Der Aachener Elektroautobauer Next.e.GO Mobile SE gibt die Einführung eines Batterietausch-Services bekannt. Mit dem „e.Pit“ biete man Kunden Sicherheit und Komfort, wenn sie bei Bedarf eine längere Strecke fahren möchten. Die Funktion ist in den elektrischen Kleinstwagen Life integriert, den e.GO Mobile nach einer Pause wegen drohender Insolvenz seit Mitte des Jahres wieder produziert.
„Kunden, die aufgrund eines unerwarteten Ereignisses länger als gewöhnlich unterwegs sein müssen, können diese in ihrem e.GO Life integrierte Funktion nutzen, um die fast leere Batterie gegen eine voll geladene in einer ausgewiesenen e.GO-Batterietauschstation – dem ‚e.Pit‘ – auszutauschen“, erklärt das Unternehmen. Auf dem Rückweg oder zu einem späteren Zeitpunkt – spätestens jedoch innerhalb eines Monats – könne der Kunde sein ursprüngliches Akkupaket voll aufgeladen an derselben Station wieder abholen.
Die Kunden blieben Eigentümer ihrer Originalbatterie und behielten über die e.GO-App anhand ihrer Batterie-ID jederzeit den Überblick, so e.GO Mobile weiter. Der Service stehe allen Kunden im Rahmen ihres jährlichen Tauschkontingents kostenlos zur Verfügung. Der Tauschvorgang dauere etwa 60 Minuten und sei damit schneller als die Vollladung an einer herkömmlichen öffentlichen Ladesäule. Man arbeitet daran, die Dauer des Tauschvorgangs weiter zu verkürzen, um das Ziel von knapp 30 Minuten zu erreichen. An einer Ladestation lässt sich der Life in etwa sechs Stunden von 0 auf 95 Prozent aufladen.

Bei den Batterietausch-„Stationen“ handelt es sich um Werkstätten, nicht um Container-artige, automatisierte Wechselstationen wie beim chinesischen Elektroauto-Hersteller NIO. Der Life wird vielmehr auf eine Hebebühne gesetzt und die Batterie im Fahrzeugboden manuell von Mitarbeitern getauscht. Der Vorgang dauert daher auch zunächst eine Stunde, während es bei NIO nur drei Minuten sind. Die ersten beiden Batterietausch-Stationen von e.GO Mobile im Werk Aachen und in Zülpich sind seit Anfang November offiziell in Betrieb. Die nächsten Stationen sollen nach Düsseldorf und Hamburg kommen, weitere sind laut e.GO Mobile in Planung.
„Bei e.GO ist der Batterietausch nicht nur ein neues Feature oder ein weiterer Geschäftszweig. Durch den Einsatz von Technologien und Innovationen wie diesen wollen wir unseren Kunden und allen e.GO-Nutzern, die sich für ein verantwortungsvolles Handeln entschieden haben und denen der ökologische Fußabdruck ihres Fahrzeuges wie auch die nachhaltige urbane Mobilität wichtig sind, unsere größte Dankbarkeit zeigen“, sagt Ali Vezvaei, Vorstandsvorsitzender der Next.e.GO Mobile SE. „Es liegt in unserer Verantwortung, dieses Bestreben nach mehr Nachhaltigkeit bestmöglich zu unterstützen – und mit unserer Batterietauschlösung bieten wir den entsprechenden Komfort dafür.“
e.GO Mobile wird nach den finanziellen Schwierigkeiten im letzten Jahr von neuen Investoren und Managern vorangetrieben. Das nach der Umstrukturierung als Next.e.GO Mobile SE firmierende Unternehmen hat 2021 bereits zwei Finanzierungsrunden abgeschlossen, zuletzt wurden 49,2 Millionen Euro eingesammelt. Mit dem frischen Geld will das Start-up sein Angebot ausbauen und international expandieren.
