Neue Elektroautos sind vergleichsweise teuer. Hinzu kommt, dass die vom deutschen Staat und den Herstellern gemeinsam finanzierte Kaufprämie „Umweltbonus“ in diesem Jahr geringer ausfällt. Wer sich statt eines Neuwagens einen Gebrauchten zulegen möchte, stößt derzeit auf wenig Auswahl.
In Deutschland liege der Anteil an Besitzumschreibungen auf dem Gebrauchtwagenmarkt bei 1,25 Prozent im ersten Halbjahr, berichtet Zeit.de Damit habe es gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar eine minimale Verknappung des Angebots gegeben. Das gehe aus den Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) hervor. Nehme man nicht den Anteil, sondern die reine Zahl, sei der Rückgang mit mehr als 10 Prozent auf 37.600 sogar deutlich.
Elektroautos boomen noch nicht allzu lange, entsprechend wenige Fahrzeuge finden bisher nach der Erstnutzung den Weg zurück auf den Markt. Beim Bestand machen Vollstromer auf dem Gebrauchtwagenmarkt trotz gestiegener Zahlen noch keine drei Prozent aus.
„Bei älteren Gebrauchtwagen gibt es im Moment noch kein relevantes Angebot. Das liegt vor allem daran, dass es vor drei Jahren noch kein breites Angebot an neuen Elektroautos gab und dementsprechend auch die Neuzulassungen niedriger waren“, erklärte Thomas Peckruhn, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Nach üblicherweise drei Jahren laufen viele Verträge für gewerbliche Leasingautos aus, die anschließend auf den Gebrauchtmarkt kommen.
Ein größeres Angebot an gebrauchten Elektroautos werde es wahrscheinlich ab 2024 oder 2025 geben, so Peckruhn. Dann kämen die Leasingrückläufer aus den vergangenen Jahren mit höheren Elektro-Anteilen auf den Markt.
Rasant wachsen wird das Angebot vorerst aber trotzdem nicht: Laut dem Marktbeobachter DAT ging knapp die Hälfte der in den vergangenen Jahren verkauften Elektroautos an Privatpersonen. Und die halten ihre Fahrzeuge in der Regel fünf bis zehn Jahre.
Andreas meint
Hab meins auch exportiert, steht so dem deutschen Gebrauchtmarkt nicht zur Verfügung.
Kasch meint
Von nahezu keinem BEV in Europa (ausser Tesla z.T.) gibts Langzeittests. Sind die 8 Jahre Akkugarantie abgelaufen, wird sich erst noch zeigen, wie lange die Akkus tatsächlich halten. Verbreiteter NMC-Pouchzellenschrott wird noch Manchen Tränchen ins Auge drücken.
Egon Meier meint
Dafür gibt es von Tesla-Fans jedem Menge Berichte von getauschten Akku-Packs – da dieselben nicht reparabel sind.
Wer will schon an tausende verbastelten Mini-Zellen rumfummeln.
alupo meint
Wieder eine Fakeaussage von „aus Egons Traumwelten“.
Einen Link zu einer Statistik kann er nicht bringen, ist ja klar. Insbesondere als Vergleich zu VW, BMW, Daimler.
Der Karlsruher Immer-Fahrer (Hans-Jörg von Gemmingen-Hornbach) dürfte mit seinem 2014-er Model S inzwischen bei 1,8 Millionen Kilometer angekommen sein. Gut, er hat inzwischen m.W. den zweiten Akku verbaut, kostenlos bekommen von Tesla auf Basis der gleichen Herstellergarantie wie bei meinem Model S. Da ich aber erst 130.000 km gefahren bin und das BEV erst knapp 7 alt ist wird es wohl noch einige Zeit dauern bis mein Akku irgendwann mal anfängt zu schwächeln. Bis jetzt läuft alles super und im August steht die vierte Urlaubsfahrt dieses Jahr an, alles zu 0 Cent/kWh versteht sich.
Tesla hat aufgrund seiner großen Fahrzeugflotte und ihrem Model S Marktstart in 2012 einfach jede Menge Praxiserfahrung was den Akku und dessen Behandlung entspricht. Alle anderen haben das nicht, und schon gar nicht die online Daten aller ihrer verbauten Akkus. Selbst wenn die anderen ihre Akkus verbessern wollten, sie haben nicht die benötigte Datenmenge dazu.
M. meint
Eigentlich wären sie es, nur hat Tesla daran kein Interesse.
Warum auch, wenn der Kunde die Geldbörse aufmacht und 20.000 Euro für ein „85er“ Batteriepack (das keine 85 kWh hat, aber das ist eine andere Geschichte) hinlegt.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Kasch: Du machst ja gerade richtig Werbung für die E-Mobilität, dass die Balken nur so krachen. Was zahlen dir die alten OEMs und Ölmultis dafür?
Jeff Healey meint
Na ja, er hat doch nicht ganz unrecht?
