Carlos Tavares hat früher die französische PSA-Gruppe geleitet (Citroën, DS, Opel, Peugeot), die er im letzten Jahr mit Fiat Chrysler zum Stellantis-Konzern verschmolz. An der Spitze des neuen viertgrößten Autoherstellers treibt der 63-jährige Portugiese die Elektrifizierung aller 14 Marken voran, der E-Mobilität steht er aber weiter zwiespältig gegenüber.
Tavares hat wiederholt gewarnt, dass ein Misslingen der Transformation hin zu Elektroautos zu sozialen Verwerfungen führen könnte. In einem Interview mit dem Handelsblatt bekräftigte der Manager im neuen Jahr seine Skepsis. Es bestehe das Risiko, dass sich Teile der Mittelschicht später keine Neuwagen mehr leisten können. Vor allem die Elektroantriebe, die 50 Prozent teurer seien als Verbrenner, würden die Preise in die Höhe treiben.
Er respektiere, dass die Politik das Ende des Verbrenners forciere, so Tavares. Stellantis strebe an, unter den neuen Rahmenbedingungen zu den Besten zu werden. Er betonte aber: „Die Elektrifizierung ist die Technologie, die von der Politik gewählt wurde, nicht von der Industrie.“ Es hätte billigere und schnellere Methoden zur Reduzierung von Emissionen gegeben. Die gewählte Methode lasse den Autoherstellern keine kreative Freiheit, um andere Ideen als die Elektrifizierung einzubringen. Es sei eine politische Entscheidung.
Die Herausforderung sei nun, die zusätzlichen Kosten für Elektroautos in den nächsten Jahren so weit wie möglich zu begrenzen. Dafür sei eine Produktivitätssteigerung erforderlich, wie sie die Automobilindustrie besonders in Europa nicht gewohnt sei. In ein paar Jahren werde man sehen, welche Hersteller überleben und welche nicht. „Und wir dürfen wie gesagt nicht das Risiko aus dem Blick verlieren, dass wir die Mittelschicht verlieren, wenn die keine Autos mehr kaufen kann. Das wird soziale Folgen haben“, unterstrich Tavares.
Elektrifizierung muss sich noch beweisen
Der Stellantis-Chef glaubt, dass sich erst in zehn oder 15 Jahren zeigt, welche Ergebnisse die Elektrifizierung tatsächlich für die Reduzierung der Treibhausgasemissionen bringt. Man müsse den ganzen Lebenszyklus der Antriebsart betrachten, dazu gehöre eine umfassende Herangehensweise bei der Klimafreundlichkeit des verbrauchten Stroms, sagte er. Man müsse auch über den CO2-Fußabdruck der Batterie sprechen. Beim europäischen Energiemix müsse ein Elektroauto 70.000 Kilometer fahren, um die schlechte CO2-Bilanz der Batterieherstellung auszugleichen „und die Lücke mit einem Hybridauto zu vergrößern“. Und ein Hybridwagen sei halb so teuer wie ein E-Auto.
Damit Elektroautos erschwinglich bleiben, müssten die aktuellen Subventionen in vielen Ländern bis mindestens 2025 aufrechterhalten werden, so Tavares. Er glaube allerdings nicht, dass die Staaten den Verkauf von Elektrofahrzeugen weiter auf dem derzeitigen Niveau – in Deutschland gibt es bis 6000 Euro Zuschuss – subventionieren können. Das sei aus Sicht der Haushaltspolitik nicht tragbar. Es gehe also auch hier wieder um das soziale Risiko.
Die EU-Kommission plant für 2035 Emissionsvorgaben, die faktisch ein Verbrenner-Verbot bedeuten. Man müsse daher sehr schnell mit der Transformation aller Fabriken beginnen, erklärte Tavares. Stellantis habe damit bereits begonnen, denn ohne einen allmählichen Übergang würden die sozialen Folgen groß sein. Das betreffe nicht nur den Autokonzern, sondern auch das System an Zulieferern um ihn herum, die genauso schnell handeln müssten.
Tavares verteidigte auch die Sanierung des 2017 übernommenen Herstellers Opel: „Es wird viel von dem kritisiert, was wir bei Opel seit 2017 gemacht haben. Was aber niemanden stört, ist, dass Opel jetzt Geld verdient.“ Als Opel noch zum US-Konzern General Motors gehörte, habe das Rüsselsheimer Unternehmen Milliardenverluste geschrieben. Stellantis wolle es weiter vermeiden, Werke zu schließen. Die Zukunft der Standorte werde aber auch von den politischen Rahmenbedingungen zur Dekarbonisierung in Europa und deren Folgen für den Automobilmarkt abhängen.
