Teslas mittelgroßes SUV Model Y führte laut dem Marktanalyst Jato Dynamics im September 2022 mit fast 29.400 Exemplaren zum ersten Mal den europäischen Neuwagenmarkt an. Der Gesamtmarkt wuchs den zweiten Monat in Folge. Der Marktanteil von Elektroautos ist im vergangenen Monat gestiegen und erreichte den höchsten Stand seit Dezember 2021.
Die Anzahl der zugelassenen Einheiten erreichte im September 1.038.481, gegenüber 965.595 im September 2021 – ein Anstieg von 7,5 Prozent. Felipe Munoz von Jato Dynamics: „Der Markt hat in den letzten drei Jahren eine Million Einheiten pro Quartal verloren. Obwohl dies eine Katastrophe in Bezug auf das Volumen im Verhältnis zu den Produktionskapazitäten ist, haben sich die meisten Hersteller nun an diese neue Realität angepasst. Im bisherigen Jahresverlauf sank das Volumen um fast 10 Prozent auf 8.182.818 Einheiten, während die Zulassungen um 3,6 Prozent niedriger waren als von Januar bis September 2020 und um 32 Prozent niedriger als die 12 Millionen Einheiten, die in den ersten 9 Monaten des Jahres 2019 registriert wurden.
Nach einer Phase des langsamen Wachstums stieg die Nachfrage nach Elektroautos im September mit 160.869 zugelassenen Einheiten deutlich an. Das Volumen nahm um 15 Prozent zu, was einem Anteil von 15,6 Prozent an den Gesamtzulassungen entspricht – der zweitgrößte monatliche Marktanteil nach Dezember 2021.
Während Norwegen und Italien Rückgänge von 17 Prozent und 42 Prozent verzeichneten, erzielten die größten europäischen Märkte weiterhin positive Ergebnisse. Deutschland war mit einem Anteil von 27 Prozent an der europäischen Nachfrage und einem Anstieg des Volumens um 29 Prozent der Spitzenreiter. Großbritannien folgte mit einem Anstieg des Volumens um 16 Prozent und einem Marktanteil von 24 Prozent. An dritter Stelle lag Frankreich mit einem Marktanteil von 14 Prozent und einem Anstieg des Volumens um 32 Prozent. Im September entfielen auf diese drei Märkte zusammen 60 Prozent der europäischen Elektroauto-Nachfrage.
Der zum Quartalsende traditionell starke US-Hersteller Tesla schnitt im September besonders gut ab und war für etwas mehr als ein Viertel der in Europa zugelassenen Elektroautos verantwortlich. „Da das Model Y in Deutschland produziert wird, konnte Tesla den 50-prozentigen Rückgang beim Model 3 ausgleichen. Die Mittelklasse-Limousine hatte weiterhin zu kämpfen, was vor allem auf einen Mangel an Lagerbeständen aus China und die zunehmende Beliebtheit des SUV-Pendants zurückzuführen ist“, berichtet Jato. Im Vergleich zu Q3 2021 habe Tesla einen Anstieg des Volumens um 17 Prozent, fast das Doppelte des Volumens von Q3 2020 und 77 Prozent mehr als in Q3 2019 verzeichnet.
Ohne Tesla gehörte der britische, heute in chinesischem Besitz befindliche Hersteller MG mit 42 Prozent zu den Top-10-Marken mit dem höchsten Anteil an Elektroautos an den Gesamtzulassungen. An zweiter Stelle folgte Renault mit 18 Prozent.
Das Volumen der Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge stieg im Vergleich zum September 2021 mit 87.712 zugelassenen Einheiten um 7 Prozent.
Tesla Model Y zum ersten Mal ganz vorn
„Wie wir bereits in China und den USA gesehen haben, übertrifft das Tesla Model Y nun auch in Europa das Model 3 – das meistverkaufte Elektroauto der Welt im Jahr 2021″, so Jato weiter. „Mit 29.367 zugelassenen Einheiten, ein Plus um erstaunliche 227 Prozent, entfielen auf das Model Y im vergangenen Monat fast drei von 100 in Europa neu zugelassenen Fahrzeugen. Damit führt das SUV zum ersten Mal die europäische Rangliste an.“
In Deutschland führte das Model Y das Gesamtranking vor dem VW Golf an, und in den 27 beobachteten Märkten war es in 14 das meistverkaufte Elektroauto. Auf dem zweiten Platz bei den Stromern lag im September das Tesla Model 3 (12.244), auf Platz 3 das SUV VW ID.4 (6527). Dahinter folgten der Fiat 500e (5078), Dacia Spring (4846), Skoda Enyaq (4632), Kia Niro EV (4538), Renault Menage E-Tech Electric (4472), VW ID.3 (4363) und Peugeot e-208 (4081).
