CEO Ola Källenius hat vor, Mercedes-Benz zum reinen Elektroautobauer zu machen. Das Unternehmen hat erklärt, bis 2030 möglichst nur noch Vollstromer ausliefern zu wollen – das gilt allerdings nur dort, wo es „die Marktbedingungen zulassen“. Ein Zwischenziel haben die Schwaben kürzlich kassiert, weil die Rahmenbedingungen herausfordernder als gedacht sind.
Das Unternehmen hatte eigentlich verkündet, dass ab 2025 die Hälfte des Absatzes Elektroautos und Plug-in-Hybride sein sollen. Zwar bleibt der Traditionshersteller bei der Formulierung, bis Mitte des Jahrzehnts zur Hälfte elektrische Fahrzeuge zu produzieren. Aber: „Stand heute bedeutet Mitte des Jahrzehnts: 2026“, so Källenius kürzlich.
„Für uns ist das Ziel klar: Die Mobilität muss emissionsfrei werden. Da gibt es kein Wenn und Aber“, betont der Mercedes-Chef jetzt im Gespräch mit InsideEVs. Die derzeitige Lage der Weltwirtschaft, Inflation und Zinserhöhungen erschwerten jedoch die Umstellung auf Elektromobilität. Eine „abkühlende“ Wirtschaft sei nicht ideal, um einen Unternehmens-Neustart wie den, den Mercedes-Benz gerade durchläuft, einzuleiten – eine Veränderung, die mit erheblichen Kosten verbunden ist. „Wir investieren Milliarden, Dutzende von Milliarden, nicht nur in die Elektrifizierung, sondern auch in alles andere, was in der Autoindustrie passiert“, erklärte der Manager.
Källenius verwies auf den weltweit wichtigsten Automarkt China, dessen Entwicklung nach der Corona-Krise anders als von Experten prognostiziert nicht „ein bisschen flach“ ausfalle. Als Automobilhersteller müsse man sich entscheiden, „wie man den Markt in diesem Kontext spielen will“. Für Mercedes-Benz sei Preisstabilität der Schlüssel. „Für uns hat es höchste Priorität, sicherzustellen, dass diese schönen Maschinen, die wir bauen, eine lange Lebensdauer haben, einen Restwert und so weiter.“
Stabilität auf der Preisseite erfordere Flexibilität in anderen Bereichen. Die Nachfrage zu befriedigen und auf denselben Produktionslinien E-Fahrzeuge und Verbrenner produzieren können, sei zentral. „Nehmen Sie unsere großen Werke im Südosten und in Alabama… wir können beides bauen“, sagte Källenius. „Wir können also mit dem Markt gehen. Das Gleiche gilt für Deutschland. Dasselbe gilt für China und andere Standorte auf der ganzen Welt. Ja, wir haben also Produktionsflexibilität, aber wir rüsten uns für eine Zukunft mit deutlich mehr Elektrifizierung.“
Schlumpf7 meint
Ich bezweifle, daß man die Fahrzeuge (Elektropanzer) von Mercedes als
signifikante Bausteine zur Elektromobilitäts-Wende bezeichnen kann.
Zielgruppe: Eher betuchtes Klientel, für die Worte wie Umwelt und Ökologie eher
einen bitteren Beigeschmack haben, weil sie mit Verzicht und vor allem mit Kosten in
Verbindung gebracht werden.
Gerry meint
Die Schnellmerker von Mercedes 😂.
Wenn sie das vor 10 Jahren gecheckt hätten dann wären sie jetzt Marktführer bei eAutos.
nie wieder Opel meint
Hatten sie die Tesla-Aktien erst heute verkauft, müsste bei Mercedes niemand mehr arbeiten gehen die nächsten 20 Jahre.
….Fahrradkette.
Ari Vestas meint
Hätte sich Mercedes damals nicht an Tesla beteiligt, dann würde es Tesla heute nicht geben.
Hätte Hätte…kann man endlos weiterspielen, bringt nur keinem was.
nie wieder Opel meint
Doppelt verpennt.
Jeff Healey meint
Doppelt verschnarcht.
alupo meint
Du hast Recht. Ohne Daimler hätte ich kein Model S mit lebenslang kostenlosem Laden am SuC und wäre auch um einiges ärmer, da ich die allermeisten meiner Teslaaktien Ende Mai 2019 sowie Anfang Juli 2019 gekauft habe :-).
Daher, dass Daimler damals Tesla gerettet hat, dafür werde ich Daimler ewig dankbar sein.
Ich kann nur hoffen, dass auch Du so wie ich die Tesla-Zeichen der Zeit in 2019 im Gegensatz zu Daimler richtig erkannt hast und kräftig Teslaaktien gekauft hast. So braucht man weder eine staatliche Rente noch eine Pension vom Arbeitgeber. Alles ist gut.
LOL meint
sowas aber auch, passt gar nicht zu den Aussagen von Wissing ;-)
Djebasch meint
Der steht ja auch auf Porsche…
GrußausSachsen meint
war das nicht der technisch so versierte Lindner?
mit direktem Draht zu Blume? aber klar,
der Lindner wird dem Wissing schon sagen, was der zu denken hat
Rainer Hagen meint
Verkehrsbedingte CO_2-Emissionen: 71,7% Straßenverkehr (0,4% Eisenbahn) [Quelle: EU Umweltagentur, 2022]. Eigentlich klar, was Minister Wissing zu tun hat. Wissing: Will mit geplanter Reform die Umweltvorgaben sogar noch weiter abschwächen. Aua.