Wolfgang Lange meint
Hallo erstmal, die Elektromobilität ist nun da und nicht mehr wegzudenken.
Wenn es um die Kosten für den Verbraucher geht, wird der Preis wie immer alles regeln.
Nun sind die Kosten für einen vergleichbaren Neuwagen Verbrenner/Elektrofahrzeug auf einer Höhe.
Die Betriebskosten eines Elektrofahrzeuges sind unverhältnismäßig günstiger als bei einem Verbrenner. Man darf auch nicht die höhere Freizeit, die bei einem Elektrofahrzeug zur Verfügung steht vergessen.
Das allerwichtigste ist die geringere Lärmbelästigung und auch der ausbleibende Gestank.
Und die Kosten für ein Liter Kraftstoff geht auf die 5€/l zu.
Ich möchte in meinem Leben nie mehr einen Verbrenner fahren. Die Suche nach einem Wohnmobil kann auch nur elektrisch sein (kein Gas und kein Kraftstoff).
Mit elektrischen Grüße
Dirk meint
Wir spechten auf einen der Stellantis-Vans, der wird dann zum Universal-auch-Wohn-Mobil ausgebaut.
Das hatten wir bei unserem e-NV auch schon und sind bis nach Schweden gedüst, allerdings ist der innen doch etwas zu knapp um sich bei jedem Wetter wohlfühlen zu können. Umziehen geht nur im Liegen. Drum ein grösserer Nachfolger.
Dirk meint
Sehr bedauerlich, dass einer von der alten Schule den Konzern umbauen soll, der das nur „respektiert“, aber dann offenbar nicht aktiv unterstützt.
Dass die Verbrenner technisch absolut am Limit sind verschweigt er einfach – sonst hätte es ja keinen massenhaften Betrug bei den Abgaswerten gegeben.
Von welchen tollen „Möglichkeiten“ redet er da? Nicht detektierbare Betrugssoftware?
Und es sind ja nicht nur die CO2-Emissionen: Lärm und Abhängigkeit vom knapper werdenden Öl, zudem etliche andere giftige Emissionen, die selbst mit e-fuels nicht in den Griff zu bekommen sind.
Fossile Antriebe sind technisch gesehen sowieso totaler Unfug bei dynamischen Antrieben.
Wie viele Neufahrzeuge werden überhaupt von Privtkunden gekauft? Und wieso können sich Privatkunden heute schon alle möglichen Neufahrzeuge leisten?
Und wieso unterstellt er, dass diese Kunde nicht rechnen können bzgl. der Unterhaltskosten, die ein E-Fahrzeug am Ende günstiger werden lassen als ein Fossiles?
Wolfgang Lange meint
Super
Shullbit meint
„Die Elektrifizierung ist die Technologie, die von der Politik gewählt wurde, nicht von der Industrie.“
Das stimmt einfach nicht. Die Politik – übrigens besonders die deutsche – hat doch 10 Jahre lang Technologieoffenheit propagiert. Zunächst Tesla, dann VW, dann Mercedes und andere haben erkannt, dass batterieelektrisches Fahren der einzige realistische Weg ist. Der Rest der Industrie ist dann nachgezogen. Die Politik erlaubt weiterhin Wasserstoff-Fahrzeuge und eFuels. Absolut niemand in der Industrie konnte aber jemals einen realistischen Weg aufzeigen, wo wir in 10-20 Jahren über 500 TWh in Form von eFuels bzw. alternativ grünem Wasserstoff für den Straßenverkehr herbekommen können. Die dafür nötigen mehr als 1000 TWh Strom sind das Äquivalent zu 100 neuen Atomkraftwerken oder 150.000 neuen Windrädern. Und das alles zusätzlich zu den eFuels die wir für die Luftfahrt zwingend brauchen werden und zu dem Wasserstoff, den wir für die Industrie zwingend brauchen werden.
Wenn der Mann meint, eine billigere, bessere und schnellere Alternative zu haben, dann soll er sie einfach bauen. Wenn sie billiger, besser und schneller einführbar ist, wird sie sich durchsetzen. Wenn er mit billiger, besser, schneller Hybride meint, liegt er komplett falsch. Zum einen sind die keine endgültige Lösungen und zum anderen darf er die doch in Hülle und Fülle bauen und die werden in vielen Ländern (z.B. Deutschland ) sogar gefördert.
