2020 drohte dem Aachener Elektroauto-Start-up e.Go Mobile die Insolvenz. Das Unternehmen wurde von neuen Investoren und einem ausgetauschten Management gerettet. Die zwischenzeitlich pausierte Produktion des Batterie-Kleinstwagens Life läuft seit Mitte 2021 wieder, weitere Modelle und Fabriken für die Expansion in neue Märkte sind geplant. Dazu soll auch frisches Kapital an der Börse eingesammelt werden.
Das heute unter Next.e.Go Mobile SE firmierende Unternehmen plane Finanzkreisen zufolge eine Börsennotierung im ersten Halbjahr 2022, berichtet unter anderem das Handelsblatt. Neben einem regulären Börsengang sei auch ein sogenannter SPAC-Deal im Gespräch. Bei letzterem würde e.Go Mobile mit einer bereits gelisteten Firmenhülle fusionieren und so im Schnellverfahren zum Börsenunternehmen.
Das Start-up könnte mit rund 1,5 Milliarden Euro bewertet werden, heißt es. Das Geld wolle e.Go Mobile aufnehmen, um damit seine Wachstumsschritte zu finanzieren. „Wie bei anderen Akteuren im EV-Sektor (Elektroauto-Sektor, d. Red.) kommt auch bei einem jungen Unternehmen wie dem unseren irgendwann der Punkt, an dem man sich von einem privaten in ein öffentliches Unternehmen umwandeln muss, um das Wachstum zu beschleunigen“, sagte Next.e.Go-Verwaltungsratsvorsitzender Ali Vezvaei dem Handelsblatt. Dieser Zeitpunkt sei für e.Go Mobile „nicht mehr weit entfernt“.
Ins Leben gerufen wurde e.Go Mobile 2015 vom Aachener Professor für Produktionstechnik Günther Schuh, der zuvor den deutschen E-Transporter-Bauer StreetScooter mitgegründet hatte. Seit 2020 gehört das Unternehmen mehrheitlich dem niederländischen Investor ND Industrial Investments. Günther Schuh hat das Start-up nach dem Eigentümerwechsel verlassen.
Produktion & Angebot soll wachsen
e.Go Mobile hat sich laut dem Handelsblatt nachhaltig von der Insolvenz erholt und ist heute schuldenfrei. In zwei von ND angeführten Finanzierungsrunden habe das Unternehmen im vergangenen Jahr rund 90 Millionen Dollar von Investoren eingesammelt. e.Go Mobile hat bislang gut 1000 Exemplare des Life gebaut, im vierten Quartal 2021 waren es mehr als 200. Für dieses Jahr ist eine Produktion von 2500 Fahrzeugen geplant. Ausgelegt ist die Fabrik von e.Go Mobile in Aachen Rothe Erde für eine Jahresproduktion von 10.000 Fahrzeugen.
Die trotz Elektroauto-Boom verhaltene Nachfrage nach dem Life ist auf dessen geringe Reichweite von 125 Kilometern zu einem dafür hohen Preis von 26.560 Euro vor Förderung zurückzuführen. e.Go Mobile will mit einem neuen Batteriewechsel-Service für mehr Flexibilität sorgen, dieser dauert allerdings in einer Werkstatt zunächst eine Stunde.
Für den Frühling plant e.Go Mobile dem Bericht zufolge die Einführung eines neuen, verbesserten Modells. Später im Jahr sollen die Auslieferungen starten. Details dazu gibt es noch nicht. Offiziell arbeitet e.Go Mobile aktuell an dem Start der SUV-Variante e.Go Life Cross und dem dynamischen e.Go Life Sport. Es seien zudem größere, „signifikant weiterentwickelte“ Elektroautos in Arbeit, der Fokus soll aber weiter auf Kleinwagen liegen. e.Go Mobile will mit seinem Angebot auch in andere Länder expandieren, in Bulgarien, Griechenland und Mexiko sollen Werke entstehen.
elbflorenz meint
17k nach Förderung für einen Privatkunden. Plus Zulassung und Winterreifen dann 18k. Für einen reinen Zweitwagen.
Na Brack … wird garantiert ein Welterfolg … da schaut’s aber düster für Autos wie den Wuling Mini EV aus … ;-)
freak_dd meint
Man kann auch mit ETFs sein Geld verbrennen ;-)
Von 2000 bis 2002 hat sich der Markt geviertelt
…..alles Sekulation
freak_dd meint
@Eugen
Andi meint
Ist der genannte Preis vor oder nach Umweltbonus?
Stefan meint
Zur Zeit wird die Special-Edition für 22990 EUR vor Abzug des Umweltbonus angeboten.
Der Preis wird eben eben oft mit dem e-Up verglichen (größeres Auto mit größerem Akku zu fast dem selben Preis).
Im Fahrzeugpreis sind eben nicht nur Kosten für Material und Zulieferteile eingepreist, sondern u.a. auch Mitarbeiterlöhne, Forschungs- Entwicklungs- und Maschinenkosten.
Stefan meint
*Preis inkl. 19% MwSt. und Herstelleranteil des Umweltbonus i.H.v. 3.570 €, zzgl. Überführungskosten laut Webseite
Freddy K meint
Das wird ja bei allen Herstellern so gemacht.
ecomento.de meint
Bei uns hatte sich ein Fehler eingeschlichen: Der e.Go Life kostet vor Förderung 26.560 Euro.
VG | ecomento.de
nilsbär meint
Die Zeit der dubiosen Börsengänge an der Nasdaq ist mit den steigenden Zinsen vorbei. Praktisch alle Tec-Aktien ohne solides Geschäftsmodell befinden sich im freien Fall. Auch für Sono Motors heißt es wohl jetzt: Game Over.
DerOssi meint
Läuft dann sicherlich genauso gut wie bei Sono Motors… aktuell glaube ich 70% Verlust seit IPO… läuft…
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Es gibt genug Geld im Markt, das nur darauf wartet, verbrannt zu werden, zum Wohle der heutigen Eigentümer. Ist wahrscheinlich unterhaltsamer als Sparvermögen durch Negativzinsen zu verschleißen.
Eugen P. meint
Mit den richtigen ETFs kann man zweistellige Kurszuwäche realisieren und das mit sehr geringem Risiko, aber ja, man kein sein Geld auch mit dubiosen Einzelwerten verbrennen.
Freddy K meint
Dummes Geld halt…..Manche glauben halt das steigt dann gleich um 1000%….
Während die Spezialisten dann aussteigen bleiben die drin und verlieren halt.
Swissli meint
Sono Motors Ausgabepreis 15$, am 1. und 2. Handelstag Hoch 47.49$ und ab dann nur noch nach Süden auf Tief 6.04$, Schlusskurs gestern 6.25$.
Beim e.go heisst IPO Kasse machen für den neuen Besitzer. Werden sich wahrscheinlich wieder genug Idioten finden, die diese Aktie kaufen.
Naja, wenigstens ist e.go keine Sekte, ah nein, das heisst ja Community bei Sono Motors.
Freddy K meint
Wenn die jetzt dann einsteigen ist nicht gleich schlecht wie vor 1 Monat..
Ich denke ego wird noch die zweite Zinsrunde der FED abwarten.