Eine globale Automobilstudie der Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher & Partners hat untersucht, wie aufgeschlossen Verbraucher gegenüber Innovationen im Auto-Umfeld sind. Deutsche Kunden sind demnach im internationalen Vergleich eher traditionell, dennoch offen für neue Ideen und ausländische Produkte. Chinesische Elektrofahrzeuge stoßen laut der Studie auf dem hiesigen Markt auf Interesse.
70 Prozent der Elektro-interessierten Befragten haben von chinesischen Stromer-Marken gehört oder sind bereits gut informiert. Über 50 Prozent sind dem Kauf eines chinesischen Elektrofahrzeugs gegenüber aufgeschlossen. „Für einen Kauf sprechen vor allem ein starkes Preis-/Leistungsverhältnis sowie modernste Technologie. Dagegen sprechen für deutsche Autokäufer eine indirekte Unterstützung des politischen Systems in China und ein möglicherweise schlechtes Servicenetz“, sagt Martin Gehring von Simon-Kucher.
Etwa zwei Drittel der Kunden sind bereit, Fahrzeugdaten oder persönliche Fahrdaten zu teilen, teilweise jedoch nur gegen Bezahlung. Bei einer Datenfreigabe gegen Bezahlung erwarten Kunden je nach Datentyp zwischen 70 und 211 Euro im Monat. 29 Prozent würden Informationen auch gegen Bezahlung grundsätzlich nicht freigeben. 16 Prozent würden persönliche Fahrdaten ohne Einschränkung und Bezahlung mit dem Hersteller teilen.
Die Befragten würden bevorzugt technische Daten, wie zum Beispiel Öltemperatur, Bremsen oder Straßenhaftung, teilen. Bild- und Videomaterial von außerhalb des Fahrzeugs würden nur ungern geteilt werden. Das trifft auch auf den aktuellen Standort oder persönliche Reiserouten zu. Beim Thema Werbung im Auto zeigen sich die deutschen Befragten offen, knapp die Hälfte akzeptiert passende Werbung und Rabatte im Infotainment-System.
Auto-Abo nimmt weiter an Fahrt auf
Mehr als die Hälfte der Befragten hat bereits von Abo-Modellen für das Auto gehört und 49 Prozent sind konkret daran interessiert. Bei der Einschätzung der tatsächlichen Kosten für das eigene Fahrzeug zeigt sich, dass die Befragten diese deutlich unterschätzen. „Kurzfristig sehen wir verstärkt den Trend, dass Kunden die Elektromobilität zunächst im Abo ausprobieren möchten. Insbesondere klassische Barzahler sind jedoch noch häufig von der Höhe der monatlichen Raten abgeschreckt. Ihnen fehlt häufig das Gespür für die tatsächlich laufenden Kosten eines Autos“, so Matthias Riemer von Simon-Kucher.
Beim Fahrzeugkauf bleibt der deutsche Kunde der Studie zufolge traditionell, denn für mehr als 68 Prozent darf dabei eine Probefahrt nicht fehlen. Im weltweiten Vergleich zeigen sich deutsche Kunden mit dem bisherigen Kaufprozess bei ihren Händlern überdurchschnittlich zufrieden.
Jakob Sperling meint
Dauernd werden hier Einwände nach der alles-oder-nichts-Theorie gemacht. Selbstverständlich können wir in einer globalisierten Welt nicht vermeiden, dass wir dauernd Produkte mit Komponenten aus allen möglichen Ländern verwenden.
Trotzdem ist es unsere grösste politische Macht, als Konsumenten gewisse Produkte zu meiden und gewisse Produkte zu bevorzugen. Wir sollten diese Macht nutzen; wie sonst können wir einen Beitrag zur Förderung von Freiheit und Menschenrechten auf der Welt leisten.
Ich habe immer so meine Liste von Ländern, deren Produkte ich wenn immer möglich meide. Die USA sind da gerade kürzlich wieder rausgekommen, China ist schon einige Zeit drin (und ich kenne China ziemlich gut, aus eigener und familiärer Anschauung).
Bauer meint
Ich bin auch der Meinung, dass der Konsument die Macht hat durch sein Kaufverhalten.
