Mercedes-Benz und der taiwanesische Spezialist für Festkörper-Batterien ProLogium haben eine Technologiepartnerschaft zur Entwicklung von Batteriezellen der nächsten Generation vereinbart. Die ersten gemeinsamen Akkus könnten bereits in den kommenden Jahren in Testfahrzeugen zum Einsatz kommen, erklärte Mercedes-Benz. Im Rahmen der Partnerschaft habe man technologische Meilensteine vereinbart, die auf eine Integration der Festkörper-Technologie in ausgewählten Modellen innerhalb der zweiten Hälfte des Jahrzehnts abzielen.
„Effizienz und Reichweite sind die neuen Branchenmaßstäbe für Elektroautos. Die Feststofftechnologie hat das Potenzial, Größe und Gewicht der Batterie deutlich zu reduzieren. Über die Zusammenarbeit mit Partnern wie ProLogium beschleunigt Mercedes-Benz die Entwicklung innovativer Batterietechnologien für den Automobilbereich – zum Nutzen unserer Kunden“, sagt Mercedes-Technologiechef Markus Schäfer.

ProLogium arbeitet seit 2016 mit Mercedes-Benz an der Erprobung seiner Batteriezellen für Elektrofahrzeuge. Nun wird die Partnerschaft vertieft. „Gemeinsam mit Mercedes-Benz wollen wir am effektiven Einsatz unserer sicheren und leistungsstarken Festkörperbatteriezellen und an der Erfüllung der Standards für die Mercedes-Benz Spitzenqualität arbeiten“, so der CEO und Gründer von ProLogium Vincent Yang. Sein Unternehmen werde bis Ende 2022 ein neues Werk hochfahren und die Massenproduktion vorantreiben.
Im Rahmen der Entwicklungspartnerschaft wird Mercedes-Benz einen Sitz im ProLogium-Vorstand einnehmen. Über die Kapitalbeteiligung stärke man die Weiterentwicklung der Batterietechnologie sowie den geplanten Aufbau von Produktionskapazitäten des Partners in Europa, so der Autobauer. Finanzielle Details zu der künftig engeren Kooperation veröffentlichte das Unternehmen nicht.
Mercedes-Benz will mit der Festkörper-Technologie Kosten senken und die Skalierbarkeit sowie Energiedichte von Elektrofahrzeug-Batterien „neu definieren“. Der bei der Technologie eingesetzte feste Elektrolyt – bei aktuellen E-Auto-Batterien ist er flüssig – ermögliche die Verwendung von Materialien mit hoher Speicherkapazität, hoher Leitfähigkeit und einer höheren chemischen Stabilität. „Die innovativen Materialien und das Design von Feststoffbatterien haben das Potenzial, die Reichweite der heutigen konventionellen Li-Ionen-Batteriezellen nahezu zu verdoppeln“, erklärt Mercedes-Benz.