Peer meint
Nicht gerade das Thema, aber die neue rote Farbe von Tesla ist Megaschick.
Läuft alles in Grünheide.
Vielleicht wird es doch noch etwas mit „uns“, Tesla.
alupo meint
Gut dass Tesla gerade den weiteren Ausbau in Grünheide (Phase 2) angekündigt hat.
Ich gehe davon aus, dass nach Beendigung des Phase 2-Hochlaufes in Grünheide (in 2024/2025?) in der zukünftigen Halle auch einmal 500.000 BEVs p.a. produziert werden können, vermutlich Model 3 (mit einer richtigen Heckklappe???).
In der aktuellen Halle (Phase 1) soll die verfügbare Kapazität zum Ende des Jahres 5.000 MY/Woche erreichen, also auf ca. 250.000 p.a. hochgefahren werden. Genau so hat auch Giga Shanghai einmal angefangen und erzielte im September 2022 eine anualisierte Jahreskapazität von über 1 Mio M3&MY. Das sollte Grünheide irgendwann in 2025 doch wohl auch hinbekommen.
Ich gehe davon aus, dass Tesla dann ab 2025 in Europa ca. 1 Mio. BEVs p.a. verkaufen wird (ein paar aus der Produktion werden sicher exportiert, dafür werden einige Modelle ex USA importiert werden).
Jürgen W. meint
Ich denke der Erfolg des Model Y ist einfach zu erklären, da multifaktoriell.
Das Fahrzeug ist familientauglich. Es ist mit der Hecklappe einem Kombi ähnlich, was ja gerade in Deutschland sehr gefragt ist. Es taugt für Langstrecke. Es ist von der Leistung her definitiv als Sportwagen zu gebrauchen und es wird als SUV verkauft, obwohl es jetzt nicht gerad die riesigste Kiste ist.
Ich habe mir selbst lange überlegt, wie ich es einordnen soll und bin zu dem Schluss gekommen, dass gerade das den Erfolg ausmacht und auch weiterhin ausmachen wird. Es ist nirgends führend, aber in allen Bereichen ganz weit vorne. Die Qualität ist deutlich verbessert. Das macht es wohl aus. Durchaus ein Fahrzeug mit Volkswagenpotenzial. Sieht man ja an den Verkaufszahlen.
MAik Müller meint
@Jürgen W. das “ Volkswagenpotenzial“ sehe ich bei 60000€ nicht :).
ABER wenn ich 60000€ ausgeben könnte wäre das meine erste Wahl.
bulettenbert meint
Also der Tesla Modell Y ist alles, aber familientauglich ist er definitiv nicht. Vielleicht für Alleinerziehende mit einem Kind. Alles darüberhinaus ist ein ewiger Kompromiss. Viel zu viel Geld für viel zu wenig Auto. Der Platz im Fond und der Kofferraum bieten einfach zu wenig…
MichaelEV meint
Wer sonst nur platzmäßig mit dem Bus klar kommt, für den ist das MY vielleicht nichts. Das gilt für viele nicht…
Wo soll eigentlich der Unterschied zwischen Alleinerziehend oder nicht bzw. 1 oder 2 Kinder sein?
Kann mich noch erinnern, als Kind sind wir zu viert auch mit deutlich weniger Platz in den Urlaub gefahren (z.B. mit nem 5er, ähnliche Länge, platzmäßig vollkommene Lusche).
Wasco meint
Somit hat Tesla schon 1 Mio Model Y verkauft.
Nr.1 ist aber noch das Model 3 mit über 1,6 Mio.
3. ist der Hong Guang Mini EV mit gut 850k.
Gefolgt von Leaf mit 610k und Zoe mit 377k.
Wasco meint
Schon 44 BEV Modelle kommen über 100k Einheiten.
In den nächsten Jahren kommt wohl kein neues über 1 Mio, bis auf den HG Mini EV.
elbflorenz meint
Der hohe Export von Tesla’s aus China hat dafür gesorgt, dass China im Q3 erstmals Deutschland als zweitgrößten Autoexporteur der Welt abgelöst hat.
Reihenfolge war:
1. Japan
2. China
3. Deutschland
Daniel S meint
„Mittelgrosses SUV“! Das ist sicher ein tolles Auto und den Erfolg gönne ich Tesla sehr. Aber „mittelgross“? In welcher verwöhnten Wohlstandswelt leven wir, wenn das „mittelgross“ sein soll? GF ebt uns bitte endlich vernünftige kleinere Fahrzeuge.
