Die von Tesla für sein deutsches Werk in Brandenburg nahe Berlin geplante Akkufertigung lässt auf sich warten. Das liegt an den allgemeinen Herausforderungen beim Hochlauf des Standorts, zu denen Verzögerungen durch Proteste von Anwohnern und Umweltschützern gehören. Außerdem gibt es neue Förderungen in den USA, die die Prioritäten verschoben haben. Es gibt offenbar einen zentralen weiteren Grund.
Das Handelsblatt berichtet unter Verweis auf mehrere, nicht namentlich genannte Quellen im Umfeld des US-Elektroautobauers von einer „deutlichen Verzögerung in einer entscheidenden, aber hochkomplexen Produktionstechnik“. Eigentlich hatte Tesla in der Gemeinde Grünheide neben Elektroautos auch Batteriezellen herstellen wollen, doch werde dort jetzt nur noch an den Elektroden geforscht. Alle Maschinen für die restlichen Produktionsschritte des Aufwickelns, Zusammenbauens und Formatierens der Batteriezellen würden in das neue Werk in Austin in Texas wandern.
Tesla-Chef Elon Musk wolle langfristig weiterhin ein Batteriezellwerk in Brandenburg aufbauen, heißt es weiter. Das hatte das Unternehmen bereits nach Bekanntwerden des Fokus auf die neuen US-Förderungen bekräftigt. Vorher muss laut dem Bericht jedoch die sogenannte Trockenbeschichtung der Elektroden gelingen. Das Know-how dafür erwarb Tesla 2019 mit der Übernahme des US-Start-ups Maxwell. Versuchsanlagen laufen den Insidern zufolge bereits erfolgreich, die Großserie gelinge aber bisher nicht – der Ausschuss sei einfach zu groß.
Musk hat angekündigt, in Brandenburg die weltgrößte Batteriefabrik hochziehen zu wollen. Ob dieses Ziel weiter besteht, ist unklar. Eine Serienproduktion von Akkus wird es in Grünheide laut den Informationen des Handelsblatts frühestens 2024 geben. Der Konzern wollte sich dazu auf Anfrage der Wirtschaftszeitung nicht äußern.
Das Akkupaket ist der größte Kostenposten von Elektroautos. Tesla will durch ein neues Zelldesign, die Trockenbeschichtung und andere Verbesserungen die Herstellungskosten für die Batterie seiner neuen Volumen-Baureihe Model Y mehr als halbieren. Noch hapert es mit der Umsetzung, das Potenzial ist laut Experten aber groß. Tesla besitze bei dem neuen Verfahren „eine gewisse Vorreiterrolle“, sagte Benjamin Schumm, Gruppenleiter chemische Beschichtungsverfahren am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS), dem Handelsblatt.
Die seit März aus dem deutschen Werk rollenden Model Y werden vorerst weiter mit Batteriezellen aus China bestückt. Dort hat Tesla ebenfalls eine „Gigafactory“ für Elektroautos und Batterien, es bezieht zudem von asiatischen Zulieferern Akkus. In den USA gibt es neben dem E-Auto-Stammwerk in Fremont, Kalifornien, eine reine Batteriefabrik, die Tesla zusammen mit Panasonic betreibt. Dort entstehen jeweils etablierte Akkulösungen, die Trockenbeschichtung soll zuerst in Brandenburg sowie in Texas hochgefahren werden. Letzterer Standort steht dabei wegen neuer Subventionen der US-Regierung derzeit im Fokus.
Fanboy meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
elbflorenz meint
Laut Informationen von „Insidern“ liegt die Ausschussquote nach mehr als 2 Jahren intensiver Arbeit am industriellen Herstellungsverfahren immer noch bei weit über 80%.
Und solange das noch so ist, wird es weder den Semi noch den Cybertruck in nennenswerten Stückzahlen geben. Denn beide Modelle sind auf die 4680er abgestimmt bzw. darauf angewiesen.
Beim Cybertruck gibt’s zusätzlich noch Probleme bei der Fertigung der Karosserie. Wird noch ein weiter Weg.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Tesla / Musk hat keine Angst vor langen Wegen; ist halt in erster Linie Unternehmer und kein Verwalter.
Kasch meint
Entfernt, da themenfern. Die Redaktion.
Kasch meint
Jo, noch.
Kokopelli meint
In Dortmund hat Tesla den Standort von Porsche übernommen. Und was sagt uns das nun? Genau, nix…
Robert meint
Doch, das sagt schon was: Porsche hat in Dortmund ein neues visionäres Zentrum gebaut, Tesla hat sich in die alte Niederlassung eingemietet.
Kokopelli meint
Also ich wüsste nicht was an dem neuen Standort von Porsche Visionär sein soll…Ist ein Showroom, wie andere auch…
Robert meint
Tja, es geht halt abwärts mit Tesla. In Stuttgart sind sie schon raus aus der Innenstadt, den Store hat jetzt Porsche übernommen :-)
David meint
Da muss man sich doch sehr über Tesla wundern. Sie sollten sich kennen. Nach über zehn Jahren Produktion ist immer noch keine Qualität eingezogen. Ein Auto mit verschiedenen Mängeln kann man ausliefern. Das wird die Kundschaft schon fressen! Vor allem fährt es meist, ob jetzt die Lackierung Schatten aufweist, die Karosserie Beulen und Kratzer hat oder die Hauben schief sitzen. Aber eine Zelle mit nur einem Mangel funktioniert schlicht nicht.
