Das US-Start-up Fisker Inc. hat im Mai das erste Exemplar seines SUV Ocean an einen Kunden ausgeliefert. Im Zuge des Starts in Dänemark, dem Heimatmarkt von Gründer und CEO Henrik Fisker, veröffentlichte das Unternehmen aktuelle technische Details seines Elektroautos. Die Markteinführung in Deutschland wird bereits vorbereitet.
Einiges war über den 4774 Millimeter langen, 1982 Millimeter breiten und 1631 Millimeter hohen Ocean bereits bekannt. Noch offen war unter anderem, wie groß die Batterie für die reichweitenstärkste Version mit 707 Kilometern pro Ladung gemäß WLTP-Norm ausfällt. Für die im Mittelklassesegment für ein SUV derzeit größte Reichweite setzt Fisker ein Akkupaket mit 113 kWh ein, wie jetzt bekannt wurde.
Auch zu den Ladezeiten gibt es neue Informationen: Schnelles Ziehen von Gleichstrom (DC) kann demnach die Batterie in rund 33 Minuten füllen. Dieser Wert dürfte wie üblich für das Aufladen von 10 bis 80 Prozent gelten. Zu den weiteren wichtigen Daten für den europäischen Markt gehören das Kofferraumvolumen von 476 Litern und die Anhängelast von bis zu 1820 Kilogramm.
Hierzulande wird der Ocean in vier Versionen ab 41.560 Euro angeboten. Neben der Ausstattung unterscheidet die verschiedenen Ausführungen insbesondere die Antriebstechnik. Hergestellt wird das Elektroauto beim Auftragsfertiger und Fisker-Partner Magna in Österreich. Von dort wird der Ocean an europäische Kunden übergeben sowie zeitnah auch in die USA exportiert.
Wann genau die Auslieferungen in Deutschland beginnen, steht noch nicht fest. Fisker hat hier aber schon das erste Fahrzeug zugelassen, wie das Unternehmen am 8. Mai mitteilte. Das Start-up öffnete zudem die Türen von zwei Standorten in München für die Präsentation des Ocean. Einer davon dient zudem zur Abwicklung von Probefahrten und Auslieferungen.
„Nachdem ich die ersten Jahre meiner Karriere in der Automobilindustrie hier verbracht habe, ist es großartig, wieder in Deutschland und München zu sein, während wir neue Anlagen für unsere Kunden eröffnen“, sagte CEO Henrik Fisker. Der Unternehmensgründer und -namensgeber nahm den ersten in Deutschland zugelassenen Ocean für sich selbst in Empfang.
Dieses Jahr will Fisker 42.400 Elektroautos bauen. Bis Mitte 2024 könnte die Kapazität für den Ocean durch einen zusätzlichen Produktionsstandort in den USA weiter wachsen. Langfristig könnte das Start-up auch eine eigene Fabrik hochziehen, möglicherweise in Deutschland.
Zusammen mit der US-Technologiefirma Ample hat Fisker kürzlich angekündigt, den Ocean ab Anfang 2024 in den USA und Europa auch mit automatisiert auswechselbaren Batterien anzubieten. Zunächst sind Flottenbetreiber die Zielgruppe.
Stefan meint
Werde berichten wie die Reichweite tatsächlich ist, müsste einer der ersten in DE sein, die ihn bekommen (zumindest von der laufenden Nummer her). Realistischer Verbrauch um die 20-21 kwh, das wären immerhin 500 echte km. Das ist schon eine beachtliche Ansage (hatte bereits ein Model X, Y, 3, Etron, Taycan 4S und aktuell iX).
Soeri# ch meint
Es ist völlig egal, was hier immer geredet, geschrieben und rumgeunkt wird !
Fisker hat es geschafft, ein tollen SUV mit so einer super tollen Reichweite hinzustellen.
Zu einem guten Preis.
Die Deutsche Autoindustrie muss sich anstrengen !!!!!
ShullBit meint
Fisker hat jetzt die Quartalszahlen für Q1/2023 veröffentlicht. Dabei gab es 3 negative „Überraschungen“.
