Nissan und Renault führen Gespräche über die Zukunft ihrer seit 1999 bestehenden Allianz. Der japanische Autohersteller erwägt demnach, in das Elektroauto-Projekt seines französischen Partners zu investieren. Die Gespräche beinhalten nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters die Überlegung, dass Renault einen Teil seiner Nissan-Beteiligung verkauft.
Renault hält rund 43 Prozent an Nissan, das wiederum zu 15 Prozent an dem Partner beteiligt ist. Die Ungleichheit der Besitzverhältnisse sorgt Insidern zufolge immer wieder für Spannungen. Die Neuausrichtung von Renault im Bereich Elektromobilität könnte für ausgeglichenere Verhältnisse sorgen.
Renault und Nissan teilten in einer gemeinsamen Erklärung mit, dass sie „vertrauensvolle Gespräche über verschiedene Initiativen“ führen, darunter eine potenzielle Nissan-Investition in eine Elektroauto-Unternehmung und „strukturelle Verbesserungen“ in ihrer Allianz.
Renault versucht laut Berichten, Nissan als Investor für sein neues E-Auto-Projekt zu gewinnen, das es neben einer separaten Einheit für Verbrennungsmotoren aufbaut und damit den wachstumsstärkeren und investitionsintensiveren Teil seines Automobilgeschäfts abspaltet. Als Gegenleistung möchte Nissan laut Reuters, dass Renault seine Beteiligung an dem japanischen Autohersteller reduziert.
Mitsubishi, seit 2016 dritter Partner der französisch-japanischen Auto-Allianz, erwägt Insidern nach ebenfalls, einen Anteil im einstelligen Prozentbereich an Renaults Elektroauto-Einheit zu übernehmen.
Anfang 2022 gab Renault-Nissan-Mitsubishi bekannt, dass die Gruppe in den nächsten fünf Jahren 23 Milliarden Euro in die Entwicklung von Elektroautos investieren will. Der Einsatz gemeinsamer Plattformen soll dabei stark ausgebaut werden. Auch bei Batterien wird die Zusammenarbeit verstärkt. Ein weiterer Schwerpunkt ist vernetzte Mobilität. Mit 35 neuen Elektroautos im Jahr 2030 will die Allianz das weltweit größte Angebot an Elektroautos bieten, basierend auf fünf E-Auto-Plattformen.
Egon Meier meint
Das ist mir eine Kooperation ..
einer möchte beim anderen die (spärliche) BEV-Kompetenz abgreifen, dafür soll der sich aber als Anteilseigener verkrümeln.
Ein sehr, sehr gutes Beispiel für technische Zusammenarbeit, Kompetenz und vertrauensvolle Kooperation .. das ist wirklich langfristig belastbar.
Doris Zuleger meint
Die beiden Seiten haben von der Kooperation seit Jahren durchaus profitiert.
Ich schätze und würdige beide Hersteller. Insb. die Nissans sind gut plus sie profitieren vom generell guten Japan-Image hinsichtlich Qualität, Zuverlässigkeit, Langlebigkeit (dagegen haben französische Fahrzeuge in Deutschland bekanntlich teils eher umgekehrte Image- und Rufprobleme).
maik@web.de meint
@Renate Wall was ist den das für Quark?
Als Zweitwagen reicht doch locker ein 30kWh Akku aus.
Für den Erstwagen sollten es 80-100kWh sein.
Axel Gerbst meint
Sie schreibt doch, dass sie ihn im gleitenden Übergang auch auf Mittel- und Langstrecken versuchen möchte.
Lesen.
MAik Müller meint
@Axel Gerbst das ergibt keinen Sinn mit ZWEI Fahrzeugen.
Robert Quek meint
DREI??
Rainer Schrefl meint
Wir hatten jahrelang parallel u. a. einen Audi A6 und einen Audi A3.
Beide waren im Prinzip gut für Langstrecken.
Wenn wir mit den drei Kids z. B. aus Nordbaden in mehrwöchigen Urlaub nach Kroatien aufbrachen, nahmen wir den A6.
Wenn‘s nur mal vier Tage in die Schweiz ging, etwa auch den A3.
Das wünsche ich mir auch bei den Elektrischen. Denn so, wie ich nie Autobahntankstellennutzer war, möchte ich auch kein Autobahnladestellennutzer werden.
Gelegentlich Rast mach(t)en wir an Landgasthöfen abseits der Autobahn. Nur kann man da nicht schnellladen und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.
Bertram Kurt meint
Immer die Frage, ob man da trennen will.
Wir haben auch zwei Fahrzeuge (Prius PHV, Mazda 3) und beide nutzen wir je nach Lust und Laune und Verfügbarkeit für alles: Kurz-, Mittel-, Langstrecken. Die Trennung „bist du beruflich mit dem einen gerade weit unterwegs, dann ‚muss‘ ich den anderen nehmen“ waren wir früher mit anderen Fahrzeugen wirklich irgendwann mal leid.
Renate Wall meint
Würde ich alles begrüßen.
Ich habe den kommenden R5 Electric für uns weit oben auf der Liste oder den technisch voraussichtlich weitgehend entsprechenden Nissan Micra-e (oder wie auch immer er letztendlich heißen wird).
Als Zweitwagen. Er sollte aber ordentlich Reichweite und Batteriekapazität (bis zu 60 kWh, gerne gegen Aufpreis) bekommen: damit wir auch einen gleitenden Übergang für Mittel- und Langstrecken versuchen können und irgendwann auch den Erstwagen dann vielleicht elektrisch probieren werden. Long way.