Kokopelli meint
Klar, schonmal das Video von Carmaniac mit den Mängeln am EQS gesehen?
Übrigens sagt selbst Bloch (AMS), dass die Qualität mittlerweile sehr hoch ist.
Und hier geht es um die neue Trockenbeschichtung, die Akkus kommen für das Model Y immer noch aus China. Und „Tesla besitze bei dem neuen Verfahren „eine gewisse Vorreiterrolle“, sagte Benjamin Schumm“…Aber der Herr muss keine Ahnung haben.
Ben meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
David meint
Nein, das sagt Bloch nicht. Er sagt, dass das handverlesene Pressefahrzeug eine gute Qualität hatte. Wie die Qualität der aktuellen Tesla ist, kann man sehr gut im TFF-Forum erfahren. Oder bei den Tesla-Päpsten bei YouTube, z.B. AT-Zimmermann: „Acht erhebliche Mängel. Ein Jahr altes Model Y schockiert Profi.“. Erster inhaltlicher Kommentar bei TFF dazu: „Ich habs im Fahrwerksthread gepostet – es ist schon traurig. Das sind alles Probleme, die schon lange bekannt sind vom Model 3, leider wurde scheinbar nichts verbessert.“ So sieht das bei Tesla aus!
Kokopelli meint
Ich hab mich mal persönlich mit Bloch auf dem eCannonball 2021 unterhalten und er war mit Frenzel im Model 3 Performance unterwegs. Und seine Aussage war ganz deutlich: Die Fahrzeuge von Tesla haben eine gute Qualität, da gibts seitdem sie aus China kommen nichts mehr zu meckern. Das einzige was er kritisiert hat, war das Fahrwerk und er hätte gern ein zweites Display vor dem Lenkrad.
Tesla-Fan meint
Kokopelli, komm doch David nicht mit Fakten!
Er lebt in seinem Paralleluniversum wo VW supertolle E-Autos baut und Tesla stirbt. Und dort (und nur dort! 😎) hat er Recht.
Kokopelli meint
Es heißt nicht umsonst: „Wessen Geld ich nehm, dessen Lied ich sing“
Aber es ist ganz gut, in der Branche gut vernetzt zu sein, so kann man solche haltlosen Behauptungen leicht widerlegen.
Robert meint
So gut scheinst du nicht vernetzt zu sein, die eklatanten Fahrwerksmängel beim M3 und MY sind in der Branche längst bekannt. Da hat David nichts falsches erzählt. Es wäre gut für Tesla und deren Fans, wenn sie sich der Realität stellen würden, denn vertuschen und verschweigen hilft den Betroffenen sicher nicht, weil dann wird sich nichts ändern.
Kokopelli meint
Es geht initial um die Aussage von Bloch und nicht um die später angeführten „Fahrwerksmängel“, also konkret benannt ausgeschlagene Trag- und Führungsgelenke nach 80.000 km…
Die Fahrzeuge aus Grünheide haben bereits ein anderes Fahrwerk, ob hier die verbesserten Teile von Meyle zum Einsatz kommen, weiß ich (noch) nicht.
Und ganz ehrlich, sowas passiert selbst den etablierten Herstellern, Stichwort Traggelenke VW Polo 9N, Steuerkette TSI Motoren, Kurbelwellensimmering Porsche Boxster/Taycan etc. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen. Sowas soll nicht passieren, egal bei welchem Hersteller.
Egon Meier meint
Andere Konzerne machen umfangreiche Versuche im Technikum, Verfahren, die im Labor funktionieren zu skalieren.
Selbst dann geht es häufig schief und die Daten aus der Großanlage sind andere als erwartet.
Bei Tesla muss alles noch viel schneller gehen und die Risiken sind damit noch höher.
Egal.
Nach Twitter ist bestimmt noch genug Geld da, das man in den Sand setzen kann.
Kokopelli meint
Stimmt, andere Konzerne haben fehlerhafte Akkus verbaut und an Kunden ausgeliefert, schließlich muss ein namhafter deutscher Hersteller mehr als 10.000 Fahrzeuge (reale Menge wird noch ermittelt) in die Werkstatt rufen um Module zu wechseln. Das ist bei dem kalifornischen Hersteller noch nicht vorgekommen.
Thomas Claus meint
Diese Akkus stammen aber nicht von dem entsprechenden Hersteller sondern vom Zulieferer. Das sollte man natürlich beachten. Der ist auch verantwortlich für sein Produkt und muss die Kosten tragen.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Ja, ist ja meistens so, dass derjenige Fehler macht, entweder ein Zulieferer oder ein Praktikant ist; eigene Prozesse der Qualtitässicherung hat man ja nicht.
Tesla-Fan meint
Klar doch, wenn bei deinem Fernseher mal die Bildröhre durchbrennt, dann wende dich bitte an den Hersteller (der Bildröhre).
