Renaults Sportwagentochter Alpine stellt auf Elektroautos um und baut das Angebot deutlich aus. Bei der Technologie arbeitet das französische Unternehmen anders als ursprünglich geplant doch nicht mit Lotus aus Großbritannien zusammen.
Alpin hat vor Kurzem bekannt gegeben, dass die Alpine Performance Platform (APP) die Grundlage für die neue Generation des bisherigen Verbrenner-Sportwagens A110 stellen wird. Hinzu kommen sollen eine Cabrio-Version, das 2+2-Coupé A310 und weitere, noch nicht bekannte zukünftige Modelle. Eine zuvor angekündigte Zusammenarbeit mit Lotus wurde aufgelöst.
Manager von Alpine und Renault sagten laut Automotive News, dass das Konzept E-Ternite, eine vollelektrische Version der aktuellen A110, sie überzeugt habe, dass sie bereits über das Know-how verfügen, die Marke ohne einen externen Partner zu elektrifizieren.
Der CEO der Renault-Gruppe erklärte Investoren und Journalisten bei einer Veranstaltung im Formel-1-Zentrum von Alpine, dass es wichtig sei, dass Alpine „nicht die Kontrolle“ über die Plattform verliere, da sie so zentral für die Identität der Marke sei und Werte schaffe. „Wir haben erkannt, dass wir in unserem Tempo und auf unserer Plattform produzieren müssen“, sagte Luca de Meo.

Die APP werde eine 800-Volt-Elektroarchitektur haben, erklärte Alpine-CEO Laurent Rossi, aber die Plattform erlaube auch andere Antriebsstränge, einschließlich eines möglichen wasserstoffbetriebenen Verbrennungsmotors für „Ultra-Hochleistungsanwendungen“. Sie sei 200 Kilogram leichter als die Plattformen der Wettbewerber, um der A110 „erstaunliche Leichtigkeit und Agilität“ zu verleihen.
Die APP kann um bis zu 420 Millimeter verlängert und die Spur um 80 Millimeter verbreitert werden, so Alpine. Auch die Batteriekonfiguration ist flexibel. Die nächste A110 wird eine große Batterie hinter den Sitzen und eine kleinere vor dem Armaturenbrett haben. Das Modell A310 wird sowohl eine Batterie unter dem Boden als auch hinter den Sitzen und einen zweiten Motor vorne für den Allradantrieb haben.
Zukünftige Modelle könnten laut Alpine viertürige Autos oder einen Crossover mit größeren Rädern umfassen. Die auf der Plattform gebauten Fahrzeuge können eine Länge von 4300 bis 4850 Millimetern und eine Höhe von 1300 bis 1550 Millimetern haben. Die geplante Leistung reicht von 250 bis 500 kW (340-680 PS). Die Batteriegröße soll bei 77 bis 100 kWh liegen.
Gebaut werden die Elektroautos auf der APP in Renaults kleiner Fabrik Dieppe im Norden Frankreichs. Dort können bis zu 6000 Fahrzeuge pro Jahr entstehen, das will Alpine ausreizen. Ob weitere Standorte Alpine-Elektroautos herstellen werden, bleibt abzuwarten. Laut Automotive News peilt die Marke bis 2030 insgesamt 100.000 Verkäufe an, was weitere Produktionskapazitäten erfordern würde.
THeRacer meint
… na, dann besteht ja noch die Hoffnung, daß Alpine sich treu bleibt, und nicht den Weg der ‚Mythen in Tüten Truppe‘ Lotus mit 2,5t SUVs geht …
Steffen meint
Mehrere Batteriepakete an unterschiedlichen Orten? Das kennt man von anderen Herstellern eher nicht, oder? Ist das nicht deutlich aufwändiger?
Stefan meint
Das kommt darauf an, was für eine Gewichtsverteilung und Fahrzeug-Einstiegshöhe man erreichen möchte.
Bei vielen Sportwagen sitzt man niedrig nah an der Straße.
Bei einer Skateboard-Plattform ist der Fahrzeugeinstieg und Sitzhöhe automatisch höher.
M. meint
Deswegen hat Maserati auch die T-Anordnung gemacht, die einige Laien vermuten lies, die wären zu dumm für eine Batterieplatte gewesen.
Egon Meier meint
Das macht Stellantis bei seinen ganzen Fahrzeugen wie e-207, e-corsa … auch und hat sich als denkbar dumm herausgestellt.
ABer dort ist es erzwungen, weil man eine Kombi-Plattform mit den Verbrennern hat und dann muss man eben die Akkus da reinpfriemeln, wo Tank, Getriebe, Auspuff und son Zeuch saß.
na ja .. Sollen die mal bei Alpine .. ist ja Renault. Die haben die letzten Jahre nur Murks gemacht. Das neue Konzept passt da rein.
Yoyo meint
So ist unser Egon, wie gehabt.
Null Substanz, aber immer Contra.
Tesla-Fan meint
https://ecomento.de/2022/06/29/stellantis-steigt-bei-deutschem-lithium-projekt-von-vulcan-energy-ein/
siehe das Bild im Artikel. – Stellantis macht das auch.
Sicher nich optimal. In 2 kleine Kästen geht weniger rein als in einen Großen, 2 Gehäuse sind schwerer als Eines. Für die Nach-rechner: das Verhältnis von Oberfläche : Volumen wird ungünstiger.
Zusätzlicher Verkabelungsaufwand.
Hier sieht es so aus, das man die Füße bis aufs Bodenblech setzen wollte. Man sitzt dann bequemer.