Das seit Ende 2022 auch in Deutschland vertretene US-Elektroauto-Start-up Lucid hat für das erste Quartal 2314 produzierte Fahrzeuge gemeldet. Die in den ersten drei Monaten des Jahres im Lucid-Werk in Arizona hergestellten Fahrzeuge liegen deutlich unter den in Q4 2022 gefertigten 3493 Exemplaren. Auch bei den Auslieferungen gab es zuletzt einen Rückgang: von 1932 auf 1406 Einheiten im ersten Quartal.
Das bislang einzige Modell der Marke, die Premiumlimousine Air, wird seit Ende 2021 an Kunden übergeben. Im Gesamtjahr 2022 hatte Lucid sein reduziertes Produktionsziel mit 7180 gebauten Elektroautos leicht übertroffen. Es wurden allerdings nur 4369 Fahrzeuge ausgeliefert. Für 2023 gab das Unternehmen im Januar ein Ziel von 10.000 bis 14.000 produzierten Fahrzeugen aus.
Bei Lucid läuft es derzeit insgesamt nicht rund: Das Unternehmen kündigte kürzlich an, rund 18 Prozent seiner Mitarbeiter zu entlassen. Im Rahmen eines Umstrukturierungsplans will das Start-up Kosten senken, nachdem es im Jahr 2022 hohe Verluste eingefahren hatte. Außerdem muss Lucid einige Exemplare des Air zurückrufen, die auf der Straße unerwartet abgeschaltet hatten. Der Rückruf betrifft 637 Exemplare in den USA.
alupo meint
Null Problem. Das hinter Lucid stehende Ölförderland hat genug Ölmilliarden.
justin_case meint
Bleibt zu hoffen, dass die Lösungen, in denen Lucid brilliert, zu den anderen Herstellern finden.
Die Effizienz, Aerodynamik und das unglaublich niedrige Gewicht des (ohne die aufwändige Karbonhülle des Plaid) ebenso leistungsstarken wie effizienten Motors setzen Maßstäbe in der Branche.
Allein das nicht funktionierende Hochskalieren der Produktion sowie Kosten und daraus resultierend Preise der Autos drohen Lucid das Genick zu brechen.
Schade. Im Gegensatz zu Elon Musk ist Peter Rawlinson geradezu sympathisch.
andi_nün meint
Das Plaid hat keine Karbonhülle.
Nachdem Rawlinson es nicht mal schafft, die Produktion hochzuskalieren, traue ich dem nicht über den Weg. Die vollmundingen Versprechungen bei der Produktion deutlich besser zu sein, als Tesla, konnte er nie halten.
Peter Rawlingson: „Tesla seems to be the only car company that experiences “production hell.”“
Tja, und jetzt bringt es Lucid nicht auf die Reihe.
justin_case meint
Plaid – Karbon: https://www.youtube.com/watch?v=iFUAJRDYrrQ
justin_case meint
noch genauer (Porsche, Tesla und Lucid Motor im Detail): https://www.youtube.com/watch?v=U7IHZxNC6hc
Moritz meint
Ziemlich schade! Stand mal neben einem am Schnellader in Bad Honnef und es ist wirklich das abgefahrenste Elektroauto das ich je gesehen hab. In etwa so hätte ich mir ein Auto von Apple vorgestellt.
MAik Müller meint
Es läuft VORHERSEHBAR nicht so wie bei einfachen Geräten (Handy, Ferseher PC usw).
NEIN eine Fahrzeugproduktion ist und bleibt aufwändig allein durch den Materialeinsatz.
Deshalb haben die bsiherigen Hersteller alle Zeit der Welt um auf den Eantrieb (mehr ist es halt nicht) umzustellen. Dabei gilt: MAXIMALER GEWINN steht über allem!
Eugen P. meint
Die Zeit für die Startups ist vorbei, egal ob aus China oder dem Westen, die großen Hersteller werden das Rennen machen, was nicht heißt, dass nicht auch große Hersteller untergehen können, aber es werden andere große Hersteller sein die sie verdrängen.
Falls jetzt jemand mit den Chinesen kommt, Geely, SAIC oder BYD sind große Hersteller.
Fra p. meint
Die entscheidung liegt in chinesischer hand. Wenn die regierung verlangt das nur chinesische unternehmen mit zellen beliefert werden dann bluten die anderen.
Eugen P. meint
Das ändert nichts in Bezug auf die Startups, zumal die KP dann eher auch etablierten Unternehmen den Vorzug geben wird.
elbflorenz meint
BAIC, Chang’an, Cerry, DongFeng, FAW, GAC, GWM und JAC auch :-)
Dazu kommen noch Kooperationen mit den chinesischen IT-Riesen wie Tencent, Alibaba oder Huawei.
Ja – die Zeit der Start-ups in Sachen BEV ist vorbei. In China und auch im Rest der Welt.
In Europa wird es kein Einziges schaffen – mit Ausnahme der Türken von TOGG vielleicht.
Und in den USA hat nur Rivian eine reele Chance. (Tesla ist kein Start-up mehr)
Ich sehe sowohl für Lucid als auch Fisker als eigenständige Unternehmen keine Zukunft.
eCar meint
Hier sehen wir es, was nützt ein technisch sehr gutes Auto wenn die Produktion dazu unglaublich kompliziert und teuer ist. Lucid wird untergehen, wenn die Araber ihr Interesse an Lucid verlieren. Übernommen werden sie auch nicht, weil technisch gute BEVs können inzwischen auch andere bauen.
Andi EE meint
1+
„Hier sehen wir es, was nützt ein technisch sehr gutes Auto wenn die Produktion dazu unglaublich kompliziert und teuer ist.“
Da triffst du den Nagel auf den Kopf!
Autofans lassen sich viel zu leicht von diesem ausufernden Luxus, der aufwändigen Verarbeitung, hier noch eine Kante, da noch ein Materialwechsel … blenden. Ich glaub nicht mal, dass die komplizierte Technik der schuldige Part ist. Es ist einfach überall die Goldrandlösung. Es ist nichts simpel gelöst, überall musste es besser sein. Das sieht man dem Fahrzeug an. Eine Türverkleidung beansprucht wahrscheinlich 5x mehr menschlichen Einsatz als in einem Tesla M3. Die Kosten explodieren so bei jedem Bauteil.
Das schätze ich an Musk, im Prinzip will er ja auch die beste Technik, gleichzeitig ist bei ihm aber immer der Fokus auf den Kosten. „Das beste Teil ist das was man nicht braucht“ … so denkt der Rawlinson nicht mal Ansatz. Und das ist auch der Grund wieso Musk/Tesla Erfolg hat und Lucid am Wanken ist.
ChriBri meint
sehe ich ebenso, Tesla hat es verstanden, die Produktionsvorgänge massiv zu vereinfachen und zu verschlanken… nicht ohne Grund können die dann mobil einen „Ranger“ vorbeischicken, der viele Dinge im Alltagsbetrieb richtet…
Kuffel meint
AndiEE, lustig, in deinen früheren Kommentaren: „Lucid wird den deutschen Markt aufmischen“
:-)