Ben meint
Kona/NiroEV oder Dacia Spring, sind halt kleine SUVs, Model Y/ID.4/5 Q4 E-Tron Mittlere und z.B. der alte E-Tron sind halt große SUVs, gibts auch bein den Verbrenner Modellen, z.B. VW Taigo/T-Cross/T-Rock/ Tiguan
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Wird das Model Y nach dem VW Käfer und dem VW Golf der neue Volkswagen der Deutschen?
Merkwürdigliebe meint
Der Unterschied war das Golf oder Käfer früher erschwinglicher waren – Das Y fängt aktuell bei 57k an – Eher das angekündigte Model 2 bringt das Potential.
Gerry meint
Ein VW Käfer hat anfangs auch ein Jahresgehalt gekostet 😳🤔.
Der Trend zum schneller, höher, weiter ist allerdings schon bedenklich. Warum braucht man eigentlich solche Riesenkutschen wie Tesla Y und größer ? Letztlich eine große Ressourcen- und Energieverschwendung.
Hans Meier meint
Weil die Deutsche Autoindustrie mit ihrer SUV – Strategie der Maximalrendite für maximale Gewinne ein neues Format geschaffen haben denen jede andere Automarke mittlerweile ebenfalls nachrennt, weil es allen am Ende des Tages nur um den Maximalgewinn geht und weil in der Autoindustrie mit Leasing eine vom Staat bewilligte Verschuldung der Massen akzeptiert ist um die Kapitale Oberschicht ihre Rendite zuzusichern damit das Kaptial dort bleibt wo man möchte. Sprich, Deutschland zu wenig flexibel ist um neue zukunftsträchtige Industrien so auf die Bahn zu bringen das man auch in Zukunft erfolgreich ist, darum quetscht man halt die Autozitrone solange aus, solange es geht.
elbflorenz meint
Na – mit dem Jahresgehalt wäre ich vorsichtig.
Vor 25-30 Jahren (zu seinen Verkaufshochzeiten) hat ein Golf 3 zwischen 20 und 30 Tausend DM gekostet.
(GTi ausgenommen)
Das war rund ein Netto- Jahresgehalt eines Facharbeiter oder kleinen Angestellten. Netto!
Welcher Facharbeiter oder normale Angestellte hat denn heute ein Netto!-Jahresgehalt von über 50.000€ ? Das sind Gehälter von angestellten Ärzten oder Hauptabteilungsleitern.
In Ostdeutschland durchaus auch Geschäftsführer-Gehälter.
Aber nicht vom „Volk“.
MAik Müller meint
@Gerry mit einem Käfer ist man auf Langstrecke wahrscheinlich schneller und kommt weiter als mit einem Emöhrchen :)
Mipi meint
Als Familienauto perfekt. 4 Personen, und eine Dogge, und 14 Tage Camping geht sich aus. Ohne Sporttaschen auf den Sitzen. Perfekt.
Kokopelli meint
@Maik
Die Fakten sehen anders aus:
Tankinhalt 41 Liter
Verbrauch: 10,1 l/ 100 km (110 km/h)
Vmax: 120 km/h
Reichweite kannst dir selbst ausrechnen, du bist ja ein Ingenör
Mit dem Model Y ist man erheblich schneller und komfortabler an jedem Zielort. 140 oder 150 km/h auf der Autobahn und bei den Ladestopps bis 50 % laden.
Robert meint
Der Golf 3 hat in seinem letzten Baujahr 1997 neu 11.800 DM gekostet, für 27.000 DM bekam man den VR6 mit Allrad und allem pipapo.
Heinz Staller meint
Hier wird viel durcheinandergebracht: Laut Autozeitung war der Neupreis des Golf 3, 19.975 DM, also umgerechnet ca. 9990 Euro!
Jessas meint
54k
elbflorenz meint
@Robert
Nein. Sie haben die umgerechneten Euro-Preise genannt. In DM war es rund das Doppelte.
Roman meint
Da muss der Model Y aber noch einiges zulegen, der kommt bis Jahresende vllt auf 30.000 Zulassungen, der Golf auf 90.000, also das dreifache.
Vanellus meint
Das Model Y hat es im September allein auf knapp 30.000 Zulassungen gebracht. Mal die Tabelle lesen.
Heinz Staller meint
In Europa, aber hier in Deutschland werden es bis Jahresende 30.000 sein, der Golf kommt nur in Deutschland auf 90.000