Die Marke Volkswagen stellt ihr deutsches Produktions-Netzwerk „zukunftsfest“ auf. Über entsprechende Pläne für die Werkebelegung bis zum Jahr 2028 hat der Konzernvorstand Ende September den Aufsichtsrat des Volkswagen-Konzerns auf seiner Sitzung informiert. Das Unternehmen richte damit seine Standorte auf eine wirtschaftliche Auslastung und Perspektive für die kommenden Jahre aus.
Thomas Schäfer, CEO der Marke Volkswagen: „Mit der Transformation in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld steht unsere Industrie vor komplexen Aufgaben. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere einzelnen Werke und den Volkswagen Produktionsverbund in Deutschland zukunftsfest aufstellen. Mit der jetzt verabschiedeten Werkebelegung leisten wir auch im Rahmen unseres Performance Programms einen substanziellen Beitrag zu einer starken, wettbewerbsfähigen Marke VW.“
„Wir nutzen den Umstieg auf die Elektromobilität, um die Komplexität in der Produktion zu senken und unsere Werke noch effizienter aufzustellen“, so Christian Vollmer, Produktionsvorstand der Marke Volkswagen und Mitglied der erweiterten Konzernleitung für den Bereich Produktion. „Fahrzeuge, die auf der gleichen Architektur basieren, bündeln wir konsequent markenübergreifend in unseren Werken. So verhindern wir, dass Werke viel Geld in die Integration von verschiedenen Fahrzeug-Architekturen investieren. Vielmehr ist es unser Ziel, dass die Werke auf der technischen Grundlage einer Fahrzeugarchitektur mehrere Modelle produzieren.“
Das Werk Wolfsburg wird – zusätzlich zum 2023 anlaufenden VW ID.3 – ein zweites Elektro-Modell bekommen. Ab 2026 soll ein vollelektrisches SUV im A-Segment in hohen Stückzahlen vom Band rollen. Zusammen mit dem Golf und dem gerade neu aufgelegten Tiguan sei so eine robuste Auslastung des Stammwerkes gewährleistet, erklärt das Unternehmen. Ab 2025 werde zudem der Nachfolger des Tiguan Allspace am Konzern-Hauptsitz produziert.
Im Zuge der Werkbelegung wurde auch entschieden, dass es keinen Bedarf für den Bau einer weiteren Fertigung in Wolfsburg Warmenau gibt. Neue E-Modelle auf Basis der am Ende des Jahrzehnts startenden SSP-Architektur (Scalable Systems Platform) sollen stattdessen in die bestehenden, modernisierten Strukturen des Stammwerks integriert werden. „So soll hier auch die volumenstarke VW-Ikone Golf auf SSP-Basis in die elektrische Zukunft geführt werden“, heißt es. Das ursprünglich für Wolfsburg vorgesehene Elektroauto-Vorzeigeprojekt Trinity gehe nach heutigem Stand in das Werk Zwickau.
Das Werk Osnabrück plant – zusätzlich zur Produktion der aktuellen VW-Verbrennerfahrzeuge Arteon und T-Roc Cabriolet – die Kooperation mit Porsche fortzusetzen. Für alle anderen deutschen und internationalen Standorte der Marke Volkswagen gelte unverändert die bisherige Planung, teilt der Konzern mit.
„Mit den Entscheidungen für unsere inländischen fahrzeugbauenden VW-Werke haben wir jetzt eine wichtige Etappe der Planungsrunde genommen“, sagt Daniela Cavallo, Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Volkswagen AG. „Damit stellen Unternehmen und Betriebsrat auch in schwierigen Zeiten unter Beweis, gemeinsam solide Lösungen zu finden, die die bestmögliche wirtschaftliche Belegung der Fabriken und klare Perspektiven für unsere Belegschaften vereinen. In diesem Sinne gehen wir nun auch die nächsten Etappen für die Planungsrunde und das Performance Programm an.“
hu.ms meint
Der ID.3 läuft auch in Wolfsburg an – obwohl derzeit in Zwickau genau für dieses model mangels nachfrage schichten ausfallen ?