Ich persönlich habe meine Prioritäten beim Kauf dahin gehend verändert,
dass die Herkuft ganz weit oben steht.
Diese Nachricht schreibe ich übrigens mit einem Gigadet GS 280 – Made in Germany
Gunnar meint
Das in Deutschland meist verkaufte Elektrofahrzeug im Jahr 2021 kommt aus China.
Und auch dieses Jahr wird es wieder genauso aussehen.
Holger meint
Neun von Zehn Enten empfehlen Rindersteak zu Weihnachten
Andi66 meint
Die Teile für die Autos, egal ob in Deutschland oder woanders in der Welt zusammengebastelt, kommen aus meist Osteuropa oder Länder wie China, Portugal,Tschechien etc. Es gibt keine rein Deutsche Autos. Auch die Konstruktion ist schon ausgelagert.
MG lässt von Siac in China fertigen, VW übrigens auch.
Gunarr meint
Die chinesischen Teslas sollen ja besser sein als die amerikanischen.
BEV meint
naja das ist made in china, das haben wir schon sehr lange,
der Unterschied ist ob ich mir ein iPhone (made in china) oder ein Smartphone von Huawei, xiaomi usw. aus und von Chinesen kaufe
Gunarr meint
Ich habe ein Xiaomi. Bin bisher ganz zufrieden, aber wenn wir mal einen Krieg mit China bekommen, wird es wahrscheinlich an meinem Ohr explodieren. Wenn ich mich damit abgefunden habe, kann ich auch einen Xpeng fahren.
BEV meint
Tja.. iPhone und Tesla
Beides made in China, ein chinesischer Hersteller würde mir aktuell nicht in die Tüte kommen, als Auftragsfertiger eignet sich der Chinese aktuell sehr gut
Manfred Fröbel meint
Was für eine kurzsichtige persönliche Einstellung.
Die gute USA ist wieder dabei😄und die bösen Chinesen raus.
Dabei sielt in China die elektro Musik.
Preis und Leistung, sowie das vielfältige Angebot an Fahrzeugen z. B. BYD sagen alles.
Egon Meier meint
eines hat @powerwallThorsten hier voll drauf ..
die Technik der Relativierung ..
danach sind die Menschenrechtsverletzungen in China gar nicht so schlimm .. auch in Europa ist nicht alles perfekt.
Lieber @P-Thorsten ..
stell dich mal in China auf die Straße mit einem Plakat: „chinesische Medien sind Lügenmedien“ – und mach das gleiche hier mit „Deutsche Presse – Lügenpresse“
dann weißt du, wo Unterschiede liegen.
elbflorenz meint
Tja. In China würde P-Thorsten dann selber lügen. In Deutschland die Wahrheit sagen.
GrußausSachsen meint
“ Dagegen sprechen für deutsche Autokäufer eine indirekte Unterstützung des politischen Systems in China “
aber bei anderen Produkten ist dem deutsch-europäischen Konsumenten alles egal,
Hauptsache billig.
(Kleidung, Elektronik wie billigste Gartenbeleuchtung, aufgeblähter Thunfisch dank Salzwasser im Fleisch, chinesisches Tomatenmark mit ital. anmutendem Namen, Felle vom lebendig gehäuteten Marderhund für den schicken Pelzkragen, Zuliefererteile aus China für die hiesige Industrie …to be continued … )
aaaaaaaber beim Auto. Da schlägt das soziale Gewissen,
Umwelt ist ja nur woanders schlecht.
Heuchler – wir alle,
oder gibt es Hoffnung?
Peter W meint
Nein es gibt keine Hoffnung!
Jakob Sperling meint
Die meisten von uns können es sich leisten, dass sie nicht immer nur das Allerbilligste kaufen. Wir können Fleisch kaufen, dass einigermassen korrekt produziert wurde, wir können auf Pelze verzichten und gute Outdoor-Bekleidung kaufen, wir können auf Produkte aus Unrechts-Regimes verzichten – nicht immer, aber oft – und stattdessen Produkte aus Ländern kaufen, die unsere Sympathie verdient haben. Es geht schon, nicht zu 100%, aber zu 60-80%, und das entfaltet Wirkung, wenn viele es tun.