1. R&D-Ausgaben waren höher als geplant (angeblich einmalige Sache)
2. durch spätere als ursprünglich geplante Homologation Produktionsziel für dieses Jahr gesenkt von 42.400 auf 32.000 bis 36.000 (Nach Hochlauf in Q3 6.000 im Monat)
3. Das kleine Modell Pear verzögert sich und wird erst Anfang 2025 statt Ende 2024 ausgeliefert.
On Top gab es noch einen negativen Artikel von Bloomberg zu angeblich Problemen beim Ocean. Der klingt aber wenig belastbar.
Der Markt nimmt das in Summe sehr übel und die Aktie ist um 10-15% eingebochen (gerade extrem volatil, weshalb sich das nicht genau bestimmen lässt.)
andi_nün meint
Damit ist endgültig besiegelt, dass Ende 2023 (vielleicht Q1 2024) frisches Kaptial her muss.
ShullBit meint
Hast Du noch eine andere Platte? Weil die hat einen Sprung, ist langweilig und klingt hohl. Fisker hat noch 653 Mio. an Cash.
Durch das Modell von Fisker mit der kompletten Auftragsfertigung bei Magna und zukünftig Foxconn ist bei Fisker anders zu rechnen als bei Tesla, Rivian und Co. Rivian hat letztes Jahr 24.000 Autos gebaut. Hat eine Cash Burn Rate von ca. 6 Mrd. im Jahr. Hat ein negatives EBITDA. Hat aber eine MarketCap von 12 Mrd.
Die Frage ist, ob Fisker die gesenkten Ziele nun einhält und die Börse Vertrauen gewinnt. Die Cash Burn Rate bei Fisker liegt aktuell bei ca. 500-600 Mio. im Jahr. Wenn die dieses Jahr um die 35.000 Autos gebaut bekommen und ein positives EBITDA schaffen, dann sieht jeder Parameter bei Fisker besser aus als bei Rivian Ende 2022. Fisker hat aktuell aber eine MarketCap unter 1 Mrd.
Wenn Fiskers Prognosen erfüllt werden, dann wird der Markt Vertrauen gewinnen. Dann wird vor allem die Marktkapitalisierung deutlich steigen und dann reden wir über eine ganz andere finanzielle Basis, von der aus Fisker operiert.
Ich kann nicht in die Zukunft schauen und weiß nicht, ob Fisker seine reduzierte Prognose schafft. Aber ich weiß, dass es nicht so einseitig negativ aussieht, wie Du es darstellst.
Genauso wie Tesla vor 4, 5 Jahren ist Fisker aktuell massiv im Fokus von Shortsellern, die eine Lügengeschichte nach der anderen lancieren, um den Kurs runter zu prügeln. Aber damit ist Fisker natürlich auch nicht allein und muss damit eben zurecht kommen. Diese destruktiven Marktakteure gehören halt zum Markt und man muss hoffen, dass sie sich am Ende eine blutige Nase holen.
M. meint
1. ist ja auch erstmal so – klar gibt es auch noch eine Serienbetreuung, aber der Hauptaufwand liegt nun mal VOR dem Produktionsstand
2. ist auch nachvollziehbar. Vor Homologation in das Ramp-Up zu gehen macht keinen Sinn.
3. Das können knapp 6 Monate sein oder auch nur 5 Tage. Und selbst wenn – ist das das erste Produkt, dessen Start sich verzögert?
Ich denke nicht. Lieber ein bisschen länger, aber dafür richtig. Ein unfertiges Produkt bringt niemandem etwas. Auch wenn das jetzt nicht schön ist.
Mike meint
Interessant wäre, was wiegt das Trumm mit 3-stelliger kWh-Zahl. Gilt das noch als PKW oder schon als Laster?
Josef meint
Über 2,4t. Etwas weniger als das Model X, aber trotzdem ein Schwergewicht. Dass es mehr wiegen wird als das Model Y (2054 kg) war klar, mit 117 kWh Akku brutto.
