Elektrische Autos sind in Deutschland laut einer Auswertung sehr ungleich verteilt. In einigen Städten und Landkreisen haben reine Stromer und Plug-in-Hybride demnach bereits einen signifikanten Anteil am Fahrzeugbestand, während sie andernorts nicht mal auf ein Prozent kommen. Das geht laut der Deutschen Presse-Agentur aus aktuellen Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervor.
Die höchsten Anteile ergeben sich dabei meist für Stadtkreise beziehungsweise kreisfreie Städte, die niedrigsten für Landkreise beziehungsweise Kreise. Hinter den Zahlen stehen Privatautos und Firmenfahrzeuge sowie Leasing- und Mietwagen-Flotten.
Den höchsten Anteil an Elektroautos hatte der Auswertung zufolge zu Jahresbeginn rein rechnerisch Wolfsburg mit 9,5 Prozent. Das ist allerdings auch auf zahlreiche auf den dort heimischen Hersteller VW zugelassene Fahrzeuge zurückzuführen, die nicht unbedingt in Wolfsburg unterwegs sein müssen. Ähnliche Effekte sind auch für andere Autostädte wie das drittplatzierte Ingolstadt als Heimat von Audi mit 7,0 Prozent sowie Stuttgart (Mercedes, Porsche) auf Rang vier mit 6,7 Prozent zu erwarten. Wiesbaden kommt dagegen auch ohne direkte Heimat eines großen Herstellers zu sein mit einem Anteil von 7,3 Prozent auf Platz zwei.
Dahinter folgen auf den Rängen fünf bis zehn Böblingen mit 5,7 Prozent, Frankfurt am Main (5,2), München Land (5,1), Braunschweig (4,9), München Stadt (4,7) und Düsseldorf (4,2). Bei München dürfte sich dabei zusätzlich zur hohen Kaufkraft auch die Zentrale von BMW bemerkbar machen. In absoluten Zahlen schlägt die bayerische Landeshauptstadt mit 35.127 zugelassenen E-Autos selbst das mehr als doppelt so große Berlin knapp. Es ist die höchste Zahl aller Zulassungsbezirke.
Am anderen Ende der Skala platzieren sich durchweg ländlichere Kreise: Je 0,8 Prozent E-Autos finden sich den KBA-Daten zufolge in Oberspreewald-Lausitz, Ludwigslust-Parchim, Elbe-Elster und Görlitz. 0,9 Prozent sind es im Salzlandkreis, in Mansfeld-Südharz, Wittenberg und dem Kyffhäuserkreis. Deutscher Durchschnitt sind 2,4 Prozent mit etwas mehr Voll-Stromern als Plug-in-Hybriden.
Homue meint
Im Falle Wiesbaden muss man wohl relativieren. Zwar ist hier nicht die Heimat eines großen Herstellers – aber zumindest werden sämtliche Opel Mitarbeiter-Leasingfahrzeuge in Wiesbaden zugelassen. Da diese intern verscherbelt werden hat man hier ebenfalls den „Wolfsburg-Effekt“
Tom meint
Richtig! Gefühlt jeder Opel im Kreis Gross-Gerau ist ein Leasing Fahrzeug von Opel, zugelassen in Wiesbaden.
McGybrush meint
Ich komme aus der Ecke Parchim mit dem niedrigsten Anteil.
In der Gegend ist allgemein nix. Kein Media Maekt, kein Ikea kein Douglas kein Shopping Center und halt auch keine eAutos.
Zudem sind die Löhne da extrem niedrig. Dort greift bei normalen Arbeitnehmern bald der Mindestlohn.
In 2008 bin ich dort weggezogen nahe Hamburg. Mein Lohn ist damals von 900Netto auf 1590Netto gestiegen bei identischer Arbeit. Miete war damals aber nur 50Eur teurer.
Also in meinem Umfeld verdienen dort die Leute etwa 1200-1400 Netto. Mehr nicht. Daher auch keine eAutos in der Gegend.
DerÄlbler meint
Klingt sehr Idyllisch, Parchim! Ich könnte mir vorstellen dort zu leben so wie du es beschreibst.
McGybrush meint
Ja sehr Ländlich wenn man die 10.000 Einwohner „Grosstäde“ die alle 40km auftauchen mal aussen vor lässt.
Grundstücke sind hier halt um
So billiger. Aber kaum jemand der nicht drauf angewiesen ist ein Auto zu besitzen um zur Arbeit zu kommen. Nix Bahn, Bus wenn man ausserhalb der Städte wohnt. Hier ist mit 18 das erste Ziel: Führerschein und Auto.
Teslajoe meint
Aber es gibt ganz in der Nähe einen Fabrikverkauf von Grabower Schaumküsse ( den Namen den jeder kennt darf ich nicht schreiben. )
Habe Ihn schön mehrmals mit dem E Auto besucht.
👍
Daniel meint
Neben den Produktionslinien der Unternehmen dürfte vor allem die Kaufkraft eine Rolle spielen, da die Anschaffung der Stromer doch noch recht teuer ist. Unb die Kaufkraft in München, Wiesbaden, Stuttgart, Frankfurt und ihren Speckgürteln ist nun mal deutlich höher als im Rest der Republik. Ja, ich weiß es gibt ein paar „günstige“, aber viele Menschen haben derartige Marken nicht auf dem Schirm oder die Platzverhältnisse passen einfach nicht. Des Weiteren sind Stromer auch seltener mit Anhängelast zu bekommen und auf dem Land sind eben doch mehr Menschen unterwegs, die öfter mal so eine Vorrichtung benötigen. Immer mit der Ruhe, das wird schon.
Mike meint
Immer das Märchen mit den Anhängern. Auf dem Land haben die Leute, die Anhänger ziehen müssen, einen Traktor oder einen zusätzlich alten Verbrenner.
MichaelEV meint
Und es stimmt doch auch einfach nicht mehr. Es gibt immer mehr Fahrzeuge mit Anhängelast. Und um im Alltag irgendwas über kurze Distanzen von A nach B zu bringen, spielt Reichweite keine Rolle.
Allstar meint
Da bietet sich der EQS SUV mit 1,8t Anhängelast natürlich an!
Berlin meint
@MichaelEV
Wohnwagen? Da spielt Reichweite keine Rolle? Man sollte mal bitte die Kirche im Dorf lassen und realistisch an die Dinge herangehen. Ein E-Auto ist einfach nicht überall die optimale oder überhaupt eine gute Wahl. Das hängt einfach mit den Bedürfnissen der Fahrer zusammen. Die kann man nicht einfach wegreden. Und die Sensibilität für die Bedürfnisse Anderer sinkt ja bekanntlich, wenn man selbst andere Bedürfnisse hat. Es ist immer einfach für die Leute auf etwas zu verzichten, was sie nicht haben wollen / brauchen.
MichaelEV meint
@Allstar
Gibt ja nichts anderes, oder doch? Was ist das wieder für ein sinnloser Kommentar!
@Berlin
Wohnwagen ist keine wirklich große Menge, vor allem in Anbetracht dessen, was es noch insgesamt zu elektrifizierten gibt. Es gibt viele, die brauchen Anhänger ab und zu für alltägliche Dinge, z.B. rund ums eigene Haus. Da spielt Reichweite absolut keine Rolle!