Allstar meint
Die Liste von Gruß.. könnte man beliebig verlängern, und weil das eben alles so schlimm ist, kommt es auch nicht mehr drauf an ein Auto aus China zu kaufen. Oder wie ist die Aussage zu bewerten?
Daniel S meint
Solange europäische Angebote für preisgünstige E-Mobilität fehlen, springen andere in die Bresche. Und wenn technisch überlegen Angebote von ausserhalb Europa kommen, dann. wird der Verbraucher auch da zuschlagen. Konkurrenz belebt das Geschäft, gut für uns Verbraucher.
Egon Meier meint
Vorstellen kann ich mir das auch nur …
– was chinesische Hersteller bisher in Deutschland abgeliefert haben (Aiways, Suda, MG .. ) ist bestenfalls billig. Es muss das Gesamtpaket stimmen und dazu gehört Service, Langlebigkeit und damit guter Restwert in Euro oder Eigennutzung.
– die Bedingungen unter denen die Wagen hergestellt und vermarket werden: Wanderarbeiter, rechtlose Pseudo.-Gewerkschaften, infaire staatliche Förderung/Bevorzugung chinesischer Unternehmen, Missachtung elementarer Menschenrecht .. sind für mich nicht akzeptabel
– da passt eben gar nichts
also muss ich ein nicht-chinesisches Auto kaufen. Letzlich lebe ich von deutschen Arbeits- und Lebensbedingungen und muss dafür auch einen angemessene Preis zahlen. Das tue ich gerne.
Powerwall Thorsten meint
@ Egon
Hat nicht deine Lieblingsfirma VW nicht sogar ein Werk im Uigurengebiet?
Aber bei VW arbeiten natürlich nur deutsche Chinesen ;-)
Egon Meier meint
meines Wissens baut VW seine MEB-Fahrzeuge für Europa in Zwickau und Tschechien.
Hast du irgendwelche Beweise dafür, dass VW in Xingjiang Zwangsarbeiter uigurische Zwangsarbeiter beschäftigt?
Du solltest mal bereit sein, einen qualitativen und quantitaiven Unterschied wahrzunehmen:
Unrecht geschieht überall in der Welt – in Deutschland und China. Die Frage ist, in welchem Umfang. Da bin ich bei europäischer Produktion mit Sicherheit auf der sicheren Seite.
GrußausSachsen meint
Da bin ich bei europäischer Produktion mit Sicherheit auf der sicheren Seite.
Au contraire mon frere.
Die Türkei labelt unter Made in EU.
mehr ist wohl nicht zu sagen.
Spanische und italienische Gemüsegroßkonzerne setzen billigste Arbeitskraft aus dem Flüchtlingsumfeld ein.
ach ja, ist ja nciht schlimm. Unrecht gibt es ja überall.
gestern wieder an einem Bauarbeiterschwarzmarkt vorbeigekommen.
und die Kollegen aus Bulgarien die in Fleischfabriken oder auf deutschen Feldern arbeiten..
ach ja, Unrecht gibt es überall
Sie machen es sich ziemlich einfach
VW hat alles andere als eine weiße Weste wenn es um Collaboration mit Regimen geht.
ach ja, wir bauen nur Autos, Politik überlassen wir den Eingeborenen,
sage ein Dr. Dr. Hahn mal
Exwestfale meint
Und Du solltest einen Aiways besitzen oder Probe fahren, damit Du ein objektives Urteil über die Qualität abgeben kannst. Bis daher ist das Stammtischgequatsche ohne Fakten.
GrußausSachsen meint
ja und sogar Verkaufsstätten dort.
was bei anderen Herstellern gar nicht erlaubt sein dürfte.
Dennoch.
Egon’s Einstellung: ich lebe hier also kauf ich von hier,
ist auf den ersten Blick sehr lobenswert.
Auf den zweiten , wenn es konsequent und in allen Bereichen umgesetzt wird.
Also keine Osram Leuchte mehr aus China, keine Akkus aus China, nur noch Produkte ohne Zulieferteile aus China.
das wird nicht einfach, auch für die OEMs
Werner Mauss meint
@Egon, richtig, der Preis muss angemessen sein. Ist er in D a er schon lange nicht mehr.
