Rein elektrische Taxis gibt es bisher noch nicht allzu viele. In den nächsten Jahren könnte die Verbreitung der alternativen Antriebsart in dem Gewerbe deutlich zunehmen. Darauf lässt eine Umfrage des Mobilitätsdienstleisters Free Now schließen.
Knapp 60 Prozent der an die Plattform von Free Now angeschlossenen Dienstleister planen innerhalb der nächsten drei Jahre einen Wechsel. Nahezu ein Drittel der Taxifahrer und -unternehmen könne sich schon jetzt den Abschied vom Verbrenner vorstellen.
Neben Förderprogrammen, mehr Reichweite und den Bedürfnissen der Kunden gaben zwei Drittel der Befragten das geringe Fahrgeräusch als Hauptargument für einen Wechsel an. Hohe Kosten für Benzin und Diesel seien ebenfalls ausschlaggebend, erklärte über die Hälfte der Umfrageteilnehmer. Allerdings wissen 65 Prozent der Fahrer und Unternehmen nach eigener Aussage wenig bis gar nichts über die Gesamtbetriebskosten von E-Fahrzeugen.
Als Hindernisse für den Umstieg wurden eine mangelhafte Ladeinfrastruktur, hohe Kaufpreise und die verfügbaren Reichweiten der Fahrzeuge genannt. Dass unter anderem bessere Lademöglichkeiten zur Verbreitung von E-Mobilität im Taxigewerbe beitragen könnten, zeigt der Vergleich mit Irland: Dort gaben nahezu doppelt so viele Befragte (60 %) an, auf E-Autos wechseln zu wollen. Auf der Insel können laut Free Now 91 Prozent der E-Taxifahrer zu Hause laden, in Deutschland seien es lediglich 17 Prozent.
Free Now will bis 2025 mindestens die Hälfte der vermittelten Fahrten lokal emissionsfrei durchführen und stellt dafür in den nächsten Jahren mehr als 100 Millionen Euro zur Verfügung. Partnerschaften bei der Ladeinfrastruktur sollen ebenfalls ihren Teil beitragen. In Deutschland ist die Mobilitätsplattform von BMW und Mercedes-Benz Mobility etwa mit Aral im Bunde.
„Unser klares Ziel ist es, mit Free Now ein vollständig emissionsfreies Mobilitätserlebnis zu ermöglichen“, sagt Alexander Mönch, Deutschland-Chef von Free Now. Seit Juli letzten Jahres habe sich die Anzahl der Fahrten mit Batterie-Fahrzeugen bereits in allen Märkten verdoppelt. In Großbritannien, Deutschland und Spanien habe sie sich sogar verfünffacht.
Frank von Thun meint
Taxen heizen im Winter und kühlen im Sommer und natürlich immer mit laufenden Motor. Ladesäulen an den Taxenständen würden dieses Problem sofort lösen. Taxen fahren keinesfalls ununterbrochen und stehen teilweise lange. Die Zeit könnte zum zwischen laden verwendet werden. Gespräche zeigen ein großes Interesse bei den Fahrern, spätestens wenn sie meinen Tesla auf der Auffahrt sehen
David meint
Der Deutsche ist ja Skeptiker und das Taxigewerbe extrem konservativ. Dafür ist 1/3 ne gute Quote. Allerdings muss man sagen, im Taxigewerbe sind der bei weitem größte Batzen die Personalkosten für die Fahrer und die Auftragskosten, also Zentrale oder App. Das Auto kostet am Wenigsten.
Flo meint
Im Winter sind die Taxi-Stände ein wahrer Genuss. Die laufenden Dieselmotoren erzeugen eine wohlige Behaglichkeit und der Duft ist sinnlich.
Stefan_AT meint
Und dann erzählens Dir (auf Umstieg auf E angesprochen), dass keine Zeit zum Laden ist, weil das Taxi PERMANENT, 24h lang durchgehend, fährt; die lange Taxiwurst an den Ständen (an denen die Piloten auf zufällig mitgebrachten Klappsesseln sitzend plaudern) und essende Taxler beim Schachtelwirt bilde ich mir ja nur ein….
Heinz Staller meint
Auch am Taxistand sind laufende Motoren generell verboten, egal ob Sommer oder Winter. Fast alle Taxen haben Standheizung. In München wird da hart durchgegriffen, da gibt es schnell ne Anzeige.
Meister Sauron meint
Das ist der Unterschied: Deutschland macht Umfragen, die Niederlande erlassen Gesetze. In Amsterdam fährt schon heute fast kein einziges Verbrenner-Taxi mehr. Insgesamt ist die E-Mobilität in den Niederlanden so weit entwickelt, dass wir froh sein können, diesen Stand in 10 Jahren zu erreichen.
Gerry meint
Tja Holland hat auch keine Autoindustrie die mit Klauen und Zähnen und mittels massiver Beeinflussung der Politik am Verbrenner festhält. 😳
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Taxiunternehmer haben vermutlich alle keinen Schulabschluss und können nicht rechnen, das E-Autos betriebswirtschaftlich viel besser sind. In Holland dagegen muss man als Taxifahrer schon mindestens Abitur vorzeigen und die praktische Fahrprüfung im ersten Anlauf bestanden haben.
Herbert Staller meint
Auch Hierzulande hat es ein Taxifahrer bis zum Außenminister geschafft.
Da steckt viel Potenzial.
elbflorenz meint
Lieber einen Taxifahrer als eine Trampolinspringerin als Außenminister :-))
Übrigens fahren in Dresden jetzt doch schon einige – also mindestens 2 – VW ID4 als Taxis herum. Und unser Oberbürgermeister hat auch einen ID4 als exklusives „Bürgermeistertaxi“ …
MAik Müller meint
@OnlyAFoolUsesGoogleAndroid
In Deutschland sind die E-taxen insgesamt einfach TEUER sonst würden die SOFORT wechslen.
Steven B meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Meister Sauron meint
Der Kommentar, auf den Sie sich beziehen, wurde bereits entfernt. Die Redaktion.
Karsten meint
😅 Bzgl. Rechenkünste habe ich bei den TCO-Träumereien vieler Hardcore-BEVler doch mehr Zweiflel als bei den Taxi-Jungs.