Smart hat im August einen ersten konkreten Ausblick auf eine vom Tuner Brabus modifizierte Version seines neuen Elektro-SUV gegeben. Nun wurde das Modell in China offiziell vorgestellt.
Das in diesem Jahr startende Kompakt-SUV #1 ist schon in der regulären Ausführung mit 200 kW (272 PS) starkem Heckantrieb kräftig motorisiert. Brabus macht daraus mit einer zusätzlichen E-Maschine an der Front einen 315 kW (428 PS) leistenden Allrader. Damit soll es in 3,9 Sekunden von 0 auf Tempo 100 gehen. Angaben zur Höchstgeschwindigkeit gibt es noch nicht, es dürften aber mehr als die maximal 180 km/h des Hecktrieblers sein. Zur Reichweite des sportlichen Modells schweigt sich Smart ebenfalls noch aus.
Beim Exterieur des Brabus-Smart-#1 fallen rote Akzente vorne, seitlich und hinten sowie ein rotes Dach mit einem neuen Spoiler ins Auge. Die Stoßstangen weisen zudem ein eigenständiges Design auf, hinzu kommen neue, größere Felgen. Im Innenraum finden sich ebenfalls rote Akzente, außerdem eine Lederausstattung, ein sportliches Lenkrad sowie Aluminiumpedale.
Ob und wann das Brabus-Modell des #1 auch in Europa angeboten wird, bleibt abzuwarten. Die normale Ausführung wird hierzulande ab diesem Jahr erwartet. Sie hat eine Länge von 4,27 Metern, eine Breite von 1,82 Metern und eine Höhe von 1,64 Metern. Der Kofferraum bietet 273 bis 411 Liter Platz, ein zusätzlicher Gepäckraum vorne 15 Liter. Die Fahrbatterie hat eine Speicherkapazität von 66 kWh, was für 440 Kilometer gemäß WLTP-Norm reichen soll.
Der #1 und alle weiteren neuen Smart-Modelle werden in China entwickelt und gebaut. Mercedes hat dazu ein Gemeinschaftsunternehmen mit dem chinesischen Fahrzeughersteller Geely ins Leben gerufen. Nur das Design der Marke bleibt in Deutschland angesiedelt. Von den bisherigen Baureihen wird aktuell noch der Zweisitzer ForTwo in der Elektro-Version weitergebaut – wie lange, ist offen. Die Batterie-Variante des größeren ForFour wird nicht mehr verkauft. Alle neuen Smart werden E-Autos sein.
David meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
M. meint
Was ist eigentlich so smart an der völlig übermotorisierten Version eines ehemals als Stadtwagen erdachten Fahrzeuges?
FahrradSchieber meint
„eines ehemals als Stadtwagen erdachten Fahrzeuges“
„Smart“ ist die Marke, das Modell „Smart #1“ war nie als Stadtwagen erdacht.
Es soll ein „Crossover-SUV“ sein und ist mit 4,27 m Länge auch nicht klein.
Till meint
Die Historie des „smart“, vormals „mcc“ für micro compact car, in der Planungs und Entwicklungsphase, war von den Erfindern darauf ausgelegt, ein – zu damaliger Zeit und für damalige Verhältnisse und Möglichkeiten – ressourcenschonendes „reduce to the max“ Fahrzeugkonzept zu erstellen. Die Bauweise des mcc-smart 450 war sogar schon für Unterflurakkus ausgelegt. Radnabenmotoren sollten als Antrieb dienen. Es blieb bei Prototypen. Als 1999 der smart cdi vorgestellt wurde, ein Kleinwagen mit echten 3 Liter Diesel Verbrauch auf einhundert Kilometer, galt dieses Fahrzeug als das sparsamste und umweltfreundlichste Serienfahrzeug. Der Name „smart“ ist mit genau dieser Idee verknüpft. Spätere Versuche, den smart „erwachsen“ werden zu lassen scheiterten. Der smart forfour verkaufte sich schleppend. Der Prototyp eines smart SUV fristete sein Dasein in einer Abstellhalle im Werk Hambach. Der smart Kunde hatte für diese Konzepte keinerlei Akzeptanz.
Mercedes ließ den smart fortwo auslaufen, und hat auch damit das Konzept „smart“ aufgegeben. Wie Sie richtig erwähnen, ist „smart“ eine Marke. Eine Marke deren Idee und Konzept nun von den Nachfahren der Erfinder in bald jeglicher Hinsicht pervertiert wird. Aus der futiristischen Vision eines europäischen Fortbewegungsmittels mit Nachhaltigkeitsgedanken, wird nun ein Straßenkreuzer (im Verhältnis) aus einem diktatorischem Regime. Insofern ist die Fragestellung von M. korrekt. Ihre Antwort ist zwar formell korrekt, jedoch im historischen Kontext betrachtet, falsch.
Ramon Schmidt meint
Genau so ist es. Und nicht anders. Sehr gut wiedergegeben.
Gerd meint
„…Brabus macht daraus…“
Peinlicher kann man die inzwischen erreichte, Mercedes-Inkompetenz kaum in Worte fassen.
Nix von der technik stammt aus Bottrop, die Plattform ist halt von Geely.
Aber es ist (vielleicht deshalb) ein unglaublich geiles Auto geworden ;-)
BEV meint
ja, das ist das traurige dabei, für den Standort Deutschland und der Vorzeigeindustrie, wenn das Auto hält was es verspricht, dann ist es (technisch und optisch) sehr ansprechend. Bei Mini ist das nicht viel anders, wobei ich Geely technisch mehr zutraue.
LOL meint
„vom Tuner Brabus modifizierte Version“
Soll ich jetzt lachen? Brabus ist nur der Brand, die Integration der zusätzliche E-Maschine kommt mit Sicherheit ebenso von Geely wie der Rest des Autos.
Ist schon traurig, wenn wir uns jetzt auch noch die Performance-Fahrzeuge von den Chinesen machen lassen. Mit unter 4s (und das auch ohne Launch Control und lautem Getöse + Gedenksekunde) lässt der kleine z.B. einen C 63 AMG nicht nur vom Design alt aussehen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
„… sowie Aluminiumpedale.“
Finde ich sehr wichtig. Gut, dass es Produktverantwortliche gibt, die das Wesentliche, trotz aller energiepolitischen Ablenkungen, fest im Blick haben.
LOL meint
irgendwas muss Brabus ja auch noch dazu beitragen ;-)