Der schwedische Batteriezellen-Hersteller Northvolt hat für seine weitere Expansion 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Mrd. Euro) über eine Wandelanleihe erhalten. Das Start-up hatte bereits im Juli 1,1 Milliarden Dollar eingesammelt. Nun kommen in Form einer „Erweiterung“ der Finanzierungsrunde 1,2 Milliarden Dollar hinzu.
Zu den Geldgebern gehören diesmal unter anderem die kanadische Investment Management Corporation von Ontario (IMCO), der US-Finanzriese Blackrock sowie der kanadische Pensionsfonds CPP. Auch langjährige Geldgeber wie die kanadische Investmentgesellschaft Omers sind erneut dabei. Nach Informationen von Insidern wird Northvolt im Laufe dieses Jahres bekannt geben, eine Zellfabrik in Kanada zu errichten.
Northvolt will die frischen Mittel für die weitere Expansion in Europa und Nordamerika nutzen. Das Unternehmen, an dem Volkswagen, BMW und Siemens beteiligt sind, treibt laut Insidern auch einen Börsengang voran. Größter Anteilseigner ist Volkswagen mit rund 20 Prozent.
Das zusätzliche Geld werde für den Ausbau der Produktion gebraucht, sagte Finanzchef Alexander Hartmann der Nachrichtenagentur Reuters. „Es ist eine sehr kapitalintensive Branche.“ Der Hersteller von Akkus für Elektroauto-Batterien hatte im Mai erklärt, eine schon länger geplante Fabrik im schleswig-holsteinischen Heide zu bauen, wenn es grünes Licht der EU-Kommission für Subventionen gebe.
Mit der jüngsten Finanzierungsrunde hat Northvolt seit 2017 mehr als neun Milliarden Dollar (8,3 Mrd. Euro) an Fremd- und Eigenkapital aufgenommen. Das Start-up hat eigenen Angaben nach Aufträge im Wert von über 55 Milliarden Dollar von Kunden wie Volkswagen, BMW, Scania oder Volvo Cars erhalten. Auch in das Geschäft mit Energiespeichern will Northvolt mit einem Werk im polnischen Danzig einsteigen.
„Ich bin stolz darauf, dass unsere kontinuierlichen Bemühungen von den Investoren anerkannt werden, da wir ein erhebliches Interesse der Kapitalmärkte zur Unterstützung unserer Mission erhalten“, so Mitgründer und CEO Peter Carlsson. „Das Engagement für die globale Dekarbonisierung ist stark, und diese Meilensteine stärken unsere Position, um die massive Nachfrage nach nachhaltigen Batterielösungen sowohl in Europa als auch in Nordamerika zu decken.“
Northvolt-Batteriezellen werden derzeit von Northvolt Labs in Västerås, Schweden, und von Northvolt Cuberg in San Leandro, Kalifornien, USA, entworfen und entwickelt. Die Herstellung von Batteriezellen wird in der „Gigafabrik“ Northvolt Ett in Skellefteå, Schweden, hochgefahren, zu der noch in diesem Jahr die benachbarte Recyclinganlage Revolt Ett hinzukommen wird. Weitere Projekte werden derzeit in Schweden, Deutschland und Portugal entwickelt.