Dacia freut sich über die große Nachfrage nach seinem ersten und vorerst einzigen Elektroauto. Für das kleine SUV Spring seien zwei Jahre nach dem Bestellstart im Frühjahr 2021 weltweit bereits mehr als 108.000 Kaufanträge geschrieben worden, teilte Renaults Günstig-Tochter mit.
Drei von vier Käufern des Spring kämen aus dem Privatmarkt. Im Jahr 2022 entschieden sich 48.900 Privatkäufer für das rumänische Elektroauto – 75 Prozent mehr als 2021. Inzwischen ist das Modell laut Dacia das drittmeistverkaufte Elektrofahrzeug im Privatmarkt in Europa.
„In weniger als zwei Jahren hat sich der Dacia Spring zu einem der führenden Elektrofahrzeuge in Europa entwickelt. Der Anfang des Jahres auf dem Brüsseler Autosalon vorgestellte Spring Extreme Electric 65 ergänzt das Angebot jetzt noch zusätzlich um einen stärkeren Motor, wodurch das Modell nochmals an Attraktivität gewinnt“, so Xavier Martinet, Senior Vice President Dacia, Marketing, Sales & Operations.
Mit der Motorisierung Electric 45 oder Electric 65 sei der Spring das einzige vollelektrische, viersitzige Fahrzeug unter den 20 meistgekauften Elektroautos in Europa, das weniger als eine Tonne nach DIN wiegt, betont der Hersteller. Seine Batterie mit lediglich 188 Kilogramm Gewicht mache ihn zu einem leichtgewichtigen Fahrzeug, dessen Herstellung zudem deutlich weniger Ressourcen erfordere. Der Antrieb verbrauche weniger Energie als bei einem schwereren E-Auto.
Mit dem neuen Electric-65-Motor hat der Spring Extreme eine Reichweite von 220 Kilometern im WLTP-Mixed-Zyklus. Die im Fahrbetrieb gesammelten Daten zeigen laut Dacia, dass der Spring wie ein leichtes, kompaktes Fahrzeug zum Einsatz kommt: Bei einer durchschnittlichen täglichen Fahrleistung von 31 Kilometern legten 68 Prozent der Kunden pro Tag weniger als 30 Kilometer zurück. Obwohl eine Batterieladung eine ganze Woche lang reichen könne, würden die Fahrer dennoch häufiger aufladen.
Die Nutzer legten durchschnittlich 5,4 Fahrten pro Tag zurück. Ursprünglich als Zweitwagen angeschafft, werde der Spring in 90 Prozent der Haushalte mit mehreren Fahrzeugen unter der Woche zum Haupttransportmittel. Die durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit der Spring-Fahrer liege bei 26 km/h. 93 Prozent der Kunden nutzten mit dem SUV das erste Mal privat ein E-Auto.
In Deutschland sind bislang etwa 20.000 Spring-Zulassungen zu verzeichnen. Davon entfielen 14.500 auf das Jahr 2022 und 4050 auf 2021. Der Anteil des Stadt-Stromers im Elektro-Markt lag 2022 bei 3,1 Prozent, womit der Spring laut Dacia Platz acht unter allen Elektrofahrzeugen belegte.
Karlaus meint
Ich fahre seit 14 Monaten den Dacia Spring ! Meine Ehefrau besitzt noch einen Benziner- Kleinwagen , deshalb nutze ich den Dacia Spring nur im Stadtverkehr bis ca. 50km Entfernung . Probleme habe ich hauptsächlich beim Einsteigen ins Auto , unbequem tief ist der Einstieg , für große Menschen ab 180cm wohl ohne Kopf-Anhauen fast nicht möglich , wobei ich noch nicht mal die Körpergröße besitze , Bei schlechtem Winterwetter mit Regen und leichtem Schneefall habe ich schlechte Erfahrung mit dem Gebläse gemacht , die Fenster links und rechts liefen stark an , auch wenn ich die Luftdüsen voll darauf einstellte dauerte es oft 15min , bis die Seitenfenster frei waren, Nun ja die Reichweite bei Kälte ! Sie ließ erheblich nach, von knapp 250km im Sommer nun um die 161km ! Trotz alle dem gefällt mir der Dacia Spring gut , ich finde die Beschleunigung ganz gut , wenn ich den kickdown durchdrücke , auch bei ECO Einstellung , man verbraucht in dem Augenblick natürlich erhebliche Strommengen , Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei mir zwischen 125 – 135km laut Tacho, wenn ich allein Autobahnen befahre ! Dass im Kofferraum keine Beleuchtung ist , finde ich nachteilig und habs durch eine Magnettaschenlampe geändert , Meine erste Jahresinspektion hatte ich im Januar 2023 u kostete mich so 250€ in der Dacia-Werkstatt ! Mit Strom betanke ich das Auto ausschließlich an meiner Wallbox in der eigenen Garage !
