Zuletzt war unklar, wie es mit der Elektroauto-Kaufprämie „Umweltbonus“ weitergeht. Das grün geführte Wirtschaftsministerium wollte die von Bund und Industrie finanzierte Förderung reduzieren und bis Ende 2025 weiterlaufen lassen. Die FDP-Politiker an der Spitze des Verkehrs- und Finanzministeriums dagegen brachten die frühzeitige Abschaffung ins Spiel. Nun hat sich die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP offenbar geeinigt.
Die Förderung sinke spätestens ab dem kommenden Jahr erheblich, berichtet das Handelsblatt unter Berufung auf Regierungskreise. Zudem solle die verminderte Prämie nur noch an private Autokäufer ausgezahlt werden, nicht mehr für Dienst- oder Handwerkerfahrzeuge. Die Förderung von Plug-in-Hybriden solle schon zum Ende des Jahres komplett gestrichen werden.
Darüber hinaus sei geplant, die Förderung nur so lange weiter anzubieten, bis insgesamt 2,5 Milliarden Euro ausgezahlt wurden. Damit werden laut dem Bericht die Mittel für die Stromer-Förderung halbiert. Damit wolle die Politik verhindern, dass die Subventionen in den kommenden Jahren auf zweistellige Milliardenbeträge zunehmen.
Bei Elektroautos, die weniger als 40.000 Euro kosten, solle der Bundesanteil am Umweltbonus von derzeit 6000 auf künftig 4500 Euro sinken. Für teurere reine Stromer gehe die Förderung von 5000 auf 3000 Euro zurück. Für Modelle mit einem Kaufpreis von 65.000 Euro oder mehr gebe es weiterhin keine Förderung. Im Laufe des Jahres 2023 solle die Förderschwelle auf den Nettolistenpreis von 45.000 Euro sinken. Käufer preiswerterer Fahrzeuge sollen dann auch nur noch einen Zuschuss von 3000 Euro erhalten.
„Wichtig ist, dass klar fixiert ist, dass die Förderung ausläuft. Wenn der Topf leer ist, ist er leer“, wird der verkehrspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion Bernd Reuther vom Handelsblatt zitiert. Ein anderer führender FDP-Vertreter rechnet der Wirtschaftszeitung zufolge damit, dass das Geld nicht einmal bis zur zweiten Stufe im Jahr 2023 reicht.
Aktuell bis zu 9000 Euro
Unklar sei weiter, ob für die Gewährung des staatlichen Anteils am Umweltbonus weiter das Zulassungsdatum gilt. Aktuell sorgt das angesichts der langen Lieferzeiten vieler Modelle für Unsicherheit bei E-Auto-Interessen, da sie bei Zulassung erst 2023 womöglich deutlich weniger Zuschuss erhalten. Derzeit gibt es für Elektroautos bis zu 9000 Euro: Zwei Drittel davon vom Staat nach der Zulassung, den Rest gewähren die an der Förderung teilnehmenden Hersteller als Rabatt beim Kauf.
Abzuwarten beibe auch, so das Handelsblatt, ob die Hersteller sich weiter am Umweltbonus beteiligen. Fest stehe dagegen, dass die Steuervorteile von Elektroautos und Plug-in-Hybriden bei der Dienstwagenregelung bestehen bleiben. Es wird zudem kein Bonus-Malus-System bei der Kfz-Steuer geben, das den Betrieb von Verbrennern teurer als den von E-Autos macht.
BEV meint
Weitere Infos:
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/07/20220726-habeck-umweltbonus-wird-ab-januar-2023.html
hu.ms meint
Leider ist nichts zu einer mindesthaltedauer zu lesen. Diese verkäufe ins Ausland nach wenigen monaten sind extreme fördrrungsabzocke.
Mindesthaltedauer in D = 2 jahre. Man kann also schon weiterverkaufen, aber der wagen muss in D bleiben.
LOL meint
wie oft denn noch ?
niemand wird mir vorschreiben was ich mit dem Auto mache, auch wenn ich es nach 6 Monaten in die Luft sprenge
Tim meint
Das wiederum wäre in Ordnung, da bei Totalschaden die Haltefrist entfällt :D
hu.ms meint
Natürlich nicht – nur die förderung ist bei einem verkauf ins ausland vor fristablauf zurückzuzahlen.
Thomas Zorig meint
Ich selbst bin ein klarer Befürworter von BEV und mein nächstes Fahrzeug wird ein BEV sein, das ist gewiss.
