Opel und die französische Premiummarke DS planen bis Mitte des Jahrzehnts neue Elektroauto-Flaggschiffe. Die Produktion soll ab 2024 beginnen, wie Automotive News Europe unter Berufung auf nicht näher spezifizierte Dokumente berichtet. Bei dem Opel-Modell soll es sich um die Wiederauflage des Manta handeln, bis auf den Namen wird es allerdings wohl kaum Gemeinsamkeiten geben.
Die beiden Autohersteller gehören zum Stellantis-Konzern, der im letzten Jahr durch die Fusion von Fiat Chrysler und der PSA Group (Citroën, DS, Opel, Peugeot) entstand. Die neuen Elektro-Topmodelle sollen im süditalienischen Melfi gebaut werden, heißt es. Die Produktion des DS-Modells mit dem internen Codenamen D85 und dem möglichen Seriennamen DS 9 Crossback solle Ende 2024 anlaufen. Es werde sich um einen fünftürigen Fließheckwagen der Mittelklasse mit höherer Sitzposition handeln, der in seinen Proportionen dem Citroën C5 X mit einer Länge von 4,8 Metern ähnelt.
Anfang 2025 soll ein Schwestermodell folgen, das den Insignia von Opel und dessen Schwestermarke Vauxhall ablöst. Die aktuelle Generation des Mittelklassewagens stammt noch aus der Zeit, als die Rüsselsheimer zum US-amerikanischen General-Motors-Konzern gehörten. Der Insignia wird in Deutschland exklusiv als Verbrenner gebaut. Das neue Modell wird laut dem Bericht unter dem Codenamen OV85 mit Elektroantrieb entwickelt.
Bei dem neuen elektrischen Opel soll es sich um die 2021 von der Marke angekündigte Neuauflage des Kultmodells Manta handeln. Das Modell wird dabei nicht wie früher als Sportwagen daherkommen, sondern als neuer Fahrzeugtyp. Ein erster Ausblick (Artikelbild) aus dem letzten Jahr zeigt einen futuristischen Crossover.
Gemeinsame Plattform
Als Basis für den Manta-e und das elektrische DS-Modell soll die Konzernplattform STLA Medium dienen. Die Architektur ist für Premium-Fahrzeuge konzipiert und als „BEV by design“ definiert – also mit Fokus auf Batterie-Antrieb, aber auch der Möglichkeit für die Integration von Verbrennungsmotoren.
Elektroautos auf der STLA Medium sollen 4350 bis 5000 Millimeter lang sein, Batterien mit 87 bis 104 kWh Speicherkapazität nutzen und eine Reichweite von bis zu 700 Kilometern bieten. Opel-Chef Uwe Hochgeschurtz hat zudem angekündigt, dass man mit der Stellantis-Technik beim Schnellladen neue Maßstäbe setzen will.
Zwei weitere für Melfi geplante Modelle sind Automotive News Europe zufolge ein vollelektrischer Ersatz für das kompakte SUV DS 7 Crossback mit dem Codenamen D74 Ende 2025 und ein Schwestermodell von Lancia mit dem Codenamen L74, das wahrscheinlich Aurelia heißen werde. Den von der Autozeitung eingesehenen Unterlagen nach hat Stellantis vor, zwischen 2026 und 2029 in Melfi von den vier vollelektrischen Modellen durchschnittlich 90.000 Einheiten pro Jahr zu bauen. Die Kapazität des Werks liegt bei 400.000 Fahrzeugen pro Jahr, es werden also weiter auch weitere Baureihen mit Verbrennertechnik gefertigt.
Ein Sprecher von Stellantis erklärte, dass „Melfi im Jahr 2024 mit der Produktion von vier neuen elektrischen Mehrmarkenmodellen und einer eigenen Montagelinie für Batteriepakete beginnen wird“. Konkrete Marken und Modelle wollte das Unternehmen noch nicht preisgeben.