Andererseits, mit Rekuperation, wo ist das Problem?
andi_nün meint
Model X LR liegt bei 2352kg
Model X Plaid liegt bei 2455kg
Stefan meint
Wichtiger für die Führerscheinklasse und das Parken auf Gehwegen (bis 2,8 t) ist das zulässige Gesamtgewicht. Also neben dem Fahrzeuggewicht, wie viel Zuladung erlaubt ist.
Mike meint
Das Problem ist das Missverhältnis zwischen Gesamt- und Nutzlast. Zumindest bei mir.
David meint
WLTP-Werte sind gestaltbar. In einer sehr weiten Spanne. Bisher ist da Tesla am Mutigsten. Jetzt hat Fisker sie geschlagen. Der Wagen hat 105 kWh netto, ist 2 m breit und über 1,60 m hoch. Der cw-Wert ist nicht bekannt, aber allein das hat schon eine Aussage. Da kann man vermutlich in der Praxis bei Richtgeschwindigkeit bei 300 km spätestens an die Säule. Wenn man sich an Magnas Erstlingswerk orientiert, dem Jaguar, könnten sogar die 300 km knapp werden.
Lorenz Müller meint
WLTP ist eben nicht so gestaltbar wie zum Beispiel EPA. Daher sind die Werte von Tesla auch so vergleichsweise „schlecht“.
Und wenn man nun zB. den WLTP Wert des ID4 nimmt und ihn anhand der Akkukapazität hochrechnet, kommt man ziemlich genau auf diesen Wert:
(522km/77kWh*105kWh=712km)
ShullBit meint
Die Rechnung ist aber unsinnig, zumindest wenn sie nahelegen soll, dass der ID.4 genau so effizient ist. Der Fisker Ocean ist deutlich größer, hat allein durch die größere Batterie ca. 150kg Mehrgewicht, steht anders als der VW mindestens auf 20-Zöllern.
Lorenz Müller meint
In einem US Forum munkelt man dass der Ocean einen CW Wert von 0,24 hat – also einen wesentlich besseren als der ID4. Das Fahrzeug mit dem die WLTP Tests durchgeführt wurden hat zudem fast geschlossene Felgen, was wie man beim Model 3 mit den Aero Radkappen sieht auch noch ein paar Prozent raus holt. Dass der Elektromotor von VW nicht der effizienteste ist hat VW ja selbst gemerkt und der Nachfolger steht ja schon direkt bevor. Die beiden Fahrzeuge sind von den Dimensionen her sehr ähnlich, gleiche höhe, der Fisker ist etwas breiter, Gewicht spielt kaum eine Rolle beim Elektroauto…
Ich halte also den Vergleich zum ID4 mehr als nur angebracht.
ShullBit meint
Der Ocean ist fast 20cm länger und 15cm breiter. Das ist ein Unterschied wie zwischen einem Opel Corsa und einem VW Golf. Und das ist dann ein Klassenunterschied. Dann kann man nicht die Verbrauchswerte nebeneinanderstellen und 1:1 vergleichen wollen.
Rekuperation hat um die 50% „Wirkungsgrad“. Insofern spielt Gewicht in der Tat eine deutlich geringere Rolle als bei Verbrennern, aber es ist nicht so, dass das gar keine Rolle spielt.
Deswegen nochmal: Der ID.4 ist unter dem Ocean anzusiedeln. Nur weil das auch irgendwie ein SUV ist, kann man das nicht alles in einen Topf werfen. es macht ja eben auch einen Unterschied ob Audi Q3 oder Q5.
Lorenz Müller meint
Die Länge spielt für den Verbrauch keine Rolle und die hohe breite ist den doch recht markanten Schultern zuzuschreiben, welche nach oben hin stark nachlassen. Von der Frontfläche her wird der Fisker also nicht so viel mehr haben wie der ID4 und das was er mehr hat, macht er locker wieder durch den besseren CW Wert gut. Der Wirkungsgrad bei der Rekuperation liegt heutzutage bei über 70% wie ein Test des ADACs gezeigt hat, den Gewichtsunterschied von ca. 150kg kann man bei zwei Fahrzeugen die jeweils über 2t wiegen also definitiv vernachlässigen, vor allem da der WLTP Test ja nicht nur im innerstädtischen Stop and Go Verkehr stattfindet.
