Die Produktion des neuen EQS SUV, des ersten vollelektrischen Mercedes aus den USA, ist im Werk Tuscaloosa gestartet. Von dort wird das Modell demnächst unter anderem nach Deutschland exportiert. Später in diesem Jahr wird an dem Standort auch die Fertigung des darunter angesiedelten batteriebetriebenen EQE SUV anlaufen.
„Unser Produktionsnetzwerk ist sehr gut aufgestellt für die nachhaltige und schnelle Skalierung des Elektrofahrzeugvolumens. Mit dem neuen EQS SUV, der unser Produktionsportfolio an vollelektrischen Mercedes-EQ Modellen ergänzt, setzen wir einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserer Strategie, bis zum Ende des Jahrzehnts vollelektrisch zu werden – wo immer es die Marktbedingungen zulassen“, sagt Mercedes-Produktionschef Jörg Burzer.
Das Werk Tuscaloosa nutze modernste digitale, nachhaltige, effiziente und flexible Produktionsmethoden und folge der Blaupause der Factory 56 in Sindelfingen, die die Zukunft der Automobilproduktion des Unternehmens symbolisiere, so Mercedes-Benz. Eine neue Batteriefabrik, die im März im nahe gelegenen Bibb County eröffnet wurde, produziert die Batteriesysteme für den EQS SUV. Der Energiespeicher basiert auf einer modularen Architektur, die auch in den EQS- und EQE-Limousinen zum Einsatz kommt.
Seit diesem Jahr arbeiten die US-Produktionsstandorte laut Mercedes-Benz CO2-neutral wie alle Pkw- und Transporterwerke des Unternehmens weltweit. Ab 2024 solle der gesamte Strombedarf des Standorts Bibb County aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt werden.
Auf die Luxuslimousine EQS und die darunter angesiedelte Limousine EQE folgt mit dem EQS SUV die dritte Modellreihe auf der für große Fahrzeuge entwickelten Elektroauto-Plattform EVA2. Das Modell ist hierzulande seit August bestellbar. Zum Start umfasst das Angebot den EQS 450+ und EQS 450 4MATIC mit jeweils 265 kW (360 PS) Leistung sowie den EQS 580 4MATIC mit 400 kW (544 PS). Die Reichweiten betragen 664 beziehungsweise 602 Kilometer gemäß WLTP-Norm. Die Preise liegen bei 110.658,10 bis 135.291,10 Euro.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Lustig wie klein die Menschen neben diesem Auto wirken. Und bei einem Eigengewicht von 2,7 t müsste man doch bei Vollbesetzung fast einen LKW-Führerschein dafür besitzen, zumindest bei uns, oder? Bei einem Crash mit einem Microlino merkt man doch bestimmt als Fahrer gar nichts; wäre ja auch lästig.
Heinz Staller meint
DIe Frau auf dem Foto ist auch nur max. 1,60m groß, da wirkt das Fahrzeug schon sehr voluminös. Für US Verhältnisse eher Mid-Size.
M. meint
Schon mal einen durchschnittlichen amerikanischen SUV gesehen, oder gar einen FullSize SUV?
Da ist dieser hier beileibe nichts Besonderes.
Der „Golf“ der Amerikaner ist heißt Ford F150 – seit 40 Jahren DER Verkaufsschlager.
Andere Länder, andere Sitten… kleine Autos verkaufen sich bei den Amis halt nicht. Bei uns wird das Auto eher eine Randerscheinung bleiben.
(zum Glück)
EVrules meint
Es fehlt ein Regulativ, um unsere Eskapaden an Energie- und Ressourcenverbrauch einzubremsen.
BEVs müssen nicht zum „Verzicht“ führen, aber wohl sollten sie vernünftig sein.
ZastaCrocket meint
Und diese Aussage steht jetzt in welchem Verhältnis zum obigen Text? Wer definiert denn bitte was vernünftig ist? Und bzgl. welcher Parameter haben die obigen Fahrzeuge einen höheren Ressourcen- oder Energieverbrauch als die bisherige Mercedes Produktpalette?
EVrules meint
Der Bezug zum obigen Text besteht darin, dass damit geworben wird CO2-neutral herzustellen. Das ist heute ein sehr üblicher Marketing-Ausdruck vieler Fahrzeughersteller.
Gemäß dem Falle, dass es möglich wäre, die Energie aus Erneuerbaren real einem festen Standort zuzuweisen, würde diese Energie an anderer Stelle fehlen, daher ist alles rein bilanziell, eine virtuelle Zuteilung, ohne wirklichen Einfluss auf das reale Geschehen der Energiegewinnung/den Strommix.
Es handelt sich um den EQS SUV, sozusagen das S-Klasse SUV in elektrisch, ein sehr großes (über 5,1m), schweres (2,7t ! ), ressourcen-intensives Auto, mit einem nicht zu knappen Energieverbrauch, in Herstellung und Betrieb.
Der Werbetext von Mercedes ist entsprechend Greenwashing. Der ursprüngliche Sinn der eMobility hin zu „sustainable transportation“ wird dem nicht mehr gerecht.