Jeff Healey meint
Der Dacia Spring ist für mich aus drei Gründen keine Option gewesen: Die gefährlich langsame Beschleunigung auf 100 Km/h, die völlig fehlende Rückstell-Kraft der Lenkung in Kurven, und der Lithium-Ionen-Akku, dem ich in dieser Preislage nur für zehn Jahre ausreichende Zyklenfestigkeit zutraue. Danach dürften meiner persönlichen Einschätzung nach die ersten teuren Reparaturen, bzw. Austausch am Akku fällig sein. Ich kann mich auch täuschen, und vielleicht tue ich Dacia unrecht. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass zu dem Preis ein hochwertiger, länger haltbarer Li-Ion-Akku verbaut werden kann.
Nun hat Dacia beim Facelift zumindest beim Motor eine kräftigere Variante nachgelegt und den Wagen wohl auch anderweitig überarbeitet. Ob die Lenkung jetzt auch besser geworden ist, konnte ich noch nirgends herausfinden. Würde dieser Punkt ebenfalls verbessert, und würde Dacia irgendwann im Spring einen deutlich Zyklen-festeren Lithium-Eisenphosphat Akku verwenden, wäre der Wagen definitiv für mich eine Überlegung wert.
Jörg2 meint
Jeff
Die Zyklenfestigkeit wird eher in (Überraschung!) Anzahl der (Voll-)Zyklen angegeben. Nicht in Jahren.
Insofern könntest Du hier einen Denkfehler haben.
Jeff meint
Wie auch immer: Dem Li-Ion Akku vom Dacia traue ich keine 14 Jahre zu, auch keine 12 Jahre.
Der LiFePo4 ist für mindestens 3000 Vollzyklen gut, ein einfacher Li-Ion Akku ohne großartige Anstrengungen bezüglich Thermomanagement (wovon ich beim Dacia ausgehe) 1000 bis maximal 1200 Vollzyklen. Ein gewaltiger Unterschied letztlich bei der TCO.
Jörg2 meint
Jeff
Bei 1.000 Zyklen wären das dann immer noch >200.000km.
Beim durchschnittlichen Fahrprofil von 12…14.000km kommen da Lebenszeiten zusammen, die eher die Karosse nicht überlebt.
Wenn Du die üblichen >3.000 Zyklen ansetzt, dann geht das gute Stück in die Erbmasse ein.
Jeff Healey meint
Jörg2,
statt 220 Kilometer nach WLTP werden es in der Realität im Schnitt eher 150 Kilometer sein, bedeutet bei 1000 Vollzyklen 150.000 Kilometer Laufleistung, bis meines Erachtens der wirtschaftliche Totalschaden eintrifft, bei einem Fahrzeug für 16.000,-€ nach Förderung.
Zum Vergleich: Mehrere meiner Opel-Benziner gehen ohne teure Reparaturen hart auf die 300.000 Kilometer zu, alle gebraucht deutlich günstiger gekauft als der Spring, ein gebrauchter Meriva INKLUSIVE LPG-Nachrüstung hat mich vor 14 Jahren 8.700,-€ gekostet.
Daher ziehe ich die TCO vom Spring in wirtschaftlicher Hinsicht rigoros in Zweifel.
