Seit 2021 hat Renaults Günstig-Tochter Dacia das Elektroauto Spring im Angebot. Das kleine SUV kommt laut den Rumänen gut an. Als Nächstes soll der Kleinwagen Sandero als Vollstromer verkauft werden – allerdings erst in einigen Jahren. Vorerst konzentriert sich die Marke weiter auf Verbrenner- sowie LPG- und auch Hybridantriebe.
„Aktuell strebt die gesamte Branche nach einem Standard, der auch in der Kompaktklasse Reichweiten von 500 Kilometern und Ladezeiten von weniger als 30 Minuten ermöglicht und kommt damit auf Preise von 40 000 Euro und mehr“, sagte Dacia-Chef Denis Le Vot dem Portal Edison. Das könne man bei Dacia nicht bringen, solche Preise wollten oder könnten die Kunden nicht zahlen.
Auch bei Elektroautos verfolgt Dacia einen minimalistischen Kurs. Es gibt weniger Ladeleistung und Reichweite als bei vielen anderen Marken. „Und wir wollen ganz sicher nicht das beste Elektroauto, sondern eher das billigste“, so der Manager. Nach seinen Worten wird erst der nächste Sandero das zweite Elektroauto von Dacia, er soll 2027/2028 kommen.
Mit Blick auf die auf den europäischen Markt drängenden chinesischen Autobauer räumte Le Vot ein, dass diese für einen gewissen Preisdruck sorgten. „Aber bislang haben sich die Newcomer aus dem Fernen Osten Segmente und damit Preisregionen ausgesucht, in denen sie uns sehr viel weniger wehtun als anderen Marken.“
Nach dem Sandero könnte es den Duster als weiteres Elektroauto von Dacia geben, laut dem Chef aber erst in der übernächsten Generation. Anschließend könnten alle davon noch abzuleitenden Modelle wie der Nachfolger des Bigster zu Vollstromern werden. „Schließlich reden wir damit über den Anfang der 2030er Jahre“, merkte Le Vot an. Spätestens zum für 2035 in der EU geplanten Verbrenner-Verbot werde Dacia in jeder seiner Baureihen auch eine elektrische Alternative anbieten. Die Basis sollen Plattformen stellen, die alle Antriebsarten zulassen.
Trotz E-Auto-Plänen könnte Dacia im Renault-Konzern als letzte Marke noch Verbrenner bauen. Le Vot sieht den rumänischen Hersteller aber nicht im Hintertreffen, schließlich gebe es schon den vollelektrischen Spring sowie den Jogger neuerdings auch mit Hybridantrieb. Der hierzulande ab 22.750 Euro kostende Spring liege mit einem Anteil von zwölf Prozent an den Dacia-Verkäufen auf dem gleichen Level wie derzeit die E-Mobilität insgesamt in Europa. „Wir sind also nicht hintendran, sondern sogar mitten drin“, so der Chef.
Jeff Healey meint
@Dacia:
Euer Spring ist für das Gebotene mittlerweile deutlich zu teuer!
Für die aufgerufenen Preise erwarte ich eine ordentliche Lenkung und ein generell sicheres und „erwachsenes“ Fahrverhalten. Auch die übrigen Parameter sollten nachjustiert werden. Macht es bitte beim nächsten deutlich besser, und wir können noch mal drüber reden. Bis dahin wird es kein Dacia für uns. Das Preis/Leistungsverhältnis passt hinten und vorne nicht.
Thomas Claus meint
Von den Chinesen kommt schon das ein oder andere. Nur sind die meisten Autos recht teuer. Der MG4 geht mal noch aber das war es dann auch schon.
David meint
Das Problem von Dacia ist, dass Mutter Renault mit ihren japanischen Partnern noch keine Plattform für siebenstellige Produktionszahlen auf die Beine gestellt hat. Denn da hätte sich dann Dacia am unteren Ende platzieren und mit kleinen Billigakkus zusätzlich sparen können.
Die gibt es aber nicht und es wird für Renault schon schwierig, ein Auto unter 30k zu bringen. Das müssen sie aber, weil Renault-Kunden das erwarten. Da wird es dann für Dacia besonders schwer, ein gescheites Angebot unterhalb dieser Preismarke zu bringen. Auf welcher Basis? Der bewährte Rückgriff auf Technik der vorletzten Generation ist nicht ohne Weiteres möglich, weil Renaults erste Elektroautos nicht effizient waren. Also wartet man offenbar, bis die Komponenten billiger werden und hält wenig überzeugende Reden.
