US-Elektroautobauer Fisker schraubt seine Produktionsziele weiter herunter. Für das laufende Jahr sagte das Start-up nun eine Fertigung von 13.000 bis 17.000 Fahrzeugen voraus, davor war Fisker von 20.000 bis 23.000 Autos ausgegangen. Schon zuvor war in diesem Jahr das Ziel von 42.400 auf zwischen 32.000 und 36.000 Fahrzeuge reduziert worden.
Man wolle nicht, dass das Unternehmen auf fertigen Autos sitze. Es fehle an Technikern und Dienstleistern, die die Autos an die Kunden übergeben könnten, sagte Fisker-Chef und -Gründer Henrik Fisker. „Die Leute haben bezahlt und warten auf ihre Autos, und einige sind ziemlich sauer.“ Derzeit stelle das Unternehmen 20 bis 30 Mitarbeiter ein, um das Problem zu lösen.
Fisker sollte eigentlich seine jüngsten Geschäftszahlen am Freitag vorlegen, verschob das aber nach dem Weggang des Chefbuchhalters. Nun räumte das Start-up ein, dass es „substanzielle Schwächen bei den internen Kontrollen zur Buchhaltung“ gebe. Es gehe dabei um unterschiedliche Vorgaben in verschiedenen Ländern, die unter anderem Derivate sowie Lagerbestände bei den Auftragsfertigern beträfen.
Im abgelaufenen Quartal lag der Umsatz des Unternehmens mit umgerechnet rund 67 Millionen Euro niedriger als Analysten erwartet hatten, der Verlust fiel mit knapp 85 Millionen Euro größer aus. Es wurden 1097 Exemplare des mittelgroßen SUV Ocean, des bislang einzigen Modells der Marke, ausgeliefert. Produziert wurden 4725 Einheiten.
„Die Auslieferungen haben sich beschleunigt, da Fisker mit der Optimierung der Logistik auf der letzten Meile und dem Ausbau der Auslieferungsinfrastruktur beginnt, um weitere Skaleneffekte in Q4 und darüber hinaus zu erzielen“, hieß es in einer Mitteilung zum Quartalsergebnis. „Das Unternehmen lieferte im Oktober über 1200 Fahrzeuge aus und übertraf damit das gesamte Auslieferungsvolumen des dritten Quartals. Bis heute wurden weltweit über 3000 Fahrzeuge ausgeliefert und Hunderte weitere sind auf dem Weg zu den Kunden.“
Jogli meint
Mich wundert das Ganze gar nicht, bei diesen schlechten Führungsksräften produzieren zu lassen, da kann nur alles schief gehen.
Steven B. meint
„Es fehle an Technikern und Dienstleistern, die die Autos an die Kunden übergeben könnten, sagte Fisker-Chef und -Gründer Henrik Fisker“
Ich denke die Wahrheit liegt auf jedenfall ganz wo anders. Kaum einer kauft die überteuerten Autos von Fisker – diese hat es in dem Marktumfeld mit solch einer Breitse zutun, wo nur noch der Preis zählt, und da sind sie bekanntlich mit den Leistungssprekturm der Autos nicht ganz ganz weit vorne, sondern wohl eher unter dem Durchschnitt!
andi_nün meint
Jep, es ist ein klares Preisproblem.
Der „günstige“ Ocean wird noch gar nicht gebaut und wenn er gebaut ist, wird Fisker damit kein Geld verdienen.
Hermann meint
„Fisker kürzt Produktionsziel für 2023 erneut“
von 1 auf 0 :D
Egon Meier meint
Fisker wird das nicht überleben.
Selbst große Unternehmen mit jede Menge Geld auf dem Konto müssen über Jahre die Bugs jagen. Dazu fehlt Fisker der lange Atem.
Hinzu kommt, dass es jede Menge gut funktionierende BEV auf dem Markt gibt, die deutlich preiswerte als der Ocean sind und einen funktioniernden Service im Hintergrund haben.
