Das niederländische Start-up Lightyear hat im Dezember 2022 mit der Produktion seines ersten Solar-Elektroautos begonnen. Vom Modell 0 sollen nur 946 Exemplare zum Preis von jeweils 250.000 Euro gebaut werden. Um die Mitte des Jahrzehnts soll dann mit dem Lightyear 2 ein Solar-Elektroauto für den Massenmarkt zum erschwinglichen Preis folgen. Für das Modell gibt es nun einen ersten Ausblick und eine Warteliste.
Teilweise noch verdeckt, zeigt das Start-up, dass sein zweites Elektroauto optisch im Stil des mit Fokus auf Aerodynamik getrimmten Erstlingswerks daherkommen wird. Es erscheint dabei jedoch nicht ganz so futuristisch mit einem weniger lang gezogenen Heck.
Neben der Windschnittigkeit für einen geringeren Luftwiderstand und damit weniger Energieverbrauch stehen beim Lightyear 0 auf der Karosserie angebrachte Solarzellen im Mittelpunkt. Sie ermöglichen es der Limousine, ihre 60-kWh-Fahrbatterie selbst aufzuladen, wenn sie fährt oder im Freien parkt. Unter optimalen Bedingungen soll damit neben der WLTP-Reichweite von 625 Kilometern eine zusätzliche Reichweite von 70 Kilometern pro Tag erzielt werden können.
Auch bei seiner neuen Baureihe setzt Lightyear neben guter Aerodynamik auf Solartechnologie. Ersten Angaben auf der Website des Unternehmens nach wird das Volumenmodell mit der Sonne über 800 Kilometer bis zur nächsten Ladung via Stecker fahren können. Kürzere und mittellange Strecken sollen ganz ohne externes Aufladen der Batterie möglich sein.
Für den Lightyear 2 verspricht der Hersteller den kleinsten CO2-Fußabdruck auf dem Markt. Die Emissionen über die Einsatzzeit des Fahrzeugs seien um die Hälfte geringer als die eines konventionellen Elektroautos. Dabei soll der Wagen sich für die unterschiedlichsten Zwecke eignen. Die Besitzer profitierten darüber hinaus von weniger Energiekosten, da sie mit der Sonne kostenlos Strom erzeugen können.
„Mit dem Lightyear 2 für den Massenmarkt erfüllen wir unsere Mission, saubere Mobilität für alle und überall zu ermöglichen. Er ist das erste Elektroauto, bei dem die Nachhaltigkeit im Vordergrund steht, ohne Kompromisse bei der Funktionalität einzugehen“, sagt Lex Hoefsloot, CEO und Mitgründer von Lightyear. „Durch die hocheffiziente Nutzung von Solarenergie verbessert der Lightyear 2 das elektrische Fahrerlebnis und mindert die Abhängigkeit von überlasteten Stromnetzen. Er reduziert damit den Bedarf an Ladeleistung klassischer EVs und kann gleichzeitig saubere Energie in das Stromnetz zurückspeisen.“
Interessenten können sich kostenlos auf einer Warteliste für den Lightyear 2 eintragen. Sie werden dann über Neuigkeiten informiert und nach dem Start der Vorbestellungen auf der Liste für die Auslieferungen mit Priorität behandelt. Das Design soll in diesem Jahr offiziell vorgestellt werden, die Produktion Ende 2025 starten.
Lightyear will den 2 zunächst in USA, Großbritannien und der EU anbieten. Der ursprünglich in Aussicht gestellte Preis wird wohl nicht realisiert: Statt von zuvor 30.000 ist nun von „unter 40.000“ Euro die Rede.
Blackmen meint
Habe ich mich gleich auf die Warteliste setzen lassen… – bei so einer exklusiven Marke…!
Steeve Meyner meint
Wieder so ein Solarauto mit unhaltbaren Versprechungen! Bei 60kWh Batterie und einer Reichweite von über 600km müsste der Verbrauch bei knapp 10kWh/100km liegen (ganz grob gerechnet). Das ist schon mal sehr sportlich – ungefähr die Hälfte eines üblichen sparsamen E-Fahrzeuges.
