealisten.
Steven B. meint
Letzendlich wird der Weg über das gute alte Portemonnaie gehen, erst wenn Verbrenner fahren derart verteuert wird, entschliessen sich die meisten umzusteigen. Wenn ich mit Verwandten rede, so kommen die mit gebrauchten Diesel, weil es kaum noch Neuwagen Diesel gibt, die Ihren Ansprüchen genügen. Andere haben keine Vergleichsmöglichkeiten, da sie noch nie „geladen“ haben, sondern nur getankt. Sie haben eine Mauer im Kopf, die man nur über das gute alte Geld abbauen wird müssen!
Thomas meint
Nur wird es noch eine ganz schöne zeitlang dauern bis es günstige gebrauchte E-Autos gibt, die hinsichtlich Reichweite und/oder Ladeleistung den Anforderungen vieler gerecht werden. Denn auch wenn es viele hier nicht wahrhaben wollen Reichweite ist und bleibt das Kriterium wenn man sich außerhalb der BEV-Bubble umhört. Ja viele von uns in der Bubble sind bereit einen Stopp mehr einzulegen, oder den Stopp länger als 5min Pinkelpause zu planen, aber damit sind wir immer noch in der Minderheit. Und nur weil die E-Mobilität unsere Anforderungen bereits erfüllt oder so erfüllt, dass es akzeptabel ist heißt das nicht, dass die Anforderungen aller anderen zu hoch oder vernachlässigbar sind. Besonders nicht wenn wir die Mehrheit von BEVs überzeugen möchten.
Hugo meint
Nein, das wird nicht mehr lange dauern. Der Grund ist ein anderer. In ein paar Jahren kommen Roboterautos, die sowieso elektrisch sein werden. Dann brauchen Menschen in den großen Städten keine eigenen Autos mehr. Sind die Roboterautos erst einmal zugelassen, dann geschieht der Wandel blitzschnell, denn dann kaufen die Flottenbetreiber in großen Stückzahlen direkt beim Hersteller oder der Hersteller wird selbst zum Flottenbetreiber. Nur wenige werden dann ein eigenes Auto besitzen wollen, denn das kostet richtig viel Geld.
Thomas meint
In vielen Städten würde man heute schon kein Auto mehr benötigen….
Im übrigen gibt es auch noch Menschen die auf dem Land wohnen. Und nein, dort ist selbst optimistisch gesehen kein ÖPNV Ersatz auf Basis von autonomen Taxis darstellbar. Das liegt daran, dass die Wege zu weit sind und somit auch die Anfahrtszeit bis dein freies Auto bei dir ist. Klar kann man im vorhinein buchen und das mag in vielen Fällen auch funktionieren, aber sobald man spontan ein Fahrzeug braucht wünscht man sich doch sein privates zurück.
MichaelEV meint
Das klingt nach: Andere sollen auf alles verzichten, man selber möchte aus dem Vollen schöpfen.
Autonome Mobilitätsdienste sind natürlich nicht nur in der Stadt abbildbar. Vielleicht funktioniert es nicht, wenn die nächste Zivilisation km entfernt ist, dazwischen gibt es aber noch ganz viele Graustufen.
Thomas meint
So sollte mein Kommentar definitiv nicht klingen. Ich meinte viel mehr, dass es in vielen Städten jetzt schon möglich ist ohne eigenes Auto auszukommen und man nicht auf autonome Taxis angewiesen ist.
Klar gibt es Graustufen, jedoch bleibe ich dabei, dass Robotertaxis auf dem Land noch lange nicht ein privates Auto ablösen können, eben aus den genannten Gründen.
Fritzchen meint
Ich habe auch mal unter Verwandten, Freunden, Nachbarn und Bekannten nachgefragt.
85 Prozent wollen ein Familien-Auto mit Stecker unter 20.000 Euro kaufen mit einer Mindestreichweite von 350 KM.
Auf Schnickschnack- oder Plumpaquatsch-Ausstattung wird gerne verzichtet.
Also Kia, los geht’s!
Ernesto meint
Ich habe gestern auch mit Kollegen drüber gesprochen, wo ich fest stelle, dass die Hälfte der Leute bei dem Thema sofort abgeht und dagegen hält.(Akkus ein Irrweg, woher der Strom, wo laden ect ect. ) Wenn ich sagen im Sommer 300-350km Reichweite auf der Autobahn bei 130km/h, sagen etwa 50% ok, dass wäre in Ordnung. Nachladen in 10 Min das wäre ok, für einige, davon sagen aber auch wieder welche, 10 Min bin ich nicht bereit zu warten. Und im Alltag zur Miete wohnende Kollegen, wissen abends nicht wo sie ihr Auto parken, sagen die meisten auch wenn voll laden 10 Min, dauert, das ist ok, einige nicht akzeptabel. Es wird schwierig. Ich denke es wird sich in der Masse erst durchsetzten wenn Laden so schnell wie tanken ist. An der Akku Technologie selbst zweifeln auch einige…. Wasserstoff Verbrenner warf gestern einer ein, kannte ich gar nicht
Flo meint
Mal ehrlich, wenn man keine 10 Min Zeit zum Laden hat, dann hat man wohl ganz andere Probleme. Letztendlich wird sich jeder mit einem E-Antrieb auseinandersetzen müssen, da führt kein Weg daran vorbei. Je früher desto besser, denn jetzt gibt es noch finanzielle Anreize.