Investoren sehen, dass inzwischen jede Menge Startups über die Wupper gehen und da gibt es immer weniger Bereitschaft seine Kohle zu investieren – zudem Herr Fisker kein unbeschriebenes Blatt unter dem Stichwort „Schaumschläger“ ist.
ShullBit meint
«Hinzu kommt, dass es jede Menge gut funktionierende BEV auf dem Markt gibt, die deutlich preiswerte als der Ocean sind »
Der Fisker Ocean Sport kostet (neu) 41.223 Euro (bislang 39.990 Euro). Ich erwarte, dass Du nach Deiner Aussage mindestens 10 („jede Menge“) ca. 4,80m lange Elektro SUVs mit mindestens 450 km WLTP-Reichweite am Markt nennen kannst, die höchstens 35.000 Euro kosten („deutlich billiger“). Ich schätze, Du kannst kein einziges Modell nennen. Der Ocean ist sehr wettbewerbsfähig und man kann das nicht pauschalisieren, aber eine Mehrheit findet das Design wohl deutlich besser als ein Tesla Model Y oder VW ID.4 (der deutlich kürzer ist). Daran liegt es nicht.
Mit dem Rest hast Du Recht. Wer im Massenmarkt antritt und 2025 nicht mindestens 200.000-500.000 Autos baut, kann wahrscheinlich nicht überleben. Durch diverse Verzögerungen konnte Fisker das noch vor anderthalb Jahren exzellente Marktumfeld nicht nutzen und muss sich jetzt in einem deutlich härterem Umfeld am Markt durchsetzen (Wettbewerb, Zinsen, Konjunktur, usw.). Fisker hat es offenbar versäumt, funktionierende Service-Strukturen aufzubauen. Und am schlimmsten: Fisker hat jegliches Vertrauen verspielt.
M. meint
Beim Design bin ich dabei. Das Auto ist (für einen SUV) ziemlich ansehnlich geworden, daneben sind TMY und ID.4/5 (und noch ein paar…) hässliche Entlein.
Der (aus meiner Erinnerung) Frontantrieb des Basismodels ist beim vergleichbar günstigen Preis noch zu verschmerzen.
Aber funktionieren muss das Auto, Startup hin oder her. Servicestrukturen müssen stehen.
Und da scheint es noch gefährlich viel Luft nach oben zu geben. Die Auslieferungen ziehen ja an, aber das nutzt nur, solange die Autos nicht zurückkommen.
Tesla wäre vor 10 Jahren fast über die Klinge gesprungen. Das war schon richtig knapp. Mal sehen, wie lange Fisker braucht, in die Gewinnzone zu kommen – falls sie das schaffen.
Andi EE meint
@M.
„Beim Design bin ich dabei. Das Auto ist (für einen SUV) ziemlich ansehnlich geworden, daneben sind TMY und ID.4/5 (und noch ein paar…) hässliche Entlein.“
Bei solchen Sprüchen muss ich immer lachen, das ist eigentlich eine Arroganz, die durch nichts zu überbieten ist. Du kannst nicht das meistverkaufte Auto als hässlich bezeichnen. Da ist zu 100% sicher, dass du es bist, der nichts checkt. Die Masse hat immer recht, weil sie mit eigem Geld investieren, das Gegenteil beweist. Wrenn es nicht gefallen würde, würde nicht gekauft, der Käufer bestraft sich ja nicht selber. Deine Meinung ist völlig egal und in höchstem Mase subjektiv.
Ich bin aber bei dir, dass mir der Fisker Ocean auch sehr gut gefällt.
Heiner meint
AndiEE, dein Argument klingt wie der bekannte Spruch “ Leute, fresst Shyce, 100 Milliarden Fliegen können nicht irren“
Der TMY verkauft sich gut trotz und nicht wegen seines Designs. Ich kenne keinen der ihn schön findet, maximal “ zweckmäßig“ , aber nicht schön.
M. meint
@Andi EE
„Leute, fresst mehr Scheisse, Millionen Fliegen können nicht irren“.
