Volvo stellt demnächst sein neues Elektroauto-Flaggschiff EX90 vor. Im Vorfeld veröffentlichen die Schweden häppchenweise Informationen – das neueste Detail: Als erstes Modell der Premium-Automarke verfügt das große SUV über eine bidirektionale Lademöglichkeit. Es kann auch Strom an externe Verbraucher liefern und zum Lastenausgleich im Energienetz beitragen.
Beim bidirektionalen Laden agieren Elektroautos als mobile Energiespeicher, die Strom zwischenspeichern und bei Bedarf wieder abgeben können. Sie versorgen das Eigenheim mit Energie, unterwegs laden sie das E-Bike oder die Musikanlage.
Die von Volvo zunächst in ausgewählten Märkten angebotene Fähigkeit soll helfen, die Energienutzung kostengünstiger, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. In Verbindung mit der „Smart Charging“-Funktion der Volvo-Smartphone-App wird das Fahrzeug aufgeladen, sobald die Stromnachfrage gering und die Energiepreise entsprechend niedrig sind – in der Regel, wenn viel erneuerbare Energien beispielsweise aus Wind- und Solarkraft im Strommix zur Verfügung stehen.
Die in der Hochvoltbatterie gespeicherte Energie kann dabei nicht nur für den Fahrbetrieb genutzt werden, sondern auch wieder abgegeben werden. „Mit dem Volvo EX90 versorgen wir den Alltag mit Strom“, sagt Olivier Loedel, Leiter Electrification Ecosystem bei Volvo Cars. „Autofahrer können die Batterie auf vielerlei Weise nutzen: Sie können ihr E-Bike aufladen, wenn sie unterwegs sind, oder während des Campingausflugs am Wochenende ein Outdoor-Kochgerät anschließen. Während teurer Spitzenzeiten lässt sich sogar das Haus mit günstigem Strom aus dem Auto versorgen.“ Der EX90 werde im Notfall auch zur Ladesäule für andere kompatible Volvo-Elektrofahrzeuge – oder lasse sich selbst an ihnen aufladen.
Der gesamte Ladevorgang erfolgt automatisch über die Ladefunktion der Volvo-App. Der zugrundeliegende Algorithmus sorgt laut dem Autobauer dafür, dass die Batterie nur in begrenztem Umfang auf- beziehungsweise entladen werden kann – das verlängere die Haltbarkeit des Energiespeichers.
In Abhängigkeit von den Regularien des regionalen Energiemarktes unterstützt der EX90 auch das öffentliche Stromnetz. Während das Elektroauto zu den Zeiten, in denen ein Überschuss an erneuerbaren Energien besteht, günstig aufgeladen wird, lässt sich bei höherer Nachfrage in Spitzenzeiten Energie zurückverkaufen. Dadurch lässt sich auch die Nachhaltigkeit im Stromnetz insgesamt verbessern: Die im Fahrzeug gespeicherte, regenerative Energie wird abgegeben, was den Bedarf an fossilen Energien bei hoher Auslastung verringert.
„Wir glauben an eine Zukunft, in der unsere Kunden das Stromnetz mit dieser Technik unterstützen, um eine effizientere und nachhaltigere Nutzung von Strom im Alltag zu ermöglichen“, so Loedel. Neben dem EX90 mit bidirektionaler Ladefunktion plant Volvo weitere Hardware wie eine moderne Wallbox und ein Energiemanagementsystem für das Zuhause.
David meint
Oh ha, noch ein Hersteller, der bidirektionales Laden unterstützt. Irgendwann wird Tesla ganz alleine ohne diese Funktion dastehen, aber alle anderen haben natürlich unrecht. Wie auch mit LIDAR, Radar und Ultraschallsensoren. Da hat nur Tesla recht, okay, aktuell funktioniert überhaupt nichts bei Tesla ohne diese Sensorik, aber das wird schon, der Elon hat es versprochen. Da muss man nur ganz feste dran glauben.
Andreas meint
Wow, eine Lösung für etwas was es nicht braucht. Das Problem sind vor Allem Ein- und Zweifamilenhäuser durch ihren hohen Energie- und auch Platzbedarf, gehören also abgeschafft.
Und bei Ladepunkten in Sammelgaragen sind die Ladepunkte meist nicht dem eigenen Stromzähler zugeordnet ,sondern werden separat abgerechnet.
