Ford richtet sich neu aus. In Europa will die US-Marke ab 2030 nur noch Elektroautos anbieten. Die Umstellung führt zu einem umfangreichen Abbau von Jobs: Der Leiter der Elektrosparte in Europa, Martin Sander, kündigte die Streichung von 2800 Ingenieur-Stellen vor allem in Deutschland und Großbritannien an. Auch 1000 Stellen in der Verwaltung sollen wegfallen. Der Abbau soll in den nächsten drei Jahren geschehen.
ln Deutschland sollen laut der Automobilwoche 1700 der aktuell 3500 Stellen für Ingenieure wegfallen, in Großbritannien weitere 1000 Stellen und in weiteren europäischen Ländern nochmals 100 Positionen. Im Bereich der Verwaltung entfiellen geplante 600 Streichungen auf Deutschland, 300 auf Großbritannien und 100 auf weitere Länder.
„Der Hauptgrund dafür ist die Entwicklung zum vollelektrischen Antriebsstrang“, erklärte Sander. Ford bringt in Europa drei speziell für die Region konzipierte Elektroautos auf den Markt. Die Basis für zwei der Modelle bildet im Rahmen einer umfassenderen Kooperation Volkswagens E-Auto-Baukasten MEB. Neue Plattform-Technik für das dritte Modell und weitere Vollstromer des Konzerns entsteht in den USA.
Ford werde in Europa weiter verwurzelt bleiben und hier Fahrzeuge produzieren, betonte Sander. „Wir bleiben Europa verpflichtet.“ Das Schicksal des Werkes in Saarlouis ist weiter offen. Ford will den Standort nach dem Auslaufen des Kompaktmodells Focus im Sommer 2025 nicht selbst weiter betreiben und sucht derzeit nach einer Zukunft für die 4500 Beschäftigten.
Der Beschluss zum Stellenabbau in der Entwicklung sei niemandem leicht gefallen, versicherte Sander. „Das ist eine extrem schwierige Entscheidung, die nicht leichtfertig getroffen wurde“, sagte er. Es veränderten sich derzeit die gesamten Rahmenbedingungen für die Automobilbauer in Europa, darauf müsse man reagieren.
Mit der Entscheidung zur Elektrifizierung sei die Vielzahl an bisherigen Plattformen im Automobilgeschäft nicht mehr notwendig. Mit deutlich weniger Plattformen, die weltweit genutzt werden können, lasse sich eine Vielzahl verschiedener Modelle bauen. Ein weiterer Grund seien neue Konkurrenten in Europa und die verschärfte Wettbewerbssituation. „Wir bereiten uns deshalb auf ein anderes Produkt-Lineup vor. Wir brauchen eindeutig eine bessere Kostenstruktur in Europa“, erklärte Sander. Man wolle eine nachhaltige Zukunft für Ford in Europa schaffen.
Ford verfügt laut Sander auch nach den Einschnitten in Europa noch über große Entwicklungskapazitäten, diese würden auch benötigt. Insgesamt würden dann noch 3400 Ingenieure beschäftigt.
South meint
Interessant waren die Fachkommentare außerhalb des Konzern, die einen direkten Bezug zum verspäteten Einstieg in die E Mobilität sehen, eine verfehlte Politik in der Nutzung von Konkurrenzplattformen …
elbflorenz meint
Interessant wird wirklich die Zukunft vom Werk in Saarlouis. Denn dann reden wir bald über mehr als 6.000 Stellen, die Ford in Europa abbaut.
Übrigens hier noch eine Meldung von Ford USA: Ford will dort zeitnah eine eigene Akkufabrik bauen. Ganz im Sinne von Bidens IRA.
Aber – Ford will die Technologie von CATL einkaufen und wahrscheinlich sogar eine richtige Kooperation eingehen.
Biden ist so erzürnt, dass er eine Einladung von Ford brüst abgesagt hat.
Tja – nachdem Biden schon gegen Tesla hetzte ist jetzt auch noch Ford in „Ungnade“ gefallen …
Läuft für China …