Kommt da der Pure (45kwh) wieder ? Evtl. ab 30K nach förderung ?
nie wieder Opel meint
Durch diese Aufteilung des schrumpfenden Anteils am Kuchen sollen Ungleichgewichte und damit verbundene Unruhen im Konzern vermieden Werden. Lastenausgleich sozusagen. Aus diesem Grund wurde auch nie vollumfänglich kommuniziert, wo konkret die 6 Batteriewerke (Musterbau in Salzgitter) für die Einheitszelle entstehen sollen. Deren Streichung kann nun ohne Widerstand der betroffenen Regionen erfolgen.
Jörg2 meint
Verstehe ich die Bündelung richtig?
„Markenübergreifend“ -> auf einem Band laufen dann (Modell ist nur ein Beispiel) der Passat und dessen Skoda-Derivat und dessen Audi-Derivat…. ???
Mäx meint
So läuft es ja jetzt auch schon beim MEB: ID.3 und Cupra Born laufen von einem Band.
Soweit ich das nachvollziehen kann Q4 und ID.4 ebenfalls.
Ob nun Q4 ID.4, ID.3 und Born von einem Band laufen lässt sich nicht ganz nachvollziehen.
Künftig laufen dann Macan und Q6 von einem Band usw.
Ist ja nur logisch, aber eben auch nicht wirklich neu.
Neu ist wohl die konsequentere Umsetzung ohne Sonderwege ala Skoda Enyaq.
Jörg2 meint
Mäx
Danke für die Erläuterung!
MiguelS NL meint
Bei den MEB-Modellen in Zwickau macht man es so wegen der geringen Mengen der einzelnen Modelle. Laufen alle Modelle, die unter der Haube gleich sind, auf einem Band, dann entsteht eine größere Menge mit geringeren Stückpreis.
Die Matchbox Methode, würde das noch mal vereinfachen.
Je größer die Menge desto mehr sich eine dedizierte Fertigung (Investition) lohnt. Je kleiner die Menge desto weniger lohnt….und desto teuerer das Auto.
Jörg2 meint
Aber letztendlich hebt damit ja dann auch deutlich die Differenzierung: „ICH kaufe direkt bei VW! Der, der sparen muss bei SEAT…“ irgendwie auf (?).
Und zusätzlich zu den Ankreuzlisten des VW-Modells, muss noch die Montagelogistik die Kreuzchenlisten der Submarken abdecken.
Im Endeffekt könnte man das dann auf EIN Modell eindampfen, hätte eine schlankere Produktion und könnte eventuell zu „SEAT-Preisen“ alle bedienen (?).
Gunnar meint
Richtig Jörg, das ist der Teslagedanke. Ist aber bei VW so einfach nicht umsetzbar. Wenn VW das genauso machen würde, wären alle anderen Marken überflüssig. Da müssten dann eine Menge Angestellte entlassen werden aus den unterschiedlichsten Bereichen: Vertrieb, Entwicklung, Marketing (ok, auf die kann ich verzichten), sogar Produktion.
Ich kann mir vorstellen, dass solche Planspiele schon mehrmals durchgespielt wurden in der VW-Chefetage.
Jörg2 meint
Gunnar
Ich vermute: auf solche Lösungen wird es hinauslaufen.
Die Standorte können sich dann mal wieder um die Produktion für Modell XY „bewerben“. Gewinner wird der Standort mit den geringsten Stückkosten. Hierbei spielt der Personalkostenblock eine wichtige Geige. Also Zwickau gewinnt gegen Bremen, Tschechien gegen Deutschland….
Peter meint
@Jörg2
Derzeit differenziert (unterscheidet) man nach Design und Materielauswahl. Siehe ID.3 vs Cupra Born; siehe ID.4/5 vs Q4. Alles kommt aus Zwickau.
Vielleicht auch ein Grund, weshalb der Name Seat gehen muss. Wobei: als ich 2020 gesucht habe, war der Polo als Reimport mit Tageszulassung billiger als der Ibiza als Reimport mit Tageszulassung.