Wenn jetzt mit den Solarzellen 70 km/Tag geladen werden soll, sind das ca. 7kWh. Bei der verfügbaren Fläche und ungünstigen Bedingungen (Verschattung, Ausrichtung, …) ist das utopisch. Den Bildern nach ist nur Dach, “Motor“-Haupe und Kofferraum für PV benutzt. Sehr optimistisch gerechnet sind das vielleicht 5m². Bei 200Wp/m² wären das 1kWp (wie gesagt, sehr grob gerechnet). Fest installiert, ohne Verschattung und optional ausgerichtet würde man in Deutschland damit an einen sonnigen Sommertag vielleicht 5kWh ernten. Im Herbst/Winter (Oktober bis März) weit unter einer kWh. Wohlgemerkt optimal aufstellt!
D.h. außer im Sommer, wenn man das Auto den ganzen Tag frei stehend in der prallen Sonne parkt, wird der Ertrag vernachlässigbar sein. Und wer mag sein Auto im Sommer schon in der prallen Sonne parken?
Ich bin Fan von PV und E-Mail Mobilität! Ich betreibe mehrere Anlagen. Solche Projekte klingen vielleicht verlockend, sind aber technisch nicht realisierbar (es sei denn, die verfügen über geheime Technologie, die um Kategorien besser ist als das, was bereits existiert). Eine Enttäuschung gutgläubiger Investoren und Nutzer ist unausweichlich.
PV gehört auf Haus- und Carport-Dächer, gern auch als Überdachung öffentlicher Parkplätze, aber nicht auf Autos. Dort ist leider nur idealistische Spielerei.
Florian Axt meint
Ich Teile Ihre Skepsis nicht und bin der Meinung dass die freien Flächen auf Automobilen und Lastkraftwagen sehr wohl für PV genutzt werden sollte. Leider existieren noch keine Serien-Mobile als Beweis der Machbarkeit. Immerhin fliegen und fahren Rototypen bereits eifrig umher und beweisen dass es sich ausschliesslich mittels Sonnenkraft fortbewegen lässt.
Wie kommen Sie zu der Erkenntnis das halbwegs sparsame Elektroautos 20kw/h je 100km brauchen? Mein M3 hat nun 98tsd kilometer gefahren und dabei einen Durchschnittsverbrauch von 165Wh je Km gebraucht. Es waren auch Anhängerfahrten und Autobahn sowie sehr viel Stadt dabei. Und das ist noch nichtmal ein kleines Auto?! Vielleicht beruht Ihre Erfahrung auf übertriebenen Twchnik-Panzern aber von denen fahren ja zum Glück nicht viele herum.
Mein Motto lautet nach wie vor: Tesla fahren bis der Sion verfügbar ist.
Gunnar meint
Sehr gut, dass es der Lightyear 0 endlich in die Produktion geschafft hat.
Und die ersten Bilder vom zweiten Modell sehen doch ganz ansprechend aus. Das ist ein Punkt, den Lightyear und damals auch Tesla richtig gemacht hat und den Sono nie verstanden hat. Der Sion sieht aus wie ein eingestaubter Schuhkarton, der beim Entrümpeln des Dachbodens gefunden wurde. So was will keiner kaufen. Da können die Funktionen noch so toll sein. Die Hässlichkeit des Sions überstrahlt alles. So was will auch kein Investor unterstützen.
Tom meint
Hallo, mir ist ein verstaubter, bezahlbarer Schuhkarton mit Anhängerkupplung und vernünftigem Stauraum lieber als ein Schmuckstück vor der Türe. Für mich ist ein Auto ein Gebrauchsgegenstand, die Schmuckstücke trägt bei uns meine Frau. Herzliche Grüße Tom
Gunnar meint
Tom, das ist schön zu hören, nur damit bist du aber leider in der Minderheit.
