Das Aachener Elektroauto-Start-up Next.e.Go Mobile hat den Abschluss einer festverzinslichen Fremdfinanzierung in Höhe von 75 Millionen US-Dollar (68 Mio. Euro) durch Western Asset, eine Vermögensverwaltungsgesellschaft für festverzinsliche Wertpapiere, bekannt gegeben. Der Nettoerlös der Finanzierung soll dabei helfen, die Unternehmensstrategie fortzusetzen, mit besonderem Fokus auf die Produktion des E-Kleinwagens e.wave X sowie das globale Wachstum.
„Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Western Asset, einem der weltweit führenden Vermögensverwalter für festverzinsliche Wertpapiere, der seit über 50 Jahren maßgeschneiderte Finanzlösungen für seine Kunden anbietet“, sagt Ali Vezvaei, Verwaltungsratsvorsitzender von e.Go. „Da wir uns darauf konzentrieren, die alltägliche urbane Mobilität bequemer, praktischer und bezahlbarer zu gestalten, gibt uns diese Finanzierung die Möglichkeit, unsere geplante Produktion weiter voranzutreiben und unser MicroFactory-Konzept weiter auszurollen.“
Die neue Finanzierungsrunde sei ein Beweis „für die solide technologische Basis“ von e.Go als innovativer Hersteller von Elektrofahrzeugen. „Wir sind begeistert von unserer Partnerschaft mit e.Go und freuen uns auf das weitere Wachstum des Unternehmens nach Abschluss der geplanten de-SPAC Transaktion“, so Isabelle Freidheim, Vorsitzende des Athena SPAC.
Als e.Go Mobile die Insolvenz drohte, sprang 2020 der niederländische Investor ND Industrial Investments ein, dem das Unternehmen seitdem mehrheitlich gehört. Das neue Management will mit dem Start-up weiter expandieren und plant dazu auch einen Börsengang in den USA. Next.e.Go Mobile nutzt eine leere Unternehmenshülle, um es damit an die New Yorker Börse schaffen. Durch die Verschmelzung mit dem dort gelisteten Firmenmantel Athena Consumer Acquisition Corp sollen Next e.Go mehrere Hundert Millionen Dollar zufließen.
e.Go hat seit der Gründung im Jahr 2015 eigenen Angaben nach mehr als 1300 seiner Fahrzeuge auf die Straße gebracht. Das Angebot bestand ursprünglich aus dem Kleinwagen Life, aktuell bietet die Marke dessen Crossover-Variante e.wave X an. Das Unternehmen will laut früheren Angaben weitere, darunter größere E-Modelle einführen. Damit soll auch in andere Länder expandiert werden, dafür sind in Bulgarien, Griechenland und Mexiko Werke geplant.
David meint
Mir ist absolut schleierhaft, warum da jemand so einen satten Betrag investiert. Es ist doch offenkundig, dass das Produkt nicht konkurrenzfähig ist. Und mir ist auch nicht bekannt, dass es in irgendeinem Teilbereich eine anders verwertbare Technik oder Software gibt.
Jeff Healey meint
Der Wagen wird zum Zeitpunkt seines Erscheinens von den Leistungsdaten her überholt sein, und dafür zum anvisierten Preis zu teuer. Diese Finanzierungsrunde hätte man sich meiner Meinung nach sparen können.
Jeff Healey meint
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Tim Schnabel meint
Der Preis ist utopisch..ok..aber wieso verbraucht der laut wltp so viel? CE Wert ist im wlto beinahe egal da er so langsam ist.
Also warum verbraucht er so viel? Der kleine leichte Flitzer dürfte nicht mehr verbrauchen als ein im Vergleich riesiges Model 3 .
Ich meine wtf..ich fahre momentan im Stadtverkehr schon mit 12-14kwh rum (ohne ladeverluste, mal mit und ohne AC) ein bekannter Fiat500e Fahrer momentan mit nem ähnlichen Wert…also bitte ..das geht garnicht. Bei dem Preis muss da ein effizienterer Motor rein
Christian Baumgarten meint
Der aktuelle, höchsteffiziente Motor kommt doch vom Spitzenkonzern (Robert Bosch GmbH)! Da darf man offenbar nicht zu viel erwarten…
M. meint
Ist vermutlich wie überall: man bekommt, wonach man fragt und was man bezahlt.
Stellt man die falschen Fragen und sitzt auf dem Geldbeutel, bekommt man hinterher auch nix Gescheites.
Das ist ein allgemeines „Problem“, kein spezielles von Bosch.
stromschüssel meint
Gerade noch einmal auf der Homepage gewesen: Wer nur einen Kleinstwagen mit einem WLTP-Verbrauch von 18,6 kWh/100 km und einer Reichweite von 163 km zu einem Preis von mindestens 25.000 € vorweisen kann, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.
Auch hier wird doch wieder Insolvenzverschleppung betrieben.
andi_nün meint
Ich hab etwas die Kontrolle über mein Leben verloren, aber die 25.000€ wären mir dann doch zu viel. Für 14.500€ könnte ichs mir aber vorstellen (immernoch teuer).
derJim meint
Wenn ND vom Unternehmen überzeugt wäre, würde es ja selbst eine weitere Finanzierung durchführen und nicht Anteile abgeben an einen externen Partner für festverzinsliche Wertpapiere (so verstehe ich die Meldung zumindest; der Kauft Anteile am Unternehmen für 75 Mio und man zahlt feste Zinsen auf diesen Betrag).
Ich denke ND will das Unternehmen erstmal an die Börse bringen um seinen eigenen Kaufpreis zu erlösen und dann wird der Aktienmarkt es spätestens dahinrichten. Ähnlich wie bei Sono motors.
Ich habe selbst dort gearbeitet, auch ohne den Schuh ist es sehr schwierig zu vermitteln das das Fahrzeug nicht konkurrenzfähig ist. Seit drei etwa Jahren nur 1300 Autos zu verkaufen ist wirklich kein Glanzstück.