Der Fernseher-Hersteller kann da nix für…
Tsssss….
David meint
Der Whataboutism, der offenbar Tesla-Gläubigen als Standardantwort dient, hilft nicht. Hier geht es um Tesla und warum sie über zwei Jahre nach dem großen Battery Day, wo das Verfahren vorgestellt wurde, immer noch keinen Griff an die Sache haben.
Indessen wissen Experten wie Stan Wittingham, der die Lithium-Ionen Zelle erfunden hat, dass das Problem durch Tesla nicht so leicht zu lösen ist. Das wäre nicht so schlimm, wenn sie nicht auf zweierlei Weise damit geplant hätten:
Erstens, bei der Kapazitätsplanung bezüglich Zelleinkauf. Da konnte man sich in den Jahren mit negativem EBIT keine großen Vororders leisten. Stattdessen wollte man selber produzieren. Zweitens, sind auch die deutlichen Einsparungen einkalkuliert. Erst sie ermöglichen es Tesla, Geld für neue Modelle und Modellpflegen einzunehmen.
Da läuft man gerade in eine richtige Falle, zumal die FSD-Geschichte auch als Fake entlarvt wurde. Funktioniert nur in einigen Teilen von Californien. Und der Chef ist mit Twitter und politischen Blödheiten beschäftigt. Die Aktie rauscht gerade ab. Aber, hej, kauft nur schön!
MichaelEV meint
Lustig, was FUDavid zur Kapazitätsplanung beim Zelleinkauf phantasiert, während Tesla aktuell die meisten Kapazitäten von mehreren der größten Zulieferern belegt. Da wo Tesla aktuell ist, wird es für alle anderen schwierig die nächsten Jahre hinzukommen (chinesische Hersteller ausgenommen). Und die alten Hersteller scheinen aktuell sowieso nicht mehr als die Pflicht (z.B. CO2-Flottenziele) erfüllen zu wollen (und zu können).
Und selbstverständlich nimmt Tesla genug Geld ein, um damit neue Modelle und Modellpflege zu ermöglich (wenn es denn nötig wird).
Und FUDavid und Egon haben einen dicken Sprung in der Platte, stammeln sich irgendwas zu FSD zusammen während in den USA Fahrzeuge in der Nacht bei Regen auf unbefestigten Straßen mit kaum Eingriffen unterwegs sind.
Tesla-Fan meint
Whatabout was nochmal?
Robert meint
Richtig, bei deinem kalifornischen Hersteller muss gleich der komplette Akku gewechselt werden, ein Modul Tausch ist ja nicht möglich. Wobei die 10.000 ja nur zur Überprüfung in die Werkstatt dürfen.
Kokopelli meint
Tesla ist nicht mein Hersteller, mir geht nur das ständige Bashing auf den Nerv.
Und wo liegt das Problem, wenn Tesla den ganzen Akku tauscht?
Es wird ein anderer verbaut und der defekte wird instandgesetzt. Der kommt dann in einem anderen Fahrzeug zum Einsatz.
Next Move hat zu der „Überprüfung“ ja ein informatives Video zu der Situation gemacht. Und bei einem Bekannten der einen id.3 First Edition fährt, steht das Fahrzeug nun etwas länger in der Werkstatt und warten auf einzelne Module. Aber er bekommt wenigstens für die Zeit einen id.4 gestellt, aber wahrscheinlich nur eine Klasse besser, weil er eine Kaufabsicht für das Fahrzeug geäußert hat.
Robert meint
Ein defekter Akku wird bei Tesla nicht repariert und in anderen Fahrzeugen eingesetzt, wer hat dir dieses Märchen erzählt? Eine Instandsetzung ist bei den aktuellen Akkus überhaupt nicht möglich, die werden “ entsorgt“.
Kokopelli meint
Also die „alten“ Akkupacks beispielsweise 85er mit dem 18650 werden sehr wohl repariert, das ist sogar beim Model S sehr einfach zu bewerkstelligen. Björn Nyland hat kürzlich erst ein Video darüber veröffentlicht, wo das durchgeführt wurde.
Und selbst die 2170 Packs die seit 2017 im Model 3 eingesetzt werden, können instandgesetzt werden, aber bekanntlichermaßen sind die sehr zuverlässig.
Für die neuen 4680 wird sich Tesla etwas überlegt haben, aber so wie Munro das gezeigt hat, ist die Reparatur vermutlich sehr aufwändig. Aber wenn die Packs so zuverlässig wie die 2170er sind, dann ist eine Reparatur obsolet.
Klaus Schürmann meint
Ach Egon o weia Meier ! Musk ist längst Pleite ! Jetzt hat er auch noch 20Mio Dollar an die Star Link benutzenden Ukrainer verschenkt ! Und ich „tanke“ dauernd kostenlos an seinen SUC“s ….
M. meint
… was Musk allerdings zu teuer ist, weshalb er das gerne vom Pentagon bezahlt hätte.
https://www.abendblatt.de/politik/ausland/article236704029/Pentagon-sucht-Loesung-fuer-Satelliten-Internet-in-der-Ukraine.html