Man muss ja mal zwei Sachen auseinanderhalten:
– Marketing
– Geschmack
Das Marketing, das so dezent daherkommt, funktioniert erstklassig, wie man an den Verkaufszahlen sieht. Wie sich das in Zukunft entwickelt, bleibt abzuwarten, auch bei anderen Modellen, der Langzeitqualität usw.
Geschmack istvso eine Sache. Ich kann alles hässlich finden, was ich will. Ich kenne jetzt auch keine Statistiken zu den Kaufgründen beim TMY, aber einen Tesla-Hype gibt es ohne Frage, siehe „Marketing“. Da nimmt vielleicht das eine oder andere in Kauf. Fiat hat Millionen Pandas verkauft. War der jemals hübsch? So ein 08/15 Golf?
Also: ICH finde das TMY abgrundtief hässlich. Das Ding sieht aus wie ein Entenkopf, irre. Daneben ist das mittelprächtige TM3 eine Lichtgestalt. Diese Meinung muss niemand teilen, sie ist nämlich – wie du richtig sagst- subjektiv. Das ist Geschmack immer.
Es gibt ja Leute, die haben einem BMW XM bestellt. Für das Geld bekommst du locker 3 TMYP, die sind ähnlich schnell, bieten ähnlich viel Platz, den Luxus halt nicht, ok – wollten die nicht. Die haben trotzdem dieses Monstrum gewollt.
Die haben wohl wieder einen anderen Geschmack.
@Heiner: ich lese jetzt erst deine Antwort, aber ich lasse es bei mir jetzt trotzdem drin. :-D
David meint
Es ist noch kein Ocean für 40.000€ ausgeliefert worden. Bisher kann man nur vergleichen, was ausgeliefert wurde.
Und da kann man schon froh sein, wenn der Wagen gar nicht erst startet. Denn dann kann er nicht in voller Fahrt ausgehen oder Bocksprünge machen. Und es gibt beim Fisker gleich mehrere Gründe, warum der Wagen gar nicht erst startet. Nur einer ist die Matte für die Sitzbelegunganzeige in Zusammenhang mit der schlecht programmierten Software, wobei Gewichtsverlagerungen als nicht-besetzt interpretiert werden. Ein anderer könnte z.B. der massive Vampire Drain sein. Ansonsten fallen jetzt im Herbst etliche Fehler am Heiz- und Lüftungssystem auf. Im Grunde genommen gibt es gar keine Baugruppe, die völlig fehlerfrei ist.
Den absurden Verbrauch in Rechnung gestellt, bietet sich als Vergleich der Škoda Enyaq an. Der ist deutlich preiswerter als die bisher ausgelieferten Fisker.
ShullBit meint
Der Skoda Enyaq mit 4×4, 21-Zöllern und Schiebedach kostet 61.000 Euro schafft dann aber nur 511 km WLTP-Reichweite statt 707 km WLTP-Reichweite. Das ist dann „deutlich preiswerter“ als ein Fisker Ocean Extreme? Wie viele Kommentatoren hier sind eigentlich nach der ersten Klasse aus der Schule abgegangen?
Wenn man ein deutlich kleineres Auto mit 58 kWh Batterie statt 106 kWh Batterie, mit 4×2 statt 4×4, mit deutlich schlechteren Fahrleistungen, mit deutlich schlechterer Ausstattung vergleicht, ja dann ist der Enyaq billiger. Nur ist es dann kein Vergleich.