Wenn ich allerdings sehe und lese, wer sich über die voraussichtliche Gesetzesänderung am stärksten freut, mache ich mir Sorgen: Die konservativen Parteien (inkl. FDP) und die konservative Presse (WELT, FAZ, Focus, ntv, Handelsblatt, …) und deren Gefolgschaft. Im Wesentlichen die gleichen, die sich über die Ablösung von H. Diess freuen. Sie erhoffen und erwarten nämlich aus all dem einen deftigen Rückschlag für BEV am Markt und einen Push für Verbrenner, Wasserstoff, eFuels :(
BEV meint
das einzig „Positive“ daran ist, dass man bisher davon gut profitiert hat, die Nachfrage ist hoch, es wird aber zu wenig geliefert, selbst alte BEVs sind auf dem Gebrauchtmarkt sehr stabil bzw. mittlerweile steigen die Preise sogar wieder
der Umstand wird noch länger andauern, je länger ein Wandel verhindert wird
Sollte die Nachfrage aus China bedient werden, dann könnte sich das ändern, dann ist es aber für die Bremser zu spät.
Djebasch meint
Tesla wird das schon richten…
Während alle Verbrenner Hersteller ums Eck rum noch versuchen zu Bremsen steuert Tesla auf 1,5 Millionen Fahrzeuge zu und nächstes Jahr auf 2,5 Millionen.
Selbst wenn die Verbrenner Hersteller verzweifelt versuchen Wasserstoff und Efuels zu Pushen müssten Sie selbst Milliarden ausgeben um Ihre Technik zu Subventionieren…
Nokia hatte mal 90% Marktanteil … und leider steuert manche Verbrenner Fraktion in die gleiche Richtung…
Einzig Mercedes macht mir momentan Hoffnung.
F. Wilsch meint
Ich glaube, was noch dringender ist, ist eine wesentliche Vergrößerung des Angebots an Kleinen und Kompakten im BEV-Bereich.
Aber in 2-3-4 Jahren wird da ja sehr viel kommen etwa von Renault/Nissan, Cupra, VW, Stellantis.. Ich hoffe, auch von den Koreanern bis dahin und den weiteren großen Japanern.
KritGeist meint
Sehe ich genauso, obwohl die FDP die kleinste, setzt sie am meisten die „eigenen“ Lobbywünsche durch.
Erst die unsinnige Rabatte auf Diesel & Benzin, dann Ressourcen – Verheizer auf EU-Ebene als Sonderstatus. Er ist erschreckend, wie sehr sie die Ampel von der Industrie einwickeln lässt.
Yoshi84 meint
Überhaupt keine Förderung mehr für PHEVs ab 2023? Lese ich das richtig? Das wären ja großartige Neuigkeiten!
LG
LOL meint
Aber die Dienstwagenvorteil für phev bleibt 🤦🏻♂️
Tesla-Fan meint
Die Förderung kann eigentlich komplett eingestellt werden. Dadurch sinken die Preise.
Gute E-Autos verkaufen sich auch ohne Förderung, die Gurken bleiben beim Händler stehen.
BEV meint
Mal sehen, aktuell gehen die Preise nach oben weil zu wenig geliefert werden kann
In den Nachbarländern sind die Autos teils deutlich teurer und verkaufen sich trotzdem
Deswegen ja die hohen Preise für gebrauchte
Das wird die deutsche Prämie nicht ändern
Yoshi84 meint
Eben, aus all diesen Gründen gehört die Prämie ja auch komplett gestrichen!
Hsco meint
Wird Zeit das dieser Förderwahnsin aufhört. Ich habe keine Chance mir ein E-Auto oder Plugin zu kaufen. Als Mieter mit Garage und keinen Stromanschluss keine Möglichkeiten. Dieser ganze E-Auto Trend ist wieder meist nur für die, die schon alles haben. Haus, Pool, Pferd, 3 Garagen… Für die Urlaubsfahrt wird dann wieder der gute alte Verbrenner genommen.
Für viele Menschen in diesem Land, die am Straßenrand parken müssen, wird es langfristig keine E-Autos geben. Dann lieber warten auf Brennzelle.
TM3 meint
kann man so oder so sehen, aber man wird trotzdem immer noch ein gutes Geschäft machen, muss sich dann nur nicht mehr die Kommentare der Neider anhören, man würde Steuergelder kassieren, was ja ohnehin Unfug ist, bei einem Auto für >40.000 Euro netto ist das eher eine Steuersenkung und da sind Importsteuern und sonstiges noch gar nicht inbegriffen.
BEV meint
Wenn ich das lese, könnte ich kotzen
„ Fest stehe dagegen, dass die Steuervorteile von Elektroautos und Plug-in-Hybriden bei der Dienstwagenregelung bestehen bleiben. “
Wem haben wir das wohl wieder zu verdanken
Damit die blöden stinker als Dienstwagen weiter bevorzugt werden
Große schwere PHEV SUVs zum halben Preis
Statt dass man die zum BEV zwingen würde
Yoyo meint
Das Zulassungsdatum ist entscheiden für den Prämienantrag.