Pfaultier meint
Lieber Gunar,
da bist du leider auf dem Holzweg, Tom ist auf gar keinen Fall in der Minderheit, der Sion macht sehr viel richtig, was man Lightyear kläglich vermisst. Der Lightyear ist ein Scam und „so was will keiner kaufen“ ist übrigens ’ne klasse Aussage, offensichtlich hast du heimlich Umfragen gemacht und die Ergebnisse für dich behalten. Klar haben Sono so ihre Probleme, aber die wollen auch keine viertel Mio. für ihr erstes Projekt… für das Geld bekomme ich rund 10 Sions…
Mäx meint
Ich glaube eher, dass man selbst für den Preis des Lightyear 0 keinen Sion bekommt, weil eben keiner gebaut wird.
Natürlich ist es einfacher ein Fahrzeug für 250k zu bauen, als für ~30k, aber das ist nun mal das was Sono sich ausgesucht hat.
Gunarr meint
Warum sind die Holländer so schnell? Und warum kommen sie mit knapp 250 Mio. aus? Irgendwas kann da nicht stimmen. Wir haben doch bei Sono gesehen, wie schwierig es ist, ein Solarauto zu bauen.
Daniel S meint
Sie bauen das günstigere Modell noch gar nicht. Mal schauen wie einfach das wirklich geht. Und voel Glück für Sono.
Swissli meint
Hey, Sono Motors hat 18 Vorserienmodelle für 400 Mio. gebaut… 😂🙈
Nicht zu vergessen die vielen tollen Promovideos…
David meint
Schnell ist relativ, sie haben im selben Jahr wie Sono Motors begonnen. Der Unterschied, so sehe ich das, ist, Lightyear wollte tatsächlich so ein Auto bauen.
David meint
Ich denke, ernsthafte Interessenten sollten erst einmal Erfahrungsberichte über die Solarausbeute vom Lightyear 0 abwarten und bewerten. Es ist eh kaum zu erwarten, dass die vor Bestellliste für den nächsten Lightyear unter der Anforderungslast nicht mehr erreichbar ist. Ich bin ziemlich sicher, dass die Solarausbeute, selbst wenn man draußen parkt, eher mittelprächtig bis enttäuschend ausfällt. Dann bleibt eigentlich nur eine lahme Karre mit ungewissem Qualitäts-, Komfort und Serviceangebot von einer Firma, wo man nicht weiß, ob es sie übermorgen noch gibt.
Eugen P. meint
Überlänge hat das Teil auch, ohne das der Kofferraum aussieht sonderlich viel nutzbaren Platz zu haben, für den Preis werden auch nur wenige gut betuchte Exzentriker in Frage kommen. In den Golfstaaten könnte ich mir das Teil gut vorstellen, nur ist Benzin dort billig wie Dreck.
Sagen wir mal so, Aktien würde ich von dem Unternehmen keine kaufen. In diesem Sinne Gruß an Sono XD
Stefan meint
Der Lightyear 2 ist auf geringen Luftwiderstand optimiert.
Wer möglichst großen Kofferraum auf geringer Grundfläche haben will, sollte lieber den Sono kaufen.
Leute die ein Solarauto interessiert, achten nicht so auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Solarfläche am Auto. Hauptsache es kommen ein paar Kilometer pro Tag im Sommer raus. Die Solarausbeute ist also relativ egal, soweit größer 0.
Daniel S meint
Wenn das für unter 40k € möglich ist bin ich dabei. Die Fahrleistungen sind heute bei bahezu jedem Elektroauto gut genug. Wenn vesser teurer vedeutet jann ich gerne darauf cerzichten.
Mäx meint
40.000 Euro wäre immer noch okay für ein Auto mit 600km Reichweite, Platz für 4 oder 5 Personen und einem nutzbaren Kofferraum.
Die Fahrleistungen sollten aber auf ähnlichem Niveau wie beim 0er liegen oder besser sein.
Jürgen W. meint
Seit der letzten Preissenkung bei Tesla, bekommst du doch ein solches Auto für um die 40.000 €.