Jörg2 meint
Sollte es stückzahlmäßig mal schlecht laufen bei VW wäre VW mit dieser Strategie vorbereitet: Werke könnten (temporär) geschlossen werden, ohne das Modelle nicht angeboten werden können.
(Im Arbeitskampf ist der AN-Seite damit Munition abhanden gekommen.)
Eugen P. meint
Skoda, Seat und VW werden meine ich schon heute völlig durch Europa zusammengewürfelt gebaut, das heißt, der Seat kann aus Tschechien kommen, während der VW in Spanien gebaut wird. Bei Stellantis (=Peugeot/Chrysler) wird es kaum anders aussehen. Da kann man auch Hyundai kaufen, wenn es um Standort Europa geht.
South meint
Hört sich gut an, ist aber mit 2028 schon etwas spät. Mir egal, ich werde da vermutlich noch immer einen, dann zwar betagten, 8jahre alten ID.3 fahren…. aber worauf ich mich echt freue, zu dem Zeitpunkt wird es endlich ein ordentliche Auswahl an E Autos, auch von anderen Herstellern, geben…aktuell gibts zwar schon ein paar gute Modelle, aber der Markt ist immer noch zäh…
LiFePo4 meint
Das hier ist eine sehr wichtige Pressemitteilung für den Volumenmarkt in Deutschland:
„„So soll hier auch die volumenstarke VW-Ikone Golf auf SSP-Basis in die elektrische Zukunft geführt werden““
Ab 2030 kommt der GOLF auf der SSP Plattform mit großem Volumen aus Wolfsburg!
Vorher kommt nicht viel. Das zwangsläufige (wer keine 50000€ ausgeben kann) warten wird sich lohnen nicht nur VW bringt dann gute Eautos.
Gerry meint
Warten lohnt sich ? Auf VW ? 😂
Das Gegenteil ist der Fall, nach 100.000 km mit 2 eAutos haben wir rd. 10.000 Euro Benzinkosten gespart. 👍
Und beide Fahrzeuge für jeweils weniger als 20k Euro angeschafft (incl. Förderung)
Wer rechnet fährt schon lang elektrisch…
Hab noch vergessen dass beide eAutos steuerfrei (keine Kfzsteuer) sind und über THG-Quote auch den Großteil des Fahrstroms bezahlt bekommen.
Aber wer Geld verbrennen will darf gern bis 2030 warten…
Lorenz Müller meint
Ach Maik, der Golf verliert doch schon seit Jahren an Bedeutung, auch hier in Deutschland.
Mit vernünftiger Ausstattung kostet der heute schon mehr als ein Tesla Model 3, warum soll das bei einem elektrischen Golf 2030 anders sein?
Wer es sich leisten kann zu warten, der soll das tun, aber alle die für ihr Geld auch arbeiten müssen, fahren mit einem Elektroauto heute schon wesentlich günstiger.
South meint
Das der Golf an Bedeutung verliert, würde ich gar nicht so sagen, er ist in Varianten aufgegangen, also Golf, Tiguan, Touran, ID.3 … ist ja alles quasi Golfklasse, wobei genau genommen der ID.3 zwar von der Klasse her, aber nicht von der Plattform her ein Golf ist…
Mäx meint
Ich bin wirklich erstaunt, zu was die Version 5.0 fähig ist.
Es fühlt sich nun wirklich an, als ob man keine Interaktion mit einem Chatbot hätte.
Gerry meint
Ja kein chatbot, eher wie eine olle Schallplatte die einen Kratzer hat 😂👍
nie wieder Opel meint
Der Bot kann – im Gegensatz zum neuronenbasierten Schöpfer – exponentiell schnell lernen und eben diesen immer besser abbilden.
Realist meint
Wie groß ist denn das Volumen? Du scheinst da ja voll den Durchblick zu haben.
Ben meint
Tja Dieseldieter Maik aka. AMG aka. LiFePo4, zum Glück gibts schon genug alltagstaugliche BEV für deutlich unter 50k, bestes Beispiel Die MG Modelle.
Aber ja bitte kommentier mit noch mehr Accounds, macht dich glaubwürdiger.