Immerhin sind einige sehr teure Reparaturen bei manchen E-Autos der ersten Generation bekannt geworden. Dazu kommt noch, dass man bei einigen Modellen anscheinend sehr schlecht oder sogar gar nicht an einzelne Zellen zur Reparatur oder zum Austausch herankommt. Bei ecomento war zuletzt ein Artikel darüber, das jetzt erst über vereinheitliche Standards zur Reparatur und Austausch bzw. Recycling-Fähigkeit von E-Fahrzeug-Akkus nachgedacht wird. Das ist meiner Meinung nach wieder einmal mindestens zehn Jahre zu spät, und zeigt meines Erachtens sehr gut welche Probleme und Kosten-Risiken ein defekter Fahrzeug-Akku bereithalten kann.
alupo meint
Einzelne Zellen kann man zwar möglicherweise ersetzen, aber glücklich wird man dabei sicherlich nicht. Denn man wird kaum eine „neue“ Ersatzzelle finden die die exakt gleichen Alterungseffekte zeigt wie die restlichen im Auto verbauten Zellen. Und damit hat man einen nicht homogenen Akkupack und das Problem wurde nur etwas zeitlich verschoben.
Besser wäre es, den Akku einem Second Life im Hausspeicherbereich zuzuführen wo er nicht so belastet wird wie im Auto.
Es gibt Firmen, die händeringend solche Akkus suchen, ihn reparieren und darauf dann weiter 10 Jahre Garantie als Heimspeicher geben, wo er deutluch weniger belastet wird (wer zieht schon >100 kW zu Hause und die Min/Max SoC Werte werden begrenzt auf ca. 50 % Ladehub).
Besonders problematisch ist das aber wenn noch mehr Zellen in Serie geschaltet werden wie bei 800V oder gar 900 V (Lucid) Technik nötig. Mal auf die Erfahrungen in einigen Jahren warten. Daher bin ich auch sehr froh über die bei mir verbaute 400 V Technik. In einigen Jahren sehe ich das vielleicht anders, aber bis dahin bin ich mit meiner von Tesla inzwischen auf max. 140 kW angehobenen Ladeleistung durchaus zufrieden, Note 2- würde ich Stand heute sagen.
MAik Müller meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Powerwall Thorsten meint
Offensichtlich trennt man sich von einem Tesla nicht so gerne, wie von manch anderen Autos.
Wenn man nicht so tief in der Materie ist, und den Unterschied zwischen Hardware 1,2,3 oder vier nicht kennt, fährt man das Auto einfach glücklich weiter.
Und die 5 % Statusnasen, die immer das neueste haben müssen – die gibt’s ja überall.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Die Überschrift lautet: „Gebrauchte Elektroautos auf dem deutschen Markt noch selten“. Du kannst ja mal den dänischen Gebrauchtwagenmarkt eruieren. ;)
Darüber hinaus ist „selten“ auch sehr dehnbar, im Zusammenhang mit dem Bezugskoordinatensystem (siehe Beitrag von Ben).
Henrie meint
Die Tesla Verkaufszahlen kommen ja gerade deshalb zustande, weil sich ein Großteil der Käufer sehr schnell wieder von ihren Fahrzeugen getrennt hat. Dementsprechend auch der Gebrauchtmarkt. Selten ist anders ..
Ben meint
Wie definiert man selten ?
Vor 2 Jahren, beim Kauf meines M3, hab ich an meiner Postleizahl, im Vogtland, bei mobile.de im Umkreis von 100km so um 100 Fahrzeuge gefunden, Stand heute finde ich über 100 Fahrzeuge im Umkreis von 10km, sieht eher so aus als wäre der Markt für Gebrauchte stark gewachsen.
Über Presie kann man natürlich immer streiten, nen e-UP in meiner Nähe ist aber auch schon von 21k auf 17k gesenkt worden…auf der anderen Seite sagt ein Arbeitskollege von mir immer:
„Alles was über 0€ kostet ist zu teuer“
Gerry meint
Offensichtlich kann der Arbeitskollege nicht gut rechnen😂. Vermutlich fährt er deswegen immer noch Verbrenner 😆.
Ein gebrauchtes eAuto zu bekommen sollte inzwischen kein Problem mehr sein.
Ist natürlich immer eine Preisfrage…
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
Vielleicht kann der Kollegen aber auch rechnen und nutzt deshalb ÖPNV und Fahrrad.
Gerry meint
…sind lt. dem Arbeitskollegen ja auch zu teuer 😂.
Ich glaube da werden eher verzweifelt Gründe gesucht die gegen den Umstieg auf Emobilität sprechen 😆.
MAik Müller meint
@Gerry ein Grund wäre bei mir seit 10 Jahren die 50000€ für die Anschaffung :)
Yogi meint
Warum sollte ich auch meine Q210 verkaufen, nach mehr als 9Jahren mit insgesamt 185€ Reparaturkosten und abbezahlter PV. Sie macht nach wie vor, als Zweitwagen das, was sie in einer Metropolregion soll….ganz im Gegensatz zu Autojournalisten auch ohne einmal liegen zu bleiben. Hat sich bei der Q210 Renault noch Mühe gegeben? Auch keinerlei Rost bisher erkannt.
Mäx meint
Damit es nicht jeder googeln muss. Q210 = Zoe.
elektromat meint
q210 ist die erste VErsion mit Conti Motor, 22KW Akku und 43KW AC Lader, kein CCS
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Mäx: Danke!
Blöd nur, dass du damit Google-Statistik für Renault nach unten ziehst. Sonnst hätte es hier gleich 500 mehr Kaufinteressenten in der Statistik gegeben.
OnlyAFoolUsesGoogleAndroid meint
@Redaktion: Ich will eine Edit-Funktion.
ecomento.de meint
Dann würden wir leider mit der Moderation nicht mehr klarkommen.
VG | ecomento.de