Dieter meint
Eine andere Sache ist dabei aber doch interessant, bei diesem Fahrzeug lässt sich am Ende des Akkulebens in relativ kurzer Zeit ein neuer Akku einbauen, der aufgrund seiner geringen Kapazität auch nicht die Welt kosten wird.
Das unterscheidet den E Go von allen anderen Elektroautos und damit ist dieses Fahrzeug tatsächlich Nachhaltig und nicht nach 10 Jahren ein wirtschaftlicher Totalschaden.
ze4you meint
Bei einem NIO kann man sich ja gerade noch vorstellen, dass die Tauschgeschichte evtl. Sinn machen könnte. Die Tauscherei ist meines Erachtens aber längst von den HPC-Lademöglichkeiten überholt worden. Aber beim e.GO, diesem kleinen, rückständigen Stadtmobil, fehlt mir wirklich jede Fantasie für irgendwelche Tauschvorteile oder gar Tauschnotwendigkeiten. Hauptsache man wird nicht vergessen. e.GO hält vielleicht ein bißchen länger durch als Sono, das war’s dann aber auch.
alupo meint
60 Minuten???
Das kann doch nur ein Schreibfehler sein…
Auch 30 Minuten sind…
Nils P. meint
Ich hab mir den e.Go Life – in Hamburg angesehen.
Gut ist:
1. Die Verarbeitungsqualität
2. Im Mockup sieht man das der Rahmen einen wirklich stabilen Eindruck macht und die Insassen schützt.
3. Die Lackierung und Farben mit der verminderten Kratz und Beulenanfälligkeit beim Parken
4. Die Frontscheibenheizung mit eingelassenen Heizelementen
5. Das Design ist schick. (Finde ich jedenfalls)
6. Die Sitzposition ist super
7. Der Winkel der Rücksitzlehnensegmente läßt sich in verschiedenen Stufen sehr komfortabel arretieren, sodaß man den Kofferraum ein wenig vergrößern kann ohne die Gepäcksicherung durch die Lehne zu verlieren.
8. Der einfache Batterietausch ist zwar praktisch aber nicht unter den geplanten operationellen Bedingungen sondern höchstens für Wartung und Austausch bei einem Defekt.
9. Gut ist, das der Wagen gleich mit Allwetterreifen geliefert wird. Reifentauschen ist bei der guten Qualität heutiger Allwetterreifen nicht mehr nötig.
Folgende Details sind völlig inakzeptabel:
1. Kein 11 kW AC Bordlader
2. Kein CCS DC Anschluß
3. Das Fahrzeug hat keine Schalter am Lenkrad um die Rekuperation von Segeln auf volle Rekuperation stufenweise einzustellen. Allein dadurch könnte man einige Kilometer gewinnen. (siehe Hyundai Ioniq)
4. Die Räder sind schick aber sie sind zu groß dimensioniert und kosten damit zuviel zusätzliche Energie die in der Reichweite verloren geht.
5. Die Motorhaubenaufhängung ohne Scharniere ermöglicht nur extrem umständlichen Zugriff auf den Wischwasserbehälter – das ist eine Zumutung. Zwei Scharniere und ein Haubenschloß können unmöglich teurer sein als diese Konstruktion. – Das muß sofort geändert werden!
6. Wenn man die Motorhaube leichter öffnen könnte wäre hier noch Platz für eine Kabelaufbewahrungsbox, da ja auch der Ladeanschluß vorne im Kotflügel ist. Das ist schon notwendig weil man in dem Miniaturkofferraum hinten sonst nichts liegen lassen kann, denn darunter ist der Stauraum für das Kabel.
7. Bidirektionales Laden wäre heute auch sinnvoll.
8. Schlimm ist auch die fehlende Kommunikation der Firma wie es mit den Produkten weitergehen soll.
9. Eine Wärmepumpe sollte auch mit angeboten werden.
10. Das Auto permanent als Stadtauto anzupreisen ist wirklich nicht besonders geschickt. In der Stadt zahlt man oft nach 2 bis 4 Stunden schon eine Blockiergebühr an den Ladesäulen, die jeder e.Go Life Kunde dann regelmäßig bezahlen müßte, weil er das Auto sonst nicht vollgeladen bekommt. Für Pendler aus den Vororten sieht das viel besser aus. Die haben oft bessere Lademöglichkeiten. Wer in einer größeren Stadt wohnt und arbeitet benötigt nämlich oft gar kein Auto.