Teilweise entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
elbflorenz meint
Sehr richtig. Vor 2020 haben sich fast ausnahmslos alle verantwortlichen Politiker in Europa, USA und Südkorea/Japan skeptisch bis ablehnend gegenüber dem BEV geäußert.
In der USA und in Japan ist das teilweise heute noch so.
Die einzigen Politiker, die in Sachen BEV richtig gepusht haben, waren Politiker in China. Die allerdings auch dort erstmal einen parteiintern Kampf gewinnen mussten. Im Jahre 2014 …
Skodafahrer meint
Je günstiger ein Verbrenner ist, umso höher sind die Mehrkosten für ein BEV.
Kleine preisgünstige Autos nutzen günstige Verbrennungsmotoren mit weniger Zylindern als im Mittelklassefahrzeug und haben oft keine Turboaufladung.
Ein kleiner Elektroantrieb im Kleinwagen wird wohl nicht wesentlich günstiger sein als ein Antrieb für die Mittelklasse. Der Käufer möchte auch bei günstigen Autos eine 11 kW Drehstromladegerät verbaut haben.
Weiterhin kann auch die Batterie so nicht viel kleiner werden wie das Auto günstiger sein soll. Ein Corsa-e Kleinwagen vom Stellantis Konzern hat 46 kWh Netto, ein Tesla Model 3 Basismodell 60 kWh in der Mittelklasse. Das sind schon knapp 77 % der Akkugröße, aber 2 Fahrzeugklassen weiter unten.
MichaelEV meint
Alles richtig, deswegen macht es wirtschaftlich nur Sinn, Top-down vorzugehen. Die Hersteller, die das nicht können, haben leider keine rosige Zukunft (und Stellantis oder Renault sind da wohl ganz vorne dabei).
Da sich Kleinwagen am schwersten elektrifizieren lassen und Kleinwagen auch in Relation viel verbrauchen (da alles auf günstige Herstellung getrimmt ist), wird dieses Segment am meisten unter Verteuerungen leiden.
Draggy meint
Der Drehstromlader kostet bestenfalls 10€, sowas ist Massenware und seit Jahrzehnten beherrschte Technik. Der Akku ist das einzige Problem, aber auch hier tut sich viel, die Preise gehen auf Dauer weiter runter und ein Kleinwagen mit <20.000€
und 50KWh Akku wird auch nicht mehr all zu weit sein.
Ansonsten wäre es vor allem wichtig, dass die Politik per Gesetz den Herstellern Haltbarkeit vorschreibt, wenn die BEV 50 Jahre und länger ohne große Reparaturen halten, sind höhere Anfangspreise auch weniger ein Thema.
andi_nün meint
Dieses Herumgejammer kennt man von vielen europäischen Herstellern, allerdings nicht mehr 2022.
2017/2018 war das sehr aktuell, mittlerweile haben viel Hersteller klare Strategien für die Zukunft und pushen die Elektromobilität. Bei dem Marken- und Unternehmenskonglomerat Stellantis scheint man noch nicht ganz in der heutigen Zeit angekommen zu sein.
Tipp: Die Zukunft kommt nochmal deutlich schneller, als viele Denken.
Mike meint
> „Die Elektrifizierung ist die Technologie, die von der Politik gewählt wurde, nicht von der Industrie.“
Wenn es nach der Industrie ginge, würden auch in 100 Jahren noch Verbrenner gebaut werden – außer die Kunden kämen auf den Geschmack, dass Verbrenner uncool wären.
> Es hätte billigere und schnellere Methoden zur Reduzierung von Emissionen gegeben.
Welche denn?
> Beim europäischen Energiemix müsse ein Elektroauto 70.000 Kilometer fahren, um die schlechte CO2-Bilanz der Batterieherstellung auszugleichen
Welches Elektroauto wird hier mit welchem Verbrenner verglichen?
Wenn ein Konzernlenker über mögliche soziale Verwerfungen auf Grund von hochpreisigeren Produkten klagt, werde ich immer besonders skeptisch. Klingt fast so wie „da werden Arbeitsplätze verloren gehen“, obwohl meist „unser Gewinn wird vorübergehend kleiner“ gemeint ist.