Sollte es nach dem Bestelldatum gehen, sind am 10. August 2022 schon alle 2,5 Milliarden ausgegebn oder „wegreserviert“.
Schon 2016 (bei Einführung der Prämie) wurden die Bestelldaten häufug manipuliert. Das hat die Politik gemerkt und ist ncht mehr so doof wie früher, sondern hat das Verfahren geändert.
Und das bleibt auch so mit dem Zulassungsdatum.
Gut so.
Flo meint
Steht zwar hier nicht im Artikel aber der VDA soll angeblich über diese Anpassung entsetzt sein. Heißt übersetzt: Das ist richtig so! Dann müssen sich die Autobauer eben etwas mehr anstrengen damit sie E-Autos verkaufen.
brainDotExe meint
Anstrengen muss sich aktuell kein Hersteller. Die Kunden reißen ihnen alles aus den Händen was sie produzieren können.
Gunarr meint
Dann müssen eben die Kunden sich etwas mehr anstrengen beim Bezahlen.
Matze meint
Verkaufen Mitglieder des VDA denn eigentlich nur in Deutschland eAutos?
Disclaimer: ich wäre dafür gewesen die Förderung komplett zu streichen.
MiguelS NL meint
Ich finde es gut, diese Subventionen müssen schnellstmöglich runter.
Trotzdem (und daher), die positieve Preisleistung entwicklung der BEV wird sich in den nächsten 10 Jahren noch schneller entwickeln als in den vergangenen 10 Jahren
Andi EE meint
Da würde ich mich nicht zu früh freuen. Schlussendlich ist das alles eine Mischrechnung. Mach ich noch eine gute Marge im Heimmarkt, kann ich die BEVs im Ausland etwas günstiger absetzen. Fällt das weg, wird die Konkurrenzfähigkeit gerade von den Deutschen Herstellern die primär in Europa / DE verkaufen, hart treffen.
Möglich wäre auch, dass man intern die BEVs mehr quersubventionieren muss. Das hat ja Diess mal gesagt, dass die Verbrenner ein Teil der BEV-Kosten tragen müssen/sollten.
BEV meint
Schei* doch drauf, ich brauch kein Auto vom „deutschen Hersteller“, dass im Ausland gebaut wird!
Sollen die doch pleite gehen, dann hab ich endlich einen Grund mir einen anderen Job zu suchen
BEV meint
Bitte aber auch die Dienstwagenvorteile für alles was einen verbrenner hat!!
Ein besonders schmutziges Auto muss im Gegensatz viel teurer werden
DerOssi meint
Mal die Lithiumpreise gesehen in letzter Zeit? …da wird gar nix billiger 🙈🤷♂️
OMG meint
Die Lithiumpreise haben sich verzehnfacht. Eine Batterie besteht aber nicht nur aus Lithium. Die Skaleneffekte durch Großproduktion zeigen, daß es eher in die andere Richtun geht:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/534429/umfrage/weltweite-preise-fuer-lithium-ionen-akkus/
TM3 meint
Ausreden, auch das wird sich wieder ändern.
Und überhaupt, der Wuling Mini kostet doch nicht viel.
MichaelEV meint
Haben zur Hoch-Phase bestimmt auch viele zum Nickel-Preis gesagt…
LOL meint
davon, dass das Öl ausgeht, hört man komischerweise nichts mehr
brainDotExe meint
„Für Modelle mit einem Kaufpreis von 65.000 Euro oder mehr gebe es weiterhin keine Förderung.“
Netto oder Brutto?
Das „weiterhin“ spricht ja eigentlich für Netto-Basislistenpreis.
Wenn Brutto kann das wohl nur ein schlechter Witz sein.
Auch spannend ob für Bestellungen, teils aus 2021, weiterhin das Zulassungsdatum gilt.
MiguelS NL meint
„Zudem solle die verminderte Prämie nur noch an private Autokäufer ausgezahlt werden…“
„nut noch privat“ daher nehme ich an dass es Bruto Beträge sind
brainDotExe meint
Wenn das so ist, ist es ein schlechter Witz.
65.000€ brutto hat man ab der Mittelklasse mit etwas Ausstattung schnell überschritten.
EdgarW meint
@brainDotExe und wer sich ein Mittelklasse-Auto leisten kann, kann es auch komplett selbst bezahlen. Nur fair. Die Förderung sollte vor allem Leuten helfen, bei denen es eben gerade so mit Förderung für ein halbwegs anständiges E-Auto reicht, nur dann ergen die Subventionen heute noch Sinn.
