Der zum chinesischen Geely-Konzern gehörende E-Fahrzeug-Hersteller LEVC (London Electric Vehicle Company) konkretisiert seine Zukunft. Bisher produziert das Unternehmen teilelektrische Taxis und Lieferwagen, zukünftig sollen auch reine Stromer angeboten werden. Die Basis stellt die nun vorgestellte modulare Elektro-Plattform SOA (Space Oriented Architecture), die zusammen mit dem Mutterkonzern entwickelt wurde.
Mit der neuen Architektur will LEVC zum „führenden Anbieter von rein elektrischen Mobilitätslösungen“ werden. Das erste auf der SOA basierende LEVC-Modell soll „ein völlig neues Angebot sein, das LEVC zusätzlich zu seinen bestehenden Produkten in neue Sektoren einführt“. Details werden noch nicht genannt. Auf einem zu der jüngsten Mitteilung veröffentlichten Foto ist ein Modell zu sehen, auf dem Sitze in drei Reihen angeordnet sind.
Die Plattform unterstützt den Angaben nach eine Vielzahl an E-Fahrzeugtypen, von Pkw bis zu Nutzfahrzeugen. Möglich seien Längen von 4860 bis 5995 Millimetern und Breiten von 1945 bis 1998 Millimetern mit Radständen von 3000 bis 3800 Millimetern. Möglich sind zudem Fahrzeuge mit Front-, Heck- und Allradantrieben. Für die Energieversorgung sind unterschiedlich große Akkupakete mit einem Energiegehalt von 73 bis 120 kWh für Reichweiten von bis zu 695 Kilometern vorgesehen. Es wird zudem „ultraschnelles“ Laden versprochen.
Die Batterie sitzt mittig, was einen ebenen Fahrzeugboden ermögliche und „den Platz für Insassen, Ladung oder beides maximiert“, so die SOA-Entwickler. Hierfür sei auch die Anordnung der Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs im vorderen Bereich des Fahrzeugs optimiert worden, wodurch sich zusätzlicher Platz für Fahrer und Beifahrer ergebe. Laut LEVC ist es möglich, 75 Prozent der Fahrzeuglänge für den Innenraum zu nutzen – bei der Konkurrenz seien es maximal 67 Prozent.
Die neue Architektur ist eine Open-Source-Plattform, sie steht künftig also auch Herstellern außerhalb des Geely-Konzerns zur Verfügung. LEVC beginne „ein bedeutendes neues Kapitel in seiner Geschichte und stellt die Weichen für das nächste Jahrzehnt und darüber hinaus“, so das Unternehmen zur Vorstellung der SOA.
Darüber hinaus hat LEVC die neue Digital-Plattform L-OS vorgestellt, die sämtliche Komponenten vom Chip bis zur Cloud umfasse. Sie solle in den LECV-Fahrzeugen beispielsweise autonome Fähigkeiten von Level 2 bis 4 ermöglichen. Zudem soll das Cockpit digitaler und intelligenter werden.
„Mit der Enthüllung unserer neuen innovativen und hochflexiblen, raumorientierten Plattformtechnologie für reine Elektrofahrzeuge schlägt LEVC heute das aufregendste Kapitel seiner Geschichte auf“, so LEVC-CEO Alex Nan. „SOA optimiert den Platz an Bord und bietet zahlreiche Konfigurationen und endlose Möglichkeiten, eine neue fortschrittliche Elektroauto-Plattform, die die neue Strategie von LEVC unterstützt, ein führender Anbieter von CO2-freier Mobilität zu werden.“