Skodafahrer meint
Wenn man realistische Verbrauchstestverfahren mit realistischem Autobahnanteil hätte, dann wäre der Mehrverbrauch für SUV im Testverfahren höher und man wäre gezwungen gewesen weniger SUV zu verkaufen.
Man könnte mehr Verbrennungsmotoren mit Zylinderabschaltung bauen.
VW bietet Zylinderabschaltung nur im kleinen 4-Zylinder mit 1,5l an, nicht im 2l Motor.
Djebasch meint
Da zeigt sich wieder das die Europäischen Hersteller den Anschluss komplett verpennt haben.
Die Vorläufer zur Euro 6 Abgasnorm wurden bereits vor 12 Jahren gelegt und es war abzusehen das Verbrenner diese nicht mehr einhalten können.
Jetzt zu sagen der Staat soll Geld geben damit man die Entwicklungskosten wieder reinholt ohne es auf den Preis aufzuschlagen ist an Dreistigkeit kaum noch zu Überbieten!
Das dies nicht stimmt sieht man doch daran das PSA ohne Förderung die Fahrzeuge günstiger in Frankreich anbietet als in Deutschland…
atamani meint
@Djebasch
„Die Vorläufer zur Euro 6 Abgasnorm wurden bereits vor 12 Jahren gelegt und es war abzusehen das Verbrenner diese nicht mehr einhalten können.“
Echt? Welche aktuellen „Verbrenner“ halten die Euro 6 Norm nicht ein?
Haben Sie da grade einen neuen, großen Skandal aufgedeckt?
stromschüssel meint
Nun ja, halten Sie mal an einer großen Kreuzung im Winter bei 5 Grad Celsius Ihre Nase in den Wind. Man könnte auf den Gedanken kommen, dass das, was man riecht, nicht der 6d-Final-Norm entspricht.
Allerdings stimmt es: Dieser Skandal ist schon verdammt alt und von der Politik mit verschuldet.
Florian meint
Du riechst also an einer großen Kreuzung, und kannst sagen, dass keines der Autos die 6d Norm einhält. Krass, damit solltest du dich bei Wetten Dass anmelden.
atamani meint
Entfernt. Bitte verzichten Sie auf das Veröffentlichen fremder Inhalte. Danke, die Redaktion.
stromschüssel meint
@Florian: Dir ist schon bewusst, dass die Abgasreinigung bei niedrigen Temperaturen nicht wirklich funktioniert (Stichwort „Thermofenster“)?
Du solltest besser nicht bei „Wer wird Millionär“ mitmachen…
Mäx meint
@stromschüssel
Wie gut, dass die meisten oder sogar alle Euro-6d Fahrzeuge keine Thermofenster mehr besitzen, weil RDE das abdeckt.
Yogi meint
@Mäx
Keine Märchen. Ist doch alles erforscht?
Probleme bei NOx je nach Fahrsituation, Feinstaub der nicht gemessen wird, immer noch grenzüberschreitende Reinigungszyklen, Kaltstartprobleme….mannigfaltig ungelöst und erforscht.
https://scholar.google.de/scholar?hl=de&as_sdt=0%2C5&q=6dtemp+exhaust&btnG=
https://scholar.google.de/scholar?hl=de&as_sdt=0%2C5&q=6dtemp+emissoons+winter&btnG=
atamani meint
@Ecomento Redaktion
@Stromschüssel
„Entfernt. Bitte verzichten Sie auf das Veröffentlichen fremder Inhalte. Danke, die Redaktion.“
Das war aus einem öffentlich zugänglichem Bericht des ADAC.
Nachdem Ihr die Links ja oft auch nicht veröffentlicht, geht das schneller. Wie sonst soll man auf offensichtliche Lügen der Foristen hier klare Fakten bringen?
https://www.adac.de/verkehr/abgas-diesel-fahrverbote/abgasnorm/test-euro-6d-temp/#:~:text=Fazit%3A%20Alle%20halten%20die%20NOx%2DWerte%20ein&text=Dank%20der%20neuesten%20Reinigungstechnik%20wird,Vier%20Sterne%20im%20ADAC%20Ecotest.
atamani meint
@Yogi
Vielleicht sollten Sie Ihre Links selber mal lesen, und nicht nur Überschriften Sammeln.
Die meisten Links BESTÄTIGEN die Aussagen von Mäx !!!
Ohje…da wurde sogar von -30 Grad(!!!) bis + 50 Grad getestet, und die Werte wurden eingehalten, obwohl das gesetzlich gar nicht vorgeschrieben ist!