Das werden schwere Jahre für Dacia. Wenn sie in fünf Jahren immer noch fast nur Verbrenner anbieten, die dank Euro 7 übrigens auch deutlich teurer werden. Und man wird dann bestimmte politische Einstellungen mit Dacia assoziieren, was der Marke nicht hilft.
EVrules meint
Woher kommt das Wissen, dass keine taugliche Plattform bestehe, kosteneffiziente PKW zu bauen, unter 30.000 Eur?
Daniel S meint
Dacia scheint mir mit seiner Pipeline um 10 Jahre hintendran zu sein.
Aber es ist auch schwer preisgünstige E-Mobilität in Europa zu bauen. Premium können viele…
Kasch meint
Dacia macht das schon richtig. Wer heute viel investiert und trotzdem keine BEVs ab 40k Euro bauen kann, die alle Anforderungen (z.B. nachweisliche Haltbarkeit von wenigstens 20 Jahren) erfüllen, der belastet sein Verbrennergeschäft, das so oder so jährlich schrumpft, über Gebühr. CO2-Verrechnung reicht da bald nicht mehr aus, um stetig wachsende Verluste zu kompensieren. Noch wechselt der europäische Autonarr sein teures Leasing-Fz alle paar Jahre – Haltbarkeit und Inspektionskosten weit über 1000,- Euro spielen noch keine große Rolle – das wird sich aber noch gravierend ändern.
MAik Müller meint
@Kasch meinst du das sich bald die meisten ein 50000€ Auto und die Miete gleichzeitig leisten kann? :) :)
Kasch meint
Ich denke, dass mehr und mehr in Deutschland vom Verbrenner aufs E-bike umsteigen werden und sich gelegentlich grad noch ein Leihauto für ein paar Stunden leisten könnnen. 😁
MAik Müller meint
Auch hier der nächste HERSTELLER der vor 2030 logischerweise nix Liefern wird.
@Futureman bis her gibt es von den Chinesen nix. Es wird also auch da noch bis 2030 dauern.
Damit passen meine Prognosen die ich von den Investments der HERSTELLER abgeleitet habe zu 90% :) :) :)
Das was sich die Foren da zusammen reimen stimmt hat nicht mit der Realität überein.
volsor meint
MAik Müller , ah , die Chinesen haben nichts.
Dann Träume ich die ganzen Chinesischen Autos in Deutschland und Europa nur?
Kasch meint
Von Chinesen kommt nix 🤣, ja nach Europa, wozu auch noch ? Und dass ich seit 2019 preiswertest BEV fahre, bilde ich mir wohl nur ein. Richtig ist, dass Industrieführerschaft und Wohlstandsgesellschaften in Europa gegessen sind. Die Musik spielt nicht mehr bei uns, da kann ich zustimmen.
Futureman meint
2020 gab es die meisten chinesischen Hersteller noch gar nicht und jetzt haben einige bereits Produktionskapazitäten von über einer Million Fahrzeugen pro Jahr (inkl Akkus).
Von den Steigerungsraten einfach Mal eine Kurve zeichnen und 3 weitere Jahre dazu rechnen. Da bleibt für andere nicht mehr viel übrig, erst Recht nicht in 7 Jahren…
MAik Müller meint
@Futureman?? Was für einen groben Unfug verbreitest du hier?
Welchen Hersteller gab es 2020 noch nicht der heute 3 Jahre später „Produktionskapazitäten von über einer Million Fahrzeugen“ hat.
Der Aufbau einer Produktion dauert locker und leicht 5 Jahre NACHDEM das Auto in 3-5 Jahren Entwickelt wurde.
Was bringen dir den solche falschen Aussagen?
Was ich denke du kennts keinen der Chinesischen Hersteller :) :) :)
Ich kann davon berichten das vor vielen Jahren an die 400 Hersteller auf den China Automessen vertreten waren.
Futureman meint
Erst im Jahr 2035 soll es jeweils eine E-Version geben? Warum dann noch andere? Wer soll die kaufen? Fragen über Fragen weit in die Zukunft. Bis dahin bringen die Chinesen im Monatstakt neue Modelle raus, da es bei E-Autos viel schneller (da einfacher aufgebaut) geht. Wer jetzt nicht Gas gibt, ist bald nicht mehr mittendrin.