Ford macht mit Elektroautos noch große Verluste. Vor diesem Hintergrund überdenkt der US-Hersteller das 2021 verkündete Ziel, bis 2030 in Europa komplett auf batteriebetriebene Fahrzeuge umzustellen. Der deutsche Ford-Manager Martin Sander blickt dennoch weiter optimistisch auf die Zukunft der E-Mobilität.
„Wir müssen uns einfach mal darauf konzentrieren und darüber reden, was alles gut ist an den Autos“, sagte Sander, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ford-Werke, der Sendung RTL Direkt. Elektroautos seien leiser, beschleunigten besser, es gebe keine Emissionen, und jedes Auto habe eine Standheizung und -kühlung. „Das sind alles Vorteile, die ein Kunde jeden Tag genießen kann. Darum bin ich selber ein überzeugter E-Autofahrer.“
Darauf angesprochen, warum viele Deutsche sich dennoch nicht für einen Stromer entscheiden wollen, meinte Sander, es gebe noch kein Angebot an „wirklich kleinen und günstigen Elektroautos“. Das werde sich in den nächsten zwei bis drei Jahren ändern. „Und damit ist natürlich die Elektromobilität auch für einen deutlich größeren Kreis an Kunden attraktiv.“
Auch die Ladeinfrastruktur werde sich weiterentwickeln. „Wir müssen erstens verstehen, wie gut dieses Konzept Elektroauto tatsächlich ist und zweitens der Wende von 100 Jahren Verbrennungsmotor in die Elektromobilität einfach ein bisschen Zeit geben“, so der Ford-Manager.
Was ihn umtreibe, seien die Energieversorgung und das Leitungsnetz. „Wir wissen in Deutschland, aber auch an vielen anderen Stellen in Europa, dass das Leitungsnetz für das Wachstum der Elektromobilität, das in den nächsten Jahren kommt, noch nicht vorbereitet ist“, so Sander. „Also brauchen wir einen umfassenden Plan, um das gesamte Thema Infrastruktur für die Elektromobilität in den nächsten Jahren weiter auszubauen.“
Ford bringt nach dem SUV Mustang Mach-E ab diesem Jahr drei weitere elektrische SUV auf den europäischen Markt. Die Marke hat verkündet, ihre Strategie bei Vollstromern nun verstärkt auf kleinere, erschwingliche Modelle zu konzentrieren. Dazu sollen auch Fahrzeuge gehören, die nicht im SUV-Format auf die Straßen rollen.
Zur Elektroauto-Strategie für Europa ließ das Unternehmen kürzlich bei einer Branchenkonferenz verlauten, dass es auch nach 2030 Autos mit Verbrennungsmotor verkaufen könnte, wenn die Käufer dies wünschen. „Wenn wir eine starke Nachfrage sehen, zum Beispiel nach Plug-in-Hybridfahrzeugen, werden wir diese anbieten“, sagte Sander.
Jeff Healey meint
„Deutscher Ford-Manager sieht Zukunft der Elektromobilität optimistisch“
Ich sehe die Zukunft der Elektromobilität auch optimistisch.
Aber nicht für Ford.
Gerry meint
Gut dass Ford optimistisch ist, weniger gut dass sie sich seit Jahren im elektromobilenTiefschlaf befinden.
Ein Ford Fiesta e würde sich doch sicher gut verkaufen.
M. meint
Offensichtlich hat sich schon ein Fiesta „B“ nicht gut verkauft.
Sonst gäbe es den doch noch!?
banquo meint
Der war gut M.! Übrigens gab es auch einen Focus e. Der wurde ab 2013 in Saarlouia gebaut und hatte ab 2017 33,5kWh. Aber eben noch kein als EV konzipierte untere Mittelklasse. Dafür jetzt den Explorer E.
Gerry meint
…ja wer soll denn solche Uralt-Verbrennerladenhüter kaufen ?
Innovative kleine elektrische Modelle sind gefragt. Ein Fiesta-e hätte da super eine Lücke füllen können 👍.