Das Recyclingunternehmen Redwood Materials will die Nutzung der großen Batterien in Elektroautos und für andere Zwecke verwendeter Energiespeicher nachhaltiger machen. Ins Leben gerufen wurde das US-Unternehmen von Jeffrey Brian Straubel, der Tesla mitbegründet hat und dort lange technischer Leiter war. Zusätzlich zu seinen Aktivitäten in den USA nimmt Redwood Materials nun auch in Europa in Visier.
Redwood Materials gewinnt Metalle wie Kupfer, Lithium, Nickel, Mangan oder Kobalt aus alten E-Auto-Batterien und verarbeitet sie zu hochwertigem Neumaterial. Das Unternehmen beabsichtigt, jährlich Millionen von Elektroautos mit nachhaltig produzierten Rohstoffen auszustatten. In den USA hat Redwood Materials damit bereits begonnen, jetzt will es nach Europa expandieren.
Er wolle in Europa mindestens zwei Großfabriken für Recycling und die nachhaltige Produktion von Batteriematerialien bauen, sagte Straubel dem Spiegel. Dazu werde er in den nächsten Jahren mehrere Milliarden Euro investieren. Die Suche nach Standorten möglichst nahe an bestehenden Auto- und Batteriefabriken habe bereits begonnen. Infrage kommt laut Straubel neben Skandinavien, Großbritannien und Osteuropa auch Deutschland. Schon 2024 soll Redwood nachhaltige Rohstoffe für Batterien in Europa produzieren.
In den USA hat Redwood Materials bisher drei Milliarden Dollar investiert, eine ähnliche Größenordnung hat Straubel dem Spiegel zufolge auch für die Fabriken in Europa vorgesehen. Unterstützt werde er von finanzstarken Geldgebern wie Amazon und dem US-Investmentfonds Fidelity. In Europa entwickele sich der Elektroautomarkt deutlich dynamischer als in den Vereinigten Staaten, sagte Straubel. Der E-Auto-Boom stelle die Industrie vor große Herausforderungen, da die verfügbaren Rohstoffe für Autos und Akkus knapp werden könnten und die internationalen Lieferketten fragil seien. „Nach der Chipkrise drohen als Nächstes massive Engpässe bei den Batteriematerialien“, warnte Straubel.
Die Fabriken von Redwood Materials in den USA und Europa sollen die aktuelle Abhängigkeit von asiatischen Lieferanten reduzieren und die Transportwege deutlich verkürzen. Die Inhaltsstoffe einer Batterie legten heute von der Mine in Afrika über die Akku-Produktion in Asien bis zur Fahrzeugmontage in Niedersachsen oder Kalifornien Zehntausende Kilometer zurück, erklärte Straubel. Um Zeit, Kosten und CO2-Emissionen zu sparen, müsse deshalb die komplette Batterie-Lieferkette lokalisiert und mit einbezogen werden. Das Ziel von Redwood Materials ist eine geschlossene Kreislaufwirtschaft.
„Die Lokalisierung der globalen Batterie-Lieferkette auf jedem Kontinent wird entscheidend sein, um die Kosten zu senken und die Nachhaltigkeit von Elektrofahrzeugen und sauberen Energiespeichern zu erhöhen“, so Redwood Materials in einer Mitteilung zur Expansion nach Europa. Neben dem Recycling und der weiteren Veredelung und Wiederaufbereitung von Batteriematerialien sei es für die Kosten und die Umwelt wichtig, die fertigen Produkte nicht über die ganze Welt zu transportieren. In Europa wolle man deshalb die gleiche zirkuläre Lieferkette wie in den USA aufbauen.
Powerwall Thorsten meint
Man beachte die Reihenfolge – ist es Zufall, oder liegt es an der „Grünheide red tape Erfahrung“?
„……Skandinavien, Großbritannien und Osteuropa auch Deutschland.“
Time will tell