Ich rechne zugegeben mit SEHR spitzem Bleistift, weil ich mehrere Fahrzeuge unterhalten muss, und die Fahrzeugkosten der zweithöchste Faktor in meinem Haushalt sind.
Knackpunkt beim Spring ist und bleibt für mich der Li-Ion Akku.
Mit LiFePo4 wäre der Spring für mich allerdings eine echte Option.
Jörg2 meint
Jeff
Was Du machst, ist keine Berechnung.
Es ist Vermutung.
Jeff meint
Jörg2,
ich persönlich halte das für mehr als reine Vermutung, nach meinen Beobachtungen der letzten Jahre sind die Li-Ion Akkus der kleinen Budget E-Autos nach spätestens 150.000 Kilometern hinfällig. Das Dreiergespann Peugeot I-On, Citroën C-Sero, und Mitsubishi i-MIEV sind da deutliche Wegweiser. Ich glaube nicht, dass Dacia den Li-Ion Akku in dieser Preisklasse besser kann. Viele dieser Fahrzeuge verlieren ab 100.000 Kilometern Laufleistung offensichtlich exponenziell an Akku-Kapazität.
Diese Fahrzeuge werden dementsprechend im Handel angeboten wie Sauerbier.
Nochmals: Li-Ion 1.000 Vollzyklen, Lithium-Eisenphospat 3000 Vollzyklen.
Somit ist es für mich klar, ich warte ich ab, bis es in dieser Preisliga irgendwann ein Neufahrzeug mit Lithium- Eisenphosphat Akku gibt. Wenn das ein Chinesisches Fabrikat ist, ist es auch ok, die europäischen Hersteller schlafen an der Wand.
Erst ab diesem Zeitpunkt wird das E-Auto wirtschaftlich interessant für mich.
Das ist meine persönliche Konklusion aus meinen Beobachtungen.
Hans Meier meint
Herr Jeff, ich kann ihnen versichern das die Batterie halten werden, meine EVs sind jetzt 12 Jahre alt und fahren noch immer und diese Batterien sind noch „old-tec“.
Der Spring ist ein gutes Auto, aber leider immernoch zu teuer, die kWh Preise für Batterien sollten mittlerweile auf Industrieniveau bei etwa 30$/kWh sein, die Preise für Eautos sind aktuell überteuert und rein auf Profitmarge der Hersteller ausgerichtet. Beim Preis sollte noch was gehen, Autos für unter 10 000 Euro sollte beim EV zum Standard werden, weils nichts teures mehr drin hat. Die Hersteller könnten beim Marketing & Managergehälter anfangen mit Kostenoptimierung, dort könnte man massive Einsparungen realisieren und auch bei Aktionären die Dividenden auf das Minimum zu drücken. Dann wäre das 10 000 Euro Auto Problemlos möglich, Reduce to the max! :)
hu.ms meint
Auf die stinker kommen die nächsten jahre heftige mehrkosten über die co2-steuer. Ob direkt auf den treibstoff oder – besser – als zulassungssteuer für 100.000 km im voraus.
Individuelle mobilität = autofahren = luxus wird weiter teurer werden. Egal welche antriebsart.
Jeff Healey meint
Hallo Hans Meier,
darf ich fragen welche EV‘s von Ihnen genutzt werden (Hersteller, Modell) und wie viele Kilometer Sie die in den 12 Jahren gefahren haben?
Der damalige Listenpreis wäre auch interessant. Ist nach der Zeit keine Degradation der Batterien festzustellen?
Michael meint
Jetzt wäre es halt schön wenn der auch in Europa produziert werden würde.
M. meint
Dann wäre er 10.000 Euro teurer.
Pferd_Dampf_Explosion_E meint
Klar, irgendjemand muss ja das hohe Gehalt und die 9.000 Euro-Boni der VDA-Werker bezahlen.
Meiner_Einer meint
Was genau hat Dacia als Renault-Tochter jetzt mit dem VDA zu tun?
elbflorenz meint
Weil jetzt genau??