Hinrichsen meint
Ein EX90 – wahrscheinlich ein moderner Ableger des XC90. Sollte dem so sein, ist es genau das richtige Auto bei 50-80 Cent / kWh in den nächsten Jahren :) Ob da nun ein bidirektionaler Lader drin steht oder nicht, interessiert sicherlich nur einen Teil der Leute, bei der als SUV geringen Energieeffizienz, reißt es das auch nicht mehr heraus. Im Gegenteil, wenn das SUV sämtliche Energie aus der PV versucht hat aufzusaugen um sie am nächsten Tage in Wärme statt überwiegend Vortrieb zu verwandeln, bleibt nichts übrig für das Eigenheim…
Völlige Fehlentwicklung.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
„um sie am nächsten Tage in Wärme statt überwiegend Vortrieb zu verwandeln“
Den Teil versteh ich nicht.
MAik Müller meint
@Hinrichsen das ganzen ESUV Panzer sind hat NACHHALTIG :)
MAik Müller meint
Ganz ganz Toll. Wer hätte auch nur im Ansatz daran gedacht den Fahrzeugakku auch fürs Eigenheim zu nutzen?
Es gibt sogar schon Einzelfälle wo ein Kabel vom Haus zum Auto genutzt wird –> Ich komme einfach nicht drauf ………… Ah jetzt: nennt sich Wallbox oder Schukodose.
Naja als Hersteller würde ich erstmal 5 Studien bringen und dann testen. In aller Ruhe :)
Steven B. meint
Achtung! Warnung! Sinnfreier Kommentar, den man sich hätte besser sparen sollen. Eine wirkliche Bewertung des Inhalts stellt er ja nicht wirklich dar, daher kann er auch gerne gelöscht werden. merci
Juergen Schrader meint
Sehr gut. Hoffentlich auch für DE.
Letztlich stellt sich die Frage nach dem Preis „von dem Ganzen“. Es wurden ja schon Zahlen kolportiert, aber die sind immer mit Vorsicht zu geniessen.
Alexandra meint
Der komplette Beitrag durch und durch Werbung, mal wieder mit dem Verkaufsschlager Bidirektionalität. Von wem haben wir das nicht schon alles versprochen bekommen.
Der allerletze Satz in dem Beitrag ist der wichtigste überhaupt
„Neben dem EX90 mit bidirektionaler Ladefunktion plant Volvo weitere Hardware wie eine moderne Wallbox und ein Energiemanagementsystem für das Zuhause“
Mein persönlicher Blick als Eigenheimbesitzerin, PV auf dem Dach, 2 Wallboxen im Doppelcarport und zwei BEVs
Und wir sprechevon V2H – nicht V2G
Momentan denkt jeder Hardwarehersteller nur an sich (vielleicht mal abgesehen von Tesla)
* PV Anlagen mit dazu passendem Management, mit Glück kann das eine WB PV optimiert steuern, bei zwei WBn klappts schon nicht mehr
* Wallboxen – sollten Autohersteller unabhängig funktionieren und grundsätzlich 1&3phasiges Laden beherschenn und automatisch dem verfügbaren PV Strom anpassen
* BEVs ziehen strom aus der WB was geht, wenn nur 1,3kw produziert werden, die WB anspringt, das Auto 3phasig laden kann werden 4,3 kw geladen – dann kommt die differenz von 3kw eben aus dem netz … geht’s noch
* Ladebuchse Beifahrerseite – beide Autos stehen mit der Beifahrerseite an der Wand … schränkt die Fahrzeugauswahl ein.
Da wird soviel von der Industrie versprochen, was überhaupt nicht funktioniert. Solange die nicht anfangen Hand in Hand zu arbeiten, wird das nix.
Und noch kurz zu V2G – den Ertrag, der dadurch generiert werden kann werden die Hersteller/Flottenvermieter einsacken. Das liegt denen näher als V2H, sofern hab ich mich inzwischen von dem Gedanken V2H für unser zu Hause verabschiedet – aber vielleicht überrascht mich Volvo ja
Tim meint
In der Praxis wird die von Volvo angebotene bidirektionale Wallbox viel zu teuer sein. Ich wäre gern ein Anwender und für mich ist Bidirektionalität zukünftig ein Kaufargument bei Autos. Aber nicht aus Idealismus, sondern wenn es kostenmäßig Sinn macht. Und dann natürlich wenn der Regulierer keine Hürden aufbaut.
schon mal die Software EVCC probiert für PV-Überschussladen bei 2 Wallboxen?