Die „EV Driver Survey“ von Shell ist nach Angaben des Ölmultis die größte Umfrage unter E-Autofahrern in Europa. Laut der Studie ist das Fahrerlebnis und die Technologie von E-Autos für drei Viertel der Befragten ein Hauptgrund für den Umstieg auf elektrisches Fahren. Gleichzeitig gibt es weiterhin Hürden für eine breite Einführung der E-Mobilität.
Die Mehrheit der befragten E-Autofahrer (72 %) ist sich einig, dass eine breite Einführung von Stromern entscheidend für den Umweltschutz ist. Allerdings sorgt sich mehr als die Hälfte (55 %) um den fehlenden Zugang zur Ladeinfrastruktur. Für fast die Hälfte (47 %) sind niedrigere Anschaffungskosten einer der Top-3-Gründe für einen breiten Umstieg auf die E-Mobilität. Das sind 10 Prozent mehr als bei der EV Driver Survey im vergangenen Jahr.
Laut 75 Prozent der E-Autofahrer sind das Fahrerlebnis und die Technologie von Elektrofahrzeugen ein Hauptgrund für den Umstieg auf elektrisches Fahren. Allerdings sind noch nicht alle Fahrer zufrieden. Die EV Driver Survey zeigt außerdem, dass 70 Prozent der Befragten aufgrund der Umweltvorteile ein vollelektrisches Fahrzeug einem Hybrid vorziehen. 55 Prozent bevorzugen vollelektrische Fahrzeuge aufgrund von Kostenvorteilen. Allerdings wünscht sich fast die Hälfte der E-Autofahrer eine bessere Verfügbarkeit von Ladepunkten.
Die Studie zeigt, dass E-Autofahrer das Kundenerlebnis beim Laden als unzureichend empfinden. Das liegt an einer als zu gering empfundenen Zahl an Ladepunkten sowie am schlechten Zugang zu den Lademöglichkeiten. Nach Ansicht der Befragten ist der wichtigste Faktor für einen breiten Umstieg auf die E-Mobilität eine bessere Reichweite, gefolgt von geringeren Anschaffungskosten und einer besseren Verfügbarkeit an Ladepunkten. Zudem ist nur ein Drittel der Studienteilnehmer der Ansicht, dass Ladepunkte an Autobahnen die nötigen Ladegeschwindigkeiten erreichen. Für Einzelhandels- und Gastronomiestandorte sinkt diese Zahl auf ein Fünftel.
Mittlerweile besitzen 36 Prozent der befragten E-Autofahrer vier Ladekarten oder mehr, um öffentlich zu laden. Das ist ein Anstieg von 21 Prozent gegenüber dem letzten Jahr. Interoperabilität ist den E-Autofahrern sehr wichtig, unabhängig davon, wie viele Karten sie derzeit nutzen. Insgesamt ist mehr als die Hälfte der Befragten dazu bereit, für den Zugang zur gesamten Ladeinfrastruktur mit nur einer Karte mehr zu bezahlen.
Mit der zunehmenden Verbreitung von E-Autos sowie steigenden Reichweiten ist die Anzahl der benötigten Ladekarten vor allem für die 40 Prozent der befragten Fahrer sehr wichtig, die in andere europäische Länder reisen. Zwei Fünftel dieser Fahrer hatten demnach Probleme mit dem Zugang zu Ladepunkten im Ausland. Außerdem würde 65 Prozent häufiger Ziele anfahren, an denen Lademöglichkeiten bestehen. 54 Prozent gaben an, dass die Verfügbarkeit von Ladepunkten beeinflusst, wo sie einkaufen und wohin sie fahren.
Der Kostenfaktor
Geringere Gesamtbetriebskosten tragen laut der Befragung am stärksten zu einer weiteren Verbreitung von Elektrofahrzeugen bei. Allerdings machen sich 68 Prozent der Studienteilnehmer Sorgen um die steigenden Strompreise. Mehr als zwei Drittel (72 %) der Fahrer gehen davon aus, dass eine zunehmende Verbreitung von E-Autos die Anschaffungs- und Betriebskosten senken wird.
In diesem Jahr gab fast die Hälfte (47 %) der im Rahmen der EV Driver Survey Befragten an, dass geringere Anschaffungskosten einer der drei Hauptfaktoren für eine stärkere Verbreitung von E-Autos ist. Das ist ein Anstieg von 10 Prozent gegenüber 2021. Nach einem einfachen Nutzererlebnis sind die Kosten außerdem der zweitwichtigste Faktor bei der Auswahl eines Heimladepunkts.
Nachhaltigkeit
Fast drei Viertel der befragten E-Autofahrer sehen den massenhaften Einsatz von Stromern als entscheidend für die Bekämpfung des Klimawandels an. Fast 60 Prozent glauben, dass intelligentes Laden mehr Menschen zum Umstieg auf Elektrofahrzeuge bewegt.
Der Hauptgrund für den Umstieg auf elektrisches Fahren ist nach der Umfrage die Umweltverträglichkeit, auch wenn dieser Aspekt von 38 Prozent im letzten Jahr auf 35 Prozent in der diesjährigen Studie gesunken ist. Drei Viertel der Befragten planen, als Nächstes ein vollelektrisches Auto zu kaufen – im vergangenen Jahr waren es nur 62 Prozent. Der Anteil derer, die auf traditionelle Verbrenner zurückwechseln wollen, hat sich von 4 auf 2 Prozent halbiert.
Mehr als die Hälfte der befragten Fahrer ist bereit, für eine verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien geringere Ladegeschwindigkeiten in Kauf zu nehmen. 40 Prozent würden einen weiteren Weg akzeptieren, um an einem Ladepunkt mit erneuerbaren Energien zu laden. Außerdem zeigt die Studie, dass fast ein Drittel der Fahrer ihr Auto mit zu Hause erzeugtem sowie mit erneuerbarem Strom laden wollen.
Soeri # CH meint
Schon sehr fragwürdig!!! Wenn ein Ölmulti wie Shell eine Studie über E Mobilität macht.
Irgendwie passt dass nicht zusammen.
Redlin, Stefan meint
Doch das passt schon zusammen, Shell ist ein großer ladestrom-Anbieter.
David meint
Richtig, das wissen die meisten gar nicht. Es kommen ja in den nächsten Jahren immer mehr elektrische Firmenwagen. Da braucht es einen Flotten-Tankkarte. Shell hat sie. Nennt sich Travel Card und ist ein Token. Kann alle relevanten Netze, Ionity, EnBW, Stadtwerke, geht sogar bei Aral Pulse. Ich glaube, sie sind aktuell Marktführer bei Firmenwagen, weil sie mit Alphabet zusammenarbeiten.