Der sechs Jahre junge Hersteller von kleinen Elektroautos XEV will mit seinem Erstlingswerk Yoyo in Europa expandieren. Das günstige Leichtelektromobil der Klasse L7e speziell für die Stadt rollt seit zwei Jahren in China vom Band.
Der Yoyo kann zwei Personen mit maximal 85 Stundenkilometern befördern und hat eine Reichweite von 150 Kilometern. 7000 Fahrzeuge hat XEV eigenen Angaben nach im vergangenen Jahr gebaut, nun soll die Serienproduktion hochgefahren werden.
„In diesem Jahr wollen wir in Europa mehr als 10.000 schaffen“, sagt XEV-Mitarbeiter Luciano Fresia im Gespräch mit dem Handelsblatt zum Absatzziel. Große Teile der Karosserie und Teile des Innenraums sollen künftig im 3D-Drucker entstehen und sich für den Kunden personalisieren lassen.
Für Wachstum soll neben mehr privaten Kunden unter anderem ein Deal mit dem italienischen Energieversorger Eni sorgen: Innerhalb der nächsten zwei Jahre werden in dessen Carsharing-Angebot Enjoy mehr als 2000 Fahrzeuge von XEV eingeflottet. In Turin, Mailand und anderen Großstädten kann der Yoyo schon gemietet werden, weitere Städte sollen folgen. Auch in Berlin und Hamburg sollen bald die ersten Yoyos fahren: Der Carsharing-Anbieter Wheego hat 200 Exemplare geordert.
Ab 16.900 Euro verkauft XEV die neueste Version des 2530 Millimeter langen, 1500 Millimeter breiten und 1560 Millimeter hohen Yoyo. Der italienische Staat bezuschusst das E-Auto derzeit dem Bericht zufolge mit 3000 Euro. In Deutschland soll der Verkauf in den kommenden Monaten starten. XEV will hier auch ein Verkaufs- und Servicenetz aufbauen. Förderfähig ist die Fahrzeugklasse (L7e) in Deutschland bisher nicht.
Die Energie für den Antrieb stellen beim Yoyo drei in Reihe geschaltete Lithium-Eisenphosphat-Batterien zur Verfügung, die über eine separate Heckklappe zugänglich sind. Zusammen haben sie eine Kapazität von 10,3 Kilowattstunden. Jeder Akkublock kann einzeln entnommen werden. Zum einfachen Transport des etwa 24 Kilogramm schweren Energiespeichers ist auf der Oberfläche ein Gurt montiert. Für das Aufladen der Batterien will XEV eigene Ladeautomaten aufstellen, an denen sich leere Akkus gegen neue tauschen lassen. Das Start-up sieht zudem einen Service zum manuellen Akkutausch vor, wenn der Fahrer gerade nicht am Fahrzeug ist. Laden via Stecker ist über den Hausanschluss oder an einer Schnellladestation möglich.
Neben Europa hat XEV auch Asien und Südamerika als Märkte im Visier. Der Umsatz in Europa hat laut dem Handelsblatt im vergangenen Jahr rund 40 Millionen Euro betragen, profitabel sei das Start-up noch nicht. Den Yoyo solle es künftig auch in Varianten für Lieferdienste und Warentransporte geben. Darüber hinaus sei „in naher Zukunft“ ein Viertürer mit fünf Sitzen geplant. Auch am autonomen Fahren arbeite das Unternehmen.
Peter Schmalenbach meint
Der Mini Wagen wäre sinnvoll bei 9 bis 11000€, 85 ist einfach zu wenig denn Autobahn braucht schon 95 km/h, gebrauchte Zoe ist einfach eine bessere Alternative.( kommt aus Europa!!!!)
NDR97 meint
Ich bin das Ding für einen Monat mit Wheego letztes Jahr gefahren – Katastrophe! Ich habe eigentlich einen guten Einsatzzweck hierfür, doch selbst das schafft er nicht. Natürlich hat der Yoyo keine Airbags, kein ESP, nichts was annähernd modern wäre. Die Lautsprecher sind schlimm, der Wendekreis groß, die Verarbeitung wirklich das schlechteste, was ich je gesehen habe. Es gibt regelmäßig schwerwiegende Fehlermeldungen (gerne mal in den italienischen Facebookgruppen schauen) und die Sitze sind für 80% aller Menschen unbequem. Zudem ist die Reichweite eher 80-90km, wobei ab 30% nur noch 50 gefahren werden kann…kauft euch lieber einen Smart EQ mit 10.000km für 11.000€, damit könnt ihr auch noch meist mit 22kWh laden (statt nur an der Schukosteckdose), habt Airbags, könnt 130 maximal fahren und seid insgesamt (inkl. Versicherung etc) günstiger dran
Matthias meint
Super. Noch so eine L-Nummer-e-Gurke, als ob solche Pseudo-PKW nicht schon zigfach gescheitert wären, aufgrund überhöhtem Preis für einen vierrädrigen Motorroller mit Dach. Und am anderen Ende der Angebotspalette gibt es SUVs ohne Ende. Dazwischen: nichts, außer Stellantis und Dacia.