Meiner hat übrigens vor 4 Jahren (brutto, Liste, vor Abzug Förderung) 40.000€ gekostet. Für nicht zu Anspruchsvolle langstreckentauglich, bescheiden familientauglich, wenn man sich nicht allzu sehr anstellt. Ioniq Elektro.
Nen ID.3, der etwas mehr Platz bietet als meiner und weiter kommt, gibt’s nach Hersteller-Anteil (den diese bei normalisiertem Markt auch als Normal-Rabatt wieder beiten werden) inkl. Ausliefrung ab 35.000€, ohne ab 38.500. Wer viel mehr haben will, muss es halt selbst bezahlen. Halte ich für gerecht. Selbst nen fetten ID.4 Pro gibt’s noch mit viel Luft mit Förderung (47.000 mit Auslieferung ohne Hersteller-Rabatt).
Also bitte.
brainDotExe meint
@Edgar:
„Die Förderung sollte vor allem Leuten helfen, bei denen es eben gerade so mit Förderung für ein halbwegs anständiges E-Auto reicht,“
Das ist aber nicht Zweck der Förderung. Es geht darum Leute zum BEV statt einem Verbrenner Neuwagen zu bringen.
Wenn man jetzt statt dem ID.3 einen Q4 e-Tron haben will?
BEV meint
@EdgarW
So läuft das aber nicht, die Armen haben keine Lobby
Mein Auto hat ca. 36.000 nach Förderung gekostet, aktuell wäre es ohne Förderung nicht unter 50.000 zu haben. Das wäre mir zu teuer.. leisten können ja, wollen nein
In Deutschland scheint ja vieles über Dienstwagen zu laufen, da spielen andere Faktoren als der Kaufpreis eine größere Rolle.
EdgarW meint
@BEV was zählt, sind die Kosten über alles. Meiner hätte sich mit 32.000 bezahlten Euro gegenüber seinem Verbrenner-Vorgänger mit 20.000€ (damals für 2/3 Liste bekommen) bereits beinahe gerechnet, berechnet auf die gleiche Laufzeit über alle Kosten (bei mir 9 Jahre, 170 tkm) – und die Rechnung hat sich nach 4 Jahren bereits als akkurat erwiesen. Auch wenn Preise jüngst wieder etwas gestiegen sind, auf lange Sicht rechnet es sich. Auch beim Wiederverkauf übrigens, Verbrenner werden in ein paar Jahren nur noch schwer zu verkaufen sein. Ein Grund ist jetzt schon klar: Energiepreise.
Ich fahre dank Homeoffice nur noch 10.000 statt 20.000 km pro Jahr, der Ioniq wird sich dennoch rechnen; er wird pro km sogar günstiger sein, als hätte ich mir 2018 wieder einen Octavia mit ebenfalls sehr guter Ausstattung gekauft. Eben – vor allem – aufgrund der gestiegenen Energiepreise.
Also kauf ruhig einen Verbrenner, viel Spaß.
BEV meint
.. die Frage ist trotzdem wieviel Geld man für ein Auto ausgeben möchte
Es gibt Dinge im Leben, die sind mir wichtiger als das Auto
>50.000€ für ein Auto, das rechnet sich nie, soviel Zeit will ich gar nicht im Auto verbringen, dass es sich rechnen würde
Wolfgang Tönnies meint
“ 65.000€ brutto hat man ab der Mittelklasse mit etwas Ausstattung schnell überschritten.“
Wenn man für den Preis kauft braucht man keine Subvention es gibt eimerweise gut ausgestattete Fahrzeuge unter 50 000.
brainDotExe meint
@Wolfgang welches gut ausgestattete BEV der Mittelklasse einer deutschen Marke bekomme ich den aktuell unter 50.000€?
EdgarW meint
@brainDotExe
Jeder Neuwagen, in der Mittelklasse sowieso, ist heutzutage gut ausgestattet. Komm mal runter von deinen Ansprüchen, wenn Du auch noch Geschenke von den anderen Steuerzahlern haben möchtest.
BEV meint
„ Im Laufe des Jahres 2023 solle die Förderschwelle auf den Nettolistenpreis von 45.000 Euro sinken.“
Da steht doch netto
brainDotExe meint
Ja, aber die diese 65.000€ „Kaufpreis“ im Absatz davor auch netto?
BEV meint
so hätte ich das verstanden, aber müssen wir ohnehin noch abwarten bis das in Stein gemeißelt ist
Anfangs gibt es die Grenzen 40.000 netto und 65.000 netto (wie bisher) und später nur noch 45.000 netto und nur noch die 3000 Euro
Yoshi84 meint
Das klingt – wenn man bedenkt wieviele Positionen in der mittlerweile sehr komplexen Angelegenheit es zu berücksichtigen gilt – nach einem annehmbaren Konpromis. LG
Wasco meint
Finde ich auch.