Florian meint
Letztendlich muss man aber auch sagen, dass es keine 10min sind die man lädt sondern deutlich mehr. Klar gibt es ein paar erfreuliche ladestarke Autos, aber der Großteil braucht eben doch noch 30min oder mehr um wieder auf 80% zu laden. Und da kann ich schon verstehen, wenn man darauf keine Lust hat. Nicht weil man die Zeit nicht hat oder aufbringen möchte, sondern weil das Auto und nicht man selbst die Länge und den Zeitpunkt der Stopps entscheidet.
Mäx meint
Wie viele von deinen KollegInnen gehen denn einem Hobby nach oder müssen auch mal einkaufen?
Wocheneinkauf, 30min am 50kW Lader und man hat die Batterie halbvoll.
Wenn da sogar ein HPC steht, ist die Batterie bei 80%.
Fitness Studio: 1-2 Stunden am 50kW Lader und die Batterie ist quasi voll.
Man kann sich da so viele Szenarien ausdenken, die es möglich machen.
Am Ende ist laden beim Arbeitgeber noch das einfachste, 8h geht wohl jeder ungefähr jeden Tag arbeiten…Batterie voll.
Man muss einfach ein wenig davon loskommen, dass ich an einen gesonderten Platz fahren muss und neben dem Auto warten muss um meine Reichweite herzustellen. Das wird parallel geschehen und nicht sequentiell.
Natürlich muss die Infrastruktur dabei mitspielen, aber ein Ding der Unmöglichkeit ist das nicht.
Und wirklich die wenigsten müssen jeden Tag immer vollladen, weil sonst die Reichweite nicht reicht für den nächsten Tag.
andi_nün meint
„“Wasserstoff Verbrenner warf gestern einer ein, kannte ich gar nicht““
Weil es der absolut größte Unsinn ist, von der Effizienz deutlich hinter der Brennstoffzelle.
Mäx meint
Wasserstoff Verbrenner…dass das überhaupt erwähnt wird zeigt, wie groß die Unwissenheit ist. Den recht schlechten Wirkungsgrad der Wasserstoffherstellung dann noch zu paaren mit einer WKM dessen Wirkungsgrad in den meisten Fällen <25% liegt…ufff
Da will ich die Rechnung nicht bezahlen.
Hugo meint
Die Idee gab es schon in den 1980er bei BMW. Das ist in der Tat ein totaler Unsinn. Die Verbrennungstemperatur ist so hoch, dass man den Motorraum mit Keramik auskleiden muss. Abgesehen davon hatte man ja damals noch die Lagertechnik von Wasserstoff nicht. Sehr ineffizient und zudem braucht man trotzdem Abgasreinigung wegen NOx.
Wenn Wasserstoff dann mit Brennstoffzelle. Hyundai will demnächst ihre Brennstoffzelle 3. Generation vorstellen. Soll angeblich deutlich günstiger sein und platzsparender. Den Vorstellungstermin hat Hyundai kürzlich aber nach hinten verschoben. Wasserstoff hat im PkW-Sektor schon verloren. Ich schätze, das weiß auch Hyundai.
NiLa meint
@Hugo: das ist Unsinn. Wasserstoff-Verbrennungsmotoren arbeiten mit einem sehr mageren Gemisch, damit die Temperaturen eben nicht so hoch sind. Da wird keine Keramikauskleidung gebraucht.
Florian meint
Dazu muss ich sagen, dass der Wind etwas dreht und bisher Abgeneigte sich auch stärker für E-Autos interessieren und sich durchaus vorstellen können eins zu besitzen. Das liegt natürlich auch daran, dass man immer häufiger mal einen kennt, der schon eins hat und zufrieden ist.
Allerdings ist der Anstieg des Strompreises in letzter Zeit nicht gerade ein förderliches Verkaufsargument.
Heggi meint
Mir scheint, als wäre die Reichweite für viele nur das vordergründige Hindernis. Eigentlich stört man sich an den Ladezeiten, weil man sich nicht vorstellen kann, dass so ein E-Fahrzeug eben nebenher geladen wird. Wie auch, wenn man es selbst nie erlebt hat? Man kommt einfach nicht auf die Idee.
Deshalb kann auch keiner nachvollziehen, wenn ich sage, für mich ist nicht laden, sondern tanken verlorene Zeit. Eben weil ich derweil etwas anderes mache. Ich vergleiche das dann gern mit der Spülmaschine. Die braucht auch länger, als per Hand zu spülen. Aber dafür mache ich währenddessen etwas anderes. Sorgt teilweise für verblüffte Gesichter ;)
Und die Zeit, die ich dann dreimal im Jahr auf Reise länger Pause mache – ob die mit Kleinkind wirklich durch Laden länger wird, sei jetzt mal dahingestellt – habe ich durch gespartes tanken-fahren-müssen ja mehrfach wieder eingeholt… Alles eine Frage der Perspektive.
Futureman meint
Der mit dem Geschirrspüler ist gut!
Meine Kleinen fragen auch immer was die Autos an der Tankstelle machen und warum die Leute daneben stehen :-)
Das „Ladeproblem“ haben eigentlich nur welche ohne E-Auto.
THeRacer meint
… so ist es.
Ich brauche zum Laden nur Sekunden: abends Stecker rein, morgens Stecker raus und in ein gemütlich vorgewärmtes eAuto setzen und losfahren… ;-))