Fazit: Das Auto ist perfekt auf seine Heimatstadt Aachen zugeschnitten aber man sollte sich doch noch überlegen es an andere Umgebungsbedingungen anzupassen sonst gibt das vermutlich eine wirtschaftliche Bruchlandung.
Gunarr meint
Erst gestern hatte ich kommentiert, dass mir der Nio Akkutausch zu umständlich ist, und jetzt muss ich das hier lesen…
Wäre es nicht sinnvoller, wenn man bei den Werkstätten ein paar komplette Ersatzautos vorhält, statt nur die Akkus? Das Umsteigen dauert dann nur noch ein paar Minuten.
nilsbär meint
Wer ist denn nun weiter, Sono oder e.Go? Die einen haben ein gutes Auto, das nicht existiert, die anderen ein schlechtes existierendes Auto. Ich weiß, ich weiß, ich sollte nicht meckern, sondern deutsche E-Auto-Startups für ihren Mut, Einsatz, Beharrlichkeit usw. loben und schätzen. Wenn es bei diesem Murks nur nicht so schwer wäre…
Gerry meint
Ein gutes Auto das nicht existiert ????. Naja irgendein Haken ist halt immer…
Ich arbeite seit Jahren am perpetuum mobile, das wäre ein super Auto !!! Leider existiert es auch noch nicht.????
Detlef meint
Haben wir den 1. April?
Volker Adamietz meint
… den Batteriewechsel muss man wahrscheinlich dann auch noch 1 Woche davor ausmachen. Könnte aber auch sein, dass 2-3 Batteriewechsel vor einem dran sind. Also Wartezeiten von 3 Std. müssen einkalkuliert werden.
Aus Gründen der Akkupflege ist der neu eingesetzte Akku nur auf 80% aufgeladen – ist aber kein Problem, denn in 10 km Entfernung ist dann eine Ladestation, um bei Bedarf den Akku dann noch schnell auf 100% in 1,5 Std. aufzufrischen.
––> echt geniales Konzept – muss man schon sagen. ;-)
FahrradSchieber meint
Es dürfte allen Beteiligten unter Zeit- und Kostenaspekten mehr damit geholfen sein, wenn der e.go eine vernünftige Ladeleistung bekommen würde.
Es kann doch bei einem „modernen“ Auto nicht wahr sein, dass das Laden eines 21 kWh-Akkus 6 Stunden dauert!
Franz Mueller meint
Eine Pressemeldung im November, die sich wie ein Aprilscherz liest. Wahrscheinlich ist die Insolvenz hier näher als der nächste April.
E.Go ist ja schon das erste Mal gescheitert. Jetzt belebt man es neu, ohne jede Änderung – und erwartet ernsthaft einen Erfolg?
McGybrush meint
Hier macht es nun Wirtschaftlich gar kein Sinn. Wegen an der an sich schon geringen Reichweite müsste man das Ganze Land mit einem 50km-100km Gitternetz an Werkstätten übersähen. Und wehe Du kommst erst 18.05Uhr an. Dann is zu die Tür.
Bei NIO ist das zwar schon unsinnig aber deren Netz kann man auf 250km Abstände ausbreiten.
Glaube dem Kunden 22kW oder 50kW DC Ladegeräte zu verbauen ist billiger als ein Akku Servicenetz auf eigene Kosten aufzuziehen.
McGybrush meint
Da mein Akku zudem mir gehört kann man Ihn beim nächsten Kunden nicht mal einbauen. Also haben die sowohl mein Akku liegen als auch den auf Vorrat. Und das für jeden potenziellen Kunden.