Mag sein dass der Ocean eine Klasse höher angesiedelt ist, das hat aber nichts mit dem Verbrauch zu tun. Man hätte den Vergleich ja auch mit dem Model Y machen können, das ist sogar etwas breiter als der ID4, verbraucht aber trotzdem weniger, dank des niedrigeren CW Werts.
Wie gesagt, ich bleibe bei meiner Aussage dass die 707km WLTP definitiv nicht weit hergeholt sind, den Vergleich zum ID4 und dem Model Y finde ich aufgrund der ähnlichen Maße und des ähnlichen Gewichts für mehr als angebracht.
Lorenz Müller meint
Kleiner Nachtrag:
Grad dein Beispiel mit Q3 und Q5 zeigt doch auf, dass der Verbrauch kaum von der Klasse abhängig ist. Der Verbrauchsunterschied der beiden Fahrzeuge, bei gleicher Motorisierung, lag im Autobild Test bei unter 3% (6,7l/100km vs 6,9l/100km) und das obwohl Verbrenner eben nicht Rekuperieren können.
Franz Mueller meint
War ja klar, dass der Ocean alles andere als ein Effizienz Meister wird. 700km WLTP aus einem 113KWh Akku ist nichts Aufregendes. ID4 ist da schon besser, von Model Y gar nicht zu sprechen.
Die günstigeren Varianten werden eh noch lange Zeit VaporWare bleiben, aber das kennen wir ja schon von Fisker.
Mäx meint
Erst war Fisker komplett Vaporware
Jetzt wird ein Fahrzeug ausgeliefert und da wird über die fehlenden anderen Varianten gemeckert. Das zuerst die höherpreisigen Einheiten verkauft werden kennt man woher nochmal? Achja richtig überall Her: VW Tesla etc.
>70k für 113kWh ist schon eine Ansage.
ShullBit meint
Die 113 kWh dürften brutto sein. Der WLTP-Verbrauch bedeutet auf dem Papier, dass man technologisch mindestens gleichauf wenn nicht sogar etwas besser als Tesla bei Model Y LR ist. Das wäre dann schon eine Ansage, zumal der Ocean minimal größer ist, mit der durch die große Batterie überlegene Reichweite schwerer ist und mindestens auf fetten 20-Zöllern daher kommt.
Deity meint
Ich bin kein Fan von SUV’s generell, aber ich finde die WLTP Angabe von über 700km schon beeindruckend. Vor allem bei dem Preis…
Da bisher nur der offizielle WLTP Wert der First Edition bekannt gegeben wurden, bin ich auf das Ultra Paket gespannt (Hier ist nur ein Schätzwert angegeben, der sich bei der First Edition als zu konservativ rausgestellt hat). Gleiches Akku Paket bei Kastriertem Antriebsstrang und ab ca. 55k Euro. Lasst es WLTP 730-750km sein, dass wäre schon eine Ansage.
Dado meint
Hallo. Der One hat noch ein Solardach so das dies der Grund ist warum er paar km weiter kommt. Ich war am Freitag in München um mir das Auto anzusehen und die Ganzen Informationen die im Netz über das Auto geschrieben werden mit eigenen Augen zu sehen. Ich möchte aber jedem selber überlassen sich einen eigenen Eindruck zu machen, Ich persönlich war begeistert. Platz ohne ende und sehr gut verarbeitet im Rahmen einer genannten Nachhaltigkeit. Was in dem Gespräch mit dem netten Personal zu erfahren war. Das vor kurzer Zeit ein paar Kollegen von München nach Graz gefahren sind und bei der Ankunft noch 30% Akkukapazität hatte (Serienfahrzeug Nr. 290) . Das ist ein praxisnahes Ergebnis, das im frischen Frühjahr 2023, mit 22 Zoll Felgen und 90% Autobahnfahrt mal so im Raum steht. Gruß