ZastaCrocket meint
Das verstehe ich ja alles. Es ist doch aber auch nicht wirklich realistisch anzunehmen, Mercedes würde elektrische Fahrzeuge herstellen, die in Ausmaßen oder Ausstattung hinter den Verbrennern anstehen. Und das die Unternehmen Greenwashing betreiben. Das sollte doch wohl inzwischen jedem klar sein. Der Pfad hin zu Erneuerbaren ist eingeschlagen und wird auch nicht mehr verlassen. Da bin ich bei dem ganzen Marketing-Blabla ziemlich entspannt. Zu mindestens in Deutschland wird der Strommix bis 2030 bei ca.80% liegen. Und was den hohen Energieverbrauch der Fahrzeuge angeht… Selbst ein Energieverbrauch von 30kwh/100km ist um Größenordnungen kleiner als der des Verbrennerpendants. Außerdem potentiell CO2-frei. Es werden sich wohl nicht alle Menschen überzeugen lassen ein kleines Elektroauto zu fahren. Also besser so eins als weiter den alten Mist zu betreiben. Die Richtung(Elektro) stimmt wenigstens.
FahrradSchieber meint
„Es handelt sich … ein sehr großes … schweres … Auto“
Naja, die Amis würden sagen „Midsize-SUV“…
EVrules meint
Mit den aktuellen Zahlen jongliert (ifeu, electricitymaps, statista) liegen die USA im Strommix zwischen DE und Polen (zw. 350…650g CO2/kWh).
Das ifeu gibt an, dass heutzutage min. noch 80kg CO2/kWh Akku anfallen, es ist davon auszugehen, dass der Wert höher sein kann, je belastender der Strommix ist.
Die Brutto-Kapazität liegt bei geschätzten 115kWh (netto 108kWh), was zu 9.200kg CO2 führt.
Der Verbrauch des SUVs wird in Richtung 24kWh/100km gehen (450, nicht beachtet wären die stärkeren Motorisierungen) und bei durchschnittlichen 460g CO2/kWh (statische Annahme), liegen wir bei 110g CO2/km.
Zusammengenommen mit den Akku-Aufwendungen auf 15 Jahre und 15tkm/Jahr Fahrleistung, käme man auf 151g CO2/km.
Das ist einem Equivalent entsprechend von 5,8l Benzin/100km (inkl. Vorketten-Faktor von 1,2).
Wenn nun damit geworben wird, dass dieses Fahrzeug besonders „umweltfreundlich“ hergestellt wird, unterstellt, dass es allgemein „gut für die Umwelt“ sei.
Mit solchen Aussagen muss bei solchen Fahrzeugen und Werbeversprechen aufgehört werden.
Merkwürdigliebe meint
Es ist doch sehr Vernünftig ein EQS 580 SUV anstelle eines GLS 580 SUV zu kaufen.
Einen V8 mit über 266g CO2 Ausstoß hätte ich lieber auch nicht mehr auf der Straße.
Was ist denn ein Vernunfts BEV? Ein Sono Sion?
EVrules meint
Weder das eine, noch das andere ist in irgend einer Art und Weise nachhaltig, ein GLS geht mit Energie mehr als verschwenderisch um, wie auch dein EQS SUV.
Sono würde ich ungern als Beispiel heranziehen, bedingt durch die sehr fragwürdige Entwicklungsarbeit und Fortschritte des Unternehmens.
Aber wenn es darum gehen sollte, Klima- und Umweltschutz voranzutreiben, sollte die Antwort nicht allzu schwer sein.
Torsten meint
„Was ist denn ein Vernunfts BEV? Ein Sono Sion?“
Der verbraucht immerhin keine Energie, weder für die Produktion noch für den Betrieb. Maximal für vegane Schnittchen…
Christian meint
Naja, könnte man auch als maximale Energieverschwendung bewerten, weil garnichts sinnvolles dabei rauskommtl
hu.ms meint
Das BEV würde nicht gebaut, wenn keine nachfrage bestünde. Gilt für jedes produkt.
Der staat könnte über steuern regulativ eingreifen. Aber sicht nicht in USA:
Also zunächst mal die potentiellen käufer überzeugen. Viel spass !
Andi EE meint
In den USA fahren SUVs selbstverständlich ökologischer und klimaverträglicher als in Deutschland, einfach aus dem simplen Umstand, dass die Tempolimits tiefer sind. Ich find solche Riesenkisten mit schlechter Aerodynamik auch komplett überflüssig, trotzdem muss festgehalten werden, dass das gleiche Fahrzeug in den USA pro Kilometer im Schnitt weniger Resspurcen verbraucht.
In der Realität produziert die viel geringere Bevölkerungsdichte USA, deutlich grössere Verkehrwege. Dementsprechend wäre eine gute Energieeffizienz wirklich wichtig … aber Tesla arbeitet ja dran, es gibt Hoffnung. 😉
150kW meint
Auch in Deutschland fahren die Autos nicht immer 180 auf der Autobahn.