Also am Lohn kann es ned liegen … bei DongFeng verdient man mittlerweile das gleiche wie bei Dacia in Rumänien … wenn nicht noch mehr …
Thomas meint
„Ursprünglich als Zweitwagen angeschafft, werde der Spring in 90 Prozent der Haushalte mit mehreren Fahrzeugen unter der Woche zum Haupttransportmittel.“
Das ist dieser interessante Effekt, dass die Verbraucher zum ersten Mal erleben, was sie denn eigentlich für ein Fahrprofil haben. Und dass die 2 oder 4 Urlaubsfahrten pro Jahr kaum eine Rolle spielen, selbst wenn man hier 1-2h länger steht als mit dem Verbrenner. Es spielt statistisch schlicht eine untergeordnete Rolle.
MM meint
Genau das, wie ich immer Propagiere…
EIN EV als Zweitwagen angeschafft wird fast in kürzester Zeit der Erstwagen..
Da reicht schon ein 24kWh Akku locker aus, bei mir wars seinerzeit sogar mit dem Peugeot Ion und Renault Twizy deutlich weniger.
Torsten meint
Nennt man das tatsächlich „Kaufanträge“? Ist man dann Bittsteller statt Käufer?
Karsten meint
😂 Ich hoffe mal nicht?! Wenn die das wirklich so nennen würde ich den beim Händler sofort zerknüllen und selbigen (stellvertretend) an Kopf werfen.
GrußausSachsen meint
Kommt auf den OEm an. Bei vielen gibt es mehr Bittsteller als Käuferinnen und Käufer. Besonders nach Ablauf der zweijährigen Standard-Garantie.
David meint
Es beginnt vermutlich mit einer verbindliche Bestellung. Verbindlich ist die aber nur für den Käufer. Für den Verkäufer ist es nur ein Kaufantrag. Erst wenn der Verkäufer diesen Kaufantrag angenommen hat, also schriftlich bestätigt und ein unverbindliches Lieferdatum angegeben hat, handelt es sich um einen Kaufvertrag. Insofern glaube ich, dass die meisten Bestellungen tatsächlich Kaufanträge sind.
E-Aficionado meint
BGB-Vokabular.
„Ein Vertrag kommt zustande durch Antrag und Annahme.“
Besteller statt Antragsteller würde allerdings besser klingen.
David meint
Wenn du das Elektroauto mit dem niedrigsten Marktpreis hast und ein bewährter Hersteller bist, ist es im Hochlauf der Elektromobilität klar, dass du große Nachfrage hast. Das Auto ist kein gutes Auto, da fehlen sogar Basics wie eine Fahrersitzhöhenverstellung. Die gab es aber im Trabant und im Käfer auch nicht. Insofern werden genug Kunden übrig bleiben. Der Akku ist klein, aber für die täglichen Wege -selbst eines Pendlers- reicht es allemal.
Daniel S meint
Was ein gutes Auto ist entschieden die Käufer. Und 108’000 urteilten, dass dieses Auto gut genug sei. Ich finde es gut, dass es auch E-Autos ohne Schnickschnack gibt.
David meint
Mit meinem Porsche kann ich bei den Weibchen besser landen.
David meint
Schön zu wissen, dass du auch Porsche fährst, David 2! Aber hier geht es um die Besteller des Dacia – da sind wir also am anderen Ende des Kundensegments. Ich glaube vor allen Dingen nicht, dass es in der Preisklasse um ein gutes Auto geht. Sondern es geht um ein Auto, das gut genug für den größten Teil der Bedürfnisse ist. Bei dem Preis kann man eben auch Kompromisse machen.
Olli meint
Schon, aber mit dem Dacia bleibt genug Marie für die kleinen blauen Pillen übrig ;)
Wasco meint
Dabei handelt es sich wohl nur um die in Europa verkauften Einheiten.
Mit China zusammen, wo der Spring produziert wird und EX1 bzw. Nanobox heißt wurden 98k Einheiten verkauft. Also ca. die Hälfte.
Insgesamt ca. 140k in 2 Jahren.