Ich würde mal sagen, EIGENTOR! Und zwar mit Hacke im Liegen…
Egon Meier meint
Das Problem ist, dass der Herr auf sein BEV-Angebot gesehen hat und feststellen musste, dass völlig falsch entschieden wurde.
Andere Hersteller haben auf Modelle der höheren Klassen gesetzt, die ihre Entwicklungskosten über hohen Margen auch wieder einspielen können.
Der Herr Tavares glaubte, die Herzen erobern zu können indem er ein Fahrzeug im Kleinwagenbereicht pusht. Zudem meinte er Entwicklungskosten sparen zu müssen und hat hierzu eine BEV-Verbrenner-Bastellösung favorisierte: Viel zu teuer in der Produktion und bei hohen Stückzahlen. Zudem ist – wie wir es inzwischen haben – die Flexibilität der Produktionsanlagen nicht mehr benötigt und hängt wie ein Klotz am Bein.
Software? Ist da irgendwas?
Der Wettbewerb auf auf BEV-only-Plattformen und separate Produktionsanlagen gesetzt und kann dabei eine breite Palette von Interessenten bedienen.
Die Rabatte, die Stellantis auf e-corsa und e-208 geben muss sprechen Bände.
Der einzige Trost ist der e-500 aber dessen Konstruktion skaliert nicht ..
Unternehmensversagen und jetzt ist natürlich die Politik schuld!
Swissli meint
Naja, der geplante Fiat Panda Elektro (oder wie immer er dann heissen möge) wäre zumindest 1-2 Jahre vor dem VW E-Kleinwagen auf dem Markt.
Sooo schlecht ist Stellantis nicht unterwegs. Insbesondere bei Batteriefabriken bzw. Joint Ventures (Standorte USA, Europa) sind sie weiter als z.B. VW.
Stelantis BEV insgesamt hinter VW, Hyundai/Kia, aber deutlich vor Toyota!
Egon Meier meint
Wie ich schon sagte .. bei Kleinstwagen ist nix zu holen. Keine Marge.
Das ist zwar lieb aber mittelfristig geht dem Laden die Luft dabei aus.
VW lässt sich dabei klugerweise Zeit und nutzt demnächst seine jetzt schon stabile Plattform und hat jede Menge Skaleneffekte. Bis dahin hält der den Wettbewerb mit dem e-upmiigo preislich unten und stellantis/Renault können da nix verdienen.
Und Stellantis hat mit dem e-panda wieder ein Einzelfahrzeug ohne Plattformbasis – genauso eine Nullnummer wie dieser e-twingo von Renault.
Bei den Joint Ventures ist Stellatis weiter? .. da läuft noch gar nix außer heißer Luft.
Und was ist mit Ladenetz? VW pusht Ionity, Electrify Ameria, Ladenetz in China und mehrere aktive Kooperationen. Stellantis?? Nichts … Niente ..
Warum sollten sie auch – haben eh keine Fahrzeuge, die HPC sinnvoll nutzen können.
Florian meint
Ja bei Kleinwägen ist die Marge geringer, aber eben nicht NULL oder negativ.
Bei Kleinwagen wurde der Gewinn schon immer über die verkaufte Menge gemacht. Und das wird auch weiter so sein. Dazu kommt, dass es bei Kleinwägen völlig ok ist, wenn die eingebaute Multimediaeinheit absolut nichts kann solange AndroidAuto und AppleCar unterstützt wird. Auch kann man einem Kleinwagen über das Fehlen von Felgenkameras, etc hinwegsehen, was bei einem Auto über 50k wohl kaum jemand macht.
Swissli meint
Eigenes Ladenetz braucht Stellantis nicht.
USA Joint Venture mit LG soll Spatenstich Q2 2022 sein. In Europa (Italien, Frankreich?) gehts eigentlich nur noch um EU Subventionen.
Bei Kleinwagen gibts auch Verbrenner nichts zu holen. Die Abgasgrenzwerte erfordern zuviel teure Technik, die Kleinwagen preislich zu teuer machen. Will man die Kleinwagen in eine Zukunft bringen, bleibt nur der Weg über BEV. Dass man mit einem BEV Kleinwagen nicht 4000 Euro Marge hat, ist ebenso klar, wie dass heute bei Verbrenner Kleinwagen die Marge wohl unter 1000 Euro liegt. Würde behaupten, die Kosten für einen BEV Kleinwagen sind heute bei einem Verbrenner Kleinwagen mit all der Abgastechnik welche die neuen Grenzwerte erfüllen. Das Problem ist eher, dass die Hersteller z.Zt. lieber höhermargige BEV Autos verkaufen wollen und auch noch können.