Der Ocean ist in Europa in jeder Variante sehr wettbewerbsfähig. In den USA sieht es ggf. etwas anders aus, weil die Tax Credits (teils) an Produktionsstandort gebunden sind
Franz Mueller meint
Der Skody Enyaq 85 bietet 100km mehr Reichweite (563km) als der Ocean Sport (465km). Auf die Reichweite bezogen damit eindeutig die günstigere Wahl. Der Enyaq hat auch einen deutlich höhere Reichweite bei höherer Geschwindigkeit (Cw*A besser, weniger Rollwiderstand)
Andi EE meint
@Shullbit
Das Fahrzeug ist relativ zur Produktionsmenge, viel zu günstig. Das würde mich als Investor abschrecken. Dieser Preis kann doch niemals aufgehen, wie willst all diese Produktionstools finanzieren bei diesen geringen Stückzahlen. Dieser Moment indem sich Fisker/Magna befindet, ist der schlimmste Moment. Du musst alles in die Produktion für den Hochlauf stecken und wenn dann viel zu wenig reinkommt, fressen doch die Schulden auf.
Dass man jetzt in dieser Phase wo eigentlich alles klar mit der Produktion sein sollte, nach neuen Produktionspartnern sucht, heisst wahrscheinlich, dass Magna nicht noch mehr in Vorleistung gehen möchte. Ich weiss selbstverständlich, wer was hier finanziert hat, aber ich rechne damit, dass auch Magna eine nicht unerheblich Summe investiert hat und ja selber die Preise für die Fahrzeuge nicht bestimmt. Kommt jetzt viel weniger als geplant rein, kann der Auftraggeber (Fisker) wahrscheinlich nicht so wie vereinbart bezahlen.
Wenn man die Nachfrage hat, wäre eine Produktionsausweitung doch der einzige Weg wie sich die Sache irgendwann rechnen kann. Je mehr gleiche Teile produziert werden, desto tiefer der Preis.
Ich rechne mit dem Schlimmsten, denn jetzt neue Partner für die Produktion suchen obwohl man die Produktionsziele reduziert, macht doch keinen Sinn. Das klingt für mich eher nach Magna Nacht nicht mehr richtig mit, weil erhebliches Verlustgeschäft, jetzt muss der nächste Produktionspatner herhalten der ähnlich in Vorleistung geht. Kann alles nicht stimmen, wie ich es annehme, aber für mich klingt das ganz übel.
Gasbremse meint
Warum gerät eigentlich so gut wie alles, was der gute Henrik in den letzten 25 Jahren angefasst hat, ins Schlingern? Das Geschwurbel um die bestehenden Probleme und die dagegen ergriffenen Maßnahmen erinnert irgendwie stark an den Sound der Sono-Statements. Ein Schelm, der denkt, es könnte auch genauso enden …
Ruud meint
Hahaha, Treffer, versenkt!
stueberw meint
Im gegensatz zu Sono Motors hat Fisker aber schon einige Autos auf die Straße gebracht.
Ich drücke Fisker und auch Magna auf jeden fall beide Daumen das es weiter geht.
alupo meint
Dafür hat er aber auch schon eine Pleiteerfahrung gemacht. Wäre also nicht sein erstes Mal.
Er bezieht aber sicher ein entsprechend hohes Festgehalt (habe das jetzt aber nicht versucht nachzuschauen) und kann damit einen möglichen Totalverlust seiner Aktien verschmerzen.
MacGyver meint
Der Unterschied zu SONO Motors ist, dass Herr Fisker eine Ausbildung, Berufserfahrung und schon einige umgesetzte Projekte vorzuweisen hat. Laurin und Jonas haben als einzige unbestreitbare Leistung die Mobilisierung von ahnungslosen Träumern und Idealisten perfektioniert. Herr Fisker hat mit seinen bisherigen Konzepten eher auf naive Millionäre gesetzt. Der Schaden für die Gesellschaft hält sich daher in seinem Fall in Grenzen.
Andi EE meint
„Fisker sollte eigentlich seine jüngsten Geschäftszahlen am Freitag vorlegen, verschob das aber nach dem Weggang des Chefbuchhalters. Nun räumte das Start-up ein, dass es „substanzielle Schwächen bei den internen Kontrollen zur Buchhaltung“ gebe. Es gehe dabei um unterschiedliche Vorgaben in verschiedenen Ländern, die unter anderem Derivate sowie Lagerbestände bei den Auftragsfertigern beträfen.“
Auf Deutsch, kurz vor der Pleite. Aber eine grosse Klappe, vor einem halben gab es ja mal eine Statement, das war so jenseits. Wundert mich nicht.
ShullBit meint
Nein, Fisker ist nicht kurz vor der Pleite. Die haben noch 625 Mio. und können sich aufgrund bestehender Verträge weitere 550 Mio. verschaffen. Generell sollten die auch noch weitere 500 Mio. an Umsatz in diesem Jahr generieren. Durch den Lean-Asset-Ansatz ist die cash-Burn-rate sehr viel kleiner als bei Nio, Lucid und Co.
Aber ja, perspektivisch geht das ab jetzt Richtung Untergang. Fisker hat mit den letzten Quartalszahlen einfach das letzte bisschen Vertrauen zerstört. Es ist aktuell das Eingeständnis, dass keine geeigneten Strukturen aufgebaut wurden. Die Selbstgerechten und Neunmalklugen hier wollen das natürlich schon vor 3 Jahren gewusst haben, aber solange es keine Auslieferungen gab, konnte absolut niemand wissen, dass es bei Fisker eklatant an geeigneten Strukturen für Auslieferungen fehlt. In den USA werden die Oceans den Kunden in der Regel vor die Haustür geliefert. Die entsprechenden Kapazitäten muss man einfach rechtzeitig organisieren. Das ist banal. Aber Fisker hat das offenkundig versäumt. Und bei anderen Themen ist es ähnlich. Das war so nicht absehbar.
Der relevante Punkt ist nun: Man ist im Massenmarkt nur konkurrenzfähig, wann man auf Volumen kommt. Fisker muss schnellstmöglich PEAR und Alaska in den Markt bekommen und auf deutlich 6stellige Produktionszahlen kommen. Und genau da hat Fisker jetzt das Problem: Welcher Assembler soll jetzt noch daran interessiert sein, für Fisker zu produzieren? Und wenn dann eben nur zu finanziell miserablen Konditionen, die es abfedern, wenn Fisker die Supply Chain wieder nicht auf die Reihe bekommt.
Andi EE meint
@Shullbit
Normalerweise ist das verschieben von Geschäftszahlen ein ganz übles Zeichen an der Börse. Und dann macht der Finanzchef noch einen Abgang kurz vor der Publikation. Das find ich übel, klingt für mich eher nach, „wo sind die fehlenden Millionen“. Aber ja, jetzt scheint man sie ja gefunden zu haben. ;)
Franz Mueller meint
Vielleicht merkst du es selbst: Leane Struktur und Organisationsmangel ist ein und das selbe. Fisker hat einfach Geld sparen wollen und bekommt jetzt die Quittung.
ShullBit meint
Bekommst Du auch mal einen einzigen zutreffenden Kommentar hin? Niemand hat von Lean Structure gesprochen sondern von Lean Asset.
Apple betreibt teilweise auch eine Lean-Asset-Strategie, hat keine eigenen Fabriken für die Produktion von Prozessoren, für den Zusammenbau von Smartphones, Tablets usw. Das Kapital spart sich Apple und lagert alles an Auftragsfertiger aus. Wie bei Fisker. Trotzdem hat Apple funktionierende Liefer- und Supportstrukturen. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun.
ShullBit meint
Es scheint sich leider zu bestätigen, dass Henrik Fisker ein sehr guter Autodesigner ist, aber keine Ahnung hat, wie ein Auto-Hersteller zu führen ist. Seine Frau Geeta (COO und CFO von Fisker Inc.) scheint genauso ahnungslos.
Natürlich kann es immer mal unvorhergesehe Probleme geben, aber wenn man innerhalb von 9 Monaten 3 mal das Produktionsziel drastisch zusammenstreichen muss, dann hat man keine Ahnung, was man da macht. Genau so hat Fisker es schlicht versäumt, Strukturen für Auslieferungen und Service aufzubauen. Anstatt daran zu arbeiten, die strukturellen Probleme des Unternehmens zu lösen, „hilft“ Henrik Fisker nun selbst, Auto auszuliefern. Was für ein Unsinn. Bezüglich der Finanzzahlen musste Fisker jetzt offiziell „material weaknesses in the company’s internal control over financial reporting“ eingestehen. Mithin fehlende Strukturen und Chaos überall.
Die Deutsche Bank hatte mal einen schönen wie treffenden Werbeslogan: „Vertrauen ist der Anfang von allem“. Das Kernproblem von Fisker Inc. ist ab jetzt: Absolut niemand glaubt nun noch irgendwas, was Fisker sagt. Eine Firma, der niemand auch nur das geringste Vertrauen entgegen bringt, die ist als Partner weder für Auftragsfertiger (Magna, Foxconn), noch für Zulieferer, noch für Banken (Finanzierung) und schon gar nicht für Kunden interessant. Wenn die Fiskers ihre Firma retten wollten, müsste wenigstens einer von beiden zurück treten und ein erfahrener Profi an die Stelle treten (Kategorie Herbert Diess). Die Zeit, um aus eigener Kraft wieder sukzessive Vertrauen aufzubauen, hat Fisker nach all den gemachten Fehlern nicht mehr.
Franz Mueller meint
Die Fahrzeuge werden nicht übergeben, da Sie nicht funktionieren. Die Oceans haben ja eh kaum Funktionen, und selbst die einfachsten Dinge sind voller Bugs. Gravierende Ruhestromprobleme (3 bis 5kWh pro Tag sind schnell erreicht, oft auch 12Volt Ausfälle).
Ich war gerade in Graz, da nennt man den Fisker Ocean neuerdings Fiasko Ocean. Kein Mensch versteht da, warum sich Magna mit Fisker eingelassen hat.
Wird auch nicht mehr lange mit Henrys nächster Insolvenz dauern. Wenn der CFO kurz vor der Bilanz kündigt, dann hat das seinen Grund.
ShullBit meint
Wie so soft verbreitest Du hier pure Lügen. Die Autos funktionieren und die bisherigen Besitzer sind zufrieden damit. Ja, es gibt paar Bugs. Die Käufer sind nicht sauer über die Autos an sich sondern über die Abwesenheit von funktionierenden Strukturen für Kommunikation, Auslieferungen und Service bei Fisker.
Der Mann heißt übrigens Henrik und nicht Henry.
Genauso gelogen ist, dass der CFO gekündigt hat. Da hätte Fisker seiner Frau kündigen müssen. Die ist weiter COO und CFO. Der Chief Accounting Officer ist gegangen. Das ist ein Unterschied.
Franz Mueller meint
Manche Kunden sind vielleicht zufrieden, aber es reichen halt 10% unzufriedene um sämtliche Gewinnmargen zunichte zu machen. Und es sind sicher mehr als 10% Unzufriedene.
Lügen verbreite ich gar nicht, das Auto hat eklatante Mängel:
-Ruhestrom hab ich schon genannt
-Keine funktionierende Traktionskontrolle, das Auto wird instabil durch Abriss Haftreibung
-Plötzlicher Ausfall des Antriebs werden der Fahrt, danach neustart der Systeme notwendig
-Manche haben mechanische Probleme. Türgriffe fahren nicht aus, Lüftung fällt aus.
-Die Softwareupdates für Herbst2023 sind nicht gekommen. Es gab nur Bugfixes.
Vielleicht wird´s in einem Jahr besser, die bisherigen Kunden sind trotzdem geprellt. Das Auto ist noch nicht fertig.
Das seine Frau CFO ist macht´s ja nur noch anrüchiger. Wusst ich gar nicht, danke für die Info.
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ShullBit meint
Ach: Erst hast du pauschal geschrieben, dass die Autos nicht funktionieren und deshalb Tausende nicht ausgeliefert werden. Jetzt reden wir über etwa 10%? Du kannst CAO und CFO nicht auseinander halten, weißt nicht, wer CFO ist, usw. Merkst Du selbst oder?
Wenn man das in den einschlägigen Foren verfolgt, dann sind die Leute mit dem Auto super zufrieden. Einige wenige haben gravierende technische Probleme. Viele schreiben, dass es das beste Auto ist, das sie jemals hatten – in jedem Fall besser als ein Model Y. Das eigentliche Produkt ist völlig Ok und wettbewerbsfähig. Die paar Software-Bugs wird man beheben können.
Die Frage ist, ob Fisker überlebt. Ohne Skaleneffekte wird das nichts. Es bleibt nicht mehr viel Zeit zum Skalieren. Und eben das größte Problem: Fisker hat jedes Vertrauen zerstört.
Franz Mueller meint
Ja, alle Fisker Ocean haben massive Probleme. Ich habe niemals gesagt, nur 10Prozent. Es gibt immer Menschen die ihr Fehlinvestment in helles Licht rücken wollen. Ein Model Y Fahrer, der durchschnittlich 180Wh/km verbraucht soll den 250Wh/km Ocean loben? Mag vorkommen, aber extrem selten. Sonst kenne ich vorwiegend negative Berichte. Selbst die bezahlten Influenzer fürchten um ihren Ruf und bewerben die Karre nicht mehr.
ShullBit meint
Und weiter gehen die Kommentare mit frei erfundenen „Argumenten“ (aka Lügen) von Franz Müller…. Der Ocean One hat netto 106 kWh Batteriekapazität und kommt auf 707 km WLTP-Reichweite, was rechnerisch einen Verbrauch von 15 kWh/100km ergibt. Nach dem selben Rechenschema (77 kWh netto, 513 km WLTP-Reichweite) kommt ein Tesla Model Y Performance auf 15 kWh/100km. Aber laut Franz verbraucht der Ocean 40% mehr als ein Tesla Model Y….
Franz Mueller meint
Genau, wltp hat wenig mir Reichweite zu tun. Der Ocean ist auf der Autobahn mit 130km/h nah an 300Wh/km. Genauso wie ähnlich große Autos mit schlechten Cw, z. B. Audi Etron. Damit ist nach 300km Schluss. Enttäuschend für 113kWh.
Fahr doch – wie ich – erstmal das Auto selbst bevor du hier Verteidiger spielst.
Swissli meint
Dass die Frau CFO und COO ist, find ich auch eher suboptimal.
Wenn ein börsenkotiertes Unternehmen die Quartalszahlen(sozusagen der heilige Gral in der Finanzwelt) nicht pünktlich rausbringt, ist das wirklich kein gutes Zeichen. Und wenn jetzt auch „nur“ der Chief Accounting Officer vor den Quartalszahlen gegangen ist, wirft das schon Fragen auf.
Andererseits hat der CFO von Tesla nach 4 Jahren diesen August auch plötzlich gekündigt.
Sollte das mit dem Quartalsabschluss schnell und sauber bereinigt werden, okay. Auf jeden Fall fehlen Fiskers halt für 2023 die Umsätze, wenn man nur rund 2/3 weniger ausliefert als geplant. Dieses Loch muss irgendwie gestopft werden.
PS: bin Fiskers grundsätzlich wohlgesinnt.
Heiner meint
Logisch dass seine Frau CFO ist, von ihr kommt ja auch das Geld, sie ist extrem vermögend.
David meint
Das ist ein typisches Fisker Unternehmen. Sieht alles chic aus, aber wehe, du schaust unter die Oberfläche.
Wie man hört, sind die ausgelieferten Fahrzeuge mit Problemen in sämtlichen Bereichen behaftet. Damit will ich nicht sagen, dass alle anderen Fahrzeughersteller sämtliche Themen im Griff haben. Aber der Fisker hat die Fehler von allen zusammen geerbt: Er kombiniert den Verbrauch vom Jaguar mit dem Vampire Drain der Tesla. Dazu lässt er sich gerne mal nicht starten oder stellt während der Fahrt unvermittelt jeglichen Vortrieb ein. Rekuperation fällt gerne aus, Heizung geht manchmal nicht, Luftverteilung ist Glückssache, Sensorik fällt oft aus.
Also ein Auto, was man nicht braucht. Man kann sich vorstellen, dass der entsprechende Bedarf an Afterservice und Nacharbeit die Bilanz noch weiter eintrüben wird. Das wird man aber erst merken, wenn man in der Buchhaltung auf Stand ist. Hätte mich eh gewundert, dass ausgerechnet dort kein Chaos regiert. Meine Prognose für dieses Unternehmen könnt ihr euch vorstellen .
nie wieder Opel meint
Nö. Deine Prognose ist zudem uninteressant.
M. meint
Äh…. Moment.
„Es wurden 1097 Exemplare des mittelgroßen SUV Ocean, des bislang einzigen Modells der Marke, ausgeliefert. Produziert wurden 4725 Einheiten.“
-> Mit anderen Worten: irgendwo stehen gut 3500 Ocean rum., ein paar in der Auslieferung schon abgezogen.
„Man wolle nicht, dass das Unternehmen auf fertigen Autos sitze.“
Na, das hat ja mal super geklappt.
Schnabelei meint
@M. fehlen da zwei bis drei Nullen in den Absatzzahlen?
So wird das mit der Emobilität garnix.
M. meint
Na, dann ist ja gut, dass die E-Mobilität gar nicht an den Absatzzahlen von Fisker hängt.
Ist dir aber vermutlich entgangen. Kann schon mal passieren!
David meint
„Substantielle Schwächen bei den internen Kontrollen zur Buchhaltung“, also eigentlich weiß man aktuell gar nicht, ob man 3000 Autos zu viel oder zu wenig hat.
Swissli meint
Wenn sie im Nov und Dez auch 1200 ausliefern, dann wären insgesamt 3600 ausgeliefert.
Aber schon etwas schaler Geschmack diese Geschichte mit Logistik und Personalmangel. Was wäre gewesen, wenn Fisker die ursprünglich 42’000 Autos hätte ausliefern müssen?!
Ossisailor meint
Bei den Start-Ups fehlt es am Anfang an Vielem, nicht nur in der Produktion. Vor allem nämlich im Vertrieb. Da steht keine Organisation, und die Fahrzeuge werden einzeln an die ersten Kunden übergeben. Womöglich mit Handschlag vom Chef.
Dadurch türmt sich ein riesiger Verlust auf, der – wenn überhaupt – nur ganz schwer abzutragen sein wird.
Ich frage mich, wie Magna damit klar kommt.
Schnabelei meint
@Ossisailor Magna hat noch Sion den ich seit 2017 verteufle :) :)
Stefan meint
Hat Magna Verlust wegen des hohen Lagerbestands? Der Verlust fällt doch hauptsächlich bei Fisker an. Magna wird vermutlich nach produzierter Stückzahl bezahlt.
Sonnenstrom meint
@Stefan meinst du die Maschinen und Arbeiter rechnen sich auch bei nur 10 Autos?
ShullBit meint
Richtig: Magna wird pro zusammen gebautem Auto bezahlt. Für das Ranschaffen der Teile und die Lieferkette ist Fisker verantwortlich. Ursprünglich waren 42.400 Ocean für dieses Jahr geplant, was grob 20 % der Produktionskapazität von Magna in Graz entspricht. Nun wird Fisker wohl nur für ca. 7% der Auslastung sorgen. Spekulativ: Möglicherweise muss Fisker zusätzlich etwas bezahlen, wenn sie die bei Magna reservierte Kapazität nicht nutzen?
Ossisailor meint
Wenn Magna einen Vertrag hat für die Fertigung von 42.000 Autos in diesem Jahr, dann haben sie auch entsprechend Kapazitäten geschaffen, die jetzt zum großen Teil nicht genutzt werden. Wenn Magna für jedes montierte Auto bezahlt wird, machen die also mächtig Verluste.