Das Start-up Faraday Future hat im Juni trotz anhaltender finanzieller Schwierigkeiten den offiziellen Marktstart seines Erstlingswerks FF 91 gefeiert. Nun konnte das Unternehmen erneut frisches Kapital einsammeln.
Faraday Future gab Ende Juni eine Finanzierungszusage in Höhe von 90 Millionen US-Dollar (82,9 Mio. Euro) bekannt und meldete zudem die Beschleunigung einer bestehenden Zusage von 15 Millionen US-Dollar (13,8 Mio. Euro). Die Investitionsrunde wird von dem bestehenden Investor ATW Partners Funds angeführt, mit Beteiligung von Senyun International, beides Wagniskapitalfonds.
Die Finanzierungszusagen sollen die laufende Produktion und Auslieferung des FF 91 unterstützen und dem Unternehmen helfen, seine langfristigen strategischen Ziele zu erreichen. Zu letzteren gehören laut einer Mitteilung die Skalierung der Produktion, Verbesserungen des Vertriebs- und Servicesystems, die globale Geschäftsentwicklung sowie die Verbesserung des operativen Cashflows.
„Diese bemerkenswerte Unterstützung unserer bestehenden Investorenbasis ist ein starker Beweis für ihren unerschütterlichen Glauben an die Vision von FF und sein immenses Marktpotenzial. Wir sind unseren Investoren und Partnern für ihr Vertrauen dankbar. Diese Finanzierung ist ein weiterer wichtiger Schritt für FFIE, um die unmittelbaren und mittelfristigen strategischen Ziele zu erreichen. Wir sind bereit, weiter voranzuschreiten, um unseren Nutzern die FF 91 Futurist Alliance zu liefern und uns dabei auf unseren dreistufigen Lieferplan zu konzentrieren“, so Xuefeng Chen, CEO von Faraday.
Die derzeit erschwinglichste Version des Luxus-Elektroautos FF 91 2.0 Futurist kostet 249.000 Dollar (ca. 229.000 Euro). Für den auf 300 Exemplare weltweit limitierten FF 91 2.0 Futurist Alliance ruft der Hersteller 309.000 US-Dollar (287.000 Euro) auf. Beide zum Start erhältlichen Versionen sind mit drei Elektromotoren ausgerüstet, die für 783 kW/1065 PS Gesamtleistung sorgen. Damit geht es in 2,27 Sekunden von 0 bis 60 mph (0-97 km/h). Die eingesetzte 142-kWh-Batterie ermöglicht geschätzte 381 Meilen (613 km) pro Ladung nach dem US-amerikanischen EPA-Standard.
Faraday Future bemüht sich eigenen Angaben nach um zusätzliche Finanzierungsquellen, „einschließlich strategischer Investoren“, um weiteres Wachstum zu fördern und zukünftige Finanzierungskosten zu senken. Ob und wann das Start-up wie ursprünglich in Aussicht gestellt auch nach Europa expandiert, bleibt weiter abzuwarten.
Schlumpf7 meint
38,6 kWh / 100 km? Kann das stimmen?
oder hab ich mich verrechnet?
M. meint
Hast du.
142 (kwh) / 613 (km) * 100 (km) = 23,16 kWh / 100 km.
Vielleicht hast du mit Meilen gerechnet.
Als Wert an sich keine vollständige Katastrophe – die Kunden sind ja finanzstark. Technisch allerdings schon Dünnbrettbohrerei, das als Normwert angeben zu müssen.
Die vielgescholtenen Lucid Air würden mit dieser Batterie bis zu 900 EPA-km abliefern.
Franz mueller meint
90 Millionen? Reicht in der Automobilindustrie zwischen 3 und 11 Tage.
ShullBit meint
Meines Erachtens genauso zum Scheitern verurteilt wie Lucid. Auch jede Menge Chinesen wollen in das Luxus-Marktsegement für Autos von 80.000 Euro aufwärts. Das Marktsegment der Luxusautos ist aber nicht so riesig. Und es wird eben auch bei BEV längst von Platzhirschen wie Mercedes und BMW bespielt (EQS, 7er BMW, …). Da ist kein Platz für und kein Bedarf an zig kleinen Newcomer-Klitschen. Niemand bei Verstand (außer ultrareiche Sammler) investiert 250.000 in so ein Gefährt, bei dem man nicht weiß, ob die Firma in 3 Monaten noch existiert. Und die haben auch keine Chance auf einen Massen-Absatz per Leasing. Denen fehlt das Geld, um das Leasing vorzufinanzieren. Und externe Leasinganbieter würden nur miserable Konditionen bieten, weil sie natürlich die Risiken sachgerecht einpreisen müssen, eben u.a.a dass die Firma in 3 Jahren nicht mehr existiert und Restwerte dann nahe null sind.