Nach erfolgreichen Tests auf der Rennstrecke „Arena del Futuro“ hat der Autokonzern Stellantis mit Projektpartnern im italienischen Chiari das Potenzial der „DWPT“-Technologie (Dynamic Wireless Power Transfer) demonstriert. Damit lassen sich Elektrofahrzeuge kabellos aufladen, während sie über speziell ausgestattete Fahrspuren fahren.
Bei DWPT handelt es sich um ein System basierend auf Leiterschleifen, die unter dem Asphalt verlegt werden und die Energie direkt an Pkw, Lkw und Busse übertragen. Das Anhalten zum Strom ziehen an Ladestationen ist so nicht nötig. Die Technologie kann laut Stellantis an alle Fahrzeuge angepasst werden, die mit einem speziellen Empfänger ausgestattet sind. Letzterer überträgt die von der Straßeninfrastruktur kommende Energie direkt auf den Elektromotor. Das vergrößere die Reichweite und schone zudem die Fahrzeugbatterie, so die Entwickler.
Die Tests auf der Arena del Futuro belegen laut Stellantis erste wichtige Ergebnisse, dass ein Elektroauto wie der neue Fiat 500, der für den Test des Systems ausgestattet wurde, mit typischer Autobahngeschwindigkeit fahren kann, ohne die in seiner Batterie gespeicherte Energie zu verbrauchen. Die Tests zeigten ebenfalls, dass die Effizienz des Energieflusses vom Asphalt zum Auto mit der typischen Effizienz von Schnellladestationen vergleichbar ist, sodass der Fahrer zum Aufladen nicht anhalten muss. Darüber hinaus belegten Messungen der Magnetfeldstärke, dass es keine negative Auswirkungen auf den Fahrer und andere Fahrzeuginsassen oder Fußgänger gibt.
Bei der Präsentation der Testergebnisse zeigte Stellantis auch das kommende elektrische SUV Maserati Grecale Folgore, um die bevorstehende Beteiligung der italienischen Edel-Tochter an diesem Projekt anzukündigen. Das Auto soll auf der Arena del Futuro eingesetzt werden, um Daten zu sammeln und eine detaillierte Leistungsanalyse durchzuführen.
Bei der induktiven Energieübertragung DWPT gibt es keine freiliegenden Kabel, dadurch bleibe die Straßenoberfläche für Fußgänger sicher, betonen die Entwickler. Die Technologie stößt laut Stellantis auf „weltweites Interesse“ für die kommerzielle Entwicklung. Sie sei nicht nur auf Straßen und Autobahnen nützlich, sondern auch in Verbindung mit anderen Infrastrukturen wie Häfen, Flughäfen und Parkplätzen.
alupo meint
Typisch. Wieder einmal keine einzige Zahl zum Wirkungsgrad. Ich erwarte ja keine Grafik (mit dem Wirkungsgrad bei unterschiedlichen geometrischen Fehljustierungen von Primär- und Sekundärspule), aber die Angabe wenigstens eines durchschnittlichen Wirkungsgrades würde schon deutlich mehr Substanz bieten als Marketingblahblah.
Inzwischen wäre ich sogar mit „bis zu“ Angaben zufrieden, weiss man doch dass man mindestens 1/3 abziehen kann um annähernd auf den Boden der Realität zu gelanden.
Auch der Kupferverbrauch, am besten unter Angabe der dabei maximal möglichen Übertragungsleistung wäre nett um die Glaubwürdigkeit zu verbessern. Aber darum geht es ganz offensichtlich nicht…
Schlumpf7 meint
Die ID find ich gut. Aber wie will man die entnommene Ladungsenergie abrechnen?
Auf Zeit, pauschal auf Strecke, per Citymaut oder gar mit Straßenbenützungsgebühr
zahlbar an einem Automaten, wie bei den Mautstellen?
Wie will man dann Fahrbahnwartungsarbeiten durchführen nach einem kalten Winter?
Tja eine Lösung, viele Problemstellungen
Tesla-Fan meint
Es gibt einen Hersteller, der zeigt dir im Auto auf einem großen Bildschirm die geladenen kWh und zugehörigen Preis an. Einen Moment später ist die Kreditkarte im Kundenkonto damit belastet.
Hm, wie könnte es also gehen?
(Münzeinwurf für DE dürfte schwierig werden)
Gunarr meint
Ich finde diese Technik toll. Wäre bestimmt billiger, als millionen Autos mit Batterien auszurüsten. Trotzdem kann unser Staat sich das niemals leisten. Und an die vielen zusätzlichen Baustellen will ich gar nicht erst denken.
McGybrush meint
Zahlen. Ich will Zahlen.
Wieviel kW liegen an der Fahrbahn an und wieviel kommen davon am Auto an.
Und wenn der Akku im Auto keine Ladung verliert dann reden wir hier von 15kW kontaktloser Dauerleistung.
Ich glaub nicht dran. Zu teuer. Einfach viel zu teuer. Strassen für Mrd Kosten aufreissen? Dann lieber für 10.000Eur unfassbar viele AC Säulen aufstellen.
brainDotExe meint
Das wird ja auch niemals flächendeckend kommen.
Aber abschnittsweise in Städten, auf Strecken mit hohem Stauaufkommen könnte ich mir das gut vorstellen.
Ansonsten das Paradebeispiel, wie im Artikel auch thematisiert, auf Rennstrecken.
Damit wären Langstreckenrennen wie z.B. 24h auf dem Nürburgring für Elektroautos erstmals überhaupt sinnvoll möglich.
alupo meint
Der Kupferverbrauch wäre auch dann viel zu hoch.
Ok, man könnte auch Silber nehmen, das hat noch eine etwas bessere Leitfähigkeit.
Kosten scheinen bei derartigen Experimenten nie eine Rolle zu spielen.
Robert Müller meint
Die Straßen mit Induktionsleitungen zu versehen ist der größte Unfug, den man sich vorstellen kann. Dümmer geht es wohl kaum noch! Armes Stellantis: Der Chef hält nichts von Elektroautos aber beim Laden von Elektroautos will man es wissen.
David meint
Da Fiat als erster OEM ab 2027 nur noch Elektroautos bauen wird, passt das alles genau. Induktives Laden ist Teil der nächsten Version der ISO-Norm 151118, nämlich -20. Würde sich diese Technik auf Fernstraßen durchsetzen, würde dies signifikante Auswirkungen auf Fahrzeugpreise haben, weil man dann mit sehr kleinem Pufferakku bauen könnte.
McGybrush meint
Ja. Dann müsste man im Gegenzug aber die Kfz Steuer für induktiv Ladende Autos auf 10.000Eur oder einer anderen utopischen Summe im Jahr anheben.
Und in anderen Ländern fahren die auf den Hauptachsen immer noch auf Sand oder Schlaglöchern. Nix mit ISO Asphalt aus dem Labor.
Man könnte meinen Stecker ins Auto einstecken wäre die Hölle im Alltag
Tesla-Fan meint
In Deutschland kriegt man es nicht hin ganz normale Ladestationen flächendeckend aufzubauen. Straßen und Brücken sind überwiegend marode. Internet ist Neuland, Glasfaser, was ist das?
Und du willst alles aufbuddeln und Spulen vergraben? – Ha,ha, träum weiter.