T. Pietsch meint
Ach der Egon wieder……
Den 208 sowie die Schwester Corsa sieht man hier oft. Was und wie viel Marge bringt hast du keine Ahnung von. Kennst du Tavares Persönlich…wohl kaum. VW hat gar keine Autos die irgendetwas nutzen können. MEB ist eine Lachnummer das sie schon überarbeitet wird. Die First Mover hat man richtig verarscht. Software ??? Das ist ein einzige Lachnummer! Gibt es eigentlich mittlerweile eine SOC Anzeige in Prozent. Ist die schwachsinnige Bedienung von Heizung ,Lautstärke mittlerweile beleuchtet ? Auch der tolle Innenraum aus der Restmülltonne von Danone und Zott. Wow ! 2 Tage mit dem Cupra Born dem ID3 aus dem D&w Katalog haben mir gereicht. Deine tolle MEB Plattform schafft bei diesem Wetter nach 80 Km Autobahn sage und schreibe 50 kW an der Säule. Bei einem SOC von 30 %. Ja das ist richtig HPC….Der E -Twingo verkauft sich super. Das Auto ist ja in Allem überlegen.
Gibt es eigentlich noch einen Hersteller der eine völlig unnütze 1200 Euro teure Wärmepumpe verkauft ? So was kann nur VW. VW wenn du nicht weißt was eine Wärmepumpe eigentlich ist, dann frage bei Miele oder AEG. Die erklären dir das. Das meiste an MEB ist ja von Continenthal. Die sind auch richtig stolz darauf was sie alles für VW entwickeln. VW kann das ja auch nicht. Zumindest haben sie das eingesehen.
F. Severin meint
Stimme Tavares nicht zu. Die Aussage, dass die Industrie die Technologie wählen sollte verkehrt die Wirklichkeit. Die Industrie wählt auch eine Wurstsorte, die niemant kaufen mag… insofern regelt der Markt bzw. die Kaufkraft das, dann noch die verfügbaren Ressourcen und meinetwegen über Subventionen auch die Politik. Aber die Industrie gibt m.A. nach nicht vor, was wir zu kaufen haben und was nicht.
FS
alupo meint
Die gute Nachricht ist, dass der Umbau der Mobilität hin zu einer weniger umweltvernichtenden Mobilität doch problemlos auch ohne Stellantis geht.
Es gibt sowohl unter den neuen / den ziemlich neuen Startups die es schaffen werfen. Auch einige unter den alten Autoherstellern werden es schaffen.
Aber eines ist absolut klar durch die Geschichte belegt: alle werden es nicht schaffen. Ich bin gespannt wer in welcher Gruppe landet. Ich habe da meine persönliche Liste, aber die tut hier nichts zur Sache…
elbflorenz meint
Leider wird es in Europa (wie auch in Südkorea und Japan) kein Start-up schaffen.
Ausnahme vielleicht TOGG. Aber da steht auch der türkische Staat im Hintergrund.
Peter W meint
BEV werden nur vorübergehend teurer sein. Menschen mit geringem Einkommen werden in Zukunft spottbillige Verbrenner oder wegen der schnell voranschreitenden Verbesserung der Akkus auch günstige gebraucht BEV kaufen können.
Autos wurden schon immer teurer, daran jetzt dem BEV die Schuld zu geben ist albern. Man muss die jetzt nicht unbedingt kaufen, Verbrenner für 20.000 gibts ja noch. Ein 50.000 Euro BEV bietet heute mehr Luxus und Laufruhe als eine 100.000 € S-Klasse vor 5 Jahren.
CaptainPicard meint
Geht die Strategie mit den Mischplattformen doch nicht auf? Kosteten in der Entwicklung sicher weniger als eine reine BEV-Plattforrm aber dafür ist dann jedes gebaute Auto teurer. Je stärker die Stückzahlen von EVs steigen desto negativer wirkt sich das aus.
EdgarW meint
Japp, Mischplattformen sind vor allem für die Verbrennerseite günstiger. Die EV-Seite ist ganz klar am günstigsten auf reinen BEV-Plattformen zu realisieren. Zukunftsverweigerung geht, wie man an Tavares‘ Äußerungen sieht, eben irgendwann nach hinten los. Und dann leistet sich der Konzern mit Brennstoffzellen auch noch eine dritte extrateure Antriebs-Entwicklung. Oder kriegen wir hier etwas nicht mit und der französische Staat föngt die Zusatzkosten mit Subventionen auf? Würde den zweifelhaften H2-Eifer jedenfalls erklären.
Anti-Brumm meint
“ Es hätte billigere und schnellere Methoden zur Reduzierung von Emissionen gegeben. “
Stimmt, Autos vom Schlage eines Prius hätte man in der gesamten Industrie im großen Stil in den Markt werfen können. Die Politik hätte vor 20 Jahren bereits gegen den PKW-Größenwahn steuern können. Hat sie nicht, und nun wird die Ignoranz der Käufer als Argument hergenommen „das produzieren zu müssen, was die Kunden wollen“. Als Konsequenz hat sich beim Treibstoffverbrauch in den letzten 10-15 Jahren NICHTS getan, es sind nur die Autos immer fetter geworden.
elbflorenz meint
FCA muss es heißen …
elbflorenz meint
Na brack – das Jahr 2018 ist zurück.
Mmhh … mit solchen „Spitzenmanagern“ ist es nahezu unmöglich, dass Europa in Zukunft noch irgendwo eine führende Rolle spielt.
Läuft ned wirklich gut für Stellantis.
Google/Waymo hat zum Jahresende 2021 den Vertrag zur Entwicklung von autonomen Fahrzeugen zusammen mit FAC Chrysler gekündigt.
Neuer Partner ist GEELY.
Gut für Daimler …
Karsten meint
Deine Ironie kann ich leider nicht ganz teilen. Mit der Aussage das die aktuelle BEV-Fixierung das Preisniveau (auch langfristig) deutlich nach oben ziehen wird hat er leider völlig recht.
A. Erbesmann meint
@Karsten
Sicherlich haben Sie recht, wenn man sich die Preise speziell der deutschen Hersteller ansieht. Da wird kein einziges BEV-Auto günstiger als ein Verbrenner.
Anders sieht die Sache aus, wenn man einen Blick auf die asiatischen, hier speziell die chinesischen Hersteller wirft. Die bieten nämlich mittlerweile qualitativ gute Fahrzeuge an, die preislich deutlich unter den deutschen Angeboten liegen. Und nebenbei: Auf’s billige Kopieren von Technik beschränken sich diese Hersteller längst nicht mehr.
Themenwechsel: Zum Geschäftsgebaren von Herrn Tavares sage ich an dieser Stelle nichts, aber alleine seine öffentlichen Äußerungen kann ich nur mit Kopfschütteln quittieren. Ich bleibe bei meiner bereits an anderer Stelle geäußerten Meinung: Bei Stellantis werden bis 2030 einige große Automarken aus dem Portfolio verschwinden.
Viele Grüße
Alex
atamani meint
@A. Erbsmann
„Anders sieht die Sache aus, wenn man einen Blick auf die asiatischen, hier speziell die chinesischen Hersteller wirft. Die bieten nämlich mittlerweile qualitativ gute Fahrzeuge an, die preislich deutlich unter den deutschen Angeboten liegen“
Und was genau hat das mit E Autos zu tun? Auch die Verbrenner Versionen sind deutlich günstiger!
Beim E Auto sind schlicht die Materialkosten höher, und die müssen Alle bezahlen, auch wenn natürlich Asiatische Firmen meist näher an den Rohstoffquellen sitzen, viel weniger Umweltstandards einhalten müssen, und deutlich weniger Energiekosten haben…
https://ecomento.de/2019/11/13/elektroautos-bis-zu-60-prozent-hoehere-materialkosten-analyse/
Olli meint
Welche asiatischen BEV, die qualitativ gut sind und preislich DEUTLICH unter den deutschen Angeboten liegen bieten die Asiaten denn in Europa an?
Wenn ich qualitativ gute BEV aus Asien sehe, liegen die nicht viel günstiger als deutsche Angebote…
Also ich wollte neulich einen deutlich günstigeren Kleinwagen BEV aus China für meine Frau kaufen. Dann kam der Anruf vom Händler da. Autos kamen vom Schiff, waren schon alle verrostet und auch die Qualität ist schei.. Den verkaufen wir Ihnen nicht und außerdem steigen wir da aus…