Wännä meint
@McGybrush „50kW DC Ladegeräte verbauen“ … wer baut sowas? ;-)
Albert Deutschmann meint
Interessant! Der Stundenverrechnungssatz einer Werkstatt liegt im Durchschnitt und in einer Großstadt bei 125€ aufwärts. Das rechnet sich………….bestimmt nicht!
Shullbit meint
Dann ist die Insolvenz ja nicht mehr fern… Manchmal fragt man sich, ob die Manager 1+1 zusammen rechnen können.
Der e.Go ist klein, hart gefedert bis holprig und wenig komfortabel. Damit will man eher nicht Langstrecke fahren. Langstrecke bedeutet in der Regel Autobahn. Der e.Go hat je nach Edition 89-139 WLTP-Reichweite. Man fährt den Akku nicht auf null und der Verbrauch ist auf der Autobahn höher. Im Endeffekt sprechen wir dann über 60-90km Autobahn-Reichweite (bei 110-130 km/h), die man durch 1 Stunde Akkuwechsel dazu bekommt. Und Langstrecke kann man dann nur von Montag bis Freitag fahren und nur von 7-18 Uhr und nur an NICHT-Feiertagen, weil sonst die Werkstätten zu sind? Oder will Next.e.Go. ein flächendeckendes Netz an 24/7 Akkuwechsel-Werkstätten hochziehen? Kann man machen. Man muss den e.Go dann halt für 100.000 EUR verkaufen können…
Der e.Go ist als reines Stadtauto konzipiert, der nachts an einer Haushaltssteckdose aufgeladen wird. Man kann nicht im Nachhinein mit ganz schlechten Ansätzen eine Langstreckenlimousine draus machen. Selbst wenn das Batteriewechselkonzept wie gedacht funktionieren würde, braucht man für 500km dann 9 Stunden. Wenn man dem e.Go irgendwie Fähigkeiten für längere Strecken verpassen will, dann sollte man an der Ladegeschwindigkeit arbeiten. Selbst der Akku hat im e.Go nur 21,5 kWh Kapazität. Wenn man die halbwegs schnell geladen bekommt, ist das weitaus sinnvoller als ein 60-Minuten Akkuwechsel.
Alexandra meint
ist das ein Aprilscherz?
Moritz meint
Wow. Zusätzliche 139 NEFZ km in 1h. Das ist wirklich… extrem lustig!
Dass eGO sich echt traut sowas zu vermelden, zeigt wie weit weg von ALLEM die sind.
Thomas meint
Batterietausch? Auf Hebebühne in der Werkstatt?? 60(!!) Minuten??? Um dann weitere 100km mit der kleinen e.Go-Batterie fahren zu können????
Haben wir den 1. April?
Gerry meint
????????????????….wer denkt sich bei ego nur so einen Blödsinn aus.
Ich dachte es wird besser nachdem der Prof. Schuh nicht mehr da ist.
ze4you meint
Sicherlich muss dann 2-3 Wochen vorher der Termin vereinbart werden.
Frank meint
kommt mir irgenwie surreal vor: ein Akkutausch von 1 Stunde wenn man mal schnell wohin will.
Für viele Menschen reicht ein EGo im Alltag, aber für die besondere Situation sollten die sich doch dann lieber ein Model 3 ausleihen. Meines hab ich auch gerade verliehen.
Das wäre ökologisch (und finanziell) OK.
Christian meint
Ob das durchdacht ist? Was macht der Batteriewechsler solange mit „meiner“ Batterie?
Wieviele Batterien sind da auf Vorrat beim e-Pit? Für jedes Auto in der Stadt eine weitere Batterie auf Vorrat, das wäre Wahnsinn. Und wenn nur 3 Batterien vor Ort sind und die sind ausgegeben und der vierte e.GO steht da? Da reden alle von Umweltbilanzen und dann werden solche Angebot gemacht. Abgesehen daß es Batterien gibt, die in weniger als 60 Min vollgeladen sind.