Renault-Entwicklungsvorstand Olivier Brosse rechnet damit, dass Elektroautos der Marke in fünf Jahren nicht mehr teurer sind als Autos mit Verbrennungsmotor. Der Zeitschrift Auto Motor und Sport sagte er auf der Messe IAA Mobility: „Das ist das Ziel, ja. Der Preiskampf bei der E-Mobilität beginnt gerade erst – zum Vorteil der Kunden.“
Problematisch sei allerdings, dass gerade die Rohstoffpreise steigen. „Der Zeitpunkt hat sich jedoch nach hinten verschoben. Das hängt mit den Preiserhöhungen einiger Rohstoffe, speziell Lithium, zusammen“, so Brosse. „Mit der Gründung unser Tochtergesellschaft Ampere wollen wir diesen Prozess wieder beschleunigen, da die sich einzig auf die Entwicklung von E-Fahrzeugen konzentriert. Jedenfalls können wir dadurch in dem von ihnen genannten Zeitraum Elektromodelle auf den Markt bringen, die nicht mehr als ein Verbrenner kosten.“
Konzernchef Luca De Meo hatte 2022 verkündet, Renault in eine Elektro- und eine Verbrenner-Einheit aufzuteilen. Das solle den französischen Autohersteller fit für die kommenden Jahre machen. Man schaffte neue Einheiten, um besser für die Zukunft des Automobils gewappnet zu sein, erklärte der Italiener. Mit der Aufspaltung entstehen unter anderem die Elektro-Einheit „Ampere“ und die Motorensparte „Horse“. Die Neuaufstellung ist laut dem Konzernchef unter anderem nötig, um es mit Neueinsteigern in den Automarkt aufnehmen können.
Bei der IAA hat Renault mit dem neuen Scenic E-Tech Electric ein weiteres Elektroauto vorgestellt. „Vollelektrisch und mit modernsten Technologien ausgestattet, verkörpert die Neuauflage des Trendsetters gleichzeitig eine komplett neue Generation von Elektrofahrzeugen“, hieß es. Das 4,47 Meter lange SUV ist über dem 2021 eingeführten Crossover Megane E-Tech angesiedelt. Daneben hat Renault derzeit vollelektrisch noch den Kleinwagen ZOE, den Kleinstwagen Twingo sowie den Hochdachkombi Kangoo und das Leichtfahrzeug Twizy im Angebot. Als nächster Vollstromer folgt eine Wiederauflage des Renault 5.
Ab 2030 soll die Marke Renault in Europa nur noch Elektroautos verkaufen. Für die Übergansphase bis dahin setzen die Franzosen beim Verbrennerantrieb auf Hybridtechnik. „Wir setzen sehr stark auf die Vollhybrid-Variante. Unserer Überzeugung nach ist das der richtige Schritt auf dem Weg zur vollständigen Dekarbonisierung“, erklärte der Entwicklungschef. „Nach Clio, Captur und Arkana E-Tech folgt nun im Austral, Espace und Rafale die zweite Generation dieses Antriebs.“
prief meint
Kernfusion ist seit Jahrzehnten immer in 20 Jahren marktreif.
e Autos sind seit langem immer in 5 Jahren preisgleich mit Verbrenner …..
Elektromotoriker meint
In fünf Jahren sind die Benziner danm so teuer wie die BEVs von heute, so wirds kommen…
Tim meint
Na wenn Stellantis dann wie heute noch immer Technik von 2015 einbaut (Stichwort 45 kWh Akku, …) dann kann ich mir das schon vorstellen. Dass jemand sowas noch kauft allerdings nicht.
Jeff Healey meint
Mir würden ganze 30 kWh reichen…
Als Pendlerkiste/Zweitwagen für mich ausreichend.
i_Peter meint
Ich hatte 7 Jahre lang einen BMW i3 mit 18,8 kWh (Netto) als einziges Familienfahrzeug..
Völlig ausreichend zum Pendeln und für die Region.
Wir sind damit auch in den Urlaub nach Frankreich gefahren oder mal 1.000 km am Tag. Das waren zwar einige Ladepausen, allerdings ist so eine kleine Batterie auch schnell wieder voll.
elektromat meint
Stellantis hat doch erst 2019 mit dem 54KW Akku gestartet, damals war das fast die größte Batterie in dem Segment. wäre immer noch ausreichend, allerdings brauchts auch andere größen, und irgendwie hat Stellantis hier eine Einheitslösung. Komischerweise nur bei den Kernmarken, Fiat Jeep etc hat andere Systeme
Lexwalker meint
Renault ist nicht Stellantis.
Tim meint
OMG stimmt, sorry.
Dennoch denke ich Renault sollte künftig auch größere Akkus anbieten, die auch in Sachen Ladeleistung etc. mit der Zeit gehen…
Mike meint
Es kommt nicht so sehr auf die Akkugröße an, sondern auf den Verbrauch. Und da hat Stellantis offenbar gute Fortschritte gemacht. Abgesehen davon sind die Mischarchitekturen beim Verbrauch ziemlich gut (z.B. e-Golf oder Ioniq), weil sie nicht so eine große Querschnittsfläche haben.
David meint
Der Lithium-Preis ist ja gerade wieder dabei zu fallen. Richtig ist auch, dass Euro 7 Fahrzeuge definitiv teurer werden. Denn die Technik ist teuer und die Entwicklungskosten müssen auf weniger Fahrzeuge umgelegt werden. Das wird also eine gegenläufige Bewegung, die Verbrenner werden teurer, die Elektroautos werden billiger. Beides moderat, aber so, dass es sie sich überkreuzen. Das kaufe ich dem Chef ab.
Aber die Strategie…Wenn Renault neben Verbrennern auch noch auf die Hybrid-Technik setzt, wie sie erwähnen, zergliedern sie Ihre Bemühungen ja noch mehr. Richtig wäre, zusammen mit den japanischen Partnern eine konsequente und sehr preiswerte Elektroplattform aufzusetzen. So werden sie Margen-Schwierigkeiten haben, wenn sie im unteren Preissegment elektrisch anbieten.
Richard meint
Wenn der preisgünstigste VW Golf Verbrenner heute schon über 30.000€ kostet, versteht man schon recht gut, wie das gemeint ist. Ist wohl Marken- und herstellerübergreifend die gleiche Strategie…
tutnichtszursache meint
In 5 Jahren ist man längst bei Euro7, daher werden Verbrenner teurer…
Lotti meint
In 5 Jahren wird es definitiv EAutos für ~15000€ geben. Schauen Sie mal nach China. Tesla ist heute schon viel günstiger als vergleichbare Verbrenner.
Jeff Healey meint
Es ga, wenn ich mich recht erinnere, vor kurzem noch Renault Verbrenner für 15 Tausend Euro.
Ich nehme Renault beim Wort.
Dagobert meint
Vermutlich werden die Verbrenner einfach so lange teurer, bis sie BEV-Niveau erreicht haben.
MAik Müller meint
@Dagobert das würde funktionieren wenn die Löhne sich verdoppeln.
Dann sind auch 40000€ für ein einfaches Auto machbar.
nie wieder Opel meint
Na, dann werde ich mit noch ein paar Wertanlagen bei HUBRAUM einlagern. Vermutlich noch ein voller Tanklaster dazu.
MAik Müller meint
@nie wieder Opel den Tanklaster brauchste nicht.
Auf ein Auto kann man locker VERZICHTEN. Aber nicht auf die Lebensmittel.
Diese werden noch bis weit nach 2045 mit Dieselfahrzeugen hergestellt und verkauft.