ProfessorE meint
Der Anteil wird noch steigen , wenn die Auswahl größer wird und auch die elektrisch fahren wollen, denen die Fahrzeuge aktuell immer noch zu teuer sind.
Wenn wir einmal 15 Millionen E Autos auf unseren Straßen wollen(?!), wird mehr als die Hälfte aus China kommen müssen.
Randy meint
Wer billig kauft, kauft zweimal! Die 50% sind aus der Globalen Studie, für Deutschland ist der Anteil wesentlich geringer aufgrund der Menschenrechtsproblematik. Steht so auch im Artikel
René H. meint
In D aber doch nicht primär aufgrund der Menschenrechtsproblematik.
Da würden mir aber zuerst noch andere Kriterien einfallen.
Powerwall Thorsten meint
@Randy
Wie, Du achtest auf Menschenrechte ???
– dann lügst Du Dir aber ganz gehörig in die eigene Tasche.
Mit der Globalisierung hat man sich leider von Menschenrechten verabschiedet.
Wahrscheinlich würdest Du nackt auf dem Boden sitzen und Rauchzeichen senden, wenn man Dir alle Produkte wegnehmen würde, bei denen Menschenrechte missachtet werden.
Ich säße wahrscheinlich halbnackt daneben, tue aber wenigstens nicht so scheinheilig wie Du.
Tobias meint
Unqualifizierte Pauschalisierung fördern genau diese Menschenrechtsverletzungen.
Wir als Verbraucher haben es in der Hand – und selbst wenn wir nur darauf achten immer das Produkt mit den besseren Sozialstandards zu kaufen hätte das ein riesen Effekt.
Also bitte diese banalen Vereinfachungen mit dem Fazit „Eh alles scheiße“ künftig unterlassen. Danke.
Randy meint
Ich zitiere nur diese Studie. Jeder kann etwas dafür tun damit die Welt besser wird, auch im Kleinen ist das sinnvoll und wichtig. Als ich noch keine Kinder hatte ging mir auch das meiste am A…. vorbei, aber wie sonst sollen wir ein gutes Vorbild sein? Ich habe Chinesen gesehen die hier in den Drogeriemärkten Babynahrung und Milchpulver Körbeweise gekauft haben weil deren Böden verseucht sind. Das möchte ich meinen Enkeln ersparen. Ich vermeide wo es eben geht chinesische Produkte, kostet vllt etwas Aufwand und Nachdenken, aber es lohnt sich.
elbflorenz meint
@ Randy
Von China habt’s ihr alle null Ahnung – aber mächtig viel Meinungen. Aber ihr könnt’s euch ja informieren.
Gebt’s in einer allgemeine bekannten Videoplattform einfach Mal zum Anfang ein: „Driving in Shanghai“.
Könnt auch ne‘ andere Stadt nehmen. Qingdao, Chongqing, Shuzou, Shenzhen … egal …
AlBundy meint
@elbflorenz
wer mal selbst da war und ggf. sogar familiäre Beziehungen nach China hat, darf sich gern ein Urteil erlauben, weil es einen winzig kleinen Blick in eine völlig andere Welt eröffnet.
Ich darf wohl bezweifeln, dass der / die von Dir angesprochenen Kommentatoren hier nur einen Funken Ahnung hat wovon er über China schreibt, wie so viel hier.
Ich durfte zumindest den winzigen Blick haben, aber selbst 1 Monat in welcher Region Chinas auch immer ist mit europäischen Augen
kaum zu verstehen.
Erst recht wenn diese Augen hauptsächlich den Marktblick mit Renditezeichen in den Augen und „geiz ist geil“ – Glitzern haben.
Studien und Youtube reichen jedenfalls nicht.
elbflorenz meint
@albundy
So ist es.
Und ja – YT langt natürlich nicht. Aber die Videos erzeugen immer! große Augen und erschüttern das vorgeprägte Weltbild der meisten Langnasen :-) … schon sehr oft erlebt.
Und ich rede nur über Videos von privaten Influenzern. Denn die zeigen auch die nicht so guten Ecken. Die es natürlich immer noch gibt.
Randy meint
Die Aussagen hier erinnern mich an Beckenbauer, der als “ Luxus Tourist“ keinen einzigen Sklaven in Katar gesehen haben will.