Austauschbare Akkumodule sind zwar ein Fortschritt, in der Realität wird aber kaum jemand sich die Mühe machen die Halbzentner-Klötze herauszuwuchten. Selbst bei wesentlich kleineren Zweirad-Akkus wird auf Dauer das Rein-Raus-Spiel aufgegeben.
Was fehlt, für zig Millionen Singlehaushalte alleine in D, sowie für alle Familienmenschen die im Schnitt mit weniger als 1,4 Personen an Bord zur Arbeit und sonstwohin fahren, ist ein vollwertiger SmartForOne, der dem Fahrer (m/w/d) ein vollwertiges Auto bietet, ohne die unnötige Blechburg mit leeren Ledersitzen drumherum spazierenzufahren.
Schmaler und eiförmiger als der Smart 42, damit auch Autobahnetappen in Angriff genommen werden können – was man mit einer 85-Sachen-Gurke-komplett vergessen kann, denn dann hat man MAN-Scania-Volvo-Iveco-Mercedesstern ständig formatfüllend im Rückspiegel und dann neben sich bei einem Elefanten-gegen-Zwerg-Rennen.
Dunkel-O meint
Ich hätte ihn mir als Ersatz für meinen zehn Jahre alten Twizy gekauft. Jetzt ist es ein Smart EQ Jahreswagen geworden.
Weniger Besitzer werden mit so einem Fahrzeug lange auf der Autobahn fahren. Aber in einer Großstadt kann man schonmal ein bis zwei Ausfahrten damit machen und so den Stau in der Stadt umfahren.
Hab ich mit dem Twizy auch gemacht.
Ein Auto für eine Person halte ich für unnütz.
Jeder Single möchte auch mal seinen Freund*in mitnehmen, oder sein Kind. Oder soll der Mitfahrer dann ein eigenes CarForOne benutzen?
Smarty2020 meint
Jau, den smart eq 4-4 Jahreswagen habe ich für die Familie gleich 2 x abgegriffen: 16.000 statt 30.000 € Listenpreis. Das ist fair. Unfair ist, dass Mercedes /Smart alle Dienste (Ready to…/Navi von TOM-TOM/ connect…) zum Fahrzeug peu-a-peu einstellt und damit das Fahrvergnügen kontinuierlich verschlechtert.
Das ist ein Politik, welche ich künftig mit totaler Kaufverweigerung bei den hochnäsigen deutschen Herstellern begegenen werde. Mal sehen was Stellantis mit dem R4/R5 hinbekommt.
Feststellung: Smart passt zu 99% zu unserem Fahrverhalten, hat genug Platz und ist dabei extrem wendig. Nachgerüstete AHK mit 500 kg Zuglast und 70 KG Stütztlast für 2 E-Bikes lassen dann keine Wünsche mehr offen! Unterhaltkosten gehen gegen 0 €, auch dank THG.
WARUM gibt es KEINE praktischen KLEINEN PKW mehr????
Der Smart #1 ist mit 4,30 Meter lediglich ein viel zu großes, unpraktisches, unnötiges und teures China-Derivate-SUV von Geely/Zeeker/Volvo XC30…. Braucht man das????
autarc meint
Da kann man nur hoffen das der bereits zugelassene Silence S 04 aus Barcelona endlich mal Stückzahlen produziert und auch nach Deutschland kommt.
Ist das gleiche Konzept,für Endkunden, Preis in etwa gleich, Händlernetz wartet.
Besser Geld in Europa lassen als es den chinesischen Kommunisten geben,
denn die kaufen auch fast nur noch „made in china“, da wacht die Partei
Steffen meint
Wirklich 150 km Reichweite? Mein Superb kommt mit 10 kWh nur 35 km (im Winter) bis 50 km (im Sommer) weit. Okay, der wiegt auch zwei Tonnen, aber ob das wirklich dermaßen viel ausmacht?
Lorenz Müller meint
Ein vernünftiges Elektroauto schafft im Stadtverkehr mit 10kWh locker 75-100km, da sind 150km nicht so weit entfernt. Hybride sind nun mal sehr ineffizient.
Merkwürdigliebe meint
Als L7e ist das Ding eben kein Vergleich zum Smart. Bei einem Unfall ist das Ding eine Todesfalle. Und mit 17k nicht wirklich günstig für 85 km/h und 10 kWh Akku.
nie wieder Opel meint
Der Preis ist doch schon mal eine Ansage für so viel Auto! Dafür bekomme ich nichtmal ein ordentliches Motorrad. Smart mit Preisen um die 25k@ wurde ja auch gut gekauft. Nicht jeder ist knapp bei Kasse, sondern möchte einfach einen Cityflitzer, bei dem es nicht rein regnet wie bei Twizy & co. Ich finde das Teil ordentlich gemacht, Preis passt.
smart EQ fortwo hat eine UVP von 21.940 € bis 38.342 €, stand auch nicht auf Halde rum.
eBiker meint
Ich weiss ja nicht was für Motorräder du so kaufst – aber ne HarleyDavidson Nightser kostet 16K -genau wie ne BMW s 1000R.
Japaner kriegst noch billiger
volsor meint
Tja , stimmt wohl , aber da wirst du bei regen aber nass.
nie wieder Opel meint
Zero SR/F. Super Teil für unsere spanischen Pisten
Ähm, Harlex, BMW, das sind doch Verbrenner, oder? Das – dachte ich – ist auf dieser Plattform kein Thema mehr…
David meint
So ist das eben, wenn ein Produkt aus China nach Europa kommt. Da sind die Nebenkosten hoch, verstehen einige Kommentatoren hier nicht, die stets den Untergang der hiesigen OEM kommen sehen, wenn mal wieder ein Auto in China für 5.000€ auf den Markt kommt.
Tja, ab 17.000€ und 10,3 kWh Akku. Das ist jedenfalls, was dann wirklich kommt. Wird nicht so viele Kunden ansprechen. Sieht aus wie der alte Smart, das ist nicht schlecht. Aber wer weiß, wie lange es der Hersteller hier macht…
ID.alist meint
„Das günstige Leichtelektromobil der Klasse L7e speziell für die Stadt darf schon von 16-Jährigen gefahren werden.“
Stimmt nicht. Für Autos der Klasse L7e ist ein Führerschein der Klasse B nötig und der ist erst ab 18 (oder begleitetes Fahren ab 17).
Stefan meint
Richtig. Jugendliche unter 18 ohne Begleitung dürfen nur Fahrzeuge fahren, die auf 45 km/h beschränkt sind (Opel Rocks-e, Citroen Ami u.ä.). Das ist Klasse L6e.
Fahrzeuge mit 2 oder 3 Rädern dürfen auch schneller als 45 sein, wenn die Leistung auf 15 kW beschränkt ist.
ecomento.de meint
Korrigiert!
VG | ecomento.de
Jeff Healey meint
Geschwindigkeit und Reichweite sowie der LFP Akku sind schon mal ein Fortschritt zu e-Rocks und Co.
Es werden sich ein paar wenige Tausend Menschen in Europa finden für das Autochen, mehr aber auch nicht bei dem Preis. Ein Nischenprodukt.
Wem‘s gefällt…., soll zugreifen. Besser als gar nichts.
derJim meint
Ich fände ihn interessant mit einer 20 kWh Batterie zum beruflichen Pendeln (ca. 100km pro Tag). Es gibt es aber auch einen Dacia Spring, der hat 27 kWh, vier vollwertige Sitze und kostet insgesamt etwa gleich viel. Schade. Der neue C3 könnte aber aber auch interessant werden.
Steve meint
Auch der Preis ist im Vergleich zum E-Rocks fortgeschritten – mehr als das Doppelte.
Jeff Healey meint
derJim und Steve,
ja, bei dem Wägelchen passt mir persönlich das Preis- Leistungsverhältnis wieder nicht. Müsste ich wählen, würde ich sogar den Spring wegen seiner für mich besser passenden Platzverhältnisse vorziehen, obwohl ich ansonsten nicht viel von dem halte.
Der Yoyo kann jedoch durchaus für einige Leute das richtige Gefährt sein.
derJim meint
auf jeden Fall. Für mich leider nicht. Aber wie du schon schriebst, ich denke auch eher, dass es eine Nische bleiben wird.
Gerry meint
Für den gibts keine Förderung, damit erstmal chancenlos.
Ist wohl zu umweltfreundlich 🤔.
Stattdessen hat man jahrelang plug-in Energie- und Ressourcenverschwender gefördert 😆.
Wer denkt sich nur so einen Käse aus? Achso die Autolobby, ja stimmt 🙄.
Ari Vestas meint
Der wurde bereits 2021 vorgestellt, damals mit einem kolportierten Preis von 13.000€
Cooles Design, man merkt dass er in Italien entwickelt wurde. Falls es ein interessantes Leasing Angebot gibt, wäre das ein netter Zweitwagen für mich.
Jeff Healey meint
Der ist zwar auch nicht zur Mobilisierung der Masse geeignet, hat aber durchaus seine Daseinsberechtigung.
Die Zellchemie passt, das Design ebenfalls, Daumen hoch.
Nur